Das kann ich leider in der Pauschalität nicht bestätigen, viele Städte in Schlesien (wie in Ostpreußen auch) sind noch nach Ende der Kampfhandlungen von den Russen zerstört worden oder teilweise auch von den Polen abgerissen, wie beispielsweise Lüben.
Aber in so Städten wie Ratibor, Glogau, Jauer, Leobschütz, Neisse u.v.m. gibt es eine kaum vorhandene Altstadt mehr.
Schön hingegen, und von Kriegshandlungen mehr oder minder verschont, ist beispielsweise Schweidnitz oder Hirschberg.
Pauschal gesagt, sind die deutschen Städte, die Anfang der 20er Jahren zu Polen kamen besser erhalten als die, die 1945 unter polnische Verwaltung gelangten.
Du warst natürlich schon in Orten, die ich erst ergooglen müsste. Pauschal würde ich dem nicht zustimmen.
Bielsko-Biala ist klar, da passt die Einschätung, bei Hirschberg nicht. Hier wurde ja viel getan. Breslau (1945 Festungsstadt) ist liebevoll restauriert worden.
Im Norden hat es lange Stettin gegolten, aber auch hier gab es in jüngster Zeit große Veränderungen. Über Kolberg brauchen wir nicht reden. Das Stadtzentrum sollte man meiden.
In Gleiwitz passt es wieder nicht, zerstört von der Roten Armee, aber wieder sehr schön aufgebaut.
Beüglich Polen würde ich schon sagen, dass in vielen Orten sehr gut restauriert wird, insbesondere, wenn man in die Nachbarstaaten schaut.
Der tscheschische Teil des Erzgebirges war jahrelang entvölkert. Tschechen und Slowaken haben in Grenzregionen ja eher Roma angesiedelt. Das kann man noch an der Thaya bei Gmünd erkennen, wenn man die Grenze überquert, und in der Slowakei in Cadca. Die dortige Altstadt wurde in den 1970er Jahren platt gemacht, die Synagoge noch abgerissen. Ein anderes Gebäude, das wohl auch eine Synagoge war, ist jetzt ein Spielcasino. In Polen finde ich das weniger krass, insbesondere wenn man den direkten Vergleich hat.
Gute Blicke auf die Geschichte bieten jedoch immer die Friedhöfe, ein Foro vom traurig anzusehenden metallurgischen Friedhof in Gleiwitz hatte ich ja geteilt. In Hirschberg erinnere ich mich an viele zerstörte deutsche Grabplatten und Figuren mit abgeschlagenen Figuren. Auf dem Friedhof in Stettin, der drtittgrößte in Europa sieht man kaum noch deutsche Gräber, kann aber nachvollziehen, dass die Kindersterblichkeit in den 1950er Jahren sehr hoch war. Die Nachkriegszeit in Polen muss sehr schwer gewesen sein.