Bin gestern wieder rein, also heute wieder in D - entsprechend noch Jetlag. Die Kurzzusammenfassung ist die, dass in Süd-Korea alles ruhig ist - man nimmt den Konflikt sehr viel weniger wahr als in der internationalen Presse, und es wurden nicht einmal von unseren Koreanischen Delegierten viel Worte um die Dinge gemacht. Die ganze Situation wird mehr mit einem Achselzucken beiseite gewischt.
Die längere Version (anstelle eines Trip-Reports):
Am 20.4 ging es ab TXL über FRA mit LH los. In weiser Voraussicht habe ich einen Flieger früher gewählt, Verspätungsprobleme in FRA sind ja bekannt. Es kam wie geplant, 30 min Verspätung ab TXL, darum also kein Problem. Zweiter Vorteil: Dank T-23 Check-in Regel war auf dem A-346 noch 26H frei, also ein Notausgangssitz, auf den ich mich gleich plazierte.
Priority-Boarding in TXL funkioniert wie schon oft berichtet überhaupt nicht. "HON,SEN und *G zum Boarding", und alles stürmt auf den Ausgang. Argh! Offenbar bringt man es nicht über's Herz, Leute einfach mal zurück zu schicken.
In FRA dann wieder in die neue Lounge im Z-Terminal, die wirklich recht nett geworden ist, viel Platz, und zu meiner Zeit recht leer. Trotzdem nur Putenwiener und der bekannte Kartoffelsalat, etwas Brot, Gemüse, Getränke satt. Ich hatte aber sowieso noch zu arbeiten, insofern war die Zeit nicht verschwendet.
Danach ging's von FRA nach ICN. Als Abendessen zwei koreanische Speisen (fand ich eher ungewöhnlich) in Y, ich hatte "Putenstreifen in Red Curry", was sich als "Reismampf mit Fleischeinlange" (sorry, aber wirklich) herausstellte. Geschmacklich ok, aber von der Optik her - naja, nichts dolles halt. Eine Packung Kimchi gleich zur Einstimmung mit auf dem Tablett. Die binäre Klimaanlage des A346 war diesmal auf "warm und muffig" gestellt, aber dank Reihe 26 ließ es sich aushalten. Unterhaltungsprogramm war wirklich gut und hat mir zugesagt. Aktuelle Blockbuster und auch ein paar weniger bekannte Filme. Hatte "Life of Pi", "The Hobbit" und " Django unchained" gesehen, letzteres m.E. der beste der drei. Die Crew freundlich nett, inklusive Einweisung bei der Bedienung des Notausgangs und Test(!) fünf Minuten später, ob wir auch alles noch wussten. (-: Dann eine Tüte Gummibären als Danke. Naja, "I know the drill", insofern ist's ok. Schwierig hier die richtige Balance zu finden, manch' einen könnte das genervt haben, ich fand' die Aktion schon gelungen.
Die Landung in ICN war pünktlich, der Schwenker um Nordkorea herum beim Flug wirkt natürlich etwas befremdlich. (-: In ICN fing als erstes ein Plakat eines Herstellers koreanischer Technik meinen Blick. Auf der Landkarte: *Ganz* Korea markiert. Dies scheint auch das Emfinden der Koreaner widerzuspiegeln, man fühlt sich in Südkorea nur als halbe Nation (wenn ich denke, was es für einen Aufschrei gegeben hätte, auf einer Reklame die Bundesrepublik und die DDR gemeinsam einzufärben und "Deutschland" dran zu schreiben - ist schon ein anderes Feeling).
Mein Meeting war direkt in Incheon, also dort in den "Limosine Bus" gestiegen, der direkt zum Hotel fährt. Hier das "Songo Park Best Western". Nach Seoul sollte ich diesmal nicht kommen. Der Preis für den Bus war mit 7000 Wong durchaus angemessen - schöne große gemütliche Sitze zum hineinfläzen, vergleichbar mit den Sitzen in der UA Domestic First.
Incheon, und insbesondere Songo ist ein steriles Neubaugebiet mit vielen Baustellen. Mitten vor dem Hotel hatte man einen neuen Park angelegt, mit Teich und Bootsverlei, der am Wochenende rege Zuspruch fand. Um den Jetlag zu überwinden machte ich also eine kleine Tour durch den Park. Erstaunlich frische Temperaturen - aber sonnig.
Das Best Western ist unspektulär, nagelneu, und hat wie im Tripadvisor schon gesehen, Probleme mit der Klimaanlage. Offenbar werden die beiden Seiten des Hotels von derselben Regelung erfasst, so dass die Sonnenseite zu warm war (bitte Vorhänge schließen war auch der Rat der Rezeption) und laut Kollegen von der anderen Seite, diese eben zu kalt. Scheint so ein Problem in Korea zu sein: Viel technischer Schnickschnack, mit teilweise begrenzter Funktionalität. Frühstück sowohl Asian, Japanese und European/American, allerdings etwas geringe Auswahl, die mit einem spektakulären Blick vom 19. Stock auf die Baustellen und den Park entschädigt wird.
Tagung selbst war mir zuviel Politik, aber das gehört hier nicht hinein. Wie gesagt viel Achselzucken von den Koreanern zur momentanen politischen Situation. Empfehlenswert ist ein koreanisches BBQ, von denen es in Songo doch so einige gibt. Man muss vielleicht etwas anstehen, aber selbst gegrilltes Fleisch aus einem im Tisch eingelassenen Kohlegrill hat was. Das, mit Gemüse und Kimchi - absolut lecker, und nicht mal teuer. Unbedingt ausprobieren.
Gestern eben wieder vom Hotel zum Flughafen. Ich hatte einen 14:45 Abflug, das Hotel sagte mir aber, ich müsse schon um 11:00 im Hotel abfahren, was mir deutlich zu früh vorkam. Und es auch war. Beim Check-in in ICN dann die Frage nach der Lounge, und die Antwort "We don't have a lounge at this station" sorgte bei mir doch für ein langes Gesicht, hatte ich doch das recht unspektaluäre Hotelfrühstück ausgelassen. Danach hatte mich noch ein Herr vom koreanischen Fremdenverkehrsamt aufgelauert und mir einen Fragebogen in die Hand gedrückt. Fragen nach meinen Ausgaben, meiner email und meinem Gehalt habe ich abgelehnt, trotz Insistieren des Fragestellers. Wo gibt's denn sowas? Spam bekomme ich schon genug, und der Rest geht niemanden was an. Punkt.
Nach der Security-Schleuse ein Schild "Asia Lounge". Aha, na also, wer sagt's denn! Dort angekommen schickt man mich ins Abflugterminal, hier muss man noch einen Zug nehmen. Dort angekommen, "zweiter Versuch", und ja, es klappt problemlos. Wobei die Asiana-Lounge for *G doch recht unspektulär ausfällt, und ziemlich düster ist - kein Tageslicht, was ich so gar nicht mag. Nett gemacht als Bibliothek, trotzdem wäre mir mehr Licht lieber gewesen. Geträcke, Knappersachen, Salat, inklusive Nudelsalat, "Brussel Sprouts in Tomato Souce" (huh?). Naja.
Wichtig vielleicht: Das Netzwerk in der Lounge setzt auf IPv6, was ich in meinem Linux-Kernel allerdings nicht aktiviert hatte. Da muss man auch erstmal 'drauf kommen.
Der Rückflug war ebenso wie der Hinflug: Dank T-23 wieder Notausgang gekapert, diesmal 26K. Klimaanlage erneut auf "heiß und muffig", mir recht, solange meine Beine in den Gang passen. Aufgrund der Verkehrssituation in ICN sind wir erst 30 Minuten später los und standen noch recht lang herum, die Crew war ausnehmend freundlich und bemüht - hier scheint sich LH doch verbessert zu haben. Was mich auch freute: Ansprechen mit Namen, kurzer Chat warum UA*G und doch deutsch... alles eine gute persönliche Note, weiter so!
Malzeiten gab es koreanisch und mitteleuropäisch, ich wählte wieder Korea, leider mit etwa gleichem Resultat. Naja, "you get what you pay for". Getränkerunden gab es reichlich, auch einen Zwischengang mit Nudeln oder Sandwich (vermeiden! Nudeln sind besser) weil der Flug mit >11h doch etwas lang ist. Vor der Landung nochmal "Pasta or Chicken", was ok war.
In FRA waren dann einige Anschlüsse schon weg, der Purser hatte aber gut informiert. Mein Flieger nach TXL war auf 15min delay ausgewiesen, was sich dann letztendlich auf >30min akkumulierte, also keine Probleme mit dem Anschluss. Ein Mitreisender war nicht aufgetaucht (oh, danke!), also Gepäck nochmal raus, wieder rein. Fahrer der Fluggastbrücke fehlte, also nochmal 5min warten. Ohje... Statt 21:15 war es schon 21:45 beim Push-Back.
Auch hier wieder: Ansprache mit Namen (!!) bei mir in Y, freundliche Crew, man bemüht sich, vom "kalten Image" der LH wohl weg zu kommen. Ansonsten eben der übliche Domestic mit einer Tüte Knapperchips plus ein Getränk auf Campingstühlen. In TXL nur großes Chaos mit den Taxis. Leute: Bei einer Schlange stellt man sich *hinten* an und marschiert nicht an den wartenden Leuten vorbei(!) und arbeitet die Taxis der Reihe nach ab. Irgendwann war mir das zu albern, und ich habe auch nach Methode "Ellenbogen" das nächste Taxi geschnappt. Wenn ihr das so lieber mögt - ok, habe ich als Berliner auch kein Problem.
Fotos kann ich noch einstellen, ich muss die erstmal noch von der Karte herunterkratzen. Ist aber nicht viel.