Ich bin ein Hecktrieblerkind.
1970 STR-MAD mit einer LH-727. Weiter ging es dann mit IB und einer DC8 nach SVQ, ich kleiner Steppke war vollkommen aus dem Häuschen, weil ich auf der kurzen Strecke nicht mit einem Vierstrahler gerechnet hätte, das war doch ein Flugzeug für einen Atlantikflug! Interlining gab es damals in MAD noch nicht, mein Vater musste die Koffer nach dem Zoll auf einen mitten in der Halle stehenden Wagen laden und dem Gepäckmenschen dort unter Trinkeldgabe einschärfen, wohin die Koffer verladen werden sollten.
Der Rückflug von MAD war dann überbucht und wir mussten über FRA - nagelneues Terminal! - zurück. Da hat mich LH das erste Mal in meinem Leben betrogen: MAD-FRA mit 737. Wie kann man denn für so einen langen Flug nur eine hässliche kleine Kurzstreckenmaschine einsetzen?!? Bei der Umbuchung am Schalter habe ich dann auch den ersten Vielflieger meines Lebens wahrgenommen, der sich - obgleich sehr gut gekleidet - unangemessen vernehmlich über die erlittene Unbill echauffierte, weil er viel Geld für seinen Erste Klasse Flug gezahlt habe.
Das Jahr darauf war ich dann als UM an der Hand von schönen Stewardessen unterwegs, mit grossem Brustbeutel um den Hals und viel Zeitvertreibspielsachen von IB. Da drehte sich dann einige Stunden lang die ganze Welt incl. Kapitän nur um mich, an dieses Gefühl kommt kein Vielfliegerkärtchen ran.
Anfang der Siebziger haben mich dann innerspanisch gefühlt so ziemlich alle DC9 und Caravelle von Iberia und Aviaco mitgenommen. Die Caravelle fand ich damals altbacken, die hatte keine verschliessbaren Gepäckfächer über den Sitzen, sondern nur eine Gepäckablage unter der Kabinendecke; und dann noch diese eiförmigen Fenster, sogar die Heckflosse war abgerundet, das kam nicht an die "schnittigen" Jets der Siebziger ran. Was würde ich heute dafür geben, noch einmal in dieses anmutige Flugzeug zu steigen!