Live update (wobei: ich habe festgestellt, dass ich meine Posts verfasse und dann doch abgelenkt bin oder was dazwischen kommt und dann alles viel später „online geht“).
Weibchen sitzt auf der Couch und liest und ich denke an meinen Tripreport, welchen ich mit Palmen, Sonne und Strand angekündigt hatte. Um hier alle bei Laune zu halten, nehme ich mir heute Abend doch Zeit. Habe auch kein Bock ein Buch zu lesen oder etwas zu gucken. Also win-win.
Fragt mich bitte nicht nach der heißen Socken-„Schuh“-Kombi meiner Frau. Sie sagte, „lass mich!“. Soviel dazu.
Habe gerade noch ein paar Snacks über den Room-Service gebucht, damit ich den auch mal ausprobiert habe. Hunger haben wir eigentlich nicht. Gerade meine Frau hielt mich für bescheuert, als ich zum Hörer griff. Bissel Salat mit Hähnchen, eine kleine Käse-Auswahl, paar Gemüse-Sticks mit Quark, etwas Lachs und Chicken Nuggets. Zu meiner Verteidigung: sind alles Starter!
(Wenn ich fertig geschrieben habe, wird der Room-Service wahrscheinlich schon da gewesen sein. Falls das so ist, dann hänge ich die Fotos an.)
Okay, Kacke, Essen kam schneller als angekündigt. Doch ziemlich viel, +1 schüttelt nur den Kopf...
Kommen wir aber nun zu unserem heutigen Tag.
Nach dem Frühstück sind wir erst einmal aufs Zimmer gegangen und haben uns ganz gemütlich umgezogen. Ich bin ein absoluter Verfechter der modernen Lounge-Kleidung und gehe so auch oft, zumindest im Urlaub, Frühstücken. Früher hieß es Jogging-Bux, heute - Dank Sportlern, Musikern und den Kardashians - Lounge-Wear.
Versteht mich nicht falsch, ich mag Dresscodes und hasse kurzärmlige Hemden. In meinem beruflichen Alltag trage ich sehr häufig Dreiteiler, aber manchmal muss es einfach bequem sein.
Nachdem wir also startklar waren, sind wir mit dem Aufzug runter auf Ebene 0 und raus auf den großen Platzl. Von hier aus geht eine hoteleigene Seilbahn den Berg runter zum hoteleigenen, solarbetriebenen „Katamaran“.
Die Fahrt mit der Seilbahn ist schon sehr beeindruckend, da einige Stellen extrem steil sind, die Bahn schon seit mehreren Jahrzehnten besteht und diese Strecke auch extrem zügig zurück gelegt wird.
Unten am See wartete schon das Zweirumpfboot. Ich finde das Ding sieht Original so aus, als wäre es von einem James Bond Bösewicht.
Das Schiff ist von innen sehr geräumig und hat zwei Etagen. Auf der oberen Etage gibt es auch ein Außendeck. Ist jetzt nicht super luxuriös, erinnert dennoch wenig an die Konserven-Dosen, welche sonst so als Touri-Dampfer auf Seen rumschippern.
Für Hotelgäste ist sowohl die Fahrt mit der Seilbahn als auch mit dem Katamaran kostenlos. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kostet eine Strecke mit dem Boot ca. 26,- CHF. Eine Strecke heißt ca. 30 Min. inkl. James-Bond-Feeling, zumindest bei mir. Die Seilbahn sowie der Kat sind natürlich zeitlich perfekt auf einander abgestimmt und fahren von morgens 09.00 Uhr bis abends 22.00 Uhr einmal stündlich. Sicher, alles im Zimmerpreis berechnet, dennoch finde ich es einen schönen Service. Zumal man mit dem Auto vom Hotel nach Luzern-City gar nicht so viel schneller sein wird.
Als wir dann mit unseren dicken Hintern in der ersten Reihe des Schiffs Platz nehmen durften konnten wir die Landschaft und die Umgebung noch mehr kennenlernen und genießen.
Anbei einige Fotos vom Weg nach Luzern rein (Sorry für die Spiegelung):
Der Steg, an dem der Katamaran anlegt ist direkt in der Innenstadt und gegenüber dem KKL. Dem Kunstmuseum. Ein, wie ich finde, sehr interessantes und schönes Gebäude. Passend zum Bösewicht-Schiff in ganz schwarz, meiner Lieblingsfarbe. Den Kranfahrer konnte ich übrigens nach stundenlanger Diskussion nicht motivieren doch noch aus‘m Bild zu fahren. Kotzbrocken.
Generell erkundige ich Städte immer gerne zu Fuß. Einfach mal los gehen und gucken, was man findet und zur Not mal Google-Maps anschmeißen. Komischerweise wollte ich genau Letzteres gerade öffnen und siehe da, ich hatte kein Internet. Ganz nervös habe ich also meine Einstellungen aufgemacht und einige Icons nach links und rechts gewischt. Immer noch nichts. Mir viel auf, dass ich noch nicht einmal eine SMS von der Telekom erhalten hatte. Normalerweise bekomme ich diese immer, wenn ich eine neue Ländergrenze überfahre. Also rief ich bei der Telekom-Hotline an, welche mir leider auch nicht weiterhelfen konnte und mir auch bestätigte, dass es eigentlich nicht sein könne. Sie empfahlen mir, mein Handy einmal aus und wieder an zumachen. Danke für den heißen Hausfrau-Tipp (Sorry Muttis!), aber darauf bin ich natürlich auch schon gekommen. Geil ist, dass ich einen Super-Duper-Business-XXL-eigener-Satelitt-extra-für-diesen-Tarif Tarif habe. Aufregen brachte nichts. Ich war tot. Prinzipiell nicht ganz so schlimm, dennoch ein bissel umständlich, weil wir keine Karte oder Ähnliches hatten.
Also führten wir blind unseren Stadtspaziergang fort. Hiervon einige Impressionen:
Meiner Frau hat Luzern extrem gut gefallen, ich fand es ganz schön, hätte mir allerdings irgendwie mehr versprochen. Wobei man sagen muss, dass die Promenade am See mit Blick auf die Berge ein tolles Panorama bietet.
Nach einigen Stunden zu Fuß und ohne großes Ziel merkte ich, dass ich Hunger bekam. Natürlich wollte ich mich kurz nach einer geeigneten Lokalität erkundigen. Tja, kein Internet und ich Depp hatte mich natürlich vorher auch nicht beim Concierge im Hotel erkundigt. Auf die „Touri-Spots“ an der Promenade hatte ich allerdings auch kein Bock, weswegen ich +1 überredet habe, wieder zurück ins Resort zu fahren und dort den Afternoon-Tea zu probieren.
Vorher musste wir allerdings noch eine Aufgabe abhaken. Weibchen hatte ihre Leggings vergessen, also suchten wir das weltberühmte Modehaus aus Skandinavien. Mit etwas durchfragen gelang es uns endlich. Laut meiner Frau war es das aufgeräumteste H&M, welches sie jemals gesehen hat. Ich kann da nicht mit reden, ich habe davon keine Ahnung. Kleiner Laden, schnell eine Verkäuferin um Hilfe gebeten, Leggings zur Kasse geschleppt und für die gleiche Leggings, welche sie in Deutschland genauso kaufen kann mehr als gefühlt 100% gezahlt. Gut, wir Deutschen sind auch schön blöd, wenn wir freiwillig unsere Kaufkraft durch den Besuch der Schweiz minimieren; dennoch immer wieder ein „Schock“, wenn man direkte Vergleiche z. B. durch einen gleichen Artikel hat.
Sogar Amex fand den Kauf so toll, dass sie mir eine Mail geschrieben haben, um mir nochmal aufzuzeigen, wie dumm ich wirklich bin und nun eine ordentliche Gebühr für den Devisenwechsel zahlen darf. Ich bin halt ein komfortabler Mensch und tue dabei auch noch was für die Wirtschaft…
Nun konnten wir uns endlich auf den Rückweg machen und hatten so nochmal eine tolle Aussicht auf die Berge sowie das Resort.
Im Hotel angekommen, setzten wir uns in die Lake-View-Lounge (das ist einfach die große Bar/Lounge/Lobby/Eingangsbereich) und bestellten unseren Afternoon-Tea.
Nach einem kurzen Dialog mit unserer Kellnerin konnten wir sogar meine Bestellung etwas abändern. Aufgrund von Allergien hätte ich leider nicht alle süßen „Optionen“ genießen können. Das Hotel kam mir hier sehr entgegen und sagte mir, dass wenn ich ca. 30 bis 45 Min. warten würde, die Patisserie für mich etwas eigenes zaubern würde. Eine tolle Geste.
Das Menü war sehr umfang- und abwechslungsreich sowie extrem schmackhaft. Vielleicht hätte man alles noch ein bissel pompöser anrichten können, so oder so fanden wir es allerdings sehr gelungen. Deswegen auch nicht mein bester Afternoon-Tea, gehört aber dennoch in die obere Kategorie.
Es war unser erstes Essen nach dem Frühstück, welches uns richtig satt gemacht hat. Als sich die Dämmerung ausbreitete gingen wir auf‘s Zimmer und genießen den Abend nun ohne Termine und Verpflichtungen.
Morgen steht mal wieder ein Spa-Tag mit einigen Treatments an. Ich freue mich drauf und lasse mein Handy im Safe. Abends geht es dann ins „Steakhouse“.
Und ich gehe jetzt endlich mal zu meiner besseren Hälfte auf‘s Sofa. Ade.