Ja, 2016 war das Jahr für die großen Handelsketten, was Kreditkartenzahlung und auch Kontaktloszahlung angeht.
Trödler sind u.a. Deutsche Bahn und Penny Markt.
Aber eben in diesen anderen genannten Sektoren mit schnellen kleinen Umsätzen ist man noch quasi im Dschungel. Es ist schon skurril, dass bei der Startup Night (!) in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Bank in Berlin die Burger nur bar bezahlt werden konnten. Hingegen konnte kürzlich ich Frozen Yogurt mit Karte bezahlen, bei einem Freiluft(!)-Event, dem "Transported by Design" Festival in London.
In Central London hat man auf einem Fleck zehn Örtlichkeiten, in denen man essen kann, und alle nehmen sie Karte.
In Berlin hat man auf einem Fleck der gleichen Größe vielleicht vier oder fünf. Davon ist einer dann ziemlich schmuddelig, zwei weitere sind Cash only*, so dass man als Bargeld-Verächter nur noch ein oder zwei Läden zur Auswahl hat. Die Auswahl zwischen McDonald's und Starbucks, oder Jim Block, oder einer anderen Kette, die zwar nett ist, aber die einem nach einer Woche auch zum Halse raushängt.
So schlecht sind die Margen im Buchhandel auch nicht, dass man sich die heutigen Gebührensätze für Visa und MasterCard nicht leisten könnte. Zumal es in Deutschland (anders als z.B. in der Schweiz) noch ein kulturschädigendes Buchpreisbindungsgesetz gibt und der komfortable Online-Versandhandel den örtlichen Einzelhandel sehr stark eben über die Serviceschiene unter Druck setzt.
*
Schwarzwaldstuben Berlin: "
We only accept cash. We want our guests' money to go 100% into decent food, not into indecent banks."
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ihre Zulieferer und Mitarbeiter alle in bar bezahlen und die Bargeldhandhabung ist für Geschäftskunden auch nicht gratis.
(Es ist auch kurios, dass die unkritischen Verbraucher glauben, irgendwas zu "sparen"...)
Weder die Verbrauchererwartungen noch die Politik sind wirklich auf einen effizienten bargeldlosen Zahlungsverkehr gerichtet. Es wird erst mal bei diesen zwei Welten bleiben, glaube ich.