Zinsen im Keller, Inflation recht hoch - Wie sichert ihr euer Vermögen?

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Wie ist Eure Einschätzung zum 'Gesundheitszustand' des EUR?

  • Der EUR wird in der EU noch sehr lange Bestand haben.

    Abstimmungen: 253 63,9%
  • Der EUR ist für mich klinisch tot und ich erwarte früher oder später eine Währungsreform.

    Abstimmungen: 87 22,0%
  • Sparen bzw. eine Flucht in Sachwerte ist für mich unausweichlich.

    Abstimmungen: 121 30,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    396
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.008
5.148
DTM
Ich bitte um Verzeihung fürs Posten 🙈
Leider kein Witz, sondern bittere Realität.
IMG-1205.jpg
 

manToMain

Reguläres Mitglied
02.03.2025
48
77
Liberation und Trump fucks 8b hat gewisse Berechtigung, aber ist letztendlich Auslöser einer überfälligen Reaktion auf weiter reichende Fehlentwicklungen.

Erstens ist Trump nicht der erste, der Händelpolitik und tarifäre wie nicht-tarifäre Handelsbeschränkungen nutzt, um Geopolitik zu machen (und darum geht es mehr als um die vorgeschobene Wiederbelebung des produzierenden Gewerbes in den USA). Er geht in den letzten Monaten weiter als andere ja, aber auch Länder wie China haben Handelspolitik für geopolitische Interessen missbraucht und damit das regelbasierte Welthandelssystem beschädigt mit negativen Konsequenzen für die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft.

Zweitens ist da die Bubble der US Techs, wo jetzt denkbar ist, dass Trump-Politik das Platzen der Blase bewirkt.

Drittens oder zwei-einhalbtens ist da die irrational exuberance der Privatanleger, die wesentlich tiefer geht als das Roaring Kitty Phänomen und die einen erheblichen Beitrag zum Aufblasen der Tech und Crypto Bubbles beigetragen haben und weiterhin extrem bullish investiert sind. Das wird sich irgendwann umkehren und es besteht noch gigantisches Downside-Potential. Technologien wie AI oder mRNA versprechen künftiges Wirtschaftswachstum, ja, aber nicht in dem Ausmaße.wie bei Werten wie den.magnificient.seven eingepreist sind.
 

Barracash

Erfahrenes Mitglied
27.07.2011
896
506
Neuenhain / FRA
Abwärtspotential ist sicher noch da, der Rücksetzer hat uns jetzt „nur“ auf das Niveau von vor 12 Minaten zurückgeworfen auf Index-Ebene. Einiges an Übertreibung ist schon raus, und vorrausgesetzt es kommt keine Rezession sind Werte wie Alphabet oder Amazon schon gar nicht mehr so absurd bewertet. Klar, echte Schnapper sind das noch nicht aber bei nochmal 10 oder 15% sollte bei den solideren Werten langsam der Boden gebildet sein.
 
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bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.014
1.548
Liberation und Trump fucks 8b hat gewisse Berechtigung, aber ist letztendlich Auslöser einer überfälligen Reaktion auf weiter reichende Fehlentwicklungen.

Erstens ist Trump nicht der erste, der Händelpolitik und tarifäre wie nicht-tarifäre Handelsbeschränkungen nutzt, um Geopolitik zu machen (und darum geht es mehr als um die vorgeschobene Wiederbelebung des produzierenden Gewerbes in den USA). Er geht in den letzten Monaten weiter als andere ja, aber auch Länder wie China haben Handelspolitik für geopolitische Interessen missbraucht und damit das regelbasierte Welthandelssystem beschädigt mit negativen Konsequenzen für die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft.

Zweitens ist da die Bubble der US Techs, wo jetzt denkbar ist, dass Trump-Politik das Platzen der Blase bewirkt.

Drittens oder zwei-einhalbtens ist da die irrational exuberance der Privatanleger, die wesentlich tiefer geht als das Roaring Kitty Phänomen und die einen erheblichen Beitrag zum Aufblasen der Tech und Crypto Bubbles beigetragen haben und weiterhin extrem bullish investiert sind. Das wird sich irgendwann umkehren und es besteht noch gigantisches Downside-Potential. Technologien wie AI oder mRNA versprechen künftiges Wirtschaftswachstum, ja, aber nicht in dem Ausmaße.wie bei Werten wie den.magnificient.seven eingepreist sind.
Ich fände es echt klasse, wenn du das mal auf deutsch und mit einem erkennbaren Sinn wiederholen könntest. Vielen Dank
 

manToMain

Reguläres Mitglied
02.03.2025
48
77
Abwärtspotential ist sicher noch da, der Rücksetzer hat uns jetzt „nur“ auf das Niveau von vor 12 Minaten zurückgeworfen auf Index-Ebene. Einiges an Übertreibung ist schon raus, und vorrausgesetzt es kommt keine Rezession sind Werte wie Alphabet oder Amazon schon gar nicht mehr so absurd bewertet. Klar, echte Schnapper sind das noch nicht aber bei nochmal 10 oder 15% sollte bei den solideren Werten langsam der Boden gebildet sein.
Wenn man die von mir vorgebrachte These einer Bubble teilt, würde man üblicherweise auch der Auffassung sein, dass es schwierig zu bestimmen ist, ob die nachhaltig gerechtfertigte Bewertung 10%, 20% oder gar 30% unter dem derzeitigen Level liegt.

Aber hey, ich weiß auch nicht mehr als ihr..Meine Befürchtung ist aber, dass die Auflösung des regelbasierten Welthandelssystems bei weitem nicht unser einziges gravierendes globales Problem ist und der Trend weg von supranationaler Kooperation hin zu Isolation, My Country First und nationalstaatlicher Autarkie der Weltwirtschaft massiv schadet und die Märkte die wachstumsdämpfenden Effekte von Klimawandel, Seuchen, Kriegsrisiken, überbordender staatlicher Verschuldung usw. viel zu sehr verdrängt haben. AI ist super, aber wenn du dein Stück Land durch steigende Meere verlierst oder dein Sohn im Krieg stirbt, ist das auch in rein volkswirtschaftlicher Hinsicht gravierender.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.828
9.074
Wenn man die von mir vorgebrachte These einer Bubble teilt, würde man üblicherweise auch der Auffassung sein, dass es schwierig zu bestimmen ist, ob die nachhaltig gerechtfertigte Bewertung 10%, 20% oder gar 30% unter dem derzeitigen Level liegt.
Also dass bestimmte Werte, allen voran die magnificent 7, ziemlich überbewertet sind bzw. waren, daran dürfte kaum ein Zweifel bestehen. Das war schon länger ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber der Gesamtmarkt? Wenn ich mir da beispielhaft den Kursverlauf des DOW anschaue dann waren selbst massive Marktverwerfungen wie die große Depression oder der Ölpreisschock in der langen Frist eher kurze Episoden und wurden von der anschließenden Entwicklung weit outperformed. Wichtig ist, dass man durchhält und nicht die Buchverluste realisiert obwohl der innere Wert noch immer gegeben ist. Das kann allerdings sehr schwer sein, wenn es sehr lange dauert, bis eine Erholung einsetzt. Ich hoffe wirklich, dass wir kein verlorenes Jahrzehnt (oder noch mehr) erleben müssen…
 
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manToMain

Reguläres Mitglied
02.03.2025
48
77
Lohnen sich Aktien sehr langfristig? Ja. Aber das ist ein Argument auf Kindergeburtstagsniveau. Bedeutende globale Verwerfungen führen zu erheblicher Variation in den Renditen unterschiedlicher Kohorten an Investoren.

Wenn du Anfang 1929 mit $100 eingestiegen bist, hattest du Anfang 1945 nur $104.50 -> 16 Jahre Haltedauer, praktisch kein Return.

Wenn Du Mitte 2000 investiert hast, dauerte es bis 2013, bist du wieder auf null warst -> 13 Jahre ohne Return.

Bezieht sich auf den S&P, der vor dir genannte Dow ist kein ernst zu nehmender Index.

Aber lasst uns doch lieber zurück zum eigentlichen Thema kommen. Die vermutliche Überbewertung bestimmter Sektoren vor Trumps Liberation Day ist nur der kleinere Aspekt. Der größere ist die neue Weltordnung. Wie angedeutet, Trump manifestiert diese sozusagen endgültig. Aber auch vorher unter Biden (in der Außenhandelspolitik gegenüber China) oder seitens Chinas (gegenüber Japan beispielsweise) gab es ein fundamentales Abweichen von regelbasierter Außenhandelspolitik.
Wir haben uns von einem geopolitischen Gleichgewicht der Kooperation (das die Wohlfahrt der Welt maximiert) bewegt zu einem der Konfrontation, wo es wenn nur noch bilaterale Deals gibt. Die Implikationen gehen über Außenhandel weit hinaus.

Die Wähler von Trump und anderen populistischen Parteien sind halt nochmal deutlich dümmer als die populistischen Politiker. Die lassen sich überzeugen von den Sündenböcken, die die Populisten benennen und den Nebelkerzen, die sie werfen.

Das Trump-Kabinett weiß, dass Zölle für die USA selbst ein Netto-Verlust sind. Aber sie nehmen das im Kauf, um anderen noch mehr Schaden zuzufügen als sich selbst. Um Konzessionen in anderen Bereichen zu erpressen, die ihnen wichtiger sind (z.b. Migration oder die Aushebelung von checks und balances).

Die Bedeutung für unser aller Zukunft kann nicht stark genug betont werden, weil Institutionen und Regelwerke wie WTO, UN, NATO, das Pariser Klimaschutzabkommen, Friedens- und Abrüstungsverträge an Bedeutung verlieren.
Das wirft die Welt massiv zurück bei der Bewältigung der großen Probleme unserer Zeit wie Klimawandel oder Frieden in Europa oder im Nahen Osten.

Unterschiedliche Akteure, von Russland über Orban bis hin zu Trump haben schon lange mit dem Feuer gespielt. Aber die Erkenntnis erwächst nun, dass nicht nur die (demokratische usw) Freiheit einzelner Staaten für ihre Einwohner sozusagen nach innen abnimmt. Nein, die ganze regelbasierte Weltordnung, die unter Führung der USA nach Ende des 2. Weltkrieges errichtet wurde und uns 70 oder 80 Jahre Wohlstand gebracht hat ist am Zerbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.828
9.074
Lohnen sich Aktien sehr langfristig? Ja. Aber das ist ein Argument auf Kindergeburtstagsniveau. Bedeutende globale Verwerfungen führen zu erheblicher Variation in den Renditen unterschiedlicher Kohorten an Investoren.

Wenn du Anfang 1929 mit $100 eingestiegen bist, hattest du Anfang 1945 nur $104.50 -> 16 Jahre Haltedauer, praktisch kein Return.

Wenn Du Mitte 2000 investiert hast, dauerte es bis 2013, bist du wieder auf null warst -> 13 Jahre ohne Return.
Nichts anderes hatte ich gesagt. Es kommt hier stark auf den Anlagehorizont und die Liquidität an. Mit genügend Liquidität geht man während dieser Zeit bestenfalls in andere Asset Klassen, die besser performen. Und ja, das ist natürlich keine bahnbrechende Erkenntnis. Dennoch sieht man oft genug, dass Anleger selbst das Basiswissen aus dem Fenster werfen, sobald sie ihre Emotionen nicht mehr unter Kontrolle haben.

Bezieht sich auf den S&P, der vor dir genannte Dow ist kein ernst zu nehmender Index.
Bei anderen Indizes sieht es ähnlich aus. Das war nur exemplarisch.

Aber lasst uns doch lieber zurück zum eigentlichen Thema kommen. Die vermutliche Überbewertung bestimmter Sektoren vor Trumps Liberation Day ist nur der kleinere Aspekt. Der größere ist die neue Weltordnung. Wie angedeutet, Trump manifestiert diese sozusagen endgültig. Aber auch vorher unter Biden (in der Außenhandelspolitik gegenüber China) oder seitens Chinas (gegenüber Japan beispielsweise) gab es ein fundamentales Abweichen von regelbasierter Außenhandelspolitik.
Wir haben uns von einem geopolitischen Gleichgewicht der Kooperation (das die Wohlfahrt der Welt maximiert) bewegt zu einem der Konfrontation, wo es wenn nur noch bilaterale Deals gibt. Die Implikationen gehen über Außenhandel weit hinaus.

Die Wähler von Trump und anderen populistischen Parteien sind halt nochmal deutlich dümmer als die populistischen Politiker. Die lassen sich überzeugen von den Sündenböcken, die die Populisten benennen und den Nebelkerzen, die sie werfen.

Das Trump-Kabinett weiß, dass Zölle für die USA selbst ein Netto-Verlust sind. Aber sie nehmen das im Kauf, um anderen noch mehr Schaden zuzufügen als sich selbst. Um Konzessionen in anderen Bereichen zu erpressen, die ihnen wichtiger sind (z.b. Migration oder die Aushebelung von checks und balances).

Die Bedeutung für unser aller Zukunft kann nicht stark genug betont werden, weil Institutionen und Regelwerke wie WTO, UN, NATO, das Pariser Klimaschutzabkommen, Friedens- und Abrüstungsverträge an Bedeutung verlieren.
Das wirft die Welt massiv zurück bei der Bewältigung der großen Probleme unserer Zeit wie Klimawandel oder Frieden in Europa oder im Nahen Osten.

Unterschiedliche Akteure, von Russland über Orban bis hin zu Trump haben schon lange mit dem Feuer gespielt. Aber die Erkenntnis erwächst nun, dass nicht nur die (demokratische usw) Freiheit einzelner Staaten für ihre Einwohner sozusagen nach innen abnimmt. Nein, die ganze regelbasierte Weltordnung, die unter Führung der USA nach Ende des 2. Weltkrieges errichtet wurde und uns 70 oder 80 Jahre Wohlstand gebracht hat ist am Zerbrechen.
Ja, es besteht das Risiko, dass sich der globale Handel für eine längere Periode abschwächen wird. Das halte ich aber für das unwahrscheinlichere Szenario. Man müsste beim aktuellen Grad der Abhängigkeit von anderen Ländern schon verdammt viele bilaterale Abkommen schließen um diese Lücke auch nur halbwegs zu füllen. Das wird auch ein Donald Trump noch merken.
Für besonders realistisch halte ich dieses Szenario daher nicht. Und ich habe noch immer die Hoffnung, dass die amerikanische Zivilgesellschaft am Ende seiner aktuellen Amtszeit keinen vollständigen Coup zulassen wird. Erst wenn sich abzeichnen würde, dass dauerhaft eine isolationistische Autokratie entstanden ist, würde ich deinen Pessimismus teilen.
 
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Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
7.226
7.654
LEJ
Gehe ich recht in der Annahme, dass man genau das Gegenteil dessen, was er sagt annehmen / tun sollte? 😄
Korrekt. Es gibt sogar einen Inverse Cramer ETF.
The fund is an actively managed exchange traded fund that seeks to achieve its investment objective by engaging in transactions designed to perform the opposite of the return of the investments recommended by television personality Jim Cramer (“Cramer”).
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.696
784
Ich hab den Müll genau eine Minute ausgehalten. Gehe ich recht in der Annahme, dass man genau das Gegenteil dessen, was er sagt annehmen / tun sollte? 😄
Ja Cramers Talent für falsche Einschätzungen ist eine Art Running Gag, daher auch der von @Biohazard erwähnte ETF (was aber vmtl. ebenfalls in erster Linie ein Gag war).
Entertainment-Faktor ist durchaus gegeben und wirtschaftliche Basics bekommt er auch auf die Reihe, aber zu hoffen, dass man mit seinen Stock Picks eine Rendite über Markt bekommt, wäre schon sehr optimistisch.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.696
784

knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
468
473
Na ja, der entscheidende Unterschied ist halt, dass Pelosi und Co. damals wohl tatsächlich Reciprocal Tariffs gemeint haben, während Trump den Begriff völlig planlos nutzt.
Ich glaube nicht, dass da irgendwas planlos ist. Naja. Was uns alles erspart geblieben wäre, wenn sich Obama damals nicht über Trump lustig gemacht hätte… :ROFLMAO:

Immerhin wirds nicht langweilig. Ich stehe noch mit einem Bündel Cash an der Seitenlinie, aber es juckt schon in den Fingern. Mal sehen, was die EU macht.
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.696
784
Ich glaube nicht, dass da irgendwas planlos ist. Naja. Was uns alles erspart geblieben wäre, wenn sich Obama damals nicht über Trump lustig gemacht hätte… :ROFLMAO:

Immerhin wirds nicht langweilig. Ich stehe noch mit einem Bündel Cash an der Seitenlinie, aber es juckt schon in den Fingern. Mal sehen, was die EU macht.
Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity (Hanlon's razor)

So korrupt er auch sein mag, ich halte ihn tatsächlich für hochgradig inkompetent. Viele Leute scheinen noch in einer Art Schockstarre zu sein, weil sie einfach nicht glauben können, dass jemand zum Präsidenten gewählt werden konnte, der derart kolossal versagt.
 

knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
468
473
Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity (Hanlon's razor)

So korrupt er auch sein mag, ich halte ihn tatsächlich für hochgradig inkompetent. Viele Leute scheinen noch in einer Art Schockstarre zu sein, weil sie einfach nicht glauben können, dass jemand zum Präsidenten gewählt werden konnte, der derart kolossal versagt.
Ich würde insofern zustimmen, als dass er sicher nicht den allumfassenden Überblick über die Folgen “seiner“ Entscheidungen hat. Er trifft sie aber auch nicht alleine. Da stecken etliche Köpfe dahinter, die ich nicht als inkompetent per se bezeichnen würde. Jedenfalls habe ich mich in den letzten 5-10 Jahren davon verabschiedet, beim Thema Politik im Zweifel immer von Inkompetenz auszugehen. In diesem speziellen Feld trifft m.E. Boshaftigkeit weitaus öfter zu.

Warum sollten die Leute geschockt sein? Er wurde doch nicht zum ersten Mal gewählt, der erneute Wahlsieg zeichnete sich zuvor ab wenn man die Scheuklappen abgenommen hatte und nun macht er genau das, wofür er von Millionen seiner Wähler gewählt worden ist und von denen nicht wenige folgenden Gedankengang haben:

“speaking as an elder millennial, the boomers spent the last 40 years shipping all the jobs they enjoyed out of this country, and now they‘re crying about their stocks, fuck em, my generation and later is fucked anyways, may as well take a chance on getting some jobs back in this country“

Wir betrachten das hier eher aus der Sicht der Investoren. Diese Leute scheren sich aber einen feuchten Kehricht um Aktien oder 401k. Die haben ganz andere Sorgen und und ich kann sie ein Stück weit verstehen. Ist ja nicht so, dass wir hierzulande nicht ebenfalls ein Problem mit Boomern hätten und sich die Jugend fragt, wofür sie eigentlich noch arbeiten gehen soll. Man darf gespannt sein, wie leidensfähig sie sind und ob es sich am Ende gelohnt hat. Für den Moment heißt die neue ökonomische Leitlinie jedenfalls in der Tat erstmal „Fuck em“.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.828
9.074
Warum sollten die Leute geschockt sein? Er wurde doch nicht zum ersten Mal gewählt, der erneute Wahlsieg zeichnete sich zuvor ab wenn man die Scheuklappen abgenommen hatte und nun macht er genau das, wofür er von Millionen seiner Wähler gewählt worden ist
Ist nicht der richtige Thread aber stark verkürzt: versprochen hatte er Jobs zurückzubringen und (allem voran) die Preise zu senken. Mit dem aktuell eingeschlagenen Weg wird beides wahrscheinlich nicht gelingen; kurzfristig schon gar nicht. Eher im Gegenteil.

und von denen nicht wenige folgenden Gedankengang haben:

“speaking as an elder millennial, the boomers spent the last 40 years shipping all the jobs they enjoyed out of this country, and now they‘re crying about their stocks, fuck em, my generation and later is fucked anyways, may as well take a chance on getting some jobs back in this country“

Wir betrachten das hier eher aus der Sicht der Investoren. Diese Leute scheren sich aber einen feuchten Kehricht um Aktien oder 401k. Die haben ganz andere Sorgen und und ich kann sie ein Stück weit verstehen. Ist ja nicht so, dass wir hierzulande nicht ebenfalls ein Problem mit Boomern hätten und sich die Jugend fragt, wofür sie eigentlich noch arbeiten gehen soll. Man darf gespannt sein, wie leidensfähig sie sind und ob es sich am Ende gelohnt hat. Für den Moment heißt die neue ökonomische Leitlinie jedenfalls in der Tat erstmal „Fuck em“.
Während ich mir das für diejenigen vorstellen kann, die kein 401K haben (also die Unterschicht) umso mehr wird es die anderen Millenials ebenfalls treffen. Das ist also ganz sicher kein einheitlicher Gedanke dieser und jüngerer Generationen.

Dass es ein Boomer Problem gibt, sehe ich allerdings auch. Nur dass dafür nicht die Masse der Boomer verantwortlich ist, sondern die sogenannte Elite, welche sich am Leid des Rests bereichert hat und welches jetzt voll auf nachfolgende Generationen durchschlägt. So gesehen ist das was gerade passiert genau die falsche Richtung. Es wird das Problem noch weiter verschärfen. Tax the rich mag ein linker Kampfbegriff sein aber wenn man es nicht irgendwann tut, wird es das System mit Sicherheit zerlegen. Niemand außer den USA ist in einer besseren Lage das zu verwirklichen.
 
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knusper

Erfahrenes Mitglied
27.02.2019
468
473
Ist nicht der richtige Thread aber stark verkürzt: versprochen hatte er Jobs zurückzubringen und (allem voran) die Preise zu senken. Mit dem aktuell eingeschlagenen Weg wird beides wahrscheinlich nicht gelingen; kurzfristig schon gar nicht. Eher im Gegenteil.
Deswegen schrieb ich ja den Satz zur Leidensfähigkeit. Das wird (wenn überhaupt) nicht von heute auf morgen geschehen.
Während ich mir das für diejenigen vorstellen kann, die kein 401K haben (also die Unterschicht) umso mehr wird es die anderen Millenials ebenfalls treffen. Das ist also ganz sicher kein einheitlicher Gedanke dieser und jüngerer Generationen.

Dass es ein Boomer Problem gibt, sehe ich allerdings auch. Nur dass dafür nicht die Masse der Boomer verantwortlich ist, sondern die sogenannte Elite, welche sich am Leid des Rests bereichert hat und welches jetzt voll auf nachfolgende Generationen durchschlägt. So gesehen ist das was gerade passiert genau die falsche Richtung. Es wird das Problem noch weiter verschärfen. Tax the rich mag ein linker Kampfbegriff sein aber wenn man es nicht irgendwann tut, wird es das System mit Sicherheit zerlegen. Niemand außer den USA ist in einer besseren Lage das zu verwirklichen.
Jain. Die Boomer tragen da schon eine Mitschuld.

Aktuell kann die Linke Trump eigentlich dankbar sein. Wann hat eine westliche Regierung dem 1% zuletzt so viele Milliarden in so kurzer Zeit entzogen? :ROFLMAO:

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WeisseBank

Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
1.294
766
Widerspricht zwar dem Buy&Hold-Ansatz, konnte aber nicht widerstehen und habe Gewinne realisiert. Heute morgen "mit Gewinn" zurückgekauft, jetzt heißt es wirklich Augen zu und durch. Wird ja eher nochmal schlimmer, bevor es wieder bessert.
 

WeisseBank

Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
1.294
766
War widersprüchlich ausgedrückt, der Verkaufspreis am Freitag war pro Anteil 10 EUR höher als der Einkaufspreis heute Morgen. Nach Abzug von Steuern und Gebühren hat es noch zum nachkaufen gereicht.

Darf jetzt nur nicht übermütig werden in der Hoffnung, das sich das direkt nochmal wiederholen lässt. Ging seit dem Kauf heute morgen wieder 4% rauf, da juckt es schon ein wenig in den Fingern.
 

makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.696
784
Ich würde insofern zustimmen, als dass er sicher nicht den allumfassenden Überblick über die Folgen “seiner“ Entscheidungen hat. Er trifft sie aber auch nicht alleine. Da stecken etliche Köpfe dahinter, die ich nicht als inkompetent per se bezeichnen würde. Jedenfalls habe ich mich in den letzten 5-10 Jahren davon verabschiedet, beim Thema Politik im Zweifel immer von Inkompetenz auszugehen. In diesem speziellen Feld trifft m.E. Boshaftigkeit weitaus öfter zu.

Warum sollten die Leute geschockt sein? Er wurde doch nicht zum ersten Mal gewählt, der erneute Wahlsieg zeichnete sich zuvor ab wenn man die Scheuklappen abgenommen hatte und nun macht er genau das, wofür er von Millionen seiner Wähler gewählt worden ist und von denen nicht wenige folgenden Gedankengang haben:

“speaking as an elder millennial, the boomers spent the last 40 years shipping all the jobs they enjoyed out of this country, and now they‘re crying about their stocks, fuck em, my generation and later is fucked anyways, may as well take a chance on getting some jobs back in this country“

Wir betrachten das hier eher aus der Sicht der Investoren. Diese Leute scheren sich aber einen feuchten Kehricht um Aktien oder 401k. Die haben ganz andere Sorgen und und ich kann sie ein Stück weit verstehen. Ist ja nicht so, dass wir hierzulande nicht ebenfalls ein Problem mit Boomern hätten und sich die Jugend fragt, wofür sie eigentlich noch arbeiten gehen soll. Man darf gespannt sein, wie leidensfähig sie sind und ob es sich am Ende gelohnt hat. Für den Moment heißt die neue ökonomische Leitlinie jedenfalls in der Tat erstmal „Fuck em“.
Daran habe ich tatsächlich erhebliche Zweifel. Natürlich hat er Leute um sich, aber dieses Mal scheinen die noch viel mehr auf Ja-Sager getrimmt zu sein als bei seiner letzten Regierung, das ist wohl die Lehre, die er von "Abweichlern" wie Pence gezogen hat. Und mit einem Selbstverständnis als Greatest Business Genius of All Time ist er natürlich der Kompetenzträger für Wirtschaftsthemen und daher wohl wenig Empfänglich für Widerspruch zu seinen genialen Ideen.

Und es gibt sie sicherlich, der Bodensatz ohne Investments, der sich durch linke Versprechen wie dem Wohl fürs Arbeitervolk von ihm ködern ließ (was allerdings keineswegs der normalen Arbeiterschicht entspricht, welche zu einem Großteil die Altersvorsorge im Aktienmarkt hat). Aber letztendlich sind Aktienkurse immer auch eine Reflektion und Vorhersage der Wirtschaft.
Eigentlich reicht es schon, eine Episode Shark Tank geschaut zu haben, um den Zusammenhang zwischen Marktwert und Capex zu verstehen. Weniger Capex bedeutet weniger Produktivität, weniger Arbeitsplätze, geringeres Angebot. In Konsequenz höhere Güterpreise bei gleichzeitig sinkendem Einkommen, was auch die mittellosesten MAGAs hart treffen wird (und leider nicht nur diese).
 
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makrom

Erfahrenes Mitglied
05.09.2016
1.696
784
War widersprüchlich ausgedrückt, der Verkaufspreis am Freitag war pro Anteil 10 EUR höher als der Einkaufspreis heute Morgen. Nach Abzug von Steuern und Gebühren hat es noch zum nachkaufen gereicht.

Darf jetzt nur nicht übermütig werden in der Hoffnung, das sich das direkt nochmal wiederholen lässt. Ging seit dem Kauf heute morgen wieder 4% rauf, da juckt es schon ein wenig in den Fingern.
Musst du wissen, ob du dir Market Timing zutraust, ich bin jedenfalls sehr gut damit gefahren, darauf geradezu krampfhaft zu verzichten (natürlich langfristig betrachtet, für dieses Jahr würde ich das sicher nicht behaupten).
Ein großer Fehler ist, aus einzelnen Erfolgsmomenten einen Zusammenhang abzuleiten. Letztendlich dreht sich die Frage immer darum, ob du etwas besser abschätzen kannst als die restlichen Marktteilnehmer, also inkl. den Horden von Analysten und Algorithmen der Investmentbanken.
Wenn das nicht gegeben ist, ist es eine reine Frage von Glück und Pech, was bedeutet, dass du den Spread und etwaige Gebühren bezahlst, ohne dafür eine höhere Renditeerwartung zu bekommen.