Tipflation in den USA

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KAFlieger

Erfahrenes Mitglied
17.07.2018
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In Kanada ist das auch genau so. Ob beim Bäcker, im Bistro oder im Einzelhandel. Die Kartenterminals zeigen voreingestellte 15, 20 und 25 % Tipp zur Auswahl an. Um den voreingestellten Tipp abzuwählen muss man schon gute Englischkenntnisse haben und gefühlte 10 Knöpfe drücken, bis man Erfolg hat. Am Besten wieder bar zahlen.
das war zumindest bei unseren Lokalitäten kein Problem - drei Optionen (meistens 18, 20, 22 Prozent) dazu Custom und No Tip.

Wie oben geschrieben: bei Ketten ohne relevanten (guten) Service dann eben No Tip ausgewählt.

Das war wirklich easy, aber ich will damit natürlich nicht bestreiten, dass es auch andere Systeme gibt, die natürlich darauf ausgelegt sind, dass man "No Tip" einmal und nie wieder wählt ;-)
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Ich versteh' sowieso nicht, warum der Kunde den Lohn der Servicekräfte bezahlen soll.
Das muss man ja auch nicht verstehen, ist aber halt so üblich. Ich bin froh dass rs in Deutschland anders ist, aber wenn man dort lebt ist das “normal“ und man macht es automatisch , genauso wie die Sales Tax zu zahlen, die seperat ausgewiesen wird.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.766
11.901
IAH & HAM
Aber es wird dir jetzt der Kassenzettel mit fertig ausgerechneten 18 oder 20% hingelegt, und das darfst du bezahlen, ob Du willst oder nicht! An der Kasse sagen sie dir dann "sorry, das ist jetzt in der Kasse drin und ich kann/weiss nicht wie ich das wieder rausnehmen kann"!!
Das ist die absolute Ausnahme, meist einem Deutschem Akzent in einem Touri Hotspot zuzurechnen (ausser bei größeren Gruppen). Mir ist das in den letzten 12 Jahren die ich dort gelebt habe genau einmal passiert und es wutörde sofort revidiert.
 
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hch

Erfahrenes Mitglied
25.05.2009
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INN
Wer bei den Fastfood-Tablets Trinkgeld gibt ist selber schuld. Das regt sogar meine Amerikanischen Freunde auf, da gibt es Null Dienstleistung, und nicht mal das Essen hat man bevor man zahlt. Wo für soll man da tippen? Für das nette lächeln wenn er/sie die Bestellung einträgt?
 

Paddi2010

Aktives Mitglied
30.06.2011
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32
Ich mache das recht konsequent nach folgendem Prinzip: "over the counter" (bspw. Bars oder Mitnahmerestaurants) gibt $0,50 für Getränke und $1,00 für Essen, unabhängig von der Rechnungshöhe. Bei "dine-in" 18% gem. Kartenlesegerät - da die aber auf den "after tax" Betrag gerechnet werden, sind es meistens eher knapp 20%.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.471
3.908
FRA
Das muss man ja auch nicht verstehen, ist aber halt so üblich. Ich bin froh dass rs in Deutschland anders ist, aber wenn man dort lebt ist das “normal“ und man macht es automatisch , genauso wie die Sales Tax zu zahlen, die seperat ausgewiesen wird.
Dann sollte man das aber auch korrekterweise als "anteiligen Lohn" bezeichnen und nicht als "Dank für guten Service".

Lohn bekommt man auch für schlechte Arbeit, ein Dankeschön nur für gute.
 

ServMan

Erfahrenes Mitglied
13.08.2013
2.878
3.220
DUS
Nur fürs Stimmungsbild, ein paar Antworten, alle von Amerikanern (!), auf das Posting von meinem Bekannten.

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I’m happy to tip for service such as a waiter checking on my table and bringing refills and the like, even poor service.
But I’m increasingly offended by quick serve “counter service” where the only function of anyone I interact with is to take my order and then a screen is turned to me with a 20% or 25% tip suggested.
It smacks of an owner paying the tipped employee lower minimum wage for positions that don’t traditionally fit that definition. And expecting customers to make up the employees pay difference.

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Companies use tipping instead of paying their employees.

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I was at the airport ordering a wrapped up sandwich, chips, and a can of soda.
As I paid before I could finish the transaction up comes the screen requesting if I want to give a tip of 10, 15 or 20%.
Sorry dude, you're just a step above a convenience store, and did nothing to serve me at all. That you're even asking the question for a tip is offensive.

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Could not agree more!

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Agree 100%.
I very rarely tip if there’s no actual service.
For example, there’s a “cashier tips” jar at the car wash I go to. LOL. Hasn’t seen a dime from me. Same goes for any order at the window provider. Sorry, tips are for service, not for just doing your job.
I’ve also refused to pay the Mandatory Tip for groups of 8 or more too, a few times when the service just sucked. They still got a tip, but it was about 5%. To send the message.

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Just now.....
"Hi, welcome to Urbane Cafe can I take you order?" I order, I hold up my CC, she points at the card reader and on the screen...... "Add tip" 17%. 20% & 25% options.
Isn't 15% kind of the norm?

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Zero is the norm for me if it’s premade food or ordering from a counter/kiosk. Especially at airports. Prices are already higher.

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So far tips have continuously gone up and it has become more and more normal to ask for tips in situations that barely require any service whatsoever.

The pre-suggested tips on payment apps are of course another thing, and they come from the fact that a few large payment providers control the market and they all have pre-selected tip amounts. We have to spend quite some effort to resist these apps, as owners of a local store/spa. Yes it is often possible to override these amounts, but as an owner/manager it makes you immediately feel like you are stiffing your employees and they will often demand that no option lower than 20% is even offered.
It'll be fascinating to see if things change. (There was a recent story about Apple Store workers who unionized, demanding that Apple asks for tips on their receipts... for bringing out hardware to the customer... along with up to 45 days of paid bereavement leave for deceased pets-- I used to be very pro-worker but man, I think we somehow really lost our sense of... well, of pretty much everything!)

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The 18 year old cashier at Starbucks is making $18 an hour, (well above minimum wage) all she did was ring you up. Doing her job, yet they expect a tip.

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eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
3.445
2.073
Europa
Das Problem ist, dass sich die US-Firmen den Lohn ihres Personals sparen und einfach als separate Aufgabe an den Kunden auslagern. De facto sind die Tips deren Einnahmequelle. Sollte man nicht vergessen, egal wie ungerecht man die automatische Abzockerei findet.

Das ist aber nicht ganz korrekt, in NY bekommt ein Kellner schon ein normales Grundgehalt (ab 15 USD die Std. und die meisten so circa 20 bis 25 Std) und haben nur vom Gehalt 1000 USD die Woche, in Kalifornien genau so, deswegen finde ich für ein gutes Service 10% richtig
Wenn Du mit 5 Personen in einen Steakhouse gehst, dann gibst am Ende mit durchschnittlich 100 USD pro Person aus, gibst dann bei 10% circa 50 USD Tip und das ist vollkommen in Ordnung, meiner Meinung nach, sogar zu viel, weil in den 2 Std wo Du im Restaurant bis, dann ist der Kellner (server) höchsten 10 Minuten mit dir beschäftigt, 20% oder mehr sind um ehrlich zu sein zu viel
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Dahoam
Wenn müsste sich die breite Masse einig werden und konsequent die Trinkgelder auf ein normales Maß und Leistungsabhängig zurückfahren. Klar wird das einige Zeit dauern in der die Mitarbeiter ordentliche Einbußen haben, aber längerfristig (und mit dem aktuellen Fachkräftemangel vielleicht sogar kurzfristig) werden die Firmen gezwungen sein die Löhne entsprechend zu heben und die Trinkgelder zu dem machen was sie ursprünglich waren.

Nur solange jeder schimpft, aber brav das miese Spiel mitspielt ist natürlich keine Firma gezwungen etwas zu ändern.

Diese Thema erinnert mich etwas an die unverschämten Fantasiegebühren einer gewissen Premiumairline... :rolleyes:
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Generell ist das Trinkgeldlevel (suggested tip) in Restaurants gestiegen.
30% habe ich noch nicht gesehen, Usus ist mittlerweile die Tripple aus 18%, 20% und 22% oder 20%, 22% und 25%. Außerhalb New York auf dem Land auch noch 15%, 18% und 20%

Mit 15% wird man heute fast schon gefragt, was denn nicht in Ordnung sei...

Mit den gestiegenen Preisen gibt es doppelte Trinkgelderhöhung... Die Zeiten für ein Glas Wein für 10 USD in NYC (in einem guten, aber nicht Topend Restaurant) sind schon lange, lange vorbei.

Es gibt Läden, da wird das auf Netto aufgeschlagen, und es gibt welche, das wird es auf das Brutto aufgeschlagen. Immer nett zu sehen, wie der Verein so tickt.

In Restaurants habe ich da auch kein Problem mit - meist ist der Service ja auch nett. Gehe allerdings nicht wirklich in Touristen-Hotspots.


Bei Self-Service (Ketten) wähle ich konsequent das Tip ab. Geht eigentlich überall.

Nur in kleinen Läden/ Cafes runde ich gerne mal auf den nächsten Dollar auf.
 

hch

Erfahrenes Mitglied
25.05.2009
1.851
695
INN
Da lobe ich mir Japan wo es keine Probleme mit Trinkgelder gibt weil man keine bezahlt.

Die Probleme da sind viel schlimmer! :)

Auf einem meiner ersten Japan-Trips sind wir abends noch recht ordentlich in der Hotelbar eines recht noblen Hotels in Tokio versumpft, und nach dem letzten Drink war ich dann todmüde und habe deshalb den kleinsten Betrag der die Rechnung deckt in Bargeld auf dem Tisch gelassen. Dass hat dann leider die Ehre des Hotels gekränkt, so dass der Kellner dann am Nächsten morgen bei uns vorm Zimmer stand um das Kleingeld zu retournieren und sich verbeugend zu entschuldigen. Ich hab mich glaube ich noch nie so geschämt. Aber immerhin hat er sich nicht gleich umgebracht..
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.137
10.838
FRA/QKL
Diese Thema erinnert mich etwas an die unverschämten Fantasiegebühren einer gewissen Premiumairline... :rolleyes:
Die einen wollen Premium, können aber nicht. Andere können Premium ohne es explizit zu wollen. :cool:

Habe letzte Woche die aktuell mit Abstand beste Businessklasse einer deutschen (vielleicht sogar europäischen) Airline gebucht für FRA-SFO im September auf deren sogenannten Prime Seats im A330neo.

S&G hin&zurück tutti completto 167€.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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8.893
Das ist doch seit Jahren das gleiche Lied, den Deutschen ist der Tipp eben lästig. Wie hoch angemessen ist kann doch jeder selber entscheiden, man wird nicht aufgehängt wenn man nicht tippt.

Ich denke alles zwischen 15% und 25% ist "normal" je nach Lokalität und Servicelevel - aber Fastfood und nenneswert Tipp geht für mich nicht zusammen, da gibt es einen Dollat oder auch mal fünf wenn die Rechnung sehr hoch ist als nette Geste.

Ist aber auch so das in Deutschland immer deutlicher Tipp erwartet wird. Dem Taxifahrer muss man regelmässig sagen das man noch Wechselgeld bekommt, gleiches gilt im Biergarten, wo man sich die getränke selber holen muss.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.341
3.675
Letztlich sind die USA eine sehr ungleiche Gesellschaft - und das steigende Trinkgeldlevel reflektiert das. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Restaurantbesucher ist eher wohlhabend und höher (innerhalb der US Gesellschaft), und damit 'unterstützt' man die nicht so Wohlhabenden.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Letztlich sind die USA eine sehr ungleiche Gesellschaft - und das steigende Trinkgeldlevel reflektiert das. Denn ein nicht unerheblicher Teil der Restaurantbesucher ist eher wohlhabend und höher (innerhalb der US Gesellschaft), und damit 'unterstützt' man die nicht so Wohlhabenden.
Naja ein Kellner in einem "gehobenen" gut laufenden Restaurant in den USA gehört schon zur gehobenen Mittelschicht. Da sind bei Vollzeit 8000USD und mehr im Monat drin.

Eine Freundin von mir hat schon vor über 20 Jahren mit 8 Tagen Arbeit im Monat zwischen 5000USD und 6000USD an Tipp gehabt.
 
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Eastside

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21.03.2009
7.195
2.128
DRS, ALC
Aber die größte Abzockerin war die Klofraun am alten Flughafen in Hurghada. Die saß vor der Toilette bei den Weibern und gab für einen € ca. 40 cm Toilettenpapier. Die ist bestimmt reich geworden ohne Stundenlohn zu bekommen.
Ich finde Valetparking als Abzocke. Kann mein Auto selber parken und es geht schneller. Vor allem wenn genügend Parkmöglichkeiten ( wie beim RC Orlando) vorhanden sind.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.341
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Naja ein Kellner in einem "gehobenen" gut laufenden Restaurant in den USA gehört schon zur gehobenen Mittelschicht. Da sind bei Vollzeit 8000USD und mehr im Monat drin.

Deswegen die Anführungszeichen - ich sage nicht, dass dies faktisch so ist. Aber der Gast hält sich gefühlt selbst in der Regel als wohlhabender im Vergleich zum Personal des Restaurants...
 
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oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.740
4.123
50
MUC
www.oliver2002.com
Das ist doch seit Jahren das gleiche Lied, den Deutschen ist der Tipp eben lästig. Wie hoch angemessen ist kann doch jeder selber entscheiden, man wird nicht aufgehängt wenn man nicht tippt.
Ich denke alles zwischen 15% und 25% ist "normal" je nach Lokalität und Servicelevel - aber Fastfood und nenneswert Tipp geht für mich nicht zusammen, da gibt es einen Dollat oder auch mal fünf wenn die Rechnung sehr hoch ist als nette Geste.
Ist aber auch so das in Deutschland immer deutlicher Tipp erwartet wird. Dem Taxifahrer muss man regelmässig sagen das man noch Wechselgeld bekommt, gleiches gilt im Biergarten, wo man sich die getränke selber holen muss.

Die Regel 10-20% bei (richtiger) Bedienung gilt weiterhin in den USA. In manchen Staaten gibt es schon einen richtigen Gastro Mindestlohn (siehe NY). Das führt dazu das manche Restaurants darauf hinweisen bzw eine 'service charge' fix mit einbuchen.
Beispiel Frontera in Chicago:
A 20% service charge will be added to each check.
This service charge is to pay our staff an equitable and dependable livelihood. Please feel free to leave something more if you enjoyed the service.

Also achtsam sein und nicht noch mal darauf ein Trinkgeld geben.
 

gabenga

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
2.452
685
STR
Wir sind aktuell Ina der Ostküste unterwegs. Ich hatte das Gefühl, dass seit Februar/März (allerdings Florida) deutlich and er Tipp-Schraube gedreht wurde. Ich hatten mich - mehr oder weniger - noch an die alte Regel von 15-20% vom Nettobetrag. Bei extrem Ausschlägen gerne mehr oder auch 0.
Die Tipp-Bettelei auf den Terminals nervt nur noch.
Ganz allgemein empfinde ich es so, dass der Service in den USA durchweg schlechter geworden ist.Ist halt, wie in DE, aktuell eher eine Situation die die Arbeitnehmer begünstigt.
 

huihui

Erfahrenes Mitglied
03.01.2010
754
11
Naja ein Kellner in einem "gehobenen" gut laufenden Restaurant in den USA gehört schon zur gehobenen Mittelschicht. Da sind bei Vollzeit 8000USD und mehr im Monat drin.

Eine Freundin von mir hat schon vor über 20 Jahren mit 8 Tagen Arbeit im Monat zwischen 5000USD und 6000USD an Tipp gehabt.

aber ohne soziales Netz: Daher 100k/a klingt viel, aber wenn du KV und RV abziehst bleibt nicht mehr soviel zum versteuern...