Streik der Lufthansa-Piloten vom 02.-04.04.2014

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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.308
1.136
Völlig korrekt. Noch dazu bewegt sich das Pilotengehalt im Bereich eines Managergehaltes, derartige Gehälter sind üblicherweise AT. Zumindest ist mir in dieser Preislage kein Job bekannt, bei dem Tariflohn gezahlt wird. Vor dem Hintergrund der Pilotengehälter im Ausland (z.B USA) finde ich den Streik eigentlich etwas unangemessen. Allerdings haben wir halt nunmal das Recht auf Streik und das soll ja auch so bleiben :)

Tariflöhne gehen je nach TV schon bis in die Richtung 80-100k p.a. - bei den Ärzten sogar bis 120k, also nicht zwangweise AT.
 

Foxfire

Füchslein
10.09.2012
5.487
907
MUC/EDMM
Tariflöhne gehen je nach TV schon bis in die Richtung 80-100k p.a. - bei den Ärzten sogar bis 120k, also nicht zwangweise AT.

Quelle??
IMHO viel zu hoch von Dir angegebenen. Betrifft allenfalls einige wenige Einzelfälle. Vergleich Einzelfall mit Gruppe von 1000en Piloten unzulässig!
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.875
Grundsätzlich habe ich ein Ticket von LH nicht vom Flugkapitan Fritz Müller aus Bremen. Wie es also die LH hinbekommt dass ihre Maschinen fliegen ist mir als Kunde ziemlich egal.

Ist mir schon klar, dass Deine Sichtweise so einfach ist.

Alle Angestellten sollen gaaanz viel Geld verdienen und alles bestimmen dürfen. Das Management soll für alles die Verantwortung tragen und gaaanz wenig Geld verdienen. Die Aktionäre sollen gar kein Geld bekommen, außer es handelt sich um normale Leute, die sollen dann 2.000% des Gewinns als Dividende ausgeschüttet bekommen.

Diese Sichtweise ist ja nicht originell. Da gibt es sogar extra eine Partei für.

Konzepte, ein Unternehmen - oder auch einen Staat - innerhalb kürzester Zeit pleite zu bekommen, gibt es hinreichend. Die Kunst besteht eher darin, ein Unternehmen - oder auch einen Staat - dauerhaft erfolgreich zu machen - und das geplant.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.130
233
FRA
NEIN! Das ist ja die große Frechheit, die von den Damen und Herren in Reihe 0 so verzerrt dargestellt wird und mich zum Schäumen bringt.



Quelle: Lufthansa fordert Vereinigung Cockpit zu weiteren Gesprächen auf - Meldungen - Lufthansa Group

Genau: auf diesen Aspekt ist bisher noch niemand eingegangen - wird in Interviews natürlich auch tunlichst nicht angesprochen. Wie ich schon sagte, man streikt hier für Mitarbeiter, die evtl. noch gar nicht bei LH sind. Der LH Vorstand (Fr. Volkens) hat da zwar mehrfach darauf hingewiesen, will aber scheinbar niemand wahrnehmen
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City

Ein interssanter Artikel - der für den einen oder anderen vielleicht interesante
Einblicke in "Gefühlslage" der Pilotenschaft eröffnet.


Piloten als Flexibilitätspioniere

"Was wir von Piloten für die flexibilisierte Arbeitswelt lernen können."
ein wiss. HR Analyse von Dr Huchler
Weblink (pdf)
 

Takeoff53

Erfahrenes Mitglied
17.03.2013
825
45
Great Circle
....Jeder Pilot ist in der Ausbildung, solange er nicht vier Streifen auf nem 380 hat...

Zweimal falsch! Falsch, falls dein Posting symbolisch gemeint ist, weil ein Pilot seine Ausbildung erst beendet, wenn er den Beruf an den Nagel hängt und aufhört zu arbeiten. Und auch falsch, was die effektiven Facts angeht. Der Copilot ist nach Bestehen des Initial Typeratings fertig ausgebildet, hat zwar nicht den Rang des Captains/Commanders, ist aber als Pilot vollkommen gleichwertig. (Sonst würde ich sehr ungern pinkeln gehen und bei Ausfall des Captain, na ja....)
 
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747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
958
0
Ich weiß ja auch, dass des VC um die Übergangsversorgung geht. Diese stammt aber aus einer Zeit in der es nicht darauf ankam ob der Arbeitgeber das Geld dafür auch verdienen kann, mit dem Staat als Eigentümer lassen sich halt die tollsten Sachen bezahlen.
Bravo Sierra.

Diese Modelle finden sich quer durch die DAX30 und kleinere Unternehmensligen, die seit Jahrzehnten im privaten Streubesitz sind. Umbaubedürftig? Mag sein.
 

olli1981im

Erfahrenes Mitglied
07.11.2013
329
0
FRA
Bravo Sierra.

Diese Modelle finden sich quer durch die DAX30 und kleinere Unternehmensligen, die seit Jahrzehnten im privaten Streubesitz sind. Umbaubedürftig? Mag sein.

Das stimmt. Der große Unterschied ist aber: wenn sonstige Unternehmen erkennen dass sie sich eine üppige Vorsorge für eine kleine Berufsgruppe nicht mehr leisten können würden sie sie einfach für Neueinstellungen abschaffen, um so ein finazielles Desaster in der Zukunft zu vermeiden. Völlig legitim. Ich kann verstehen, dass die Piloten ihren Besitzstand wahren wollen. Aber dem Unternehmen für alle Zukunft finanzielle Fesseln anlegen zu wollen, an denen es zu ersticken droht, ist für mich nicht nachvollziehbar.
 

economy

Erfahrenes Mitglied
21.04.2012
452
0
@Olli1981im

Genau das möchte doch die Lufthansa machen, für neue Piloten die Übergangsgelder mit Eigenanteil und einer gewißen Reduktion...

Der Besitzstand der aktuell fliegenden Piloten wird doch gewahrt...

Die gehaltlichen Angebote liegen über der Inflationsrate. Ich weiß eigentlich nicht so ganz was die Piloten wirklich wollen....???

Gestern abend im Brennpunkt die durchschnittliche Übergangsversogung liegt bei 122.000 Euro p.a. und das für rund 500 Piloten. Das sind rund 61 Millionen Euro p.a. an Ausgaben für Personen die nicht mehr aktiv für das Unternehmen arbeiten. Das man davon längerfristig etwas runter will, kann man wohl nachvollziehen.
 
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foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Moin trichter!

Ich ban da grundsätzlich bei Dir wie man im Neudeutsch so schön sagt!

Vorab muss ich eine wichtige Sache korrigieren: Ich habe in meinem letzten großen Posting ein kleines, aber sehr wichtiges Wort vergessen.
Da stand eben noch:
"Ich habe mit meinem Posting den Streik verteidigt!" => Das sollte selbstverständlich heißen: "Ich habe mit meinem Posting den Streik NICHT verteidigt!"

...

Es gibt in der Wirtschaft keine Erbhöfe, alles muss jeden Tag neu verdient werden. Und hier ist der Punkt den ich so widerlich finde: statt Lösungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit vorzuschlagen versucht es VC mit plumper Erpressung. Das Streikrecht war mal erdacht um den recht- und machtlosen Arbeitern einen Hebel gegen Ausbeutung in die Hand zu geben und das ist natürlich auch gut so. Es war aber nicht dafür gedacht, dass Spitzenverdiener in Schlüsselpositionen ihre Firma unverhältnismäßig erpressen :idea:

und auch dazu ...

...
Wenn ich im täglichen Leben mit jemanden einen Vertrag schließen will - ich ihm also etwas "verkaufen" will - muss ich ihm etwas bieten damit er unterschreibt, ich kann meinen Vertragspartner auch nicht erpressen. ...

Es sei erwähnt -und das ist nicht unwichtig für eine neutrale Betrachtungsweise dass diese Sachstände jetzt mittlerweile 3 Jahre verhandelt wurde! 3 Jahre! Und offensichtlich hat sich da nicht viel getan. Wenn dem so ist kann ich verstehen dass ein Arbeitskampf zumindest in Bertracht gezogen wird. Wie der dann aussieht liegt vielleicht auch am Verhalten des Vertragspartners / Arbeitgebers.
 
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747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
958
0
... um so ein finazielles Desaster in der Zukunft zu vermeiden. Völlig legitim. Ich kann verstehen, dass die Piloten ihren Besitzstand wahren wollen. ...
Die Frage ist, ob in der heutigen Weltfinanzlage (Nullzinsen bei Guthaben-Schuldenblasen) man sich nicht prinzipiell in trügerischer Sicherheit wiegt, gegen irgendeine Bank Ansprüche, also Guthaben mit Fälligkeit in Jahrzehnten zu halten, die wir heute selbstverliebt "Altersvorsorge" nennen. Ob diese Rücklagen eines Tages als Unternehmenskassen oder als Privat-Einzelverträge notverstaatlicht werden?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.862
10.155
Dahoam
1. Ist das vordergründig ein Problem der Mitarbeiter?
2. Hätte man sich an die Wettbewerbssituation seit Jahren annähern können.
3. Der Standort Deutschland hat nun einmal andere Bedingungen als ein Wüstenstaat.

Wenn das Management es versäumt sich dem Wettbewerb anzupassen, und dann schlagartig Standards streicht, ist die Verärgerung doch nur nachvollziehbar. Ich denke das Franz und Co es über Jahre versäumt haben einen vernünftigen Dialog mit den Mitarbeitern zu führen, und jetzt wird das Heil im Kahlschlag gesucht. Letztlich geht es den Piloten nicht anders als den SENs und HONs - nur haben sie andere Mittel ihren Unmut auszudrücken.

Das mag ja sein, dass das Management viel verbockt hat, ändert aber nichts an der Tatsache dass man mit vollem Tempo auf eine Wand zufährt. Von einem hochintelligenten Mitarbeiter erwarte ich auch dass man die Situation begreift und auch alles versucht dass die Firma nicht den Bach runtergeht. Schon allein um den eigenen Arbeitsplatz auf Dauer nicht zu gefährden. Während viele im LH-Konzern das auch mittragen ist ein Teil nicht bereit mitzuhelfen. Und sich in die Schmollecke zu setzen und zu jammern wie böse die Welt ist wird auch nichts an den Tatsachen ändern dass der Wettbewerb und die Konkurrenz sich verändert haben. Ist doch nicht nur in der Luftfahrt so dass das nicht mehr alles so läuft wie vor 20 Jahren.
 

olli1981im

Erfahrenes Mitglied
07.11.2013
329
0
FRA
Die Frage ist, ob in der heutigen Weltfinanzlage (Nullzinsen bei Guthaben-Schuldenblasen) man sich nicht prinzipiell in trügerischer Sicherheit wiegt, gegen irgendeine Bank Ansprüche, also Guthaben mit Fälligkeit in Jahrzehnten zu halten, die wir heute selbstverliebt "Altersvorsorge" nennen. Ob diese Rücklagen eines Tages als Unternehmenskassen oder als Privat-Einzelverträge notverstaatlicht werden?

Du kannst definitiv davon ausgehen dass der überwiegende Teil dieser Pesnsionsrückstellungen NICHT "Guthaben bei irgendeiner Bank" ist.
 
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747830

Erfahrenes Mitglied
24.02.2012
958
0
Konkret sicher nicht, die Frage der jahrzehntelangen werterhaltenden Speicherung von Geldtiteln läßt sich aber nicht umgehen.
 

economy

Erfahrenes Mitglied
21.04.2012
452
0
Konkret sicher nicht, die Frage der jahrzehntelangen werterhaltenden Speicherung von Geldtiteln läßt sich aber nicht umgehen.

Die Lufthansa hält keine 1 Mrd. Euro Anleihe um konkret die Kosten der Übergangs-Rente abzudecken. Das Betriebsvermögen der Lufthansa hält hierfür her.... eventuell ist ein Teil ausgelagert, das heisst investiert in Fonds etc...
 
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Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.699
1.080
noch TXL
Nochmal eine Verständnisfrage (wertfrei)
bei der zusätzlichen Alters Versorgung um die es die Piloten geht, handelt es sich um vertraglich festgelegte Leistung.
1.)Was heißt das? Steht das in jedem (einzelnen) Arbeitsvertrag der Piloten? Oder gibt es dafür eine BV (Betriebsvereinbarung)? Was ist das für eine Betriebsvereinbarung, eine mit Nachwirkung oder eine freiwillige Leistung des Arbeitsgebers (von damals)?
2.) Es gibt trotzdem noch eine andere Form von betrieblicher Altersvorsorge (für alle Mitarbeiter) bei der Lufthansa?

Weltenbummler
 
Zuletzt bearbeitet:

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.501
9.720
BRU
Muss es den so sein, das man in Rente geht, wenn man nicht mehr fliegen kann? Ist es nicht zumutbar am Boden weiter zu arbeiten???

Ich halte es definitiv für zumutbar, dass ein mit 55 in der Tat flugunfähig gewordener Pilot in anderer (natürlich angemessener) Position eingesetzt wird und dort noch 10-12 Jahre lang arbeitet, anstatt diese Zeit fürs Nichtstun einen üppigen Ausgleich zu bekommen. Wird doch von jedem anderen Arbeitnehmer, der in einem solchen Alter seinem ursprünglichen Beruf nicht mehr nachgehen kann, auch erwartet.

Bzw. wenn ich das nicht will, muss ich eben damit leben, entsprechend weniger Rente zu bekommen und in den Jahren davor entsprechend vorsorgen. Sollte für jemanden mit einem Gehalt in der Größenordnung eines Piloten auch möglich sein.

Insofern ist es natürlich richtig, dass es einen gewissen Bestandsschutz geben muss. Nur der ist ja offensichtlich hinreichend gegeben. Und als junger Mensch, der heute in den Beruf einsteigt, kann ich einfach nicht realistisch erwarten, 25-30 Jahre zu arbeiten und dann weitere 25-30 Jahre eine üppige Vorruhestandsregelung bzw. Rente zu erhalten. Wenn für sowas in einem solchen Ausmaß gestreikt wird, fehlt mir da jegliches Verständnis.
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
60
Nordpfalz
Es geht nicht um Flugunfähigkeit, sondern -unwilligkeit / -unlust. Flugunfähigkeit ist separat abgesichert.

Wenn aber im Schnitt die Piloten mit 58 Komma noch was in Rente gehen, verstehe ich das LH-Management nicht. Das kann gar nicht so teuer sein; man will hier wohl ein Exempel für zu erwartende Einschnitte beim Rest der Angestellten statuieren.
 
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economy

Erfahrenes Mitglied
21.04.2012
452
0
Gestern im ARD-Brennpunkt wurde gesagt, es sind rund Piloten in dieser Übergangsrente . Durchschnittlich gezahlt wird 122.000 Euro p.a. und Person. Somit sind das rund 61 Mio Euro p.a. Für dieses Geld kannst du einiges an der Hardware machen...

Es geht wohl auch gar nicht darum, das jetzt komplett zu streichen, sondern für Neueinsteiger andere Regelungen zu treffen.
 
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