Als ich mir vor über 16 Jahren eine MuM Karte bestellte, gab es für LH Europa Economy Flüge 1000 Meilen und für die außereuropäischen die volle Meilenzahl.
Business Class Tickets brachten gleich 2000 Meilen oder doppelte Meilenzahl. Schnell hatte ich Silber und bald mehr, und so hat die LH sich einen Stammkunden an der Stange gehalten.
Heutzutage erhalte ich im schlechtesten Fall z.B. mit 80 europäischen Economy Flügen 12.000, was selbst einschließlich der executive Meilen bei weitem nicht zu Silber reichen würde. Der Silber Status nennt sich Frequent Flyer also Häufig Flieger, ist man das mit 80 Flügen im Jahr nicht???
Sind z.B. 40 Prozent dieser Flüge in höherer Economy geflogen, also zu 750 Meilen, und der Rest zu 125 Meilen, ergibt das gerade mal 30000 Meilen im Jahr. Zuzüglich der executive Meilen, die ich aber bekanntlich nur bei ausgewählten airlines erhalte, komme ich dann gerade so über die 35.000.
Solche Rechenbeispiele ließen sich fortsetzen für Business Class, Langstreckenflüge und den Senator Status. Das Ziel ist also klar: MuM hat sich im Laufe der Jahre zuviele Statuskunden geschaffen, die die Lounges leer essen und leer trinken, die ständig Freiflüge buchen oder - wie ich - Langstrecke upgraden wollen, und die muss man drastisch reduzieren.
Ich werde eines dieser Opfer sein (auch weil ich nicht ausschließlich Star Allianz fliege und damit meine Meilen zwischen den Allianzen streue).
Ich werde aber garantiert nicht meine Urlaubstage und mein Geld investieren, um krampfhaft durch zig Flüge kurz vor Weihnachten meinen Status zu erhalten. Ich werde ebensowenig krampfhaft mehr Star Allianz fliegen oder unnötigerweise ein teureres Economy- oder Business Ticket kaufen, um die Meilen zu erhalten.
Es war eine Karte, die mich nichts gekostet hat, also habe ich sie genutzt.
Sollte es nach weiteren Einschnitten zu Silber in 2 Jahren auch nicht mehr reichen, na und? Mit einem Business Ticket habe ich fast alle Vorteile weiterhin und mit einem Economy Ticket: Für das Geld, um den Status krampfhaft zu halten, kann ich mir anstattdessen an jeder Flughafenbar einen Kaffee, ein Glas Wein oder ein Häppchen zu essen kaufen. Die Zeitungen liegen auf deutschen Flugplätzen eh überall kostenlos rum. Am Business Check-in Schalter brauche ich i.d.R. nicht einzuchecken, da ich schon eine online-Bordkarte habe und sollte ich Gepäck haben, so warte ich eben etwas länger am Band, weil der Priority-Anhänger fehlt.
Das Leben geht auch ohne Status weiter, und ich fühle mich freier in der Wahl meiner airline.