Zum Thema Trinkgeld habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, und finde z.B. die Zustände in den USA, wo im Restaurant 20% obligatorisch sind, schwierig. Ich bin ein Freund von Komplettpreisen, und sehe Trinkgeld eher als Anerkennung einer besonderen Leistung. Und wenn 10% Service Charge berechnet werden, lege ich auch nichts mehr drauf.
Dieses Jahr in Thailand war ich aber tatsächlich großzügiger als sonst, da die Not grade auch vieler einfacherer Angestellten ihnen quasi in den Augen stand. Da habe ich dann kein Problem, sowohl durch mehr Konsum als auch mehr Trinkgeld etwas Cash ins System zu spülen.
Eine zweite Beobachtung war aber auch, dass viele „Me Too“-Restaurants, die sonst den Beifang des Tourismus abfischen und sich durch keinerlei gastronomische Kompetenzen hervorzuheben scheinen, größtenteils geschlossen waren. Und wenn sie offen hatten, waren sie leer. Voll war immer nur das, wo Qualität geliefert wurde. Dort hatte ich den Eindruck, dass man sich der insgesamt prekären Situation bewusst war und sich dann noch einen Tacken mehr für die Gäste eingesetzt hat, ohne dabei natürlich aufdringlich zu werden. Und da gebe ich auch mal etwas mehr Trinkgeld.
Ach ja, und natürlich Silvester. Da kann dann im Hotel auch schon mal der eine oder andere 100THB-Schein seinen Besitzer wechseln. Und alle haben Spaß dran.