Das meinte ich- die schlechten Beispiele sind ja nicht unbedingt der Regelfall. Auch bei uns gibt es Schweine.
Aber ein System (Kafala), das darauf aufbaut, das der ‚Arbeitgeber‘ (Sponsor) für den Arbeitnehmer garantiert und in Verantwortung tritt, und in dem staatliche Organe (Grenzbehörden) Ausländer nur ausreisen lassen, wenn diese eine Genehmigung des Sponsors haben, erfüllt den Bestand der Sklaverei - egal wie sehr sich die Parteien einig sind.
Zweitens erhöht es massiv die Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs.
Und zum Dritten gibt es in den UAE und anderen GCC Ländern genügend Fälle, in denen der Sponsor seine daraus resultierende Macht ausspielt.
Selbst in westlichen Firmen ist es Usus, dass den einfachen Arbeitern aus Indien/ Pakistan/ Bangladesch/... jährlich nur ein Single Exit Visum ausgestellt wird. Also nur eine Ausreise pro Jahr. Weil das so üblich ist und die Exit Visa Geld kosten.
Auch wenn sich darüber niemand dieser Leute beschwert - das ist nicht OK.
Und ich kann dir selbst aus westlichen Firmen (die mit ihren Angestellten meist doch sehr gut umgehen) Geschichten erzählen, die nüchtern betrachtet nicht akzeptabel sind - aber aufgrund des Kafala Systems erst möglich sind.
Dazu kommt noch, dass viele Leute aus besagten Ländern als selbsterfüllende Prophezeiung diese Behandlung und Einschränkung von sich aus akzeptieren und sich daher nicht mal beschweren - weil es ja immer so ist.
Ja, die meisten Ausländer, die in die GCC Länder kommen, sind sich bewusst, auf was man sich einläßt (die hochqualifizierten allerdings deutlich mehr verglichen zu den einfachen Hilfsarbeitern)
Trotzdem finde ich das Grundkonzept verwerflich und in der heutigen Welt nicht akzeptabel.