Es ist doch unrealistisch zu glauben, als Kunde könne man langfristig und dauerhalft 'das System schlagen' und dauerhaft deutlich mehr als der Durchschnitt rausholen.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das System regelmässig geschlagen habe. Einfach mal die Hosen runtergelassen: Bei jährlichem Flug-Umsatz von 25-30k €, auf relativ kurzfristig gebuchten, teuren Y-Kurzstrecken, sporadischen C-Langstrecken und teilweisen Upgrades in Kurzstrecken-C oder Langstrecken-F.
Rausspringen tut ein SEN und zusammen mit Kreditkarte und Upgrade-Vouchern, je nach Jahr und Saison ein antizyklischer Langstrecken-C Award, mit Glück noch 1-2 F-Upgrades. Sicher nichts Übermässiges. Gerade die Langstrecken-C Awards sind fast ausschliesslich dann und dorthin zu kriegen, wo sie eh günstig mit Cash zu kriegen wären. Wenn es mit der Umstellung nicht mal alle 2 Jahre zu einem C-Award reicht, dann fühl ich mich bei solchen Beträgen doch schon echt verarscht, zumal die Meilen-Tickets bei der LHG ja eh nur bei schlechter Buchungserwartung zu bekommen sind.
Als einzelner Kunde mehr als angedacht rausholen geht nur, wenn es nur wenige sind und im Grundrauschen untergeht. Werden es zu viele, ist es nicht mehr darstellbar, weil es eben auffällt. Und das Internet mit den Foren und Social Media steht dem 'unter dem Radar' halt diametral entgegen.
Komisch, eben hiess es noch, wir hier beim VFT sind die absolute Minderheit?
Als die Vielfliegerprogramme erfunden wurden, waren sie in erster Linie angedacht, die guten Kunden (aka die, die viel Umsatz bringen) zu binden.
Wenn ich mir die aktuelle Entwicklung ansehe, dann geht es garantiert nicht mehr darum.
Es zählt der Kreditkarten-Umsatz, der Abschluss von Versicherungen oder Investment-Produkten, you name it.
Nur die Flüge, um die es mal ging, die bringen kaum mehr etwas.
Über die Jahre wurde der spielerische Aspekt immer stärker - durch die immer feiner definierten Regeln wurde bei einigen der Spieltrieb geweckt - wie kann man das Optimum rausholen.
Da haben sich die Airlines mittlerweile eine große Population erzogen, die Freude daran hat(te) Status und Prämien zum Spaß zu erfliegen.
Ein Status, mit dem man nicht fliegt, verursacht keine Kosten und tut niemandem weh.
Anders sieht es bei den wahnwitzigen MS Umsätzen aus. Abgestraft werden die guten Flug-Kunden.
Nun schlägt das Pendel wieder zurück - am weitesten in den USA, woe der Status schon wieder schlicht und ergreifend umsatzbasiert ist... was natürlich den Spieltrieb (wie bekomme ich die meisten Qualifizierungspunkte für mein Geld) komplett eliminiert. Mit der Konsequenz, dass die Reisenden, die es als zu guten Teilen als Spiel sehen, nun unzufrieden sind und sich abwenden.
Dito mit den Prämien - die sind halt nun ein fixer Rabatt ohne den Aspekt, viel optimieren zu können. Natürlich ist ein fester Rabatt (die Meilen haben einen fixen Wert - ob nun hoch oder niedrig) langweilig.
Aber am Ende des Tages verdienen Airlines Geld mit dem Transport von Passagieren - wie nachhaltig ein Modell ist, dass man zu Teilen nur am laufen hält, weil man künstliche Nachfrage durch die 'Meilenritter' erzeugt? Glaube ehrlich gesagt nicht, dass dies langfristig funktioniert.
Es stimmt halt hinten und vorne nicht mehr bei M&M: ein LHR-DXB C Ticket für 1500€ gibt mehr Punkte wie ein 7000€ ZRH-ORD C Ticket. Das hatten wir bei der letzten Pressung.
Nun nimmt man den Leuten die die teuren Tickets fliegen auch noch die Awards weg, oder quetscht dort noch mehr raus. Der Rabatt wurde förmlich halbiert, oder noch drastischer.
Für einen MS Generator ist das alles marginal, für den von Dir proklamierten echten Kunden nicht.