Ich kenne niemanden der heute schon 80% digital bezahlt, das ist in D auch überhaupt nicht möglich (wenn du jetzt Überweisungen, Lastschriften, Kredit- und EC- Karten als digitale Zahlungsmittel bezeichnest dann solltest du da nochmal drüber nachdenken - denn das gab es schon da wusste niemand was digital ist. Nur weil die heute mit Computern verarbeitet werden sind das einfach herkömmliche Zahlungsmethoden).
Ja auch diese von dir aufgeführten Zahlungsmethoden sehe ich als Digital an, da man hier ja kein Bargeld ausgibst! Und du hast Recht, diese sind bereits seit mehreren Jahrzehnten etabliert.
In den USA liegt die Quote der Barzahlungen seit Jahren (seit 2003) bei ca. 30% und verändert sich trotz neuer Optionen kaum. Gerade Einkommensschwache Schichten bleiben beim Bargeld.
Kann ich mir kaum vorstellen, das 30% des ganzen Geldtransferes in den USA in Bar abgewickelt wird, selbst in Einkommensschwachen Regionen. Den der im Umlauf befindliche Bargeld Anteil im Jahr 2011 betrug lediglich 979,6 Mrd, das entsprach nicht einmal 11%.
independent.com/ Jetzt wird dieser Anteil von 11% natürlich revolvierend eingesetzt, der "digitale" Bestand ja aber auch.
Das Bargeld im Handling den Handel Geld kostet - ist klar, aber auch unbare Zahlungen kosten Geld. Und wenn ich mir den Posten "Kosten für den Zahlungsverkehr" in meiner BWA anschaue dann steht dort ein fünfstelliger Betrag. Das kostet mich das Bargeld nicht im Jahr.
Kommt halt darauf an, welche Kosten (Gemeinkosten) man hinzurechnet. Bei den "digitalen" Zahlungsmethoden nimmt man halt die Kartenzahlungsgebühr, Kontoführung, ev. Buchungsposten und Anschaffung von Zahlungsterminals. Weiter oben wird ja bereits ein Teil an Kosten aufgeführt, welche bei einem Bargeldtransfer anfallen können. Schlimmer wird es sicherlich noch wenn man Münzgeld betrachtet. Die Entwicklung der Gebühren der letzten 5 Jahre spricht in meinen Augen klar gegen die weitere Verbreitung des Bargeldes, eher das Gegenteil ist der Fall! Für den Großteil ist es noch nicht nachvollziehbar, das eine digitale Zahl ein gleich guter "store of value" sein kann wie ein geprägte Münze oder ein bedruckter Geldschein. Das Verständnis wird in meinen Augen allerdings kommen, mit steigenden Kosten für die haptische Alternative. (der von mir angesprochene erzieherische Effekt der Kundschaft durch Gebühren)
Das mit dem digitalen Geld nicht nur Vorteile verbunden sind, ist mir auch bewusst. Aber hier muss halt jeder seine persönliche Abwägung machen, was einem wichtiger ist. Das Sparpotential einer Digitalen Lösung ist heute eventuell noch gar nicht abschätzbar. Stell dir z.b. eine kostenneutrale (eventuell nur einmalige Anschaffungskosten für eine Software ) Möglichkeit einer Live BWA vor ohne zusätzliche Buchführungs- und Steuerberatungskosten. Diese Live BWA kann natürlich auch jederzeit dein zuständiges FA als Kontrolle ebenfalls "abrufen".
Ü60 hängt wahrscheinlich wirklich noch an der Romantik des bargeldhaften Zahlungsverkehr. Wahrscheinlich wird dieser auch in Zukunft weiter angeboten, aber er wird wohl dann ein Luxusgut sein, da er mit hohen Gebühren verbunden ist, vielleicht werden auch dann die Akzeptanzstellen dafür Rückläufig sein. ( aktuell gibt es die Regelung der Akzeptanzpflicht, wenn allerdings die Lobby des Einzelhandels, Finanzwesen und co. aufgrund von horrenden Gebühren dagegen Sturm läuft, wird die Regierung hier eventuell auch ein einsehen (Bargeldobergrenze ) haben. Den wirklich nachhaltige Bedenken "digitales" Geld zu akzeptieren gibt es ja nicht, sonst würde heute ja auch keiner Kreditkarte oder EC Zahlung akzeptieren )
Aber das sind nur meine laienhaften Gedanken zu dem Thema. Ich persönlich sehe halt für mich, dass die Vorteile des bargeldlosen Transfers, die des haptischen Transfers bei weitem überlegen sind.