@EinerWieKeiner
Es ist Dir ja unbenommen, auf so hohem Niveau durch Entwicklungsländer zu reisen. Viele machen das ja auch. Und es ist natürlich edel, für 350 Dollar in einem Hotel zu übernachten, das eine "Nähschule" fördert. Es ist ja auch niedlich, den Kindern beim Nähen zuzusehen. Das bildet.
Ich dachte da eher an den Besuch einer richtigen Bildungseinrichtung - an den Besuch einer Schule, wo die Kids schon frühzeitig Englisch lernen und Mathe büffeln müssen, damit sie später mal in Phnom Phen studieren können. Das ist natürlich nicht so niedlich. Das ist strenge Schule. So ein Besuch bildet aber auch.
Und ja: Ein Kanadier ist natürlich der bessere Fotoguide (ein "Profi", weil er auf TripAdvisor empfohlen wurde), als der Einheimische, der schon als Kind durch Angkor Wat gelaufen ist und damit ganz gute "Spots" kennt - eben solche Spots, die der Kanadier vielleicht nicht kennt oder sich nur von Einheimischen abgeschaut hat. Doch der Einheimische wird nicht auf Tripadivsor empfohlen.
Ich bewundere immer diese Marketing-Masche von Tripadvisor&Co. Der Concierge empfiehlt den Fotoguide, der das Abendlokal empfiehl, das Lokal empfiehlt wiederum das Hotel, das sich mit einer Empfehlung revanchiert .... so rutscht man nicht nur bei den Gästen, sondern auch in Google und bei TripAdvisor nach oben. Ist zwar alles Inzest, aber was soll's. Durch diesen Inzest rutscht aber auch der Preis nach oben: 350 Dollar die Hotelnacht, 250 Dollar das Essen, 180 Dollar der Guide - Kambodscha, wohlgemerkt. Edelinzest, sozusagen.
Und wieviel tatsächlich von diesen hohen Kosten bei den Einheimischen ankommt, steht auf einem ganz anderem Blatt. Das wäre sicherlich auch eine Diskussion wert.