Schnäppchen. Da kann sich LH glücklich schätzen. Der Karma-Aspekt ist schon lustig.
LH im Mai: "Wir müssen alle rausschmeißen, die so aussehen wie die Unrulies, weil es unzumutbar ist, wenn wir individuell differenzieren müssen, wer Fehlverhalten gezeigt hat und wer nicht. Sorry, wenn so ein paar Unschuldige miterwischt werden."
LH heute: "Wir zahlen an alle, auch an die Unrulies, weil es jetzt nicht mehr möglich ist, individuell zu differenzieren, wer zu Recht und wer zu Unrecht rausgeschmissen wurde. Sorry, wenn so ein paar Schuldige, die wegen Fehlverhaltens zu Recht rausgeschmissen wurden, zu Unrecht entschädigt werden."
Ich finde einen Euro für einen unruly Passenger schon zuviel...Ja, da hätte man einfach sauber sortieren müssen, wer jetzt unruly war. Dumm gelaufen für LH, aber mit 20k/Nase noch relativ billig...
Das Problem ist doch, dass allem Anschein nach keiner unterschieden hat zwischen unruly und "war halt auch in der Nähe" und sich jetzt auch keiner mehr auskennt. Hätte man da vorher sauber getrennt, gäbs den Ärger ja nicht. Oder man hätte mit besseren Aussichten vor eine Jury ziehen können, falls einer der Spinner geklagt hätte. So vergleicht man sich halt besser relativ günstig, hat kein Verfahrensrisiko und ein paar Leute haben vielleicht ungerechtfertigt ein paar Dollar bekommen. Gibt Schlimmeres.Ich finde einen Euro für einen unruly Passenger schon zuviel...
Wären das alle Fußballfans mit dem selben Trikot gewesen, wären vermutlich alle pauschal bestraft worden...
Wobei es hier nicht um einnen ging, der zu tief ins Glas geguckt hat, sondern um mehrere die sich trotz Aufforderung der Maskentragepflicht und den Anweisungen der Crew widersetzt haben...falls einer hackenstramm abgewiesen wird
Personen ausschließen, die sich fehlverhalten haben -> ok.
Ganze (insbesondere "uniformierte") gemeinsam reisende Gruppen ausschließen, von denen sich einzelne fehlverhalten haben -> ok.
Personen ausschließen, die sich richtig verhalten haben, aber zufällig die gleiche Kleidung tragen wie andere, zu Recht auszuschließende Personen, mit denen sie aber nichts zu tun haben -> nicht ok.
Ist eigentlich ganz einfach, und das hat LH jetzt auf die harte (naja, geht so) Tour gelernt. Ich hoffe nachhaltig.
Es geht ja gerade um die Leute, die nicht zu der Gruppe gehören. Stell Dir vor in, keine Ahnung, Kuwait, werden alle westlichen Anzugträger abgeladen, weil ein paar besoffen randaliert haben. Nur wer Dschellabija, Dhoti oder Kurta trägt, darf weiterfliegen. Dass das nicht geht, dürfte auf der Hand liegen.Gegenfrage: warum sorgen die Leute, die sich richtig verhalten haben, aber zu der Gruppe gehören, nicht selbst dafür, dass ihre Weiterreise gewährleitste ist. Wie gesagt, die Leute selbst zur Räson bringen oder bei der Aufklärung helfen.
Was Lufthansa getan hat war falsch, interessanter ist sie Frage wie man richtig reagiert hätte. Jeden Unruly fesseln? Mit Edding auf der Stirn Kennzeichen, am besten noch mit einem Stern? Prost, Mahlzeit, das kann nur schief gehen.
Wie es laufen sollte: Crew Fotos der Unruhestifter machen lassen, Gesichtserkennung laufen lassen (gibt's fertig bei Amazon), beim Flug nach BUD alle boarden lassen die ein Foto zulassen und nicht in der Blacklist-Datenbank sind. Klar, konnte man jetzt nicht mal eben aus dem Hut zaubern, aber es wundert schon ein wenig, dass die LHG nicht die technischen Vorbereitungen hat, um Störenfriede effektiv von der Beförderung auszuschließen wenn sie mal ausnahmsweise nicht nett sind und den Ausweis oder BP mit Namen vorzeigen.
was halt wiedermal eine weitere Datenbank ist. Aber gut, von mir hat eh jeder Geheimdienst schon ausreichend Fotos, das is mir dann auch wayne.https://www.executivetraveller.com/news/biometric-scanning-future-of-travel – in ein paar Jahren können die meisten Airlines mit solchen Vorfällen souverän umgehen, ganz ohne Kollektivstrafe.
Daß LH hier den pragmatisch-einfachen Weg gegangen ist und es in den USA gelegentlich ziemlich überzogene "punitive damages" geben kann sei so, aber zumindest ich habe noch nie 20k für ein denied boarding bekommen. Der übliche Tarif liegt eher so um den Faktor >30 (!) drunter. Wenn die Airlines Standard 20k bieten würden bei einem überbuchten Flug, die könnten sich vor Freiwilligen nicht retten! Und ein paar Beleidigungen wären bei dem Tarif vermutlich auch noch aushandelbar.USD 20k bei einem Vergleich wegen Diskriminierung bei Klage gegen einen Milliarden-Konzern sind in den USA nichts und zeigt, dass die Rechtslage für die LH sprach. Da ist die LH schlichtweg den einfachsten, risikoärmsten und in Sachen Öffentlichkeit wenig schädlichsten Weg gegangen.
Heißt in dem Fall hier, weil ich den selben Glauben habe wie 100 andere Mitreisende (und das zeige) muß ich für die Airline Polizei spielen oder darf nicht mehr fliegen. Hmmm, diese Argumentation dürfte selten vor Gericht "fliegen" - außer auf die Fresse. Der Knackpunkt war hier letztendlich, daß zwar LH die Leute als eine "einheitliche Gruppe" angesehen hat, sie es aber faktisch nicht war. Viele der Reisenden kannten sich untereinander gar nicht, sie hatten halt den gleichen Glauben und Kleidung.Ich bin mir relativ sicher, dass die Lufthansa auf dieses Mittel sofort verzichten würde, wenn die ganze, gemeinsam reisende Gruppe entweder
a) selbst dafür sorgen würde, dass die sich falsch verhaltenden Personen zur Vernunft gebracht werden
b) wenn letzteres nicht klappt, die Person identifizieren würden
Das US-Rechtssystem ist anders. Da werden 99.999 Personen rechtswidrig betrogen oder verletzt und es kommt nicht zum Prozess oder Vergleich oder sie verlieren den Prozess. Doch Einer gewinnt mal und sahnt groß ab. Da geht es um Geld und um die öffentliche Meinung. In diesem Fall gab es ein Video mit einer LH-MA, die sagte: „Die Juden sind schuld.“ Das gab wohl den Ausschlag.Daß LH hier den pragmatisch-einfachen Weg gegangen ist und es in den USA gelegentlich ziemlich überzogene "punitive damages" geben kann sei so, aber zumindest ich habe noch nie 20k für ein denied boarding bekommen. Der übliche Tarif liegt eher so um den Faktor >30 (!) drunter. Wenn die Airlines Standard 20k bieten würden bei einem überbuchten Flug, die könnten sich vor Freiwilligen nicht retten! Und ein paar Beleidigungen wären bei dem Tarif vermutlich auch noch aushandelbar.
Ist das so? Man könnte eher verstehen „Nullsumme“: „Under the consent order, Lufthansa agreed to pay $2 million and the Department of Transportation said it will credit the airline with $2 million that it paid in compensation to passengers.“. Zwei Millionen abzgl. zwei Millionen Gutschrift ist Null.Finale Entscheidung des DOT: 4 Millionen Strafe.
Nee, 4 Mio müssen sie zahlen. 2 Mio haben sie schon, wird also gecredited, 2 Mio noch zu zahlen.Ist das so? Man könnte eher verstehen „Nullsumme“: „Under the consent order, Lufthansa agreed to pay $2 million and the Department of Transportation said it will credit the airline with $2 million that it paid in compensation to passengers.“. Zwei Millionen abzgl. zwei Millionen Gutschrift ist Null.
Du kennst den "Fall" offensichtlich nur unzureichend...Wow. Zwei Millionen dafür sich Vorschriften und Anweisungen der Crew zu widersetzen und dafür aus dem Flugzeug zu fliegen. So einfach möchte ich auch mal Geld verdienen.
Auch (oder gerade wenn?) die Beförderungsverweigerung unrechtmäßig war, ändert das nichts an der Richtigkeit seines letzten Satzes. Die Lufthansa darf mich gerne auch mal zu diesen Konditionen diskriminieren.Du kennst den "Fall" offensichtlich nur unzureichend...