Danke Dir, eine für uns bessere Antwort hätte man sich nicht wünschen können. Perfekt!
Sofern wir reisen können, orientieren wir uns an Deinen Inspirationen (ansonsten halt etwas später..
)
Sehr gern!
Ich möchte nach vielleicht noch ein paar Punkte ergänzen:
1. Montag: Nach dem Flug und der Fahrt von Tokyo nach Osaka dürfte man trotz First Class schon ziemlich ausgelaugt sein. Mehr als die beiden o.g. Punkte habe ich damals jedenfalls nicht geschafft (und ich bin "nur" von München direkt nach Osaka geflogen). In Osaka selbst hat man aus meiner Sicht den besten Blick auf die Skyline vom Umeda Skybuilding aus. Sehr futuristisch gestaltet und auch die Auffahrt zum Deck ist wunderbar gestaltet.
2. Dienstag: Hier kann man als Alternative zu Nara natürlich auch Himeji oder Kobe wählen.
Die gesamte Burganlage in Himeji ist natürlich schon toll und vor allem der Aufstieg zur Spitze über "weiches Holz" (die Schuhe zieht man aus) ein Erlebnis für sich. Allerdings gibts in Nara bspw. neben den berühmten Vierbeinern in der Stadt und dem ebenfalls imposanten Todai-Ji durch die gesamten Parkanlagen aus meiner Sicht mehr zum ruhigen Erlaufen und Erkunden als in Himeji. Letztlich kann man auf der Hinfahrt nach (Kintetsu-)Nara mit den Bahnen, sofern man das will und es zwischenzeitlich trotz Corona immer noch so ist, zwischen 7-8:30Uhr in den Commutertrains auch mal die bedrückende Enge miterleben, die man sonst nur von Reisereportagen v.a. über Tokyo und den Youtube-Videos kennt. Aber ganz gleich ob Nara oder Himeji, das bietet sich nach dem ersten Jetlagtag als ruhiger Einstieg aus meiner Sicht einfach an.
3. Mittwoch: In Hiroshima kann man vom Bahnhof aus meiner Sicht, und sofern man das mag, zunächst alles zu Fuß erkunden. Der Shukkei-en direkt am Fluß ist in 10 bis 15 Minuten zu Fuß erreichbar, sehr sehenswert und ein idealer Startpunkt. Von da aus gehts weiter zur Burg, die zumindest für mich diese so gezeichnete Stadt um etwas erkennbar "Altes" ergänzt. Richtung Süden gehts dann in wenigen Minuten und vielleicht sogar an einer schwarzen Dampflok vorbei bis zum Atomic Bomb Dome, dem Friedenspark samt dazugehörigem Museum. Ich hab jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an das Erlebte und Gesehene denke. Sofern das Museum offen hat, unbedingt besuchen. Damals war keine Vorbestellung für Besucherkarten erforderlich, das kann mit Corona natürlich anders sein.
Hat man das durch, wirds Zeit für etwas Schönes und damit die Insel Miyajima. Ich bin damals zu Fuß - wobei sich hier tatsächlich der Bus oder die Bahn anbietet - entlang der Hauptstraße bis zu den Bahnhöfen Nishi-Hiroshima bzw. Hiroden-nishi-Hiroshima gelaufen. Von letzterem fahren Bahnen ab, die damals nicht im Railpass mit enthalten waren, aber historisch angehaucht und vielleicht trotzdem für eine Fahrt interessant sein können. Der gerade einmal zwei Minuten zu Fuß weiter entfernte JR-Bahnhof bot diese im Railpass enthaltenen Züge und Fahrten aber an.
Und wie minirgendwo schon richtig erwähnte, die Fähre rüber zur Insel war/ ist im Railpass mit enthalten. Bereits Ende 2019 war der im Wasser befindliche Teil des Schreins zur Restaurierung eingehüllt, aber mehr als ein Postkartenmotiv von vielen ist das auch nicht. Der aus meiner Sicht viel lohnenswertere Aufstieg und Ausblick auf einen der Gipfel ist alternativ auch mit der Seilbahn machbar. Die Aussicht auf die Bucht sucht bei gutem Wetter schon ihresgleichen und lenkt auch den geistigen Blick etwas weg von den Ereignissen in 1945.
4. Donnerstag: Kyoto ist einfach klasse, sehenswert und zu Fuß sowie mit Bus und Bahn prima an einem Tag machbar. Ich bin damals mit dem Shinkansen von Shin-Osaka bis zum Hauptbahnhof nach Kyoto gefahren und von da aus direkt in den nächsten Zug nach Inari. Da gibts dann u.a. Fushimi Inari-Taisha zu sehen. Offen gestanden war ich damals schon irgendwie pappensatt von den ganzen Touristen, obwohl ich ja selbst einer war.
Im Anschluss (es war mir viel zu voll und ich wollte einfach nur weg), bin ich mit der Bahn zurück vom Bahnhof Inari über den Hauptbahnhof bis zur Emmachi-Station gefahren und von da aus mit Bus weiter bis zum Goldenen Pavillon. Der war damals auch komplett überlaufen (das dürfte jetzt und durch Corona natürlich etwas anders sein) und nach drei Schnappschüssen gings weiter. Du hast dann Richtung Süden wieder die volle Auswahl. Von der Burg Nijo über den Kaiserpalast, aber auch kleineren Park- und Schreinanlagen gibts einfach alles zu sehen.
6. Samstag: Bis nach Kamakura fährt man schon ein Stück und eine Weile (ich habe glaube ich habe mehr eine Stunde ab Shinjuku-Station benötigt). Den x-ten Tempel/ Schrein muss man da vielleicht auch nicht mehr sehen. Was ich aber so toll fand, war der Spaziergang entlang der Hauptstraße bis zum Strand . Der Pazifik strahlt hier im Gegensatz zur Hektik und Enge von Tokyo einfach die kontrastreiche Ruhe und Weite aus und war schon allein deswegen ein lohnenswertes Ausflugsziel. Von der Geschichte der Stadt kann man sich natürlich noch zusätzlich vereinnahmen lassen.
Ansonsten ist die künstliche Insel (O)Dabeia zwar nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Hotels, Messeanlagen, einem Riesenrad und ein paar weiteren Touristenzielen, aber der künstliche Strand am Nordufer bietet halt den besten Blick auf die Rainbowbridge und ist für einen Sonnenuntergang der ideale Verweilort. Die Fahrt wie gesagt mit der Yurikamome rundet das Erlebnis ab. Bis nach Shinjuku zum Government Building (um 23Uhr wurden die Aussichtsetagen geschlossen) braucht man schon eine Weile. Für mich hat sich das damals aber angeboten, da meine Unterkunft fußläufig in 20 Minuten erreichbar war.
Alternativ dürfte in Akihibara rund um die gleichnamige JR-Station ordentlich was los sein. Zumindest damals wurde eine der Hauptstraßen am Wochenende gesperrt und auf den Straßen sowie den Shops gabs reichlich japanische Fankultur zu bestaunen.
7. Sonntag: Nikko ist für mich ein absolutes Muss. Sofern nicht zwei (halbe) Tage Ruhe hintereinander haben möchte, dann empfehle ich lieber Kamakura zu streichen. Bis Nikko fährt man zwar selbst mit einer Teilstrecke des Shinkansen eine Weile, allerdings ist bereits bei gutem Wetter die anschließende Bahnfahrt ab Utsuunomiya in die Bergwelt rund um Nikko ein Erlebnis fürs Auge. Ab der JR-Station ist mit den Tempelanlagen alles zu Fuß erreichbar. Das Gelände ist allerdings recht weitläufig, sodass man wie gesagt für diesen Tag besser etwas früher in Tokyo starten sollte.
Die kleine Bergbahn kann man im Bus schon verpassen, deswegen am besten ganz vorne hinsetzen und auf eine großzügig geschnittene und trotzdem scharfe Linkskurve warten, vor der man bereits den Parkplatz sowie die kleine "Talstation" sieht. Dann schnell auf den Stopp-Knopf drücken, ein Ticket lösen und die Aussicht nach kurzer Fahrt genießen. Mit einem der weiteren Busse gelangt man dann nicht nur zu den Kegon-Fällen, sondern auch zum malerischen Chuzenji-See. Traumhaft dort. Jedenfalls runden die serpentinenreichen Busfahrten den Tagestrip dorthin ab.
8. Montag: Hier nur eine kleine Korrektur. Ich wollte natürlich (nicht nochmal) den Besuch des Skytrees, sondern den des Tokyo Towers empfehlen. Die ganze Gegend drumherum bietet auch einiges.
Soviel zu den "kleinen" Ergänzungen. Ich bekomme schon allein durch Schreiben wieder Lust auf eine Reise in dieses tolle Land. Was mit Corona erlebbar sein wird, weiß ich nicht. Viele meiner Empfehlungen dürften aber trotzdem machbar sein, da sich Menschen hier und da aufgrund der Weitläufigkeit der Areale aus dem Weg gehen können. Für die benannten Parks und Museen vorher aber ruhig mal erkundigen, ob man coronabedingt mittlerweile Reservierungen benötigt.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob das bei euch klappt! Daumen sind gedrückt und sofern es dann bald los geht, wünsche ich natürlich einen guten Flug und eine erlebnisreiche Zeit!
Grüße!