Nachdem ich den Fare abgeflogen habe kann ich sowohl meine Frage oben beantworten, als auch meine Erfahrungen kurz teilen.
Hinflug OPO-EWR ergab sich durch eine Streichung meines ursprünglichen LIS-EWR. So bin ich nur 1 Stunde später in EWR gewesen. Eine Umbuchung auf die JFK-Maschine (mit zeitgemäßen Interieur) wäre auch möglich gewesen, da ich aber am nächsten Morgen ab EWR weitergeflogen bin hatte ich für diesen Tagflug kein Interesse.
Hinflug war OPO-EWR am 30.11. mit TP 2627, durchgeführt von CS-TOG, einer 17 Jahre alten A330-223 (MSN 312) mit PW4168A Triebwerken, die ihr Leben bei Swissair begann und seit 2006 bei TAP fliegt. Dieses Alter wird wohl lediglich von der Kabinenausstattung unterboten. Eingebaut waren "nicht-bastelfähige" Recaro-Sitze vom Typ "Rutsche". Die Armlehne konnte nicht aufgemacht werden um an eine evtl. "Anti-Rutsch-Mechanik" zu kommen. Das IFE selber war so alt dass es nicht einmal on-demand-fähig ist! Man konnte aus einer gewissen Anzahl an Kanälen wählen über die Filme gezeigt werden. Quasi richtig old-style wie in den 90er Jahren. Auch die Bildschirme hatten eine dementsprechende Auflösung.
Da zufälligerweise noch zwei andere Foristi auf meine beiden Flüge dabei waren war es mir egal, die Airshow (Typ "LH-90er-Jahre") hat gereicht und wir haben uns gut unterhalten. In EWR war gerade ein Gewitter so mussten wir diverse Holdings fliegen und eine Diversion nach PHL wurde auch schon optional erwähnt, aber wir kamen dann doch nur etwas verspätet wieder rein. Die Anzeigetafeln zeigten dass es anderen Maschinen aus Europa (z.B. LH aus MUC und FRA) nicht so gut erwischten und diese erst mit mehreren Stunden Verspätung aus PHL (wohin sie abgedreht sind) eintrafen. An der Siko war wohl auch weil wir wohl als eine der ersten wieder rein durften überhaupt nichts los und die Wartezeit ging gegen Null.
Rückflug EWR-LIS am 4.11. mit TP202, durchgeführt von CS-TOQ, einer etwas neueren "nur" 14 Jahre alten A330-203 (MSN 407) mit GE CF6-80 Triebwerken die erst seit 2014 bei TAP ist, davor für die TAM flog. Diese Maschine hatte eine schon deutlich bessere Ausstattung vom Typ "LH-Rutsche". Das IFE war zeitgemäß und on-demand-fähig mit vielen auch aktuellen Filmen und angemessen aufgelösten Bildschirmen. An dem Sitz konnte man wie von der LH-Rutsche gewohnt herumbasteln. Was an dieser Kabine nervig ist sind die fehlenden Gepäckfächer in der Mitte. In der alten Kabine (oben) gibt es die noch und da gab es auch keinerlei Platzprobleme mit dem Handgepäck in der C. Bei dieser Rutschen-Kabine fehlen diese (wer depperte Designer hat die rausoptimiert???) und damit heißt es auch wieder Platz suchen...
Abendessen dauert ca. 2 Stunden bis alles weggeräumt war und das Frühstück wird ab ca. 1,5 Stunden vor der Landung angeboten (wer noch geschlafen hat den hat man in Ruhe gelassen und das Essen gebracht sobald man aufgestanden ist). Da die Flugzeit gerade mal ca. 6,5 Stunden beträgt bleibt einem eh kaum Zeit zum Schlafen. Für die Zeit hat die Rutsche auch ausgereicht. Ob man lieber gleich das Essen auslässt und sich vor dem Flug in der LH-SEN-Lounge versorgt (das dort angebotene Essen war recht gut) muss jeder selber entscheiden.
Es ist erstaunlich was TP sich für eine Sammlung an unterschiedlichen A330 zugelegt hat. Neben denen mit PW- und GE-Triebwerken hat man auch noch zwei mit RR-Triebwerken. Sicher sehr sinnvoll für eine vernünftige Maintenance...
Und ab nächstes Jahr gibt es zur Vervollständigung der A330-Sammlung auch noch den Neo. Da schein ein A330-Sammler bei TP im Einkauf zu sitzen.
Wenn man bedenkt dass TP auch noch A330 mit der neuen Kabine (nach JFK und BOS unterwegs) hat sind es auch hinten (mindestens) drei unterschiedliche Konfigurationen möglich. Von richtig Schrott (unsere Hinflugmaschine mit uralt-Rutsche), über Mist (Rückflugflugmaschine mit Rutsche), bis zeitgemäß (die neuen Kabinen nach JFK und BOS). Man darf sich bei TP dementsprechend nichts erwarten...
Service war bei TP relativ unterkühlt und man tat wohl das was man machen musste. Eine herzliches Kümmern um den Gast darüberhinaus war auf keinen der Flüge zu bemerken. Auf meinen Morgen-Zubringer von NCE nach LIS hat die FB sich sogar nach dem Start erstmal in der ersten Reihe niedergelassen und geschlafen bevor sie irgendwann mit dem Service begonnen hat. Nach dem Service wurde sie bis zur Landung nicht mehr gesehen (vermutlich hinten in der Küche beim Ratschen oder Schlafen). Beim Kundenkontakt konnte sie noch ein einstudiertes Lächeln hervorbringen, ansonsten ein Gesicht als hätte man die Kündigung bekommen...
Essen war aus meiner Sicht durchschnittlich und nichts besonderes.
Das alles anders geht und das sogar auf Kurz- und Mittelstrecke hat mir eine Woche zuvor Aegean auf den Flügen MUC-ATH und SKG-ATH gezeigt. Hervorragende Essensqualität und auch sehr interessantes Essen, kombiniert mit perfektem und ehrlich freundlichem Service!
Wer in OPO auf die Langstrecke umsteigt sollte bei ausreichend Umsteigezeit aufpassen nicht direkt zum Non-Schengen-Bereich gebracht zu werden, dies ist meinen Forenkollegen passiert. Die (unterdurchschnittliche) Lounge liegt im Schengen-Bereich und man darf nicht mehr zurück wenn man einmal ausgereist ist. Die Kollegen können gerne noch ausführliche ihre Erfahrungen schildern. Ich bin eher angekommen und mir wurde (zum Glück) dieser Service nicht angeboten. Ich durfte dafür (mit TP aus LIS kommend) nochmal durch eine Sicherheitskontrolle um zum Schengen-Bereich zu kommen. Diese Siko entfällt bei direktem Transfer (warum auch immer).
Beim Umsteigen in LIS aus EWR kommen muss man auch nochmal durch die Siko, die trauen wohl den USA nicht. Vermutlich wird aber einfach alles international ankommend zusammengelegt und da traut man wohl manch andere Destination aus Brasilien oder Afrika wohl weniger).
Ich habe meine Tour in NCE begonnen und beendet. Hierbei muss erwähnt werden dass man in NCE ankommend nicht durch einen Transitbereich gehen kann sondern landside kommt und dann wieder durch die Siko (mit ziemlichen Stau wenn mittags die EK rausgeht) rein muss. Zum Glück hatte mein Flug aus LIS nur wenig Verspätung, sonst hätte das 2-stündige Umsteigen auf ein anderes Ticket schon etwas Sorgen bereitet.
Insgesamt interessantes Erlebnis