Di, 03.09.2019
Punkt 5 Uhr holt mich der Wecker aus den Federn. Nach der Morgenwäsche packe ich die paar Sachen, die ich für die eine Nacht ausgepackt habe, wieder in den Koffer, checke um viertel nach aus und laufe zur Donnersberger Brücke. Beim dortigen Bäcker kaufe ich mir zwei frische Brezen, kaufe mir eine Einzelfahrkarte zum Flughafen für günstige 11,60€ und gehe runter auf den Bahnsteig, wo in Kürze die S1 zum Flughafen eintreffen wird.
Zwei Mitarbeiter von DB Sicherheit kontrollieren unterwegs sogar die Fahrkarten – ist mir schon länger nicht mehr passiert. Früher habe ich oftmals konzentrierte Aktionen erlebt, bei denen mehrere Kontrolleure am Besucherpark eingestiegen und die eine Haltestelle bis zum Flughafen schnell alle Passagiere kontrolliert haben.
Pünktlich kommen wir am Flughafen an und ich gehe direkt zum First Class Check-In. Im Austausch zu zwei Bordkarten werde ich meinen Koffer los und gehe durch die Sicherheitskontrolle, bei der ich zum ersten Mal nicht auf Sprengstoff kontrolliert werde – muss also etwas mit meinem Handgepäckkoffer zu tun haben, vermute ich.
Nach den zwei Brezen vorhin beschränke ich mich in der SEN-Lounge auf eine Cola Light und ein Cookie. Wenn ich mir die Mitleidserweckenden Brezen hier so anschaue, war das vorhin eine weise Wahl.
Die
UJ ist pünktlich aus FRA gelandet, und so gehe ich ein paar Minuten vor Boarding zum Gate. Die Fensterscheiben müssen wirklich mal wieder geputzt werden…
Pünktlich machten wir uns auf den Weg gen Frankfurt. Zu essen gab es auch eine Kleinigkeit, wobei ein zweites Brötchen nicht verkehrt wäre – bei den vorhandenen hat es den Anschein, als ob sie genau abgezählt wären.
In Frankfurt docken wir an Gate A14 an. Glück gehabt, direkt neben der Passkontrolle zu den Z-Gates. Gestern war sogar kurzfristig B10 angedroht…
Ich hatte sogar noch ein paar Minuten Zeit für einen Besuch der SEN-Lounge, die allerdings proppenvoll war. Irgendwo fand ich dennoch ein Plätzchen und nach einer weitern Cola light und noch einem Cookie ging ich auch schon bald zum Gate Z23.
Die VM ist gestern aus Seoul gelandet und so war ich mir nicht sicher, ob sie am Gate stehen würde oder wir mit Bussen zu einer Außenposition gebracht würden. Letzteres würde mich in FRA nicht verwundern. Ich hatte aber Glück und sie stand am Finger.
Schönes blau… der Himmel.
Boarding begann pünktlich mit Familien mit kleinen und nicht ganz so kleinen Kindern sowie mobilitätseingeschränkten Passagieren, und eine gefühlte Ewigkeit später begann auch schon das Priorityboarding.
Der Thron 4D wartete bereits auf mich.
Ich richtete mich ein, trank den Begrüßungs-O-Saft mit Minze und schaute durch das IFE. Vier Filme fand ich, die ich gleich in die Favoritenliste lud: Isn’t it romantic, Men in Black International, Long Shot und Rocketman. Gar keine schlechte Quote, aber ich war auch schon länger nicht mehr im Kino.
Kurz darauf hieß es auch schon
Boarding Completed, aber kurz nachdem der Finger weggefahren wurde, gab es irgendwelche technischen Probleme. Einer der Piloten kam zur Tür 1L und öffnete diese nochmal. Zuerst wurde die Dichtung wieder verstaut…
…und anschließend noch irgendein Teil – ich verstand nicht genau, welches – gesucht. Allzu schlimm kann es aber nicht gewesen sein, denn mit ein paar Minuten Verspätung erfolgte auch schon der Pushback.
Nach Erreichen der Reiseflughöhe gab es kalte Mandeln und eine erste Getränkerunde…
…und anschließend wurden die Essenswünsche aufgenommen. Zudem kam noch der Purser zu einem kurzen Hallo vorbei, war aber auch schnell wieder verschwunden und nicht mehr gesehen.
Wie üblich zog sich der Restaurantservice hin – zu lange für meinen Geschmack.
Vorspeise
Katen- und Bergbauernschinken mit Traubenragout, Perlzwiebeln und Cornichons
Salat
Junge Blattsalate mit Macadamia-Dressing
Hauptspeise
Gebratene Perlhuhnbrust mit Geflügel-Ingwersauce, gegrilltem Gemüse und Polenta
Dessert
Mandelpudding mit Beerengrütze und Amarettinistreusel
Was soll ich sagen – vom Hocker gehauen hat es mich nicht, hatte aber auch schon schlechteres Flugzeugessen.
Ich schaute die Filme weiter und döste anschließend ein bisschen, wachte aber rechtzeitig für einen kleinen Snack wieder auf.
Ein Passagier hat es geschafft, sein Handy im Sitz zu verlieren, und erst durch gemeinsames Bemühen von drei Flugbegleitern, die den halben Sitz auseinandergebaut haben, konnte es wiedergefunden werden…
Etwa 2h vor der Landung gab es noch etwas zu essen.
Soup&Salad
Champignon-Shiitake-Pilzsuppe mit Sahne und Kräutern
Junge Blattsalate mit marinierten Shrimps, Gurken, Tomaten und Basilikumdressing
Dessert
Zwetschgen-Streuselkuchen mit Zimtsahne
Das einzig gute war das Dessert, Suppe und Salat waren ein kompletter Reinfall. Wer segnet so was als Flugzeugessen ab?
Blick aus dem Fenster der 1L
Wir landeten schließlich pünktlich in Seattle, das Wetter sah ganz gut aus.
Kurz nachdem wir den Flieger verlassen hatten, liefen wir auch schon in einen Passagierrückstau. Kein Wunder, denn neben uns hatte ich noch Flieger von BA, JAL, Hainan, ANA und Korean am Terminal stehen.
Auf mein „Global Entry?“ hin wurde ich aber vorgelassen und durfte direkt in die Einreisehalle laufen. Dort hatten sich ebenso lange Schlangen gebildet, die Global Entry Automaten in der hintersten Ecke waren aber ohne Wartezeit benutzbar. Schnell war ich eingereist und wartete am Gepäckband auf meinen Koffer, der knapp 20min später auch endlich kam.
Der TSA-Officer, der den Einreisezettel entgegennahm, war übergenau und stellte einige Fragen, bis ich dann endlich eingereist war. Mit dem Peoplemover fuhr ich zum Hauptterminal und folgte den Wegweisern zur Link Light Rail-Haltestelle. Vom letzten Mal weiß ich noch, dass ich dabei durch ein Parkhaus laufen muss.
An einem der Automaten…
…kaufte ich mir schließlich eine ORCA-Card und lud $12 auf – das müsste genau für die vier Fahrten Flughafen-Innenstadt reichen.
Nach ein paar Minuten kam auch schon ein Zug.
Die Fahrt in die Innenstadt zog sich ziemlich. Unterwegs checkte ich zumindest schonmal für den morgigen Hinflug ein. Ein kurzer Blick auf FR24 sagte für AS432 morgen die N320AS voraus – eine Boeing 737-900 non-ER. Vielen Dank, Alaska, die fehlt mir nämlich noch im Log. Wollen wir hoffen, dass sich daran nichts mehr ändert.
An der Haltestelle Westlake Center stieg ich aus und fiel quasi direkt in einen Starbucks. Dieser hatte die beiden hiesigen Tassen vorrätig, und so kaufte ich sie mir direkt, bevor ich weiter zum Hotel ging.
Gegen 13.30 Uhr kam ich dort an und konnte bereits einchecken; offiziell beginnt der Check-In hier erst um 16 Uhr.
Upgrade wurde keines erwähnt, wegen des frühen Check-Ins fragte ich aber auch nicht weiter nach. Frühstück gibt es im siebten Stock, zwei Flaschen Wasser stehen auf dem Zimmer und fürs Premium-WLAN reicht Name und Zimmernummer. Schnell war ich auf dem Weg in den achten (von zehn) Stockwerken.
Das Zimmer gefiel, war stimmig eingerichtet und recht groß. Bis auf letzteres erinnerte es mich frappierend an den Reichshof. Zudem gibt es einen leeren Kühlschrank, und natürlich eine Eismaschine auf dem Flur. Das Internet war rund 15Mbit/s schnell.
Leider kein schöner Blick, ich hatte auf Space Needle View gehofft.
Aller guten Dinge sind drei, und so ging ich direkt wieder los in Richtung Pike Place Market…
…zur weltersten Starbucksfiliale.
Die Wartezeit betrug eine gute halbe Stunde…
…und schon konnte ich die Filiale betreten.
Ich kaufte mir die Pike Place – Tasse, die es nur in dieser Filiale gibt, und ging weiter zu einem Target ein paar Blocks weiter, in dem ich mir etwas zu essen und trinken kaufte, bevor ich zurück zum Hotel ging.
Die drei Tassen – inklusive Steuer kosteten sie jeweils $14,26.
So wirklich viel bewegt hatte ich mich heute noch nicht, und ein Blick auf Google Maps zeigte, dass man vom Pier 66 aus direkt am Ufer durch ein paar Parks laufen kann. Das klingt doch nach nem Plan
So zog ich mich schnell um und ging vom Hotel los. Am Pier 66 angekommen der Blick auf Seattle…
…und über die Bucht.
Bei dem schönen Wetter und direkt am Ufer entlang machte das Laufen richtig Spaß. Leider musste ich schon wieder recht früh umdrehen, da der Weg wegen Bauarbeiten gesperrt war. Immerhin reichte es für fünfeinhalb Kilometer. Mal schauen, vielleicht starte ich morgen direkt vom Hotel aus…
Zurück im Hotel hüpfte ich unter die Dusche, aß eine Kleinigkeit und setzte mich anschließend an den Reisebericht. Wider Erwarten war ich trotz des langen Tages noch recht fit.