Tag 31 - Ankunft zu Hause
Ich muss gestehen, dass ich schon ein wenig angespannt war, denn eine längere Schlange an der Sicherheitskontrolle vor mir zu sehen, während mein Flug auf "Last Call" steht, war nicht das, was ich erwartet hatte. Glücklicherweise öffnete neben unserer Schlange kurz nach unserem Eintreffen eine zusätzliche Kontolllinie, sodass es in Summe nur gute fünf Minuten dauern sollte, bis wir die Sicherskontrolle erfolgreich absolvieren sollten.
Fast genau um Mitternacht und damit fünf Minuten vor der auf der Bordkarte angegebenen Boardingzeit trafen wir dann am Gate ein, wo wir ohne Wartezeit als letzte Passagiere der vorderen Business-Kabine boarden konnten.
An Bord fanden wir dann die uns bekannte Langstrecken-Business-Kabine mit den breiten Sesseln vor, die wir auf dem ersten Leg vermisst hatten. Dazu wurden wir direkt mit einem Welcome Drink versorgt, während wir beobachten konnten, wie die letzten Passagiere boardeten.
Auch wenn die Türen tatsächlich nur gute zehn Minuten nach unserem Eintreffen geschlossen wurden, sollte es noch eine Weile dauern, bis sich die A350 in Bewegung setzte. Dazu war das Taxiing in Singapur mal wieder relativ lang. Die auf dem IFE angezeigte Flugroute konnte dazu nicht ganz der Realität entsprechen, da man hoffentlich einige Krisengebiete nicht überfliegen wollte.
Kaum hatten wir es endlich in die Luft geschafft und wurden die Anschnallzeichen ausgeschaltet, schon wurde die Vorspeise des Abendessens serviert.
Äußerst ungewöhnlich für mich, dass ich ein mir vorgesetztes Essen mal nicht komplett vertilgt habe, aber das war so gar nicht meins. Süßes Omelett mit sauer mariniertem Gemüse und einer Krebsfleisch-Mayo-Mischung. Ich probierte ein klein wenig und entschied, dass ich das ziemlich grenzwertig fand. Die freundliche Flugbegleiterin fragte noch, ob etwas nicht in Ordnung sei, und ich antwortete, dass es wohl bestimmt sehr gut aber leider so gar nicht mein Geschmack sei.
Eine Viertelstunde später wurde dann das vorbestellte Book-the-Cook-Gericht, Rinderbäckchen an Ravioli, serviert, was mir deutlich besser gefallen sollte.
+1, welcher hinter mir ebenfalls am Fenster saß, hatte sich für das gleiche Gericht entschieden, und wir waren uns einig, dass das verdammt lecker war. Butterzartes Fleisch und eine geschmackvolle Sauce, bei der man akzeptierte, dass die Ravioli ein klein wenig trocken geraten waren und selbst sehr wenig Eigengeschmack mitbrachten.
Eigentlich war ich schon satt, aber etwas Käse zum Schließen des Magens gehört dann doch einfach dazu. Überrascht war ich jedoch, dass ich nicht gefragt wurde, ob ich das Dessert oder Käse wünschen würde. Stattdessen wurde mir das Dessert vor die Nase gesetzt. Da der Pistazienkuchen schon recht lecker aussah, tat ich das, was ich meistens tue, wenn mir Essen vorgesetzt wird, und leerte das kleine Tellerchen.
Wenig später wurde mir dann ein Käseteller mit der Frage präsentiert, ob ich einen solchen wünschte. Nachdem ich den Käse mir ja schon vorher gewünscht hatte, konnte ich dann wirklich nicht Nein sagen, zumal wir uns alle erinnern, dass nicht jede Airline Dessert und Käse anbietet.
Nachdem die Heimreise bisher sowohl am Boden als auch in der Luft mehr als genug Essen und Getränke bot, war ich froh, dass mein Tischchen relativ zügig abgeräumt wurde. Es war kurz vor drei Uhr singapurischer Zeit bzw. kurz vor zwei Uhr thailändischer Zeit, in der ich mich ja eigentlich befand, als ich meinen Sitz in ein Bett verwandeln ließ und versuchte, etwas Schlaf zu finden. Mit den Noise-Cancelling-Kopfhörern mit seichter Popmusik auf den Ohren klappte das sogar so halbwegs, sodass ich ca. sieben Stunden mehr oder weniger schlafen konnte. Zwei Stunden musste ich die Zeit dann mit seichter IFE-Unterhaltung überbrücken, bevor dann knapp zwei Stunden vor der Landung der Frühstücksservice begann.
Nach der überschauberen Obstauswahl, zu der sich wenig später noch ein Croissant gesellen sollte, musste ich leider 40 Minuten warten, bis schließlich der aus dem BtC-Angebot vorbestellte Angus-Beef-Burger serviert wurde.
Dafür schmeckte der Burger wirklich gut und sättigte mehr als ich erwartet hätte. Lediglich ein klein wenig BBQ-Sauce, Ketchup o.ä. wäre zu bzw. auf dem Burger ganz nett gewesen.
Kurz nachdem ich den Burger verspeist hatte, wurde mit dem Landeanflug auf MUC begonnen. Um 6:15 deutscher Zeit konnte ich dann erkennen, dass wir den Norden Münchens überflogen. Der englische Garten sowie der mittlere Ring gaben mir Orientierung.
Wäre es zu dieser Uhrzeit nicht so dunkel gewesen, hätten wir kurz darauf wohl auch unser Domizil entdecken können. Gute zehn Minuten später setzten wir im Erdinger Moos auf der Südbahn auf.
Wir erhielten eine realtiv zentrale Parkposition am Hauptgebäude des T2.
Tatsächlich war das Wetter hier am frühen Morgen erstaunlich klar, wodurch uns die in der Fluggastbrücke vorherrschende Kälte böse erwischte, sodass ich recht zügig meine Jacke aus dem Rucksack holen und anziehen sollte. Die in der Nähe des Gate gelegene zentrale Passkontrolle verlief dank der aktiven eGates äußerst zügig. Gute 15 Minuten nach der Landung erreichten wir somit bereits die Gepäckbänder, welche ich selten so leer erlebt habe.
Zu unserer Überraschung sollte auch nur wenige Augenblicke nach unserem Eintreffen die Bereitstellung des Gepäcks starten. Dazu wurde auch hier das Priority-Gepäck tatsächlich als Erstes ausgeliefert. Leider hatte jedoch einer unserer vier Koffer unter der Rückreise massiv gelitten.
Da an der LH-Gepäckermittlung so früh niemand anstand, meldeten wir den Schaden, der in der Zwischenzeit in einen Dolfi1920-Gutschein gemündet ist, der wiederum bereits für die Bestellung eines neuen Koffers genutzt wurde.
Für den Transfer vom MUC nach Hause hatte ich aufgrund unserer vier schweren Koffer, für die sich der Zoll übrigens glücklicherweise so gar nicht interessiert hatte, im Vorfeld mal wieder Sixt Ride mit einem XL-Fahrzeug vorbestellt. Aufgrund der Angabe der Flugnummer und meinen Wunsch, 30 Minuten nach der tatsächlichen Landung abgeholt zu werden, erhielt ich schon kurz nach der Landung eine Info, dass die Abholzeit auf 6:59 angepasst sei. Wenige Minuten vor der Abholzeit erhielt ich dann die Information, dass unser Fahrer vor Ort sei. Bedingt durch den Gepäckschaden war es dann auch tatsächlich ziemlich genau 7 Uhr, als wir den Sicherheitsbereich verließen und nach unserem Fahrer Ausschau hielten. Nachdem wir diesen jedoch nicht auffinden konnten, rief ich ihn an. Es hätte Probleme mit dem vorigen Fahrgast gegeben und man sei in 10 maximal 15 Minuten vor Ort. Tatsächlich mussten wir fast eine halbe Stunde warten, bis unser Fahrer uns endlich aus dem Ankunftsbereich zum geräumigen Van begleiten sollte. Die Reklamation bei Sixt Ride sollte 30% Rabatt auf den (allerdings um die 20€ Amex Guthaben reduzierten) Fahrpreis geben. Meine erste durchwachsene bis enttäuschende Erfahrung mit Sixt Ride.
Davon ab sind wir sicher zu Hause angekommen und kämpfen bis heute, über eine Woche nach der Rückreise, noch damit, dieses dunkle und kalte Wetter zu akzeptieren. Die nächste Reise in die Sonne steht ja aber auch schon in weniger als zwei Monaten an, wenngleich es das nächste Mal nicht nach Asien sondern gen Westen gehen wird. Wir zählen die Tage...