Tante Ju schwer erkrankt

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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Hamburg ist schon mal gut. Da kann man die richtig begutachten und reparieren. Alle Ju-Fachleute sind zur Hand.
 
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Mcflyham

Guest
Hamburg ist schon mal gut. Da kann man die richtig begutachten und reparieren. Alle Ju-Fachleute sind zur Hand.

Wird aber wohl erstmal nichts daran ändern, dass die nicht wieder im Personenverkehr, d.h. für Rundflüge mit Paxen, eingesetzt werden wird.
 
M

Mcflyham

Guest
Ich finde es zwar auch sehr schade, dass die Flüge wohl eingestellt werden aber ich kann LH auch grundsätzlich ein wenig verstehen.
Nach meinem Kenntnisstand war das technsiche Problem bei der Schweizer(?) Maschine trotz sehr guter Wartung einfach nicht vorher erkennbar. D.h. man kann auch durch geänderte Wartungsprozesse nicht wirklich ausschliessen, dass ein ähnliches Problem wieder Auftritt. Und das man dieses Risiko dann nicht eingeht, gerade auch als sehr große kommerzielle Airline, ist nachvollziehbar.
Wobei der Kostenaspekt so oder so sicher auch eine Rolle bei der Entscheidung gespielt hat.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Zeiten, wo man Oldies einfach so weiterbetreibt sind bedauerlicherweise vorbei. Die Regeln heute, aber auch die Öffentlichkeit, verlangen andere, höhere Standards. Man könnte sowas nur wieder in neu bauen, wenn es Passagiere befördern soll. Aber das wird brutal teuer, was wiederum "die Börse" doof findet.
 

BeyondTheCurtain

Erfahrenes Mitglied
29.05.2011
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MUC
...Nach meinem Kenntnisstand war das technsiche Problem bei der Schweizer(?) Maschine trotz sehr guter Wartung einfach nicht vorher erkennbar. D.h. man kann auch durch geänderte Wartungsprozesse nicht wirklich ausschliessen, dass ein ähnliches Problem wieder Auftritt. ...

Was ist genau das Problem der D-AQUI, die einen Betrieb aus Sicherheitsgründen unmöglich macht?
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Massive Korrosion an tragenden Teilen, die de facto einen Neubau erfordert haetten - mit Teilen, die es nicht mehr gibt, von einem Hersteller, den es nicht mehr gibt, die man also alle neu entwickeln und zulassen haette muessen.
 
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SuperConnie

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18.10.2011
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Nordpfalz
Massive Korrosion an tragenden Teilen, die de facto einen Neubau erfordert haetten - mit Teilen, die es nicht mehr gibt, von einem Hersteller, den es nicht mehr gibt, die man also alle neu entwickeln und zulassen haette muessen.

Was die Ju-Air ja vorhat.

Wäre eine Anerkennung der Zulassung (zunächst der Teile, wobei ich jetzt einmal annehme, dass gleiche Strukturen marode sind) durch das BAZL seitens des LBA / [oder direkt durch die EASA...] nicht möglich? (Die Schweiz ist ja durch die sog. "Bilateralen" mit der EU verbunden, das BAZL listet unter den rechtlichen Grundlagen des Flugbetriebs u.a. die
VERORDNUNG (EG) Nr. 859/2008 DER KOMMISSION vom 20. August 2008
zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 3922/91 des Rates in Bezug auf gemeinsame technische Vorschriften und Verwaltungsverfahren für den gewerblichen Luftverkehr mit Flächenflugzeugen
Vorläuferverordnungen habe ich mir nicht angeschaut. Es gibt auch einen direkten Link zur EASA). Falls damit also auch eine Zulassung in Deutschland (bzw. dem EASA-Gebiet) gegeben wäre, hätte man sich ja an der kleinen "Serien"-fertigung für die Schweizer beteiligen können - dies hätte aber sicher aus Kostengründen den LH-Beancountern nicht behagt...
 

Loungepotato

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02.12.2016
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Im April LH Magazin ist nun die Ju nicht mehr in der Flottenübersicht...[emoji24]

In der LH-Kundenservice-App gibt es den Ju52 Bereich noch, mal sehen wann der verschwindet. Denn da heißt es "Wir möchten das Wissen und die Technik der historischen Luftfahrt für die Nachwelt lebendig erhalten." :rolleyes:

Mein letzter Ju-Flug war über Nürnberg, die Ju52 passte irgendwie zum Reichsparteitagsgelände:

Ju52-NUE.jpg
 

shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.725
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STR
Wäre eine Anerkennung der Zulassung (zunächst der Teile, wobei ich jetzt einmal annehme, dass gleiche Strukturen marode sind) durch das BAZL seitens des LBA / [oder direkt durch die EASA...] nicht möglich? (Die Schweiz ist ja durch die sog. "Bilateralen" mit der EU verbunden, das BAZL listet unter den rechtlichen Grundlagen des Flugbetriebs u.a. die Vorläuferverordnungen habe ich mir nicht angeschaut. Es gibt auch einen direkten Link zur EASA). Falls damit also auch eine Zulassung in Deutschland (bzw. dem EASA-Gebiet) gegeben wäre, hätte man sich ja an der kleinen "Serien"-fertigung für die Schweizer beteiligen können - dies hätte aber sicher aus Kostengründen den LH-Beancountern nicht behagt...

Die EASA möchte mit einem Flugzeug wie der JU-52 gar nichts mehr zu tun haben. (sogenanntes Annex I Luftfahrzeug, früher Annex II). Das müsste alles auf nationaler Ebene passieren. Deutschland wendet für solche Luftfahrzeuge größtenteils genau die selben EASA Regeln an, trotzdem müsste man eine Anerkennung der Schweizer im Einzelfall genau prüfen.
Grundsätzlich geht eine Restaurierung auch ohne dass es den Hersteller noch gibt. Stichwort "Meier Motors" in Eschbach, welche alte Kisten komplett restaurieren. (aktuell in "Wingmen" auf DMAX zu sehen) Die Frage ist, wie viel Zeit und Geld man da reinstecken möchte.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
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FRA
Massive Korrosion an tragenden Teilen, die de facto einen Neubau erfordert haetten - mit Teilen, die es nicht mehr gibt, von einem Hersteller, den es nicht mehr gibt, die man also alle neu entwickeln und zulassen haette muessen.

Wie hat es bisher funktioniert? Sicherlich musste man für die Ju-52 schon irgendwelche Teile nachbauen - den Hersteller gibt's ja seit sehr langem nicht mehr?
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Bis zu dem letzten Crash hat die LH der Ju aber noch die Stange gehalten. Denke die NS-Vergangenheit alleine hätte nicht zum Ende gereicht.

Allein nicht, aber die Kombination aus Crash, Geld, NS-Vergangenheit und einem VV, der schon bei der neuen Livery bewiesen hat, dass er voellig ahistorisch denkt, war dann offenbar doch zu viel.

Wie hat es bisher funktioniert? Sicherlich musste man für die Ju-52 schon irgendwelche Teile nachbauen - den Hersteller gibt's ja seit sehr langem nicht mehr?

Bisher spielte Geld keine Rolle.
 

alex42

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02.04.2012
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Allein nicht, aber die Kombination aus Crash, Geld, NS-Vergangenheit und einem VV, der schon bei der neuen Livery bewiesen hat, dass er voellig ahistorisch denkt, war dann offenbar doch zu viel.

Ich glaube auch, dass da gerade einfach (zu) viel zusammenkam.

Letztlich war es dann eine Risikoabwägung: Steigendes Risiko (durch einen Absturz und den damit verbundenen Imageverlust bei LH) und vergleichsweise überschaubarer Nutzen (ein paar AVGeeks glücklich machen sowie die Tradition pflegen). Und wenn die D-AQUI wirklich mal abgestürzt wäre - und mit ihr womöglich der LH-Aktienkurs - wäre es für den Vorstand auf der nächsten HV wohl nicht sehr lustig geworden.
 

Loungepotato

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02.12.2016
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Ich glaube auch, dass da gerade einfach (zu) viel zusammenkam.

Letztlich war es dann eine Risikoabwägung: Steigendes Risiko (durch einen Absturz und den damit verbundenen Imageverlust bei LH) und vergleichsweise überschaubarer Nutzen (ein paar AVGeeks glücklich machen sowie die Tradition pflegen). Und wenn die D-AQUI wirklich mal abgestürzt wäre - und mit ihr womöglich der LH-Aktienkurs - wäre es für den Vorstand auf der nächsten HV wohl nicht sehr lustig geworden.

Rückblickend war es wohl ein Fehler, die AQUI überhaupt offiziell in die Flotte aufzunehmen. Man hätte die Stiftung mit großzügigen Spenden finanzieren können und im Falle eines Unfalls wäre es nicht gleich auf die LH zurückgefallen.

Und selbst wenn LH Piloten die Ju in der Freizeit fliegen, wäre es nicht so schlimm für den Ruf wie wenn es im Fall eines Unfalls ein offizieller LH Flug ist. Beide Piloten der verunfallten Ju-Air Maschine waren ehemalige LX Kapitäne und die LX hat trotzdem keinen Schaden genommen.
 

Wuff

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01.04.2012
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HAM/LBC
Und irgendwann stirbt jede alte Tante sowieso einmal - selbst wenn sie vollgestopft wird mit Herzschrittmacher, neuen Hüft- und Kniegelenken und sie eine wandelnde Apotheke ist.

Dann vielleicht doch lieber den Gnadentod ohne langes Leiden. Auch wenn ich sie sehr vermisse, nach nunmehr zwei Ausflügen mit ihr.
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
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www.oliver2002.com
Rückblickend war es wohl ein Fehler, die AQUI überhaupt offiziell in die Flotte aufzunehmen. Man hätte die Stiftung mit großzügigen Spenden finanzieren können und im Falle eines Unfalls wäre es nicht gleich auf die LH zurückgefallen.

Ähm... LH hat jahrelang sein Design nach der Ju ausgerichtet, das Wellblech allein war überall. Soviele Alternativen gibt es nicht... oder wollt ihr wirklich diese:

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ed4cb5c2f1265fb08a0944d81eeac0c3.jpg
 

Loungepotato

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02.12.2016
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Ähm... LH hat jahrelang sein Design nach der Ju ausgerichtet, das Wellblech allein war überall. Soviele Alternativen gibt es nicht... oder wollt ihr wirklich diese:

Ich sehe deinen Punkt. Aber deshalb hätte man noch lange keine eigene Ju betreiben und als Teil der Flotte auflisten müssen.

Für BA war lange der "Speedbird" das wichtigste Symbol, heute noch das Rufzeichen, und trotzdem betreibt BA keine eigene Brieftaubenflotte. ;)
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Die Ju ist ja nicht LH-eigen: Betreiberin ist die Deutsche Lufthansa Berlin Stiftung, die mit eigenem AOC formal unabhaengig ist. LH hat sich den Flieger halt werblich und auch sonst stets zu eigen gemacht. Vielleicht bedauern sie das gerade ein bisschen und denken sich, sie haetten es lieber wie KLM mit der DC3 gemacht: Die Stiftung grosszuegig unterstuetzen und historische KLM-Farben draufpinseln, sich ueber die Werbung freuen, aber nie zu sehr umarmen. Entsprechend war die "Scheidung" dann auch viel geraeuschloser und mit weniger Traenen verbunden als jetzt bei LH ./. DLBS.

Mal was anderes, sollen eigentlich die anderen Flugzeuge der DLBS weiterfliegen, oder gehen da jetzt vollstaendig die Lichter aus (Stichworte "Scheich", "Stecker")?
 
Zuletzt bearbeitet:

Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
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Die Ju ist ja nicht LH-eigen: Betreiberin ist die Deutsche Lufthansa Berlin Stiftung, die mit eigenem AOC formal unabhaengig ist. LH hat den Flieger halt werblich und auch sonst stets zu eigen gemacht. Vielleicht bedauern sie das gerade ein bisschen und denken sich, sie haetten es wie KLM mit der DC3 gemacht: Die Stiftung grosszuegig unterstuetzen und historische KLM-Farben draufpinseln, sich ueber die Werbung freuen, aber nie zu sehr umarmen. Entsprechend war die "Scheidung" dann auch viel geraeuschloser und mit weniger Traenen verbunden als jetzt bei LH ./. DLBS.

Mal was anderes, sollen eigentlich die anderen Flugzeuge der DLBS weiterfliegen, oder gehen da jetzt vollstaendig die Lichter aus (Stichworte "Scheich", "Stecker")?

Genau das meinte ich: Förderung ja, aber nicht gleich neben die anderen Flieger in die Flottenübersicht im Bordmagazin. Das rächt sich jetzt natürlich.

Denke nicht, dass wir demnächst Passagierflüge der DLBS sehen. Zumindest nicht als offizieller Teil der LH Flotte.