Muss man bei Kreditkartenanträgen ehrlich sein?

[wizzard]

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Ich kann mich erinnern, dass man seinerzeit mindestens 40.000 EUR Jahreseinkommen haben musste, um die Amex Gold zu bekommen.
Ein Bekannter von mir, Beamter, hatte dies natürlich nicht.
Er rief die Hotline vor Beantragung der Karte an und fragte wie mit Beamten zu verfahren sei.
Sinngemäß argumentierte er, dass Brutto bei Beamten ungleich Brutto bei sonstigen Arbeitnehmern sei. Er also im Verhältnis zum Brutto eine recht hohes Netto habe.
Ihm wurde angeraten, einfach zu Bestätigen, dass er die 40.000 EUR hat; dies würde dann schon passen.
Er bekam die Karte dann auch ohne Probleme...

migolf

Als ich meine Amex beantragt habe, wurde im Online-Antrag die Angabe des Netto-Einkommens verlangt und Amex hat das dann selbsttätig auf Brutto hoch gerechnet. Im pdf-Antragsformular steht dann ein entsprechendes Brutto-Gehalt, das bei dem einen soweit passt, bei dem anderen nicht, aber das rechnet Amex selbst hoch, kann man also dem Antragsteller keinen Strick draus drehen.

 

[The Hungry]

Ich hatte 2011 das gleiche Problem. Ich hatte 2009 bereits eine grüne Karte, hatte diese wieder gekündigt und wollte 2011 die BMW Gold haben. Ich war ehrlich und habe knapp unter 40.000 Euro angegeben mit dem Resultat, dass der Antrag abgelehnt wurde. Meine Argumentation, dass Beamte vergleichbar mehr Netto haben, hat damals keinen interessiert.

 

[Olaf Berlin]

Also ich möchte mich zu allererst recht herzlich für die angeregte Diskussion bedanken. Nach Abwägung aller hier genannten Argumente stellt sich mir nur noch eine Frage: Wie viel Zeit sollte ich jetzt verstreichen lassen bevor ich nach Ablehnung (vor knapp 1 Monat) einen erneuten Antrag auf die Amex Gold stelle?

 

[The Hungry]

Ich zitiere mal aus meiner damaligen Ablehnung:

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass sich bei den Genehmigungsprozessen im Laufe der Zeit
Anderungen ergeben können. Deshalb bitten wir Sie, zu einem späteren Zeitpunkt erneut auf uns
zuzukommen und einen Kartenantrag zu stellen.

Also späterer Zeitpunkt.

 

[Olaf Berlin]

Das selbe wurde mir auch geschickt, 1:1 sogar, bis darauf, dass sie wohl einen Vordruck aus der Zeit vor letzten Rechtschreibreform genommen haben. Z.B. "dass" mit "ß". Nicht mal der deutschen Grammatik Herr aber auf Premium machen. Haiaiai...

 

[Flying Lawyer]

Das selbe wurde mir auch geschickt, 1:1 sogar, bis darauf, dass sie wohl einen Vordruck aus der Zeit vor letzten Rechtschreibreform genommen haben. Z.B. "dass" mit "ß". Nicht mal der deutschen Grammatik Herr aber auf Premium machen. Haiaiai...

Wer im Glashaus sitzt.....

 

[Femminello]

Rechtschreibreform (...) Grammatik

Na was denn nun?

 

[Olaf Berlin]

Ich finde den Fehler gar nicht, helft mir mal. Aber ist ja auch egal. Weiß jemand ob und wie lange mein Antrag da gespeichert wird? Gibt es da eventuell sogar einen gesetzlichen Rahmen? Und wie lange sollte ich nun warten wenn ich vor hätte beim nächsten mal zu schwindeln?

 

[berlinet]

Ich finde den Fehler gar nicht, helft mir mal.

https://www.duden.de/rechtschreibung/derselbe

 

[Escorpio]

zu schwindeln?

Das hast du aber nett formuliert. Ich würde es eher legalen Betrug nennen.

Ich glaube die gesetzliche Frist liegt bei 10 Jahren. Allerdings dürfte das kaum eine Rolle spielen... Die Wirtschaftliche Situation eines "Kunden" kann sich doch täglich ändern. Nach 3 Monaten einen festen Arbeitsvertrag zu haben, ist nicht unüblich.

Bedenke aber bitte... Solltest du irgendwann doch nicht mehr zahlen können... Ist nicht nur der Abschluss des Kreditkarten Vertrages Betrug, sondern zusätzlich jede einzelne Zahlung mit der Karte.

 

[DerSenator]

Ich war ehrlich und habe knapp unter 40.000 Euro angegeben mit dem Resultat, dass der Antrag abgelehnt wurde.

Mein Freundeskreis konnte schon im Studium Gold und Platinkarten als Hauptkarten beantragen, ohne das Einkommen gefälscht anzugeben.

 

[Olaf Berlin]

Das hast du aber nett formuliert. Ich würde es eher legalen Betrug nennen.

Ich glaube die gesetzliche Frist liegt bei 10 Jahren. Allerdings dürfte das kaum eine Rolle spielen... Die Wirtschaftliche Situation eines "Kunden" kann sich doch täglich ändern. Nach 3 Monaten einen festen Arbeitsvertrag zu haben, ist nicht unüblich.

Bedenke aber bitte... Solltest du irgendwann doch nicht mehr zahlen können... Ist nicht nur der Abschluss des Kreditkarten Vertrages Betrug, sondern zusätzlich jede einzelne Zahlung mit der Karte.

Zahlen kann ich immer, ich kaufe nur, was ich mir zweimal leisten kann. Aber stimmt natürlich, in 3 Monaten kann sich ein ganzes Leben ändern. Dachte nur, dass dann eventuell der Folgeantrag automatisch auch abgelehnt wird. So nach dem Motto "Den hatten wir ja schon abgelehnt." Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass man z.B. bei Barclaycard erstmal nicht wieder anfragen braucht. Hach, 3 Monate ohne MR noch.

 

[Escorpio]

z.B. bei Barclaycard erstmal nicht wieder anfragen braucht. Hach, 3 Monate ohne MR noch.

Also generell ist bei Barclaycard die magische Zahlt... 6 Monate.

Limit Erhöhung... Erst nach 6 Monaten.

Zusätzliche Karte... Erst nach 6 Monaten.

Diese Sperre kann natürlich auch für einen neuen "Versuch" gelten. Hat mit der Daten-Speicher-Zeit allerdings wenig zu tun. Barclaycard ist mit ihren 6 Monaten flexibel wie Eisenbahnschienen. Da scheint es absolut keine Ausnahmen zu geben.

 

[Heath_Beck]

Interessantes Thema. Eine Tatsache wurde hier bisher allerdings völlig außer Acht gelassen: Bei den genannten Beispielen Barclaycard und Amex gibt es doch Startboni, allein deren Inanspruchnahme durch eine derartige Täuschung stellen meiner Rechtsauffassung nach vollendeten Betrug dar. Ansonsten: Ohne Vermögensschaden kein Betrug.

 

[Femminello]

Welcher "Startbonus"? Ein Jahr keine Gebühr? Naja...

 

[Heath_Beck]

Welcher "Startbonus"? Ein Jahr keine Gebühr? Naja...

Amex Green = 20€ Startguthaben
Amex Gold = 50€ Startguthaben
Amex Payback = 2000 Punkte -> 20€ Starguthaben
Barclaycard Visa = 25€ Starguthaben

 

[Txx]

Da hätte ich mal ne frage:

Betrug bei Schaden durch Prämie habe ich verstanden, was wäre nun hypothetisch bei diesem Fall:

A nutzt falsche Angaben und bekommt den Bonus, generiert nach einem Jahr aber so viel Umsatz oder Teilzahlung etc., dass er im internen Score im gewinnbringenden Bereich ist, nun fliegt er irgendwie auf. Das Unternehmen hat sogar Gewinn mit ihm gemacht, in der Realität wohl unwahrscheinlich dass die dann mehr machen als kündigen, aber wäre das strafbares Verhalten?

 

[Femminello]

Wo kein Kläger, da kein Richter. Diese Frage stellt sich doch gar nicht.
Wenn ich die Karte bekomme und mich danach vertragsgemäß verhalte wird niemand meine ursprünglichen Angaben anzweifeln oder sonst einen Grund haben, gegen mich vorzugehen. Warum auch?

aber wäre das strafbares Verhalten?

Zumindest kein Betrug, da kein Vermögensschaden.

 

[Heath_Beck]

Zumindest kein Betrug, da kein Vermögensschaden.

Bzw. nur ein abstrakter Vermögensschaden. Aber eigentlich sagt dein Absatz Nummer 1 alles was zu diesem Thema zu sagen ist, wenn man das rein rechtliche mal außen vor lässt.

 

[blacksun]

Amex Green = 20€ Startguthaben
Amex Gold = 50€ Startguthaben
Amex Payback = 2000 Punkte -> 20€ Starguthaben
Barclaycard Visa = 25€ Starguthaben

Wenn man Konten/Karten mit Startguthaben mit richtigen Angaben beantragt, diese dann auch bekommt, sie dann nach Erhalt des Bonus wieder kündigt, und das mehrmals macht, ist das dann auch Betrug?

 

[Femminello]

Nein, wieso sollte es das sein?

Aber keiner wird so blöd sein, den Bonus mehrmals auszuzahlen.

 

[blacksun]

Nein, wieso sollte es das sein?
...den Bonus mehrmals auszuzahlen.

das wurde mir mal von einer Filialbank vorgeworfen.
Die Filialbank hatte mir mehrmals den Bonus gewährt.

 

[Femminello]

Jeder, dem etwas nicht passt, brüllt gerne "BETRUG!!11".
Wenn sie das meinen, können sie dich ja anzeigen.

Ansonsten hast du hoffentlich aus dieser Einstellung dem Kunden gegenüber Konsequenzen gezogen.

 

[JFI]

Nein, wieso sollte es das sein?

Aber keiner wird so blöd sein, den Bonus mehrmals auszuzahlen.

LBB Amazon VISA hat mir nach Kündigung und erneuter Beantragung erneut die Startgutschrift gewährt.

 

[alexd85]

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Die Offenlegung des Einkommens ist doch gar nicht DSGVO-Konform