Tipps für 11 Tage Japan

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Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
439
Neuenhain / FRA
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Oh ja, und nun 10 Monate später ist die Situation noch viel ärger. In 9 Präfekturen wurde bereits der Notstand erklärt und von zwei weiteren liegen bereits Anträge auf Notstand vor. Der Jammer ist nur, daß sich offensichtlich niemand mehr daran hält, obwohl dieser inzwischen auf den 20. Juni verlängert wurde und alles wie gewohnt weitergeht, als gäbe es keine Pandemie. 83% der Bevölkerung lehnen die Olympischen Spiele inzwischen bereits ab, dazu fehlt es auch an der Einsicht, warum man unbedingt die Spiele abhalten will, aber die Bevölkerung genötigt wird sich an eine vollkommen ineffiziente Notstandsverordnung zu halten. Mit der Impfrate sieht es, typisch für die Situation, genauso aus, diese ist seit Verfügbarkeit des Impfstoffs unverhältnnismäßig niedrig im Vergleich zu anderen Ländern Asiens und der Welt. Es wird also nicht besser, sondern ganz im Gegenteil so schlimm wie noch nie zuvor. Mit einer Einreise vor Sommer 2022 ist also nicht mehr zu rechnen! 💀
Die Situation in Japan scheint auch deutlich schlimmer zu sein, als es die nackten Zahlen darstellen. Die Positivrate liegt im Bereich 15% und es wird sehr wenig getestet- anders als bei uns gibt es da wohl politisch gewünschte hohe Hürden vor dem PCR-Test. Bei meinem AG in Aichi gibt es sowohl in der eigenen Produktion als auch bei diversen Lieferanten massive Produktionsausfälle weil ganze Schichten nach Cluster-Ausbrüchen drei Wochen in Quarantäne müssen - offizielle inzidenz liegt aber um die 30, passt schwerlich zusammen. Viele Kollegen sind zwar im HO, man trifft sich aber dann abends mit der halben Abteilung in der Izakaya - da greifst du dir an den Kopf. Impfungen, wie du sagst, bisher sehr hömöopathisch.
 
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Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
Wie von dir bereits angeführt, auch ich mache mir über die Aufrechterhaltung von Lieferketten bereits Gedanken. Ich halte es für vollkommen verantwortungslos, wenn die Regierung zwar die Milliarden-Investitionen in Anlagen und Sportstätten im Fokus hat, aber dabei die restliche Wirtschaft vergißt. Am Ende wird man auch dafür eine gewaltige Rechnung präsentiert bekommen.

Es reicht eigentlich schon, daß massenhaft Ausländer, die in Japan studieren oder arbeiten, einfach nicht mehr ausreisen können, weil ihnen die Einreise danach verweigert wird. Man gibt also in allen Gesetzen, Verordnungen und Regeln den Ausländern implizit die Schuld an der Situation. Das ganze findet auch noch ungeachtet der Tatsache statt, daß es eigentlich Japaner waren die aus China heimgekehrt sind und das Virus eingeschleppt haben. Inzwischen wurden auch in weiten Teilen der Bevölkerung Zweifel laut, ob die offiziellen Zahlen der Infektionsrate überhaupt stimmen. Da das Gesundheitssystem inzwischen bereits total überlastet ist und das Personal unmöglich abgezogen werden kann, hat sich die Regierung nun entschlossen dieses aus den Selbstverteidigungskräften herauszuziehen, damit man die Spiele zumindest damit unterstützt. Die 350.000 Unterschriften zu einer Petition, die die Gouverneurin von Tokio Yuriko Koike inzwischen der Regierung übergeben hat, werden einfach ignoriert. Sie sagt: "Wir sollten die Spiele besser verschieben oder ganz absagen, wenn wir unsere Gäste nicht mit voller Herzlichkeit empfangen können." Wenigsten haben ein paar Politiker noch Verstand und Charakter. 🗾
 
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DjVantal

Aktives Mitglied
06.06.2016
230
447
TYO
Es reicht eigentlich schon, daß massenhaft Ausländer, die in Japan studieren oder arbeiten, einfach nicht mehr ausreisen können, weil ihnen die Einreise danach verweigert wird. Man gibt also in allen Gesetzen, Verordnungen und Regeln den Ausländern implizit die Schuld an der Situation.
Dafür gibt’s einen Begriff. Hier in Japan wenn auch unterschwellig, aber allgegenwärtig:
Rassismus.
 
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Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
439
Neuenhain / FRA
Dafür gibt’s einen Begriff. Hier in Japan wenn auch unterschwellig, aber allgegenwärtig:
Rassismus.
In der Tat.. ein kleines Beispiel hierfür

 

Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
In der Tat.. ein kleines Beispiel hierfür ...
Ganz genau, ich habe den Artikel auch gelesen, er stammt vom 23. Mai. Zwar hat die verantwortliche Stelle das Schreiben wieder zurückgezogen und sich, wie immer in solchen Fällen, entschuldigt, der Schaden war aber bereits angerichtet. Es hat sich hinterher zwar herausgestellt, daß man eigentlich eine besondere Gruppe asiatischer Farmarbeiter gemeint hatte, aber eine derart ungeschickte Wortwahl verwendet wurde, daß sich so gut wie jeder Ausländer betroffen fühlen mußte.

Nun hat sich die Regierung entschlossen ab dem 1. Juni über 600 olympische Sportler, die offenbar ungeimpft anreisen werden, so schnell wie möglich zu impfen und nach mindestens drei Wochen gleich nochmal, damit nicht noch mehr Infektionscluster entstehen können. Die eigene Bevölkerung spielt hier scheinbar eine völlig untergeordnete Rolle. In der Präfektur Tokio sind inzwischen bereits 17 Menschen in ihren eigenen Betten gestorben, weil es in der Region einfach nirgends mehr einen freien Platz in den Kliniken gab. Nun ist man dazu übergegangen Patienten nach Norden in die Tōhoku-Region auszulagern, damit man genügend freie Betten für die Kantō-Region hat. 🚑

Yuriko Koike hat mittlerweile dem IOC-Präsidenten Thomas Bach offiziell davon abgeraten Japanischen Boden zu betreten und das sicher nicht nur wegen der Pandemie.
 
A

Anonym70281

Guest
So wie sich die Situation in Japan darstellt, fragt man sich, ob da nicht China oder Nordkorea am Werk sind. Die Zahlen müssen massiv geschönt sein, denn wie kann es sein, dass angeblich eine Inzidenz von 25 vorherrscht (vor kurzem noch etwas über 35), die Krankenhäuser aber völlig überlastet ist. In Osaka weiß man offenbar schon gar nicht mehr, wohin mit den Infizierten. Gleichzeitig fragt man sich, wieso die Impfkampagne so gar nicht anläuft. Immerhin gibt es in Japan nun einige riesige Impfzentren (deutlich größer als in Deutschland) und dort sind zig Impfslots töglich frei. Will da keiner hin oder woran liegt das?

Man könnte ja ganz gemein sein und behaupten, dass es den Japanern ganz recht ist, dass ihre Regierung die Grenzen dicht gemacht hat und somit so gut wie keine Gaijins mehr reinkommen können (stimmt natürlich nicht, aber Rassismus gegenüber Ausländern ist in Japan ein großes, aber natürlich unter den Teppich gekehrtes Thema). Wieso also Impfen? Corona scheint ja laut offiziellen Zahlen nicht SO schlimm zu laufen.

Nein, aber ernsthaft, man hat nicht den Eindruck, als hätte man es in Japan in irgendeiner Form eilig. Dieses Jahr wird das nichts mehr, und selbst für 2022 sehe ich da eher schwarz, vor allem wenn im Winter nochmal eine Welle kommt.

Überall auf der Welt geht dann das Leben weiter und in Japan schließt man sich ein...
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.543
9.372
Dahoam
Dieser SRF-Artikel erklärt das Dilemma der Krankenhäuser. Wie so oft ist die rein auf Profitmaximierung erfolgte Privatisierung von Krankenhäuser mit verantwortlich. Etwas, was bei uns ja auch immer wieder gerne vorangetrieben wird.

Weshalb ist die Lage in einem der reichsten Länder der Welt so kritisch?

Japan hat eine gute staatliche Krankenversicherung und je Einwohner gerechnet die meisten Krankenhausbetten von allen grossen Ländern weltweit. Die Zahl der täglich mit Covid Neuinfizierten ist im internationalen Vergleich niedrig. Aber: Vier Fünftel der Krankenhäuser sind privat. «Diese wollen entweder keine Covidkranken haben, weil sie den übrigen Betrieb stören oder sie sind darauf nicht vorbereitet – haben etwa keine Intensivstationen», sagt Martin Fritz, freier Journalist in Japan. Alle Fälle konzentrieren sich also auf die wenigen öffentlichen Krankenhäuser, die aber nur relativ wenig Intensivbetten, Personal und Geräte dafür haben.

 
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Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
439
Neuenhain / FRA
Ich glaube, das Hauptproblem ist der unerschütterliche Glaube an die Überlegenheit des "Japanischen Weges".

Theoretisch eine tolle Sache, Konsensfindung unter Einbeziehung möglichst aller - in der Praxis aber ein unfassbar mühsamer und schwerer Weg. Leider werden hier pro Hierarchieebene dutzende von Arbeitsstunden in Bullshit-Meetings verbracht, um dann eine Beschlussvorlage für die nächste Ebene zu schaffen. Dadurch werden Positionen sehr stark verwässert und mitunter absurd anmutende Kompromisse erzielt (vgl: Ministerpräsidentenkonferenz, die...). So wurde zum Beispiel eine groß GO TO Kampagne gestartet um den am Boden liegenden heimischen Tourismussektor zu unterstützen, drei Wochen später war mal wieder "state of emergency" angesagt. Zusammenhänge zwischen Reisen und Pandemiezahlen wurden natürlich vorher nicht erwartet.

Da, zumindest in dem Japan, das ich kenne, Entscheidungen grundsätzlich immer nur Top-Down getroffen werden, herrscht während der Entscheidungsfindung Schockstarre und es passiert wenig bis gar nichts und wertvolle Zeit wird verschwendet. Eigeninitiative wird nicht nur nicht unterstützt, sondern eigentlich sogar aktiv abgelehnt, was dazu führt, dass nichts passiert, bis eine Anweisung von ganz oben bis in die niedersten Chargen durchgereicht wurde..

Ist dann eine Entscheidung getroffen wird eifrig losgerannt und da ja jeder irgendwie in diese Entscheidung involviert war, wird auch wenig hinterfragt. Noch schlimmer ist, wenn eine Entscheidung nicht den gewünschten Effekt hatte, dann will man das nicht wahrhaben. Schließlich darf nicht wahr sein, was nicht wahr sein kann. Fehler eingestehen - ganz schwierig man könnte ja das Gesicht verlieren. Also liegt es sehr nahe, dass andere (also Nicht-Japaner) Schuld sind, oder - als einzige denkbare Alternative - man hatte einfach Pech. Dagegen kann man schließlich wirklich nichts machen.

Das ganze ist jetzt etwas überspitzt dargestellt, entspricht aber in etwa meinen Erfahrung nach mehr als 10 Jahren bei einem japanischen AG.

Dass die Zahlen aktiv geschönt sind, glaube ich nicht. Es wird aber auch nicht alles dafür getan, das wahre Ausmaß herauszufinden. Es wird einfach (frei nach Donald Trump) wenig getestet. Wenig Tests, wenig Fälle, wenig Pandemie. Würde man mehr testen und am Ende sogar mehr Fälle finden, müsste man sich ja eingestehen, dass der japanische Weg vielleicht doch nicht überlegen ist.
 
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DjVantal

Aktives Mitglied
06.06.2016
230
447
TYO
Ich glaube, das Hauptproblem ist der unerschütterliche Glaube an die Überlegenheit des "Japanischen Weges".



Das ganze ist jetzt etwas überspitzt dargestellt, entspricht aber in etwa meinen Erfahrung nach mehr als 10 Jahren bei einem japanischen AG.
100% Zustimmung. Identische Erfahrung hier.
Die Pandemie legt die eigentlichen Probleme dieses Landes unerschütterlich offen. Dass weiterhin an Olympia festgehalten wird ist eine Farce - und nur die Spitze des Eisberges.
 

Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
Gleichzeitig fragt man sich, wieso die Impfkampagne so gar nicht anläuft. Immerhin gibt es in Japan nun einige riesige Impfzentren (deutlich größer als in Deutschland) und dort sind zig Impfslots täglich frei. Will da keiner hin oder woran liegt das?
Das hat mehrere Gründe, Schuld ist zum einen die unglaubliche Schwerfälligkeit des Justizsystems, das eine schnelle Einführung bestimmter Impfstoffe verhindert, zum anderen aber auch die mangelnde Verfügbarkeit für bestimmte Altersgruppen, wodurch die Terminvergabe dem tatsächlichen Bedarf weit hinterherhinkt, daher auch die freien Schalter.
Man könnte ja ganz gemein sein und behaupten, dass es den Japanern ganz recht ist, dass ihre Regierung die Grenzen dicht gemacht hat und somit so gut wie keine Gaijins mehr reinkommen können (stimmt natürlich nicht, aber Rassismus gegenüber Ausländern ist in Japan ein großes, aber natürlich unter den Teppich gekehrtes Thema).
Um diesen Punkt noch etwas klarer zu beleuchten, hier geht es nicht etwa nur um ein Phänomen, das man simpel als bloßen Rassismus bezeichnen könnte, nein - das ganze geht hier sehr viel weiter. Diese Eigenschaft ist eine seit Jahrhunderten tief verwurzelte und latent vorhandene Fremdenfeindlichkeit, die leider nicht nur mental bis ins innerste Knochenmark geht, sondern auch ein Mißtrauen, das sehr stark durch die geopolitische Lage Japans geprägt wurde.
Nein, aber ernsthaft, man hat nicht den Eindruck, als hätte man es in Japan in irgendeiner Form eilig. Dieses Jahr wird das nichts mehr, und selbst für 2022 sehe ich da eher schwarz, vor allem wenn im Winter nochmal eine Welle kommt. Überall auf der Welt geht dann das Leben weiter und in Japan schließt man sich ein.
Man kann nur hoffen, daß die verantwortlichen Stellen hier einen Lernprozeß durchmachen, der gegen Jahresende Früchte trägt. Japan kann und darf es sich einfach nicht leisten die eigene Wirtschaft an die Wand zu fahren. Zu viele Fehler wurden bereits in der Vergangenheit gemacht.
 

Albatros

Aktives Mitglied
10.05.2020
155
26
VIE, NCE, SDJ
Die Pandemie legt die eigentlichen Probleme dieses Landes unerschütterlich offen. Dass weiterhin an Olympia festgehalten wird ist eine Farce - und nur die Spitze des Eisberges.
Inzwischen steht das gesamte Land unter internationaler Beobachtung, es hagelt bereits von allen Seiten massive Kritik. Auch einige Sportler (z.B. der Tennisstar Novak Đoković) haben sich inzwischen zu Wort gemeldet und lehnen eine Teilnahme in letzter Konsequenz ab, wenn es tatsächlich kein Publikum geben sollte. Der Premierminister Yoshihide Suga steht bereits von mehreren Seiten schwer unter Druck, der 20. Juni könnte zum Wendepunkt in Sachen Olympia werden, die endgültige Entscheidung wird gegen Ende Juni erwartet. Sowohl beim IOC als auch beim JOC gibt es bereits Mitglieder, die an einem Szenario als Notbremse arbeiten, sie wissen genau, daß es in Wahrheit keine Garantie für die Spiele gibt. Die heimliche "Kaiserin" Yuriko Koike verhält sich im Moment auffallend ruhig, interne Beobachter meinen, daß sie etwas ausheckt. Es wird vermutet, daß sie eine Allianz aus unbestechlichen Politikern zu bilden versucht, die zum geeigneten Zeitpunkt der Regierung geschlossen entgegen tritt. Die nächsten Wochen werden auf jeden Fall spannend werden! ⚖️
 
A

Anonym70281

Guest
Während Südkorea hier schon ein ganzes Stück weiter ist (und die einheimische Bevölkerung ja zeitnah motiviert hat, sich impfen zu lassen), verbleibt Japan weiter im Steinzeitalter.

Zum Vergleich: Südkorea erlaubt seit 01.05. allen vollständig geimpften Personen (Impfung musste in Südkorea erfolgen) eine quarantänefreie Einreise (ausser aus wenigen speziellen Variantenländern). Ab 01.07. gilt das auch, wenn die Impfung ausserhalb Südkoreas erfolgt ist, aber mit einem WHO-abgesegneten Impfstoff. Wenn auch noch nicht für Touristen, aber immerhin für Geschäftsreisende, aus akademischen Gründen (also auch Auslandsstudenten), etc. ich denke, wenn das gut läuft, wird das bald auf Touristen ausgeweitet.

Japan dagegen hält an einer 14-tägigen Quarantäne (egal welcher Status) fest, die je nachdem, aus welchem Land man einreist, noch verschärft wird (erste Tage in speziellen Quarantäne-Hotels). Dafür ist die Impfquote im Land immer noch lausig, während man für Olympia alles tut.

So sehr ich Japan als Land liebe, aber in manchen Dingen haben die einfach ein dermassen rückständiges und/oder langsames Denken...
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.543
9.372
Dahoam
Woran klemmt es denn in Japan? Hat Japan zu wenig Impfstoff bestellt, ist die Impfstoffvergabe zu schlecht organisiert oder will sich die Bevölkerung in Japan nur zögerlich impfen lassen?
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
439
Neuenhain / FRA
Woran klemmt es denn in Japan? Hat Japan zu wenig Impfstoff bestellt, ist die Impfstoffvergabe zu schlecht organisiert oder will sich die Bevölkerung in Japan nur zögerlich impfen lassen?
Zunächst war der Start verzögert, weil immer eine Studie mit Japanern zur Freigabe gemacht werden muss - war aber halt zunächst kein absoluter Fokusmarkt von BionTech/Pfizer, das heißt das ganze lief nachgelagert nach US, UK, EU usw. Stoff gibt es wohl genug, aber man kriegt es nicht so recht verimpft.

Priorisierung - wer unser System als überbürokratisiert bezeichnet, möge mal nach Japan schauen. Immerhin gibt es mittlerweile Impfzentren betrieben durch die Armee und auch die Unternehmen fangen an Mitarbeiter und deren Familien impfen zu wollen.

Es gab es wohl ein Riesenchaos um ein Onlinetool zur Terminvergabe.

Und zu guter letzt ist wohl die Impfbereitschaft nicht so dolle. Vor Jahren gab es wohl mal einen Zwischenfall mit der Papillomavirus-Impfung, das hat Vertrauen gekostet. Es ist also, wie so oft in Japan, kompliziert…
 
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sinochess

Aktives Mitglied
28.10.2012
227
20
Japan will noch Olympia durchführen im Gegensatz zu Südkorea. Korea ist stabil und hat in guten und schlechten Zeiten eine „programmierte“ Anzahl von Infizierten von rund 500 pro Tag.

Japan wird wohl frühestens nach Olympia nachdenken, wie man öffnet. Alles andere hat keinen Sinn.
 
A

Anonym70281

Guest
Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, wie Japan nach Olympia öffnen will. Impftechnisch hängt man den EU (Deutschland) etwa 2,5 Monate hinterher.
Und selbst wenn die Japaner mal eine ausreichend hohe Impfquote im eigenen Land erreicht haben, heißt das ja noch lange nicht, dass diese deswegen (geimpfte) Ausländer ins Land lassen.
Selbst Deutschland macht schon wieder dicht und zwingend selbst vollständig geimpfte mit negativem Testergebnis für 14 Tage in Quarantäne, wenn man aus Virusvariantengebieten kommt (was bald quasi wieder alle EU-Länder sein dürften). Wenn schon das halbwegs offene Deutschland so reagiert, dann sehe ich für die Einreise nach Japan einfach schwarz. Vielleicht in ein paar Jahren wieder.
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.275
1.908
Wenn ich nach Japan einreisen möchte aus einem Land, dass nach deren Definition kein "Risikogebiet" ist (z.B. Südkorea) und mich dort auch +14 Tage aufgehalten habe -> kann man dann ohne Quarantäne Maßnahmen als EU-Bürger einreisen??
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
7.086
5.679
SNA
Das steht doch sicherlich irgendwo bei den aktuellen Einreiseregeln.
Zumindest nach Südkorea kommt man ja aktuell auch nicht so einfach
 

DjVantal

Aktives Mitglied
06.06.2016
230
447
TYO
Wenn ich nach Japan einreisen möchte aus einem Land, dass nach deren Definition kein "Risikogebiet" ist (z.B. Südkorea) und mich dort auch +14 Tage aufgehalten habe -> kann man dann ohne Quarantäne Maßnahmen als EU-Bürger einreisen??
Nein, die Grenzen sind zu. Für alle welche keinen japanischen Pass oder ResidenceCard haben. Auch Quarantäne gilt 14 Tage für alle. Alle Länder sind Risikogebiet, keine Ausnahme. Wie du auf Südkorea kommst ist mir schleierhaft.
Außer du bist teil von Olympia oder Englisch Lehrer. Dann sieht die Welt anders aus.

 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.275
1.908
Nein, die Grenzen sind zu. Für alle welche keinen japanischen Pass oder ResidenceCard haben. Auch Quarantäne gilt 14 Tage für alle. Alle Länder sind Risikogebiet, keine Ausnahme. Wie du auf Südkorea kommst ist mir schleierhaft.
Außer du bist teil von Olympia oder Englisch Lehrer. Dann sieht die Welt anders aus.


Auswärtiges Amt schreibt:
Es gilt ein Einreiseverbot für Drittstaatsangehörige. Nicht-japanischen Staatsangehörigen, die sich in den letzten 14 Tagen vor ihrer geplanten Einreise nach Japan in einem Risikoland aufgehalten haben, wird die Einreise nach Japan in der Regel nicht gestattet.


Risikoland -> der Link: https://www.mofa.go.jp/ca/fna/page4e_001053.html#section1

Countries/Regions subject to denial of permission to enter Japan:​


Asia​


Bangladesh, Bhutan, Cambodia, India, Indonesia, Malaysia, Maldives, Mongolia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Philippines, Sri Lanka, Thailand, Timor-Leste

daraus schloss ich das einige asiatische Länder keine "Risikoländer" sind?!

daher kam meine Frage
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
439
Neuenhain / FRA
Auswärtiges Amt schreibt:
Es gilt ein Einreiseverbot für Drittstaatsangehörige. Nicht-japanischen Staatsangehörigen, die sich in den letzten 14 Tagen vor ihrer geplanten Einreise nach Japan in einem Risikoland aufgehalten haben, wird die Einreise nach Japan in der Regel nicht gestattet.


Risikoland -> der Link: https://www.mofa.go.jp/ca/fna/page4e_001053.html#section1

Countries/Regions subject to denial of permission to enter Japan:​


Asia​


Bangladesh, Bhutan, Cambodia, India, Indonesia, Malaysia, Maldives, Mongolia, Myanmar, Nepal, Pakistan, Philippines, Sri Lanka, Thailand, Timor-Leste

daraus schloss ich das einige asiatische Länder keine "Risikoländer" sind?!

daher kam meine Frage
Das schreibt die höchste Instanz, nämlich Japan selber


Nur Japaner und permanent residents. Risikoland ja/nein definiert die Länge der Quarantäne.
 

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.275
1.908
Das schreibt die höchste Instanz, nämlich Japan selber


Nur Japaner und permanent residents. Risikoland ja/nein definiert die Länge der Quarantäne.

danke für die Infos, da sind die Infos vom Auswärtigen Amt wohl etwas veraltet…

Hintergrund der Frage war:
Meine Freundin macht (ebenso wie ich, wobei ich in México bin) gerade ihr Auslandssemester in Südkorea und wir wollten uns im Anschluss auf Hawaii treffen.

Sie hat einen (Meilen-)Flug ICN-NRT-HNL mit knapp 12 Stunden Aufenthalt in NRT -> da wäre es schön gewesen wenn man das nutzen könnte um sich Tokyo mal anzuschauen…

Reiner Transit in NRT (alles gebucht auf einem Ticket) sollte aber möglich sein, richtig?
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
857
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Neuenhain / FRA
danke für die Infos, da sind die Infos vom Auswärtigen Amt wohl etwas veraltet…

Hintergrund der Frage war:
Meine Freundin macht (ebenso wie ich, wobei ich in México bin) gerade ihr Auslandssemester in Südkorea und wir wollten uns im Anschluss auf Hawaii treffen.

Sie hat einen (Meilen-)Flug ICN-NRT-HNL mit knapp 12 Stunden Aufenthalt in NRT -> da wäre es schön gewesen wenn man das nutzen könnte um sich Tokyo mal anzuschauen…

Reiner Transit in NRT (alles gebucht auf einem Ticket) sollte aber möglich sein, richtig?
Ich war zwar schon mindestens 20 Mals in Japan, kann es dir aber gar nichts genau sagen. In Nagoya, Osaka musst du auf jeden Fall durch die Immigration, Haneda wenn ich mich richtig erinnere auch. Damit wäre bei diesen Flughäfen schon ein Einsteigen in Seoul unmöglich. Narita kenne ich nur domestic auf Langstrecke. Gepäck läuft auf jeden Fall durch, das sieht man beim reinen Transit in Japan nicht. Zur Sicherheit sollte deine Freundin mal NH oder JL kontaktieren (oder halt OZ oder KE). Wenn sie fliegen kann, werden 12 Stunden in NRT unter COVID-Bedingungen kein Zuckerschlecken.
 
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slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.275
1.908
Ich war zwar schon mindestens 20 Mals in Japan, kann es dir aber gar nichts genau sagen. In Nagoya, Osaka musst du auf jeden Fall durch die Immigration, Haneda wenn ich mich richtig erinnere auch. Damit wäre bei diesen Flughäfen schon ein Einsteigen in Seoul unmöglich. Narita kenne ich nur domestic auf Langstrecke. Gepäck läuft auf jeden Fall durch, das sieht man beim reinen Transit in Japan nicht. Zur Sicherheit sollte deine Freundin mal NH oder JL kontaktieren (oder halt OZ oder KE). Wenn sie fliegen kann, werden 12 Stunden in NRT unter COVID-Bedingungen kein Zuckerschlecken.
erstmal Danke für deinen Input!
Erstes Leg wird von OZ durchgeführt, 2tes von NH...das Interlining innerhalb der Star-Alliance sollte ja funktionieren.. vor allem weil NH den ersten Flug auch als Codeshare verkauft.
Ist noch etwas hin bis ende des Jahres aber ich werde ihr raten sich mal bei der Fluggesellschaft zu erkundigen

Auswärtiges Amt schreibt:

Durch- und Weiterreise

Transit aus Drittstaaten über japanische Flughäfen ist möglich, sofern der Flughafen nicht verlassen werden muss.

NH auf ihrer HP:

Customers Connecting in Japan between International Flights​


Travelers who are not entering Japan and transferring directly to a third country by transit, are not required to submit any documents and undergo inspections.
However, the following cases require entry into Japan. Please be informed that foreign nationals arriving from prohibited countries will not be allowed to enter Japan.

  • Transferring between Tokyo International Airport (Haneda Airport) and Narita International Airport
  • Travelers with a connecting flight out of Narita International Airport the following day
Flug würde vormittags in NRT ankommen und am abend wäre der Weiterflug nach HNL... sieht zumindest stand jz ganz gut aus

aber ist natürlich besser das nochmal verifizieren zulassen :)
 
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