Wer hat schon höchstpersönlich einen "medical" erlebt?

ANZEIGE

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
ANZEIGE
Ich stimme Dir zu - absolut. Ich habe aber bei meinen erlebten medicals nie erlebt, dass sich jemand dahinter dieser Argumentation versteckt hätte. Zur Enthaftung siehe hier:

"Haftung und Versicherung
Die rechtliche Situation für den behandelnden Arzt ist abgesichert: Im Rahmen einer Haftpflichtversicherung, die die Deutsche Lufthansa AG für solche Fälle abgeschlossen hat, sind die Ärzte an Bord gegen eventuelle Regressansprüche des behandelten Fluggastes abgesichert. Vorsatz ist hiervon selbstverständlich ausgenommen. Diese Enthaftung gilt für Ärzte und fachkundige Laienhelfer."
(Quelle:DLH)

Der wahre Grund erscheint mir, dass viele Ärzte mit der Notfallsituation ohne Rückfallebene eines Konsils oder der Diagnostik bei fehlender Erfahrung mit Notfällen, die schnelle Entscheidungen erforderlich machen, coram publicum arbeiten wollen.

Das trifft sicherlich auf die Deutsche Lufthansa AG zu. allerdings ist die Lufthansa nicht der Nabel der Welt und es gibt noch viele andere Fluggesellschaften. Im Falle eines Medical eines US-amerikanischen Staatsbürgers würde ich maximale Risikominimierung betreiben. D.h. Behandlung einleiten umgehende Landung und Überbringung in ein Krankenhaus. Es soll auch bei Fluggesellschaften und Kreuzfahrtgesellschaften interne Handlungsanweisungen geben die genau dies vorsehen.
 
F

feb

Guest
Überall wo US-Recht greift spielen die Haftungsfragen sehrwohl eine Rolle. Zum einen sind die Patienten Klage freudiger und zum zweiten können die zu zahlenden Summen deutlich dass übersteigen was mit der Haftpflichtversicherung aus Europa gedeckt ist.

Die Argumente - Klagefreude und Haftungssummen unter US- Recht - treffen zunächst einmal zu. Freilich nehme ich an, dass auch die US- Airlines eine ausreichende Hafpflichtdeckung für die tätigen Nothelfer parat halten. Der Nothelfer tut jedenfalls gut daran, sich danach zu erkundigen. Die LH hält, das dürfte bekannt sein, eine entsprechende mehrsprachige Freistellungserklärung parat.

Zum anzuwendenen Recht: An Bord eines Flugzeuges gelten bei geschlossenen Türen die Regeln des Registrationslandes. Für mich ist das als bloßer Pax ein Grund (unter sehr vielen anderen und eher nachrangig), meinen Homecarrier zu bevorzugen.

An dieser Stelle kommt bei mir auch Verständnis für die etwaige Vorsicht medizinischer Nothelfer auf: Darf ein deutscher männlicher Arzt auf einem EK/EY/QR- Flug mit Ziel in der Wüste einen weiblichen, alleinreisenden Herzanfallpatienten für die angesagte AED- Behandlung entkleiden? Puuhh.

Ich hoffe, diese Airlines halten für den Fall der Fälle klare Anweisungen und Papiere bereit.
 
F

feb

Guest
Nur zur Erinnerung (auch für mich selbst!): Der Thread spricht das Thema "persönlich erlebte medicals" an. Ein international- rechtsvergleichende Dissertation zum Thema "Haftung von medizinischen Personal oder Laienhelfern an Bord von Interkont- Flügen" wollte ich nicht anleiern:eek:.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Ein international- rechtsvergleichende Dissertation zum Thema "Haftung von medizinischen Personal oder Laienhelfern an Bord von Interkont- Flügen" wollte ich nicht anleiern:eek:.

zu spät...



Aber die Sache mit der Burka tragenden herzschwachen Schönheit juckt mich dennoch unterm Fingernagel. Wie sollte man sich verhalten?
Ist ja auch interessant solche Infos zu haben falls in einer deutschen Fußgängerzone so etwas passiert?
Wird der Ersthelfer anschließend Weltweit von ISIS Al Quaida und sonstigen radikalen zur Hinrichtung ausgeschrieben?
 
  • Like
Reaktionen: phil_strom und feb

D_ABTC

Reguläres Mitglied
19.06.2011
67
0
Berlin / Rostock
Sicherlich hat der Assistenzarzt deutlich mehr Routine als der Chefarzt und nicht ohne Grund steigt in vielen OP-Sälen der Adrenalin-Spiegel, wenn ein Prof. eintritt - hier aber in irgendeiner Art und Weise zu pauschalisieren, ist - wie so oft im Leben - grundlegend falsch. :)

Schon mal bedacht dass jeder Chefarzt früher mal PJ-ler, Assistenzarzt und Oberarzt war bevor er Chef wurde? Komplikationslose Operationen kann natürlich auch ohne Probleme jeder Assistenzarzt durchführen, jedoch was ist bei Komplikationen? Da kommt dann die Erfahrung ins Spiel, welche natürlich beim Chef mit einigen Jahren, Jahrzehnten deutlich höher ist.


Im übrigen selbst mal ein Medical bei Condor TATL erlebt. Eine Stunde nach dem Start gab es Herzprobleme bei einem stark übergewichtigeren Kettenraucher. Hat sich stabilisiert und der Flug konnte in Rücksprache mit Reihe 0 nach FRA fortgesetzt werden. Der Flug wurde dann komplett in der hinteren Bordküche verbracht. Von Condor gab es eine Flasche Sekt welche die Siko gleich einkassiert hat. Nach 2 Monaten haben wir bei Condor nachgefragt ob zumindest der Aufpreis von C zu Economy erstattet wird. Großzügiger Weise gab es dann einen 50€ Fluggutschein…

Zum Vergleich: auf einem anderen Flug mit Condor in der C lies sich meine Rückenlehne nicht verstellen. Ich füllte ein Feedback-Formular aus und ca. 2 Wochen später gab es 400€ Kompensation für die Rückenlehne. Bei 1600€ Preis für Hin und Rückflug.
 

ichundou

Erfahrenes Mitglied
05.11.2013
2.801
3
FRA
Letzte Nacht war es wieder soweit: TK27, PVG - FRA, ein Diabetiker hat sich mit Wein betrunken und ist kollabiert. Ich bin zwar immernoch kein Arzt sondern nur ex BW Sani, bot aber trotzdem meine Hilfe an. Die Crew sagte, dass sie das Medical Kit ohne Arzt nicht öffnen dürfen. :doh: Ich sagte dann, dass es verschiedene Diagnoseinstrumente darin gibt, die man gefahrlos nutzen könne. Ich habe dann vorgeschlagen, den Cpt. entscheiden zu lassen. Der stimmte sofort zu, woraufhin wir uns auf den Weg zum Patienten machten. Letztlich fand ich einen normal Ansprechbaren, unauffälligen, müden und betrunkenen Herrn um die 60. Ich hab ihm dann ein Pulsoximeter auf den Finger gesteckt, Puls 80, O2 Sättigung 93%. Daraufhin bat ich die Crew ihn im Blick zu behalten. Sollte die O2 Sättigung absinken solle man ihm Sauerstoff geben, ansonsten nur noch Wasser. Sollte er auffällige Symptome zeigen solle man mich wecken. Der Flug konnte fortgesetzt werden und bei der Landung ging es dem Patienten gut.
 
Zuletzt bearbeitet:

RobertJ

Erfahrenes Mitglied
04.04.2014
462
286
MUC
Kongresse in den USA: Natürlich werden über das ganze Jahr hinweg große internationale Kongresse abgehalten. Wobei bei den ganz großen Kongressen mit über 25.000 Teilnehmern die Auswahl der Konferenzorte schon eingeschränkt ist (Chicago, Wash DC, Orlando, wenige andere und eben SF). Also kein exotischer Ort. In der Tat schränkt der Sunshine Act die geldwerten Leistungen an Ärzte stark ein, so gibt es auf den Pharmaständen auf den Kongressen auch nur noch Kaffee und nicht tausende Goodies.

Ich habe selbst zwei bis drei Mal das Doctor's Kit geöffnet, einmal einen wahrscheinlich leichten Schlaganfall auf MUC-SIN, wo ich dem Kapitän nicht geraten geraten habe, in Kundus zu landen, da ich die Überlebenschancen in Singapur höher sah...
Einer FA mit Brechdurchfall von PVG-MUC habe ich eine Infusion angedeihen lassen (ja, die Braunüle hab ich gelegt bekommen beim ersten Mal), da sie absolut nichts bei sich behalten konnte.
Dann zuletzt um Dezember auf SEA-FRA mein erstes First OpUp in meinem Leben gehabt und prompt zu zwei Medicals zu versorgen gehabt, aber zum Glück diese hier schon berichteten Überlastungskollapse, ein Ingenieur, der bei Boeing eine Woche durchgearbeitet hatte...

Die Ärzte genießen eine Haftungsfreistellung durch die Lufthansa. Ich habe mich bislang nicht bei LH zum Doc on Board Programm gemeldet. Melde mich aber an Bord immer sofort. Hintergrund ist, dass ich von der Ausbildung Pathologe bin und in der Pharma Wirkstoffentwicklung arbeitet. Ich sage den FAs immer, dass ich mich gerne kümmere, sie aber weiter nach einem "echten" Kliniker suchen sollen (auf dem Singapurflug sagte mir doch allen Ernstes einer, er sei doch "nur" Chirurg und wollte nicht richtig helfen, ich sagte ihm "was soll ich da erst sagen..").

Die LH FAs sind m. E. gut ausgebildet und können auch gut unterstützen.

Übrigens hab ich noch im Studium gelernt, wenn einer bewußtlos wird und man hat sonst keine Diagnostik und er atmet noch, stabil lagern und Glucose geben, kann auch ein DextroEnergen im Mund sein. Aber da mögen sich die versierten hier zu Wort melden, ob das noch gültig ist.
 

Salex75

Aktives Mitglied
26.03.2012
229
15
Blick auf TXL
Übrigens hab ich noch im Studium gelernt, wenn einer bewußtlos wird und man hat sonst keine Diagnostik und er atmet noch, stabil lagern und Glucose geben, kann auch ein DextroEnergen im Mund sein. Aber da mögen sich die versierten hier zu Wort melden, ob das noch gültig ist.

Das wird auch heute noch so gelehrt ! Auch bei einem Bewusstlosen wird das Dextro über die Mundschleimhaut resorbiert und kann dann seinen Dienst tun , dauert halt nur länger. Ich würde in so einer Situation allerdings immer das " Nadel legen " und infundieren bevorzugen.

Grüße

Sandra
 

BjoernSOAD

Erfahrenes Mitglied
31.12.2014
884
0
MUC
Hatte am Ostersonntag ein Medical Erlebnis.
Auf einem Flug von IST nach MUC mit TK kam rund eine Stunde nach Abflug die Durchsage (zuerst auf Türkisch und dann auf Englisch), dass sich Mediziner bei der Cabincrew melden sollten. Darauf hin stand ein Herr auf und ging zum Heck des Flugzeugs. Einige Momente später holte eine Stewardess 2 Koffer aus einer Klappe aus der Flugzeugdecke.
Zu der Zeit flog die Maschine mehrere Kurven und ich dachte schon wir würden in Osteuropa zwischenlanden, dies ist Gott sei dank nicht passiert.
Nach rund 15 Minuten wurde ein älterer Herr, gestützt von dem Mediziner und Stewardess, in die Business-Class gebracht. Der Arzt ging während des Fluges noch 3-4 mal nach vorne.
Der Passagier konnte auf eigenen Beinen das Flugzeug verlassen und saß später bei der Gepäckausgabe.
Ich tippe auf Schwächeanfall oder so. So wie ich das beurteilen kann haben die TK-Stewardessen sehr ruhig und professionell gehandelt.
 

themrock

Erfahrenes Mitglied
30.11.2009
1.797
562
Berlin
Also, ich hatte vor Jahren einen Medical, der dann in einem abstrusen Irrflug endete.
Der Medical war ein akuter Blinddarm(durchbruch?) der sich 2/3 Reihen hinter mir ereignete.
Der Medical an sich wurde professionell angegangen, aber das Drumherrum war, na ja , nennen wir es mal eigenartig.
Es war einer der ersten Flüge der LH mit dem A380. Flug war FRA-MIA.
Das Medical fand statt , ca. 30 Min. nach dem wir über dem Atlantik waren.
Es fand eine Ansage statt, das wir wegen Medical nach Porto fliegen werden.
Nach dem wir kurz vor Porto waren, sagte der Captain, dass wir in Porto nicht landen können, da der Flieger zu schwer für die Landebahn wäre und wir nun nach Lissabon weiterfliegen würden.
Kurz vor Lissabon, erneute Ansage des Captains, wir könnten zwar in Lissabon landen, aber nicht wieder starten, da die Rollwege zu schmal wären und wir auf der Landebahn nicht wenden könnten.
Nächstes Ziel wäre Madrid. Der Flughafen wäre zwar eigentlich auch nicht für einen A380 vorgesehen, es würde aber von der Landebahn und den Rollwegen klappen.
Kurz vor Madrid wieder der Captain ( wir schon, nicht schon wieder) die Landung könnte härter ausfallen, da wir vom Gewicht an der Grenze wären, wir aber kein Fueldumping mehr machen können, wegen der Schwere der Erkrankung.
Landung eigentlich normal, wurden dann sehr langsam zum Stellplatz geleitet.
Der Patient wurde entladen und der Captain meinte, es würde jetzt etwas dauern, da das Fahrgestell untersucht werden müsse, auf etwaige Schäden und dann würde entschieden werden, ob wir weiterfliegen könnten.
Danach begann eine Riesenshow, gefühlt jeder Flughafenmitarbeiter kam vorgefahren und knipste den A380.
Irgendwann ging es dann wieder los und mit einigen Stunden Verspätung kamen wir dann in Miami an.
Was mich dann doch etwas nachdenklich machte war
- gibts eigentlich kein Briefing/Material, welcher Flughafen für welches Flugzeug geeignet ist und warum funkt man einen Flughafen nicht im vorraus an, ob eine Landung möglich ist, sondern fliegt erstmal hin um dann festzustellen, oh es geht nicht.
Was wäre gewesen, wenn es ein technischer Notfall gewesen wäre?
Und ich möchte mir dieses Szenario nicht über Kontinenten mit einer schlechteren Flughafen Infrastruktur als Europa ausmahlen.
 

themrock

Erfahrenes Mitglied
30.11.2009
1.797
562
Berlin
Gutes Gedächnis,ich vermute aber auf dem anderen Vielfliegerforum.
Ich hatte hier extra noch mal meine Beiträge durchsucht, um mich nicht zu wiederholen,aber nichts gefunden.
Na ja, da der Thread frisch ist und es sicher neue Member gibt seit dem, dachte ich, schreib ich es eben noch mal, ist ja auch halbwegs interessant/ungewöhnlich.
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Und ich möchte mir dieses Szenario nicht über Kontinenten mit einer schlechteren Flughafen Infrastruktur als Europa ausmahlen.

Die werden wohl bei den Berechnungen für die Landung gemerkt haben, dass ein A380 zwar mit leeren Tanks aber eben nicht voll getankt sicher landen kann. LIS war da der nächste Flughafen. Und auch dort wird der Computer ihnen nicht unbedingt gesagt haben, ob die Taxiways breit genug sind. Dem Computer dürften ja prinzipiell nur die Eckdaten der Landebahn interessieren, damit die Maschine sicher landen kann. Rangieren kann man nachher. MAD war dann wohl der nächste Alternate.

Ich denke, dass man im absoluten Notfall (wenn der Eimer abkratzt) eben in OPO gelandet wäre. Wenn die Wahl zwischen beschädigter Runway und Absturz liegt, ist die Sache halt schnell geklärt. Aus selbigen Grund würde ich mir über Flughafen Infrastrukturen nicht allzu viele Sorgen machen. AF hat selbst mitten über RUS immer noch eine sichere Bahn gefunden.
 
  • Like
Reaktionen: dipoli und 190th ARW

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Es war einer der ersten Flüge der LH mit dem A380.
...
- gibts eigentlich kein Briefing/Material, welcher Flughafen für welches Flugzeug geeignet ist und warum funkt man einen Flughafen nicht im vorraus an, ob eine Landung möglich ist, sondern fliegt erstmal hin um dann festzustellen, oh es geht nicht.
.

Hast die Frage doch selbst beantwortet! ;)
 

belair

Erfahrenes Mitglied
15.04.2009
2.322
0
GSP/SCN
Naja, hier kann ich jetzt dann auch eine schöne Mini-Story beisteuern.

Es war vor drei Monaten auf dem Rückweg von SJD - DFW mit AA. Schon auf dem Weg zum Flughafen nach Cabo war mir etwas mulmig. Dachte aber zunächst an Hungergefühl, noch dazu die Hitze...im Flughafen wurde es dann etwas schlimmer, aber nachdem ich mir bei Starbucks einen Müsliriegel zugelegt habe, gings einigermassen.

Nach dem Boarding fing ich schon an zu schwitzen, die Luft in der MD80 tat meinem Zustand anscheinend nicht gut. Auf jeden Fall bin ich kreidebleich geworden und kalter Schweiss lief meinen ganzen Körper runter. Push-Back. Ich musste aufs Örtchen. Kurz die Flugbegleiterin gefragt. "OK, aber schnell". Da hatte es dann kein Halten mehr. Brechdurchfall. Da waren wir schon am Rollen zur Startbahn. Nach kurzer Zeit klopft es und die Flugbegleiterin sagt, dass die Piloten wissen müssten, ob ich fliegen kann. Ich bejahte.. mir gings leicht besser. Es sollte der schlimmste Flug meines Lebens werden.
In den zwei Stunden bin ich sechs mal aufs Klo, in regelmässigen Abständen. Ich hatte schon Vorfahrt in der Schlange. Wenn ich ankam, sprangen die anderen zur Seite und die FB öffnete die Tür für mich und legte mir grosse Servietten hin, zudem eine grosse Mülltüte - falls es gleichzeitig oben und unten kam, wie sie meinte.
Die Flugbegleiterinnen kümmerten sich sehr gut um mich. Ich wurde mit allem möglichen versorgt. Zum Glück hatte ich es geschafft, nicht in der Kabine zu brechen. Die Mitreisenden waren ebenfalls sehr fürsorglich.
Dallas sollte dann nur die Zwischenlandung sein. Ich fühlte mich aber nicht in der Lage weiterzufliegen. AA hat uns kulanterweise ohne Kosten umgebucht auf den Folgetag. Nach schnellem Check-in im Hyatt gings für mich leider so weiter wie im Flieger. Die Hotelmanagerin hat es sich dann auch nicht nehmen lassen, die Flughafensanitäter zu rufen. (bestellt hatten wir bei ihr Bananen und Ginger Ale) Die Sanitäter untersuchten mich kurz und stellten dann aber fest, dass alles in Ordnung sei und es sich lediglich um eine Lebensmittelvergiftung handele.
Nach zwei unruhigen Nächten und einer weiteren kostenlosen Umbuchung sind wir dann nach GSP weitergeflogen. Das war das Ende unserer Flitterwochen. :)
 

malukapi

Erfahrenes Mitglied
23.08.2012
1.464
6
53
MUC
Naja, hier kann ich jetzt dann auch eine schöne Mini-Story beisteuern.

Es war vor drei Monaten auf dem Rückweg von SJD - DFW mit AA. Schon auf dem Weg zum Flughafen nach Cabo war mir etwas mulmig. Dachte aber zunächst an Hungergefühl, noch dazu die Hitze...im Flughafen wurde es dann etwas schlimmer, aber nachdem ich mir bei Starbucks einen Müsliriegel zugelegt habe, gings einigermassen.

Nach dem Boarding fing ich schon an zu schwitzen, die Luft in der MD80 tat meinem Zustand anscheinend nicht gut. Auf jeden Fall bin ich kreidebleich geworden und kalter Schweiss lief meinen ganzen Körper runter. Push-Back. Ich musste aufs Örtchen. Kurz die Flugbegleiterin gefragt. "OK, aber schnell". Da hatte es dann kein Halten mehr. Brechdurchfall. Da waren wir schon am Rollen zur Startbahn. Nach kurzer Zeit klopft es und die Flugbegleiterin sagt, dass die Piloten wissen müssten, ob ich fliegen kann. Ich bejahte.. mir gings leicht besser. Es sollte der schlimmste Flug meines Lebens werden.
In den zwei Stunden bin ich sechs mal aufs Klo, in regelmässigen Abständen. Ich hatte schon Vorfahrt in der Schlange. Wenn ich ankam, sprangen die anderen zur Seite und die FB öffnete die Tür für mich und legte mir grosse Servietten hin, zudem eine grosse Mülltüte - falls es gleichzeitig oben und unten kam, wie sie meinte.
Die Flugbegleiterinnen kümmerten sich sehr gut um mich. Ich wurde mit allem möglichen versorgt. Zum Glück hatte ich es geschafft, nicht in der Kabine zu brechen. Die Mitreisenden waren ebenfalls sehr fürsorglich.
Dallas sollte dann nur die Zwischenlandung sein. Ich fühlte mich aber nicht in der Lage weiterzufliegen. AA hat uns kulanterweise ohne Kosten umgebucht auf den Folgetag. Nach schnellem Check-in im Hyatt gings für mich leider so weiter wie im Flieger. Die Hotelmanagerin hat es sich dann auch nicht nehmen lassen, die Flughafensanitäter zu rufen. (bestellt hatten wir bei ihr Bananen und Ginger Ale) Die Sanitäter untersuchten mich kurz und stellten dann aber fest, dass alles in Ordnung sei und es sich lediglich um eine Lebensmittelvergiftung handele.
Nach zwei unruhigen Nächten und einer weiteren kostenlosen Umbuchung sind wir dann nach GSP weitergeflogen. Das war das Ende unserer Flitterwochen. :)
Ohje....so ein Brechdurchfall ist schon was schlimmes.....davor habe ich Horror, das sowas mal auf nem Flug bei mir passiert .
Aber gut dass alle so fürsorglich waren. Ist ja nicht selbstverständlich!
 

belair

Erfahrenes Mitglied
15.04.2009
2.322
0
GSP/SCN
Ohje....so ein Brechdurchfall ist schon was schlimmes.....davor habe ich Horror, das sowas mal auf nem Flug bei mir passiert .
Aber gut dass alle so fürsorglich waren. Ist ja nicht selbstverständlich!

Ja, und zweimal kostenlos umbuchen war auch kulant.

Zum Glück war der Flug nur 2 Stunden lang. Auf Langstrecke stelle ich mir das echt übel vor....und zum Glück war meine Frau dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Z

Zinni

Guest
Ich war kurz nach dem 11.9.2001 nach Caracas geflogen um Freunde zu besuchen. Eigentlich war Fernost geplant buchte aber kurzfristig wegen der Lage (ein Flug der Lufthansa wurde vorher umgeleitet etc...) um.

Der ganze Zirkus ist meinem Körper irgendwie nicht gut bekommen, ca. eine Stunde vor der Landung zitterte ich wie noch nie und fühlte mich hundeelend. Die Cabine Crew machte eine Ansage und suchte einen Arzt der sich schnell gefunden hatte. Er beruhigte mich, empfahl mir etwas Apfelsaft zu trinken und blieb bis nach der Landung bei mir. Zum Glück war mein Anschlussflug erst Stunden später. Der Arzt begleitete mich zur Flughafen-Klinik und dort wurde ich untersucht und hatte eine Ruhephase. Danach wurde es besser und besser und ich konnte meine Weiterreise wie geplant fortsetzen.

Dem Arzt schickte ich später ein Strauß Blumen, er hatte mich vorbildlich um mich gekümmert obwohl er ja gar nicht im Dienst war.
 
  • Like
Reaktionen: kexbox

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Ich war kurz nach dem 11.9.2001 nach Caracas geflogen um Freunde zu besuchen. Eigentlich war Fernost geplant buchte aber kurzfristig wegen der Lage (ein Flug der Lufthansa wurde vorher umgeleitet etc...) um.

Der ganze Zirkus ist meinem Körper irgendwie nicht gut bekommen, ca. eine Stunde vor der Landung zitterte ich wie noch nie und fühlte mich hundeelend. Die Cabine Crew machte eine Ansage und suchte einen Arzt der sich schnell gefunden hatte. Er beruhigte mich, empfahl mir etwas Apfelsaft zu trinken und blieb bis nach der Landung bei mir. Zum Glück war mein Anschlussflug erst Stunden später. Der Arzt begleitete mich zur Flughafen-Klinik und dort wurde ich untersucht und hatte eine Ruhephase. Danach wurde es besser und besser und ich konnte meine Weiterreise wie geplant fortsetzen.

Dem Arzt schickte ich später ein Strauß Blumen, er hatte mich vorbildlich um mich gekümmert obwohl er ja gar nicht im Dienst war.

Da sieht man mal was einem deutschen Staatsbürger eine gute ärztliche Behandlung über mehrere Stunden wert ist. Einen Strauss Blumen. Das Du Dich nicht schämst.
 

ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
930
8
Da sieht man mal was einem deutschen Staatsbürger eine gute ärztliche Behandlung über mehrere Stunden wert ist. Einen Strauss Blumen. Das Du Dich nicht schämst.
Weltreisender, was wäre denn Deiner Meinung nach angemessen?

Dein "Dass Du Dich nicht schämst" finde ich - unangemessen. Bist ja nicht Zinnis Mama.

Ich finde es wunderbar, dass sich ein bzw. dieser Arzt um Zinni auch nach der Landung kümmerte und ihn/ sie (?) zur Flughafenklinik begleitete.
Monetären Dank fände ich schwierig, sowohl seitens des Patienten als auch seitens des Behandelnden/ Kümmernden. Und zwar schwierig aus mehreren Gründen, die über die Höhe der "berechneten" Summe hinaus gehen.

Die 100. Flasche Wein, die ein Arzt bekommt, ist nett, aber evtl. auch nicht passend (oder: nichts Besonderes mehr, trinkt nicht gerne welchen, nicht diesen, hat schon zuviel etc.).

Die Adresse war bekannt, da der Strauss Blumen verschickt wurde, evtl. hätte ich versucht herauszufinden, was Vorlieben der Person sind. Und dann evtl. Konzertkarten oder sowas besorgt und dem Blumenstrauss beigelegt. Ist aber auch nicht so einfach bzw. viel passieren kann ja nicht, ausser dass man den Geschmack oder die zeitliche Möglichkeit nicht trifft.

Ich finde, ein Blumenstrauss ist eine schöne Geste des Dankes. Und darum geht es doch, oder? Wie sollte man denn die Lebenszeit/ Freizeit/ wie auch immer man es betiteln möchte, die die andere Person einsetzt, umrechnen? Geht doch irgendwie nicht gut. Ein schöner, ausgesuchter Strauss (oder was schönes anderes) zeigt mMn, was gemeint ist. Und kommt bei den meisten (denke ich mal) auch so an. Unabhängig vom Geldwert.
Zusätzlich natürlich ein paar persönliche Worte.



Abgesehen davon: interessanter Thread.
 

ambodenbleiberin

Erfahrenes Mitglied
24.04.2015
930
8
Übrigens hab ich noch im Studium gelernt, wenn einer bewußtlos wird und man hat sonst keine Diagnostik und er atmet noch, stabil lagern und Glucose geben, kann auch ein DextroEnergen im Mund sein. Aber da mögen sich die versierten hier zu Wort melden, ob das noch gültig ist.

Das wird auch heute noch so gelehrt ! Auch bei einem Bewusstlosen wird das Dextro über die Mundschleimhaut resorbiert und kann dann seinen Dienst tun , dauert halt nur länger. Ich würde in so einer Situation allerdings immer das " Nadel legen " und infundieren bevorzugen.

Grüße

Sandra
Mal ne doofe Frage dazu: Wäre es denn nicht oder viel weniger hilfreich oder zeitlich stark verzögert, wenn man ganz normale Saccharose geben würde? Hätte man vielleicht schneller/ öfter zur Hand. Der Zucker müsste im Mund doch schnell genug aufgespalten sein, oder nicht? Der Fructoseanteil wird ja auch nicht so stark auf die Leber schlagen, zumal in kleinen Mengen, falls die Leber die Ursache ist. Oder doch? Was meint Ihr?
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Weltreisender, was wäre denn Deiner Meinung nach angemessen?

Dein "Dass Du Dich nicht schämst" finde ich - unangemessen. Bist ja nicht Zinnis Mama.

Ich finde es wunderbar, dass sich ein bzw. dieser Arzt um Zinni auch nach der Landung kümmerte und ihn/ sie (?) zur Flughafenklinik begleitete.
Monetären Dank fände ich schwierig, sowohl seitens des Patienten als auch seitens des Behandelnden/ Kümmernden. Und zwar schwierig aus mehreren Gründen, die über die Höhe der "berechneten" Summe hinaus gehen.

Die 100. Flasche Wein, die ein Arzt bekommt, ist nett, aber evtl. auch nicht passend (oder: nichts Besonderes mehr, trinkt nicht gerne welchen, nicht diesen, hat schon zuviel etc.).

Die Adresse war bekannt, da der Strauss Blumen verschickt wurde, evtl. hätte ich versucht herauszufinden, was Vorlieben der Person sind. Und dann evtl. Konzertkarten oder sowas besorgt und dem Blumenstrauss beigelegt. Ist aber auch nicht so einfach bzw. viel passieren kann ja nicht, ausser dass man den Geschmack oder die zeitliche Möglichkeit nicht trifft.

Ich finde, ein Blumenstrauss ist eine schöne Geste des Dankes. Und darum geht es doch, oder? Wie sollte man denn die Lebenszeit/ Freizeit/ wie auch immer man es betiteln möchte, die die andere Person einsetzt, umrechnen? Geht doch irgendwie nicht gut. Ein schöner, ausgesuchter Strauss (oder was schönes anderes) zeigt mMn, was gemeint ist. Und kommt bei den meisten (denke ich mal) auch so an. Unabhängig vom Geldwert.
Zusätzlich natürlich ein paar persönliche Worte.



Abgesehen davon: interessanter Thread.

Man hätte auch anbieten können das der Arzt eine entsprechende Rechnung stellt und hätte diese bei seiner Krankenkasse eingereicht. In 99% der Fälle hätte der Arzt dieses wahrscheinlich eh nicht gemacht.
 
  • Like
Reaktionen: ambodenbleiberin