Radisson Blu Senatorhotel Lübeck
Sehr interessante Hotel-Erfahrung.
Beim Check-in gefragt, wie's denn mit einem Upgrade steht. Antwort der Dame: "Wir haben Ihnen ein sehr schönes Zimmer mit Trave-Blick gegeben - wie Sie es gewünscht hatten." Aha, also kein Upgrade? "Nein, das Einzige, das wir frei haben, wäre die Präsidenten-Suite, und die können wir Ihnen nicht als Upgrade geben."
Na gut, das Zimmer - klein, aber tatsächlich mit hübschem Ausblick.
Bei unserer Ankunft - nicht ein einziges Blatt Toilettenpapier vorhanden. Zwei Rollen wurden dann nach meinem Anruf am Frontdesk geliefert.
Es war ein Sonntagabend, an dem wir angereist waren. Hotelrestaurant geschlossen; es gab nur eine kleine Bar-Karte. Und was da dann serviert wurde, wirkte und schmeckte wie in der Mikrowelle aufgewärmt. Dass ein 5-Sterne-Haus sonntags keine ernst zu nehmende Küche hat, gehört verboten, finde ich.
Nach der ersten Nacht mit Rückenschmerzen aufgewacht. Da ist irgendein "natürliches" Zeugs in den Matratzen; die Bettdecken riechen nach Heu. Offenbar alles so "natürlich", dass sowohl meine Frau als auch ich das nicht vertragen haben.
Frühstück: reichliche Auswahl. Dass das Schild mit der Aufschrift "Tilsiter" beim Edamer steht - Gott ja, da sieht man dann fast schon lächelnd drüber weg. Ebenso wie über die Tatsache, dass der Tisch zwar frisch eingedeckt war; dennoch fanden wir Reste von den vorherigen Gästen auf dem Tisch vor.
Zimmerreinigung: nachlässig. Kein Staub gewischt; hier und da hätte man mit dem Finger Unanständiges hinschreiben können. Auch nicht staubgesaugt - ein Haarbüschel, das meine Frau aus ihrer Bürste gepopelt und versehentlich neben den Mülleimer geworfen hatte, lag abends immer noch da.
Beim Check-out wurden wir gefragt, ob denn alles in Ordnung gewesen sei. Na ja... Wir sprachen die besagten Dinge an - woraufhin die freundliche Dame unsere Restaurant- und Bar-Rechnungen ausbuchte. Was ich wiederum sehr großzügig fand - überschlägig gerechnet, müssten da etwa 150 Euro aufgelaufen sein.
Insgesamt: Eigentlich ein schönes Hotel - von der Hardware her. Wenn das Haus mehr auf die Softskills der Mitarbeiter und auf die Details achten würde, könnte es richtig toll sein.
Die warn bei mir vergangenes Jahr als Concierge schon eher wenig spendabel mit business (wobei es das durchaus öfters gab).
