Restaurants auf Schienen - Sind die Zeiten des genussvollen Reisens endgültig vorüber?

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doraemon

Neues Mitglied
22.04.2019
12
19
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Im Forum wird viel darüber geschrieben, welche Mahlzeiten auf Flügen serviert werden. Es werden Speise und Getränkekarten im Detail verglichen. Auch der Service spielt dabei eine Rolle.
In der Vergangeheit habe ich häufig auch den Zug genutzt und dabei das Zugrestaurant kenngelernt. Dabei ist mir insbesondere bei der Deutschen Bahn aufgefallen, wie bescheiden das Kundenerlebnis dabei ausfällt.

Bei meiner letzten Reise hatte ich es doch tatsächlich wieder einmal gewagt das Bordrestaraunt eine ICEs zu besuchen - nach mindestens zwei Jahren abstinenz. Bereits beim Betreten des Restaurants ist mir dabei aufgefallen, dass keine Restaurant-Kultur vorhanden war. Es gab keine Tischdecken, keine Salz- oder Pfefferstreuer, keine Tischblume oder irgendetwas nettes, was einen Gast zum Verweilen einlädt. Soweit ich mich erinnere, war der Tisch noch nicht einmal richtig sauber. Lediglich die Speißekarte fand sich in einem Seitenständer am Fenster. Nun gut, man könnte jetzt sagen, aus Vorsichtsmaßnahmen hat man auf alle Dekoelemente verzichtet. Trotzdem, der Tisch hätte zumindest sauber sein können.

Wenn ich mich an meine vergangenen Besuche erinnere, hatte die Speisekarte eine durchaus ansprechende Auswahl und war mit Willkommens-Worten geschmückt. Diesmal hielt ich eher ein kleine reduzierte Broschüre in meinen Händen, welche lediglich eine abgespeckte Version der früheren Karte darstellte. Mein Auswahl fiel daher auf einen Eintopf.
Die Servicekraft nahm relativ belanglos meine Bestellung entgegen. Eine Danke für meine Bestellung oder ähnliches fehlte in der doch wortkargen Konversation völlig. Dabei war das Restaurant von lediglich drei weiteren Gästen besucht - an Überlastung kann es also nicht gelegen haben. Mein Getränk erhielt ich auch prompt als Flasche auf den Tisch gestellt. Ein Glas dazu erhielt ich erst auf Nachfrage. War es nicht bisher üblich, neben der Flasche im Restaurantbereich stets ein Glas zu bekommen? ...

Der Eintopf kam kurze Zeit später. Kaum hatte ich ein oder zwei Löffel gegessen stand die Servicekraft neben mir und es wurde erklärt, sie wolle jetzt kassieren. Fragen wie z.B., ob mir das Essen schmecke oder ich noch etwas anderes möchte, waren nicht Gegenstand des Kassiervorgangs. Um die Frage gleich vorweg zu beantworten, nein ein Wechsel des Personals fand an der nächsten Station nicht statt. Hatte doch der ICE erst seine Fahrt aufgenommen und ich war erst in der 2.Station zugestiegen. Weshalb also die Eile? ...

Der dann durchaus fade Geschmack des Eintopfs passte zum bescheidenen Eindruck, welchen ich vom Bordrestaurant bisher gewonnen hatte.

Als Ergebnis kann ich festhalten, dass die Zuggastronomie zwar Ihren Zweck erfüllt. Verhungern wird man also nicht. Darüber hinaus gibt es jedoch keinen Anlass diese zu besuchen. Vielmehr werde ich in Zukunft wieder vor oder nach der Reise ein warme Mahlzeit zu mir nehmen. ... Schade - denn zugfahren, aus dem Fenster schauen und dabei ein schönes Essen genießen, verträgt sich aus meiner Sicht eigentlich wunderbar miteinander.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Zugrestaurants? Hatte ich vielleicht einfach nur Pech? ... Oder sind meine Erwartungen einfach zu hoch und nicht mehr zeitgemäß? ...
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.705
4.326
Paralleluniversum
Ich denke, Deine Erwartung ist zu hoch.
Warum sollte die Deutsche Bahn ordentliche Speisen in einem Fernverkehrszug anbieten? Der Gast soll zufrieden sein, dass der Zug überhaupt fährt.
Es gibt ja in der 1. Klasse auch keinen Am-Platz-Service mehr, außer auf manchen meiner gefahrenen Strecken jemanden, der Kaffee verkauft.
Bordrestaurant kostet Geld und bringt vermutlich weniger ein als es kostet. Also.
 

FunparkBernd

Aktives Mitglied
29.05.2018
223
584
Es gibt ja in der 1. Klasse auch keinen Am-Platz-Service mehr, außer auf manchen meiner gefahrenen Strecken jemanden, der Kaffee verkauft.
Bordrestaurant kostet Geld und bringt vermutlich weniger ein als es kostet. Also.
Den Service am Platz gibt es in gewohnter Form. Heute erst wieder genutzt.
Dass die Bordgastronomie keinen Gewinn erwirtschaftet, ist schon seit Dekaden bekannt. Da sind die Kosten für die Hintergrundprozesse einfach zu hoch. Jedoch finde ich es in der heutigen Convenience-Version einigermaßen tauglich.
Gefühlt hat auch die Verfügbarkeit der Technik und des Personals wieder zugenommen. Die letzten Fahrten gab es zumindest weder eingeschränktes Angebot noch geschlossene BordRestaurants.
Wie sind Eure Erfahrungen mit Zugrestaurants? Hatte ich vielleicht einfach nur Pech? ... Oder sind meine Erwartungen einfach zu hoch und nicht mehr zeitgemäß?

N.b.: ja, die Speisewagen der Nachbar-Bahnen in Polen/Tschechien/Ungarn sind deutlich ansprechender.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.721
7.926
LEJ
Ich denke, Deine Erwartung ist zu hoch.
Warum sollte die Deutsche Bahn ordentliche Speisen in einem Fernverkehrszug anbieten? Der Gast soll zufrieden sein, dass der Zug überhaupt fährt.
Es gibt ja in der 1. Klasse auch keinen Am-Platz-Service mehr, außer auf manchen meiner gefahrenen Strecken jemanden, der Kaffee verkauft.
Bordrestaurant kostet Geld und bringt vermutlich weniger ein als es kostet. Also.
Und es gibt Gummibärchen und Schokolade.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.867
Es wird immer Passagiere geben, die über das Essen jammern. Das ergibt sich aus der großen Zahl der Passagiere. Niemand kocht so viel, so gut, so umwelt-/tierfreundlich und so den Geschmack des Einzelnen treffend, dass es keine Beschwerden gibt.

Dennoch können die Unterschiede gigantisch sein. Zwischen meinen persönlichen Erfahrungen bei der Bahn und bei Airlines liegen so viele Welten, da könnte das Raumschiff Enterprise jahrelang auf Reise gehen. Bei den Airlines wird sich dennoch eher beschwert, weil da die Erwartungen höher sind.

Essen bei der Deutschen Bahn ist eben für Kunden der Deutschen Bahn und diese leben dort vor allem ihre masochistische Seite aus. Da geht es mehr um das Versprechen von Leistungen, gefolgt von deren Nichterfüllen und dem anschließenden Verhöhnen oder Ignorieren des Gastes.

Genau so, wie ich mehr Bahn fahren würde, wenn es in Deutschland einen halbwegs verlässlichen Anbieter gäbe, würde ich auch in Zügen regelmäßig etwas essen, wenn das verläßlich möglich wäre. Ist es aber nicht und war es auch noch nie. Man bekommt allenfalls zufällig etwas zu essen, wie man bei der Deutschen Bahn eben auch nur sehr, sehr zufällig pünktlich dort ankommt, wo es einem versprochen wurde.

Die Deutsche Bahn ist in allem, was sie tut, außergewöhnlich schlecht und inkompetent. Das liegt an der Unternehmenshistorie, den Eigentümerstrukturen, dem Management und den Mitarbeitern - und das alles seit vielen Jahrzehnten. Warum sollte das beim Essen anders sein? Warum sollte hier Grund zu berechtigter Hoffnung bestehen?
 

Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.497
Ich kann jetzt nur für DB, Amtrak, Eurostar sprechen, da ich Speisewagen anderer Betrieber sehr lange nicht genutzt habe, aber diese drei bieten 100% Systemgastronomie.

Frisch ist da nichts, bei der DB kann man ja direkt zuschauen, wie der im OP genannte Eintopf noch in der verschweißten Plastiktüte in die Mikro kommt.

Diese Bordrestaurants sind Cost Center. Mehr Sitzplätze einzubauen wäre profitabler, aber der Kunde erwartet auf längeren Strecken eine Essensoption für den Fall der Fälle.

Ergebnis: Hol' Dir halt am Bahnhof ein belegtes Brötchen oder gehe vorher/nachher Essen. DB Bordgastronomie ist (je nach Sternenkonstellation) gut für ein gekühltes oder ungekühltes Kaltgetränk.

Der kluge Mann baut sowieso vor, weil es im Bordrestaurant wegen Personalausfalls oder technischen Problemen sehr oft nur ein eingeschränktes Angebot oder sogar überhaupt keinen Betrieb gibt.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.721
7.926
LEJ
Es wird immer Passagiere geben, die über das Essen jammern. Das ergibt sich aus der großen Zahl der Passagiere. Niemand kocht so viel, so gut, so umwelt-/tierfreundlich und so den Geschmack des Einzelnen treffend, dass es keine Beschwerden gibt.

Dennoch können die Unterschiede gigantisch sein. Zwischen meinen persönlichen Erfahrungen bei der Bahn und bei Airlines liegen so viele Welten, da könnte das Raumschiff Enterprise jahrelang auf Reise gehen. Bei den Airlines wird sich dennoch eher beschwert, weil da die Erwartungen höher sind.

Essen bei der Deutschen Bahn ist eben für Kunden der Deutschen Bahn und diese leben dort vor allem ihre masochistische Seite aus. Da geht es mehr um das Versprechen von Leistungen, gefolgt von deren Nichterfüllen und dem anschließenden Verhöhnen oder Ignorieren des Gastes.

Genau so, wie ich mehr Bahn fahren würde, wenn es in Deutschland einen halbwegs verlässlichen Anbieter gäbe, würde ich auch in Zügen regelmäßig etwas essen, wenn das verläßlich möglich wäre. Ist es aber nicht und war es auch noch nie. Man bekommt allenfalls zufällig etwas zu essen, wie man bei der Deutschen Bahn eben auch nur sehr, sehr zufällig pünktlich dort ankommt, wo es einem versprochen wurde.

Die Deutsche Bahn ist in allem, was sie tut, außergewöhnlich schlecht und inkompetent. Das liegt an der Unternehmenshistorie, den Eigentümerstrukturen, dem Management und den Mitarbeitern - und das alles seit vielen Jahrzehnten. Warum sollte das beim Essen anders sein? Warum sollte hier Grund zu berechtigter Hoffnung bestehen?
So könnte es im IC aussehen.
Wagen 11: zum Bratwurstmichl
Wagen 12: El Greco der Grieche.
Wagen 14: The Veggie
Wagen 15: Mumbayrest
Wagen 16: El Zorro e Espana
In jedem Wagen gibt es 24 Sitzplätze......
Ironie aus
 

loennermo

Erfahrenes Mitglied
01.09.2017
1.446
708
Meine Erfahrungen mit den Speisewägen der DB sind pre-Covid. Klar ist da immer mal was aus oder die Kaffemaschine kaputt und es gibt nur Filtercafe. Aber gegen das was ich im TGV von FRA nach LYS im Speisewagen bekommen habe gibt es bei der DB Sternekost...! Ich habe das immer gerne genutzt, auch wenn nicht immer alles verfügbar war.
 

intesa

Aktives Mitglied
06.07.2020
161
156
Naja also der Versuch der DB ist ganz nett mit Bio und auch vegane Produkte anzubieten. Ich versteh nur eben nicht, wenn alles aus der Tüte kommt, wieso man es nicht schafft eine Verfügbarkeit zu gewährleisten.

ICE von Paris nach Frankfurt um 15 Uhr. Es gab nur Heißgetränke ...Und das ist leider kein Einzelfall. Kaffee meiner Meinung für 3,5 Euro ok, aber eben kein Produkt was sich abhebt wie z.B. bei der italienischen Bahn.

IC von Münster nach Halle. Erst gab es kein Boardservice und dann hat mein gegenüber etwas bestellt und es hat 90 Minuten gedauert für nen Kaffee + Muffin ...
Polnische Bahn/CZ Bahn freue ich mich jedesmal auf den Speisewagen. Bei der DB ist er mir egal. Das Wort Bistro sagte ja auch schon alles ...Es ist eben kein Restaurants.

Gut würde ich z.B. finden, wenn man wie bei der LH, die DB Dean+David anbietet und mit Vorbestellung gewährleistet, dass das Produkt dann auch da ist. Wäre ein Win/Win für beide Seiten.
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.970
6.003
Ich hatte über mehrere Jahre alle paar Monate einen dienstlichen Termin in Hannover. Ein weiterer Teilnehmer ist ebenfalls über Bremen Hbf nach Hannover gefahren. Wir haben uns dann immer im ICE um 09.15 Uhr ab Bremen ins Bordrestaurant gesetzt, einen Kaffee getrunken, manchmal noch ein Croissant gegessen. Das waren immer sehr angenehme Fahrten. Zurück sind wir komischerweise nie im Bordrestaurant gefahren.

Vor einigen Jahren hatte ich eine Zugfahrt Hamburg-Berlin oder umgekehrt in einem EC mit Wagen einer ausländischen Eisenbahn (Tschechien?), bei der im Speisewagen noch vor Ort gekocht wurde. Leider war der Speisewagen bei meinem Erscheinen bumsvoll, so dass ich das nicht testen konnte.

Meine Fahrten mit DB Fernverkehr sind im Moment vor allem Bremen-Hamburg und Bremen-Hannover/Hamburg-Berlin. Selbst bei längeren Strecken, zum Beispiel Bremen-Duisburg und Bremen-Stuttgart habe ich keinen Drang ins Bordrestaurant, sondern nehme mir dann entweder von daheim oder gekauft Essen und Trinken mit.
 
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global2011

Erfahrenes Mitglied
04.06.2011
1.484
1.003
So könnte es im IC aussehen.
Wagen 11: zum Bratwurstmichl
Wagen 12: El Greco der Grieche.
Wagen 14: The Veggie
Wagen 15: Mumbayrest
Wagen 16: El Zorro e Espana
In jedem Wagen gibt es 24 Sitzplätze......
Ironie aus

Gab's es in den 90ern so ähnlich schon, konnte sich aber nicht durchsetzen ;)

mc-donalds--sbb--638642.jpg

Bildquelle: https://www.bahnbilder.de/bild/schw...gen/638642/mc-donalds--sbb---speisewagen.html


McTrain_Speisekarte_innen_0800.jpg
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.452
3.435
Wir sollten die klassischen Speisewagen noch geniessen, so lange es sie gibt.

Wenn ich Zug fahre, fahre ich gerne im Speisewagen. Ich staune über gewisse Erwartungshaltungen, denn sie alle sind defizitär, es gibt sie nur (noch?), weil sie entweder gesetzlich verlangt werden oder die Bahngesellschaft findet, dass gehört zum Bahnangebot dazu. Es darf nicht zu viel kosten, aber muss frisch gekocht sein? Die Zeiten sind längst vorbei. Nach meinen Beobachtungen isst sowieso der Grossteil nichts, es gibt zahlreichen Leute, die ihren Laptop hochklappen, geschäftliche Telefone machen und über zwei Stunden an ihrem Espresso rumschlürfen, andere nippen zwei Stunden am Bier herum, während wiederum andere einen Sitzplatz suchen und mangels Platz den Speisewagen wieder verlassen müssen, davon wird der Speisewagen nicht rentabler.

Der klassische Speisewagen verschwindet immer mehr - leider und überall - und immer mehr übernehmen Bistros mit reduziertem oder ohne Sitzgelegenheit die Rolle. Auch in Tschechien und Polen. Das "Speisewagen-Feeling" gibt es nur noch auf wenigen Strecken in Europa.

Hier eine Übersicht über meine relativ aktuellen Erfahrungen, andere haben vielleicht anderes erlebt.

Ungarn: Sie habe alle Speisewagen rausgeworfen, doch nun scheinen sie umzudenken. Derzeit sind einzelne unterwegs. Den Speisewagen im EC Hungaria fand ich von A-Z ausgezeichnet. In Ungarn selber gibt es noch in wenigen Zügen Bistroabteile, die nichts mit einem Speisewagen gemein haben. War gut belegt.

Slowenien: In Slowenien gibt es nur einen Speisewagen im EC Emonia nach Wien. Derzeit (temporär, immer?) werden bis Maribor nur Getränke serviert. In Maribor steigt der Koch zu, der bis Ljubliana mitfährt. Dort wird der Speisewagen abgehängt. Ich fand ihn eher teuer, gutes Angebot, nichts zu meckern. Kaum Gäste. Nur Barzahlung möglich. In den ICS ist lediglich eine Theke ohne Sitzplätze.

Bulgarien: Bulgarien hat auch nur eine oder zwei "Speiseecken". Ich fand mal einen auf der Strecke Sofia-Varna über Plovdiv. Er hatte nur sechs Plätze und war leider voll.

Tschechien: Ein hervorragendes Produkt, wenn ein richtiger Speisewagen dran ist. Der fährt nur noch Budapest-Prag-Berlin, manchmal Richtung Ostrava. Bier vom Fass. Im CD Railjet hat es nur 14 (16?) Plätze und ist je nach Strecke schnell voll. Im Supercity keine Sitzplätze, lediglich eine Theke und immer häufiger sind die Bistrowagen eine bediente 1. Klasse (z.B. Linz-Prag, eine Komp. Prag-Warschau), also ohne eigentliche Sitzplätze. Tschechen fahren gerne im Speisewagen, er kann schnell voll werden.

Polen: In Polen haben sehr viele Züge ein Essangebot, aber leider gereicht das nicht immer zur Freude. Die klassischen Speisewagen gibt es in allen möglichen Variationen, Angebot ist prima, im Sommer können sie schnell voll werden. Allerdings finden wir bei den neueren Zügen, das gleiche Elend. Die Pendolinos haben nur noch 14 Plätze, die neuen Stadler-IC's (ED 160?) haben 6 Plätze. Dabei darf man das Bier nur im Bistroabteil trinken und mit einem Zurek durch den wackeligen Zug zu tragen, erfordert Geschicklichkeit.

Ukraine (vor dem Krieg): Das war mehr ein Warenlager. Der Kellner war sichtbar unerfreut, einen Gast zu sehen und drehte mir ein teures westliches Bier an, alles andere sei "alle". Sah keinen Sinn darin, nach Essen zu fragen.

Slowakei: Die slowakischen Speisewagen hatten bei meinen Besuchen die Speisekarte der CD. Als ich in einem dieser sass, wurde jede Ecke benutzt, um Waren zu stauen, z.B. mit Wasserflaschen. Mir fehlte ein bisschen das Ambiente.

Schweiz: Die SBB hat die Preise im Speisewagen gesenkt, für Schweizer Verhältnisse ist er preislich okay. Auf allen wichtigen Strecken ist ein Speisewagen dran, manchmal zwei. Leider haben sie immer noch das unselige Feldschlösschen-Bier aus der Dose, eine Beleidigung, das Eidgenoss (3dl) ist ganz okay, manchmal haben sie ein Saisonbier, das in der Regel sehr gut ist. Speisewagen sind in der Schweiz erstaunlich gut besetzt, Service zurückhaltend.

Deutschland: Ich sitze sehr gerne im ICE-Speisewagen. Das Auswahl ist zwar derzeit nicht so gross, aber Bier vom Fass ist nie falsch, dazu mag ich das Ambiente, so macht Zugfahren Spass. Die Bedienung fand ich in den meisten Fällen sehr gut. (Darf auch mal gesagt werden)

Italien: Hat da jemand Italien gelobt? Im Frecciarossa gab es lediglich eine Theke ohne Sitzplätze. Von einem Speisewagen kann keine Rede sein. Andere Züge kenne ich nicht.

Spanien und Portugal: Ganz seltsame Einrichtungen. Essen gibt es nur, wenn der Koch Lust hat. Habe auch schon erlebt, dass der Koch fand, dass es nichts zu Essen gibt und dann anfing, für die Zugcrew zu kochen, die dann herzlich gemampft hat, während wir daneben versuchten, mit Bier den Hunger zu vergessen.

Schweden: Selbstbedienungsabteil mit Selbstbedienungskasse. Mehr so ein Ladenabteil. Keine Sitzplätze.

Österreich: Schade, bieten sie kein besseres Bier an, ich finde den klassischen Speisewagen der ÖBB toll. Wunderbares Angebot, wunderbares Ambiente. Im Railjet wenig Sitzplätze, wenig Charme, oft voll.

Mein nächstes Ziel ist es, im einzigen Speisewagen der Kroaten zu speisen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Gab's es in den 90ern so ähnlich schon, konnte sich aber nicht durchsetzen ;)

mc-donalds--sbb--638642.jpg

Bildquelle: https://www.bahnbilder.de/bild/schw...gen/638642/mc-donalds--sbb---speisewagen.html


Anhang anzeigen 204534
Die haben im Zürcher HB regelmässig das Fett auf die Gleise geschüttet und dabei nicht immer den Perron verfehlt - mit den entsprechenden fettigen Rückständen... (kein Witz!)
 
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Barry Egan

Erfahrenes Mitglied
12.01.2022
2.408
3.497
@Karl Langflug Interessant Übersicht.

Ich will Deine Erfahrungen nicht diskreditieren, sondern erkenne an, dass jeder unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen vom Speisewagen hat. Für manche mag da Nostalgie, Gemütlichkeit, Ambiente, Service, die Möglichkeit, sich zu unterhalten u.ä. eine Rolle spielen. Andere bevorzugen vielleicht Ruhe, Platz für den Laptop und keine Wartezeiten. Wiederum gibt es sicherlich sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Qualität der angebotenen Lebensmittel.

Nach diesem Mega-Disclaimer: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ÖBB so toll ist. Die haben eine RIESIGE Speisekarte (siehe hier). Wenn man an die winzige Größe der Bordküche denkt, wird klar, dass das alles Convenience sein muss. Das Essen kommt aus der Großfabrik von DoN und war großteils schon tiefgefroren oder ist gar komplett lagerstabil gemacht worden. Im Zug wird es dann in Mikro/Ofen/Grill aufgewärmt.

Wie gesagt, die Ansprüche gehen auseinander. Im Forum gibt es ja viel Zuspruch für DoN in den OS Lounges. Ich war im Q4 letzten Jahres zuletzt in der Non-Schengen SEN in VIE und fand das Catering schlecht. Ich flieg' nicht so oft über VIE. Ich erinnere mich, dass ich das Catering etwa ein Jahr vorher recht gut fand.

Aber back-to-topic: Ich persönlich würde etwas mehr Sitzabstand einem Speisewagen immer vorziehen. Und ein wenig Bedienung am Platz mit kalten Getränken, Kaffee und vor mir aus Brötchen und ein paar Minimalsnacks (inkl. Auswahl für die Kids) fände ich besser als so eine Systemgastro der ÖBB, wo es so wirklich alles von der Gulaschsuppe über den Backhendlsalat, das Blumenkohlcurry, das Wiener Schnitzel, die Kartoffel-Pilz-Pfanne bis hin zum Germknödel gibt.

Auch nicht schön, dass der Fraß dann wie bei den Onboards Delights als gesund, regional, frisch, bio, nachhaltig, Genußreise blah blah blup angepriesen wird, was es natürlich nicht ist.

EDIT: Und worüber ich mich auch aufregen kann ;), ist, dass hier die gutbürgerliche österreichische Küche beworben wird, die es in Österreich im Gegensatz zu weiten Teilen Deutschlands ja sogar noch gibt, diese aber nicht geliefert wird.
 
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globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
14.746
10.786
CPT / DTM
So könnte es im IC aussehen.
Wagen 11: zum Bratwurstmichl
Wagen 12: El Greco der Grieche.
Wagen 14: The Veggie
Wagen 15: Mumbayrest
Wagen 16: El Zorro e Espana
In jedem Wagen gibt es 24 Sitzplätze......
Ironie aus

Durchsage am Bahnhof: Die Wagenreihung ist heute entgegengesetzt......

Ein positives Beispiel: Im Thalys zwischen dem Ruhrgebiet/Köln und Paris wird in der 1. Klasse am Platz ein vernünftiges Essen serviert....
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.562
9.488
irdisch
Speisewagen sind irgendwie ein "unlösbares" Problem geworden, jedenfalls in Deutschland. Wie die seelenlosen Autobahnraststätten ungefähr. Manche träumen da immer noch von einer Art "Mythos Orientexpress", aber es gibt eher so abturnenden Kochbeutelfraß zu Überschallpreisen. Nürnberger wie vom Aldi und so. Zum richtigen Essen gehen reicht die Zeit sowieso nie, da man sein Gepäck wegen der Diebstahlgefahr nicht mehr so lange irgendwo anders liegen lassen kann. Die Schließfächer sind dafür keine Lösung.
Besser und zeitgemäßer wäre sowas wie die Barwagen im Thalys: Vernünftiger Espresso, ein paar süße Teilchen und vielleicht ein Sandwich "auf die Hand", dass man ja problemlos in der Mikrowelle warm machen könnte. Dazu eine Einrichtung, die mehr auf Kurzzeitbesucher eingerichtet ist, statt auf raumgreifende Langzeitsitzer.
Angenehm finde ich die ungarischen Speisewagen, die sind noch richtige Restaurants mit Suppen und warmem Essen vom Teller und noch bezahlbar.

Was mich wirklich stört sind diese Leute, die sich mit Bier bis zum Abwinken abfüllen, scheint ja ein super Geschäft zu sein, wobei die echten Problemkandidaten sich ihre Getränke mitnehmen. Ein komplettes Alkoholverbot in allen Zügen würde ich unterstützen.
 
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MAD

Erfahrenes Mitglied
27.11.2011
355
218
DUS/MTY
Neulich habe ich auf der Fahrt von Düsseldorf nach Frankfurt über die Schnellfahrstrecke eine sehr schöne Erfahrung mit dem Bordrestaurant gemacht.
Aus technischen Gründen konnten keine warmen Speisen verkauft werden und der Thekenverkauf war auch nicht möglich.
Daraufhin hat das Servicepersonal kurzerhand improvisiert und vom Tisch aus ein kleineres Sortiment zum Kauf angeboten.
Die Passagiere hatten alle Verständnis und der Umsatz soll wohl auch gestimmt haben, wie man den Gesprächen des Personals entnehmen konnte.

Könnte aber genauso auch schlechte Erfahrungen mit lustlosem Personal schildern, die ich häufig auf meinen Fahrten von Berlin Richtung NRW erlebe.

Wie überall in der Gastronomie hängt das wohl auch in der Bordgastronomie der Deutschen Bahn von verschiedenen Faktoren ab, ob man gute oder schlechte Erfahrungen macht.
 
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Luftikus

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08.01.2010
23.562
9.488
irdisch
Die Bahn hat ja auch alle Großstadtbahnhöfe zu Imbiss-Zentren umgebaut, die sie teuer vermietet. Seitdem kommen mir die Speisewagen besonders uninspiriert vor. Die will doch gar kein gutes Bordangebot, da sie woanders für den entstehenden Hunger abkassiert?

Vermutlich könnte man so ne Art Bestellessen am Sitz zusammen mit ner ICE-Sitzreservierung per App verkaufen? Dann könnte man sich vorab aus allen Restaurants am Abfahrtbahnhof irgendein Call-a-pizza-Pappschachtelmenü zusammenstellen, das dann nach Abfahrt im Zug per "Lieferando" von so ner Art Mini-Bar-Lieferwagen ausgeteilt wird? Mit Thai und Veggie und Bäcker oder Rewe und was die Leute heute alles essen. Wäre vermutlich besser als die Speisewagen die wirklich oft kaputt sind oder oft sehr früh schließen, um "Abrechnung" zu machen.

Wenn viel mehr Leute am Platz essen, müsste dort aber auch sehr viel gründlicher geputzt werden und der Müll wäre natürlich ein Berg.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.452
3.435
Wie gesagt, die Ansprüche gehen auseinander. Im Forum gibt es ja viel Zuspruch für DoN in den OS Lounges. Ich war im Q4 letzten Jahres zuletzt in der Non-Schengen SEN in VIE und fand das Catering schlecht. Ich flieg' nicht so oft über VIE. Ich erinnere mich, dass ich das Catering etwa ein Jahr vorher recht gut fand.
Grundsätzlich sind wir einer Meinung, nur haben wir unterschiedliche Interessen und vielleicht Ansprüche/Erwartungshaltungen. Zudem ist es ein Unterschied, ob man pendelt oder in die Ferien fährt.

Wir leben in einer anderen Zeit, wo man viel mehr Ansprüche ans Essen stellt. Bio, ein veganes Produkt, regionale Produkte, selber gekocht, aber kosten darf es dann auch nicht zuviel, sonst kommt keiner. Das geht nicht auf. Dieser Erwartungshaltung können die Speisewagen nicht erfüllen. Die Zeiten, in denen der Koch des ungarischen Speisewagens in Zürich auf den Markt ging, um frische Produkte für die Rückfahrt zu kaufen, sind vorbei. Leider.

Ist man bereit, im Speisewagen viele Euros für ein regionales Schnitzel vom Bio-Bauernhof zu bezahlen, frisch zubereitet wird mit Bio-Kartoffeln? Wohl nein. Das ist so wie du sagst, Der Food wird vorbereitet und aufgewärmt. Und wie gesagt, die Mehrheit trinkt einen Kaffee oder ein Bier und isst eh nichts.

Ich hätte es auch gerne anders. Der ÖBB-Speisewagen, der übrigens die Preise ziemlich erhöht hat, gefällt mir trotzdem, ich finde das Angebot ausreichend und ja, das ist mit Sicherheit so vorbereitet, wie du es beschrieben hast. Ich gehe aber nicht primär in den Speisewagen, weil ich ausgezeichnet essen will, sondern weil mir die Art des Reisens gefällt, das Ambiente, was essen, ein Bierchen zu trinken und aus dem Fenster zu schauen, etwas Nostalgie aufkommen lassen. Man trifft immer wieder Leute, hat interessante Gespräche, die Zeit geht schnell vorbei.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wenn viel mehr Leute am Platz essen, müsste dort aber auch sehr viel gründlicher geputzt werden und der Müll wäre natürlich ein Berg.
Züge finde ich generell recht schmutzig. Einerseits werden sie weniger geputzt, respektive die "Reinigungszyklen" wurden gestreckt, auf der anderen Seite ist es sicherlich auch der Entwicklung geschuldet, dass Reisende nicht so gerne hinter sich aufräumen.
 
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Luftikus

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08.01.2010
23.562
9.488
irdisch
Diesen ICE-Müll-Einsammelservice mit großen Mülltüten finde ich schon heute relativ gut. Aber man will halt auch richtig saubere Polster und Tische und nicht irgendwelche etwaigen Dönersoßen-Flecke vom Vorgänger in der Anzughose.
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.514
1.999
aber es gibt eher so abturnenden Kochbeutelfraß zu Überschallpreisen.
Das ist aber kein Problem der DB Bordrestaurants, das gibt es ganz genau so auch im stationären Restaurant in deiner Umgebung nur mit dem Unterschied, dass dort der, nennen wir ihn mal "Koch", noch etwas Kräuter und vielleicht gerieben Pseudo-Parmesan drüber streut.
Es wird immer schwieriger bis unmöglich auch Restaurants zu die keine Convenience-Produkte einsetzen.
Übrigens kann in diesem Punkt ein Besucher der Internorga sehr interessant sein, um zu sehen was bereits schon alles aus dem Kochbeutel kommt.

Wenn man sich das Bordrestaurant ansieht, wird doch schnell klar, dass dort die Möglichkeiten sehr begrenzt sind.
Alleine schon weil es ander Ausstattung und sicher auch an Personal mit Gastro-Ausbildung fehlt (sollte meine These zum Personal falsch sein gerne korrigieren)

Daher ist der Ansatz von einem Speisewagen eine Leistung wie in einem klassischen Restaurant zu erhalten eben zum scheitern verurteilt, denn dort gilt genauso das Prinzip der Systemgastronomie.
Über die Preise kann man immer diskutieren, allerdings diese nun als Überschallpreise zu bezeichnen geht dann doch etwas zu weit, wobei ich zugeben muss dass ich die Gelegenheit letzte Jahr vielleicht weniger oder gar nicht genutzt hätte, wenn ich nicht die 30% durch den Platinrabatt erhalten hätte.

Das Essen das ich bekommen hatte war in Ordnung, wenn man die Umstände bedenkt schon durchaus gut, wobei sich zum Beispiel bei den Pommes Unterschiede gezeigt haben wohl je nachdem wie die Heissluftfriteuse bedient wurde.

Von daher wem das Angebot des Bordrestaurants nicht zusagt, sollte dann eher im nächsten Restaurant vor Abfahrt oder nach der Ankunft dinieren, aber Achtung auch dort kann der ähnliche "Kochbeutelfraß" zum doppelten oder noch höheren Preis nur besser getarnt auf dem Teller liegen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.562
9.488
irdisch
Kochbeutelfraß esse ich auch nicht "an Land". Ich teile die Abneigung.
Wie oben beschrieben gibt es auch richtige Restaurants auf Schienen, nur nicht mehr bei der DSG/Mitropa/DB/Bahn oder wie auch immer.
Gulaschsuppe mit Brötchen für 6,90 Euro finde ich schon eher teuer.
 
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alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.514
1.999
Kochbeutelfraß esse ich auch nicht "an Land". Ich teile die Abneigung.
Wie schon beschrieben dann viel Erfolg dabei den auch dann rechtzeitig zu identifizieren und zu verhindern, denn das wird natürlich vorher nicht mitgeteilt.

Im Rahnem eine §110a StPO Sache durfte ich ja 2015 zwei Tage lang zwei "Außendienstler" der Lebensmittelkontrolle begleiten schon damals fand ich es sehr erstaunlich wie viel fertig/fast fertig auch in vermeintlich hochklassigen Restaurants gelagert wird.
Genau das nimmt immer mehr zu, die Internorga zeigt das ganz gut was alles geht wo es so gar nicht erwartet wird.

Sind die 6,90 Euro eigentlich der Listenpreis oder sind da schon die 30% Rabatt abgezogen?
 
Zuletzt bearbeitet:

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.990
2.350
FRA
Wie sind Eure Erfahrungen mit Zugrestaurants? Hatte ich vielleicht einfach nur Pech? ... Oder sind meine Erwartungen einfach zu hoch und nicht mehr zeitgemäß? ...
So sehe ich es auch.

Früher habe ich das BordRestaurant im ICE gerne besucht - es war eine schöne Abwechslung von der Langweile am Sitzplatz.

Durch die schleichende Vegetarisierung hat das Speisenangebot im Laufe der Jahre seine Attraktivität für mich verloren. Ich finde kaum noch etwas, was ich essen will - wenn irgendein angebotenes Gericht mich nicht anwidert, habe ich bereits Glück gehabt.

Meine Lieblingsspeise im ICE war Rührei mit Lachs zum Frühstück. Irgendwann hat man das Kombi-Frühstück abgeschafft und man musste jede Kleinigkeit, wie etwa Butter, einzeln bestellen, was tierisch genervt hat. Mittlerweile gibt's weder Rührei noch Lachs, warmes Frühstück am Bord geht nur noch vegan.

Darüber hinaus ist inzwischen auch kein Verlass auf das BordRestaurant, das - ohne ein erkennbares Muster - mal im Betrieb, mal nicht im Betrieb ist. Ist man hungrig, ist es deutlich schlauer vor der Zugfahrt zu essen oder eine Speise zum Mitnehmen etwa bei Asia Gourmet zu kaufen.

All das hat dazu geführt, dass ich mir den Besuch des BordRestaurants abgewöhnt habe und mich über den Niedergang vom "soft product" gar nicht aufrege.