Laut, dreckig, stinkend, zu viel Verkehr, viel zu devote Servicekräfte auf der einen Seite, aber viele aufdringlichen „Glücks-„Verkäufern auf der anderen Seite. Selbst der Flughafen nur zum Umsteigen mit wenig Charme und nicht gerade sauberen Lounges...
Bangkok als Stadt ist übel und als Umsteigeflughafen ist SIN in SEA sowieso um Lichtjahre besser. Von der Stadt Singapur ganz zu schweigen.
Genau das mochte ich von meinem ersten Tag an an Bangkok.
Die Stadt hat sich allerdings in den letzten 10 Jahren deutlich verändert. Was viele befürworten und was auch legitim ist.
Allerdings geht der „chaotische Charme“, den die Stadt immer für mich hatte langsam auch verloren. Die Drängelei auf den Gehwegen, wenn abends die Verkaufsstände aufgebaut wurden, ja ich hatte auch die ein oder andere Brandblase weil ich an eine Garküche gestossen bin. Der teilweise halsbrecherische Zustand der Fusswege (so denn überhaupt welche vorhanden waren). Die Staus in den Strassen und der fürchterliche Gestank der Mopeds und Tuk Tuks, die klapprigen Busse mit den herrischen Schaffnerinnen, mit dem Longboat auf den Khlongs fahren ist immer noch ein highlight für mich.
Dann immer wieder diese Ruheoasen inmitten des Molochs.
Selbst in Chinatown hat man inmitten des Gewusels immer mal wieder einen versteckten Hinterhof gefunden, der eine ganz andere Welt zu sein scheint. Auch die kleinen Tempel die es ja in jeder Strasse irgendwo gibt, scheinen eine unsichtbare Mauer zu haben die sowohl den Lärm der Stadt wie auch den Stress des Alltags aussen vor zu lassen scheinen. Ich meine natürlich nicht die grossen Tempel, in welchen sich die Touristenhorden herumtreiben.
Die Amüsierviertel gehören natürlich auch zu Bangkok, keine Frage – der einzige Störfaktor dort für mich sind die saufenden und grölenden Schmierbauchtypen aus aller Welt. Da bewundere ich immer wieder die Thais, wie gelassen sie mit sowas umgehen. Ja gut, solche Leute bringen ja bisserl Kohle ein.
Achso, die Frage war ja „Was verbindet Euch mit Bangkok?“
Bei mir sind es tatsächlich die Menschen.
Ja, ich weiss, viele hier haben eine sehr einseitige Meinung über Thais und auch ich werde wohl nie komplett die „Thai-Logik“ durchschauen, aber ich habe es geschafft mich damit zu arrangieren.
Ich habe wirklich viele Freunde in Thailand aus allen möglichen Gesellschaftsschichten, vom 7eleven Verkäufer über Mama-San aus der Go-Go-Bar – von Garküchenfrau bis zum Manager eines 5* Hotels – und wenn du die behandelst wie normale Menschen, macht es den Aufenthalt in der Stadt deutlich entspannter und angenehmer.
Bangkok ist für mich nicht die Masse an Luxus-Shopping-Malls, das Angebot an Sexdienstleistungen oder was auch immer.
Ich mag die Stadt wegen den Menschen die dort leben und arbeiten.
A****** gibts sicherlich auch dort, aber die blende ich, genau wie zu Hause – aus.
Bangkok verändert sich…. Die Gehwege sind grösstenteils von Verkaufsständen bereinigt. Die Bettler werden immer massiver vertrieben. Die Garküche gleich links vom Eingang des 5* Hotels wurde angewiesen sich einen anderen Platz zu suchen, da die Hotelgäste vom Geruch belästigt werden könnten.
Schade.
Ich werde hoffentlich nicht mehr erleben, dass Bangkok genau so eine sterile Stadt wie Singapur wird. Hongkong hat sich ja auch noch etwas vom „chaotischen asiatischen Charme“ bewahrt, aber dort geht der Trend ja auch immer mehr zum „Bling-Bling-Tourismus“