Die Bahn hat die beste Zeit hinter sich. Leider. Das Problem bei den richtigen Langläufern sind oftmals die Grenzübergänge mit Kontrollen mitten in der Nacht.
Nachtzugreisen hab ich drei mal gemacht, nach Norditalien, Wien und Stockholm, alles in den 90ern.
Ich erinnere mich noch dunkel daran, dass ich auf der Rückfahrt von Wien gerade eingeschlafen war, als mich ein Rentner hinter mir geweckt hat, weil er das kleine Müllfach durch die Neigung des Sitzes nicht vernünftig auf- und zumachen konnte. Den hätte ich lynchen können. Ein paar Mitreisende auf den umliegenden Plätzen hatten vermutlich ähnliche Ideen.
Am Gangplatz war es deutlich schwieriger zu schlafen, den hatte ich auf der Hinfahrt.
Ds war glaube ich ein dunkelblauer Zug, gebucht hatte ich das mit Hotel bei Ameropa.
Budapest-Wien tagsüber mit dem Zug war schon 2003 super. Das war weder geplant noch vorbereitet.
Hab mit nem Kumpel im Sommer Eis gegessen, er erzählte was von Budapest und ich so „da möchte ich auch mal hin“.
Er: „Du kannst Dienstag mitkommen, ich bring ein Auto nach Bosnien zu meinen Verwandten.“
Wir sind um 2 Uhr nachts losgefahren und das Auto war so geräumig, dass man sich gut ausstrecken konnte.
Der österreichisch-ungarische Grenzübergang war lustig. Lauter brüllende und gestikulierende Männer, die sich mit den Mitarbeitern rumgezofft haben. Mein Kumpel legt die fertig ausgefüllten Formulare auf den Tisch, Stempel drauf, wir sind nach fünf Minuten draußen.
Er ist weiter nach Bosnien (und mit nem Bus zurück), ich bin ein paar Tage in Budapest geblieben.
Auf der Rückreise hab ich eine Nacht in Linz pausiert, dann den Rest zurück nach Norddeutschland.
Früher konnte man in Deutschland ne Fernverkehrskarte kaufen und zwischendurch nach Belieben aussteigen und weiterfahren. Das ginge jetzt mit dem Flexpreisticket auch noch, kostet dann halt nur deutlich mehr als eine zuggebundenen Fahrkarte.
Warum buchst Du dir sowas?
Weil man es kann ;-)