24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
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Wie vor einigen Tagen mal zu lesen war, hat er ja auch seine Pilotenausbildung wegen der Krankheit für 1.5 Jahre unterbrochen. Komischerweise liest man davon nicht mehr viel...

Und es würde mich doch sehr wundern, wenn eine solche Unterbrechung vollkommen ganz ohne Angabe von Gründen möglich gewesen wäre.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.874
13.260
FRA/QKL
Lebensversicherungen und vor allem Berufsunfähigkeitsversicherungen verlangen, dass man seinen Arzt von der ärztlichen Schweigepflicht entbindet damit diese eine umfangreiche Darstellung der eventuellen Krankenhistorie erhalten. Bin ich selbst mal drüber gestolpert, nachdem mir ein Arzt vor langer Zeit für die Bundeswehr ein wohlwollendes Attest :)D) ausgestellt hat. Hat damals seinen Zweck für die Bundeswehr erfüllt, 10 Jahre später hat es mich dann überraschend bei der Beantragung einer Versicherung eingeholt. :eek:

Gibt es diese Möglichkeit für Arbeitgeber für solche sicherheitsrelevanten Berufe auch, oder ist der AG hier auf die Ehrlichkeit des AN beim Ausfüllen des Formulars angewiesen?
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Sollte aber nicht Lufthansa was davon mitbekommen haben, dass er seine Ausbildung an der konzerneigenen Pilotenschule unterbrechen musste?
Die Ursache hierfür muss doch der Schule bekannt gewesen sein, oder nicht?

Für mich gehört jemand mit diagnostizierter endogener Depression (wohlgemerkt, wir reden hier nicht von einer "Jedermanns"-Depression nach Trennung, Tod eines Angehörigen etc.) nicht mehr (nie mehr) ans Steuer eines Flugzeugs.
Sorry.
Das alles sind für mich praxisferne Gutmenschenäußerungen weit jenseits der Realität.

Wer schon einmal führend mit Menschen zu tun gehabt hat wird sehr schnell feststellen, dass man in viele überhaupt nicht hineinsehen kann, geschweige denn sie würden Auffälligkeiten oder Anzeichen zeigen.
... und trotzdem knallen sie am nächsten Tag wie aus heiterem Himmel plötzlich völlig durch, und keiner versteht warum.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, nicht jeder läuft gleich Amok, sondern die Meisten machen plötzlich irgendwas Verrücktes, wo du dich an den Kopf langst, ohne dass sie gleich jemanden Anderen verletzen oder gar töten.
In einem Nachbarbetrieb ist plötzlich einer aus der Firma gestürmt und hat Kollegen draußen auf dem Parkplatz die Autoreifen zerstochen und die Autos zerkratzt. Der lief ne halbe Stunde lang komplett Amok, bis ihn ein paar Mann überwältigt hatten.

Keiner wußte warum der das plötzlich tat, und es gab auch vorher nicht das geringste Anzeichen dafür.
Sich einzubilden in Menschen irgendwie komplett hineinsehen zu können und potentielle Amokläufer auf jeden Fall identifizieren und herausfinden zu können, ist eine pure Selbstbelügung.
Wie oft sind psychologische Gutachten noch nicht einmal das Papier wert, auf das sie geschrieben sind ??!!
 

tauchen35

Aktives Mitglied
21.03.2010
159
0
STR
Natürlich hast du Recht.

Die Diskussion hier könnte aber deswegen relevant werden, weil es einen Unterschied darstellen wird, ob du bei/vor Einstellung durch Unterlassen von abgefragten Angaben getäuscht hast. Oder ob es wie hier eine Unterbrechung gab, und der Arbeitgeber nur alleine dadurch eine erhöhte Fürsorgepflicht hat.

Auf Deutsch, der LH Konzern kann öffentlich trauern, während an der Fliegerschule in Bremen schon die Juristen für die Abwehrstrategie in Stellung gebracht werden.


Das glaube ich gleich. Was anderes können die ja öffentlich gar nicht sagen. Jeder amerikanische Jurist würde sich ja die Hände reiben, wenn in PK's ein Mitwissen zugegeben werden würde.
Uebrigens habe ich gestern in der arab. Zeitung gelesen, dass 4 Tage nach dem Absturz der Germanwings, der Pilot, welcher damals bei Jetblue für eine Zwischenlandung in Dallas sorgte (die Maschine war auf dem Weg nach Las Vegas) und die Passagiere mit Aussagen über Al Qiada erschreckte, die Airline auf 16Mill. in den USA verklagte, weil diese ihn nicht vom Fliegen abgehalten haben, da sie wussten, dass er krank war.

Ich frage mich, ob der Zeitpunkt zufällig ist.
 
F

feb

Guest
So langsam gleited die Debatte 'rüber in GudW.

Sollte vielleicht der Thread- Titel, nachdem sich der Thread auf den letzten Seiten nur noch um die Erkrankung, deren Erkennbarkeit und deren Folgen kreist, geändert werden?

Etwa so: Ist eine Suizidalpilotenphobie nicht gerechtfertigt?
 
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Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Sorry.
Das alles sind für mich praxisferne Gutmenschenäußerungen weit jenseits der Realität.

Wer schon einmal führend mit Menschen zu tun gehabt hat wird sehr schnell feststellen, dass man in viele überhaupt nicht hineinsehen kann, geschweige denn sie würden Auffälligkeiten oder Anzeichen zeigen.
... und trotzdem knallen sie am nächsten Tag wie aus heiterem Himmel plötzlich völlig durch, und keiner versteht warum.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, nicht jeder läuft gleich Amok, sondern die Meisten machen plötzlich irgendwas Verrücktes, wo du dich an den Kopf langst, ohne dass sie gleich jemanden Anderen verletzen oder gar töten.
In einem Nachbarbetrieb ist plötzlich einer aus der Firma gestürmt und hat Kollegen draußen auf dem Parkplatz die Autoreifen zerstochen und die Autos zerkratzt. Der lief ne halbe Stunde lang komplett Amok, bis ihn ein paar Mann überwältigt hatten.

Keiner wußte warum der das plötzlich tat, und es gab auch vorher nicht das geringste Anzeichen dafür.
Sich einzubilden in Menschen irgendwie komplett hineinsehen zu können und potentielle Amokläufer auf jeden Fall identifizieren und herausfinden zu können, ist eine pure Selbstbelügung.
Wie oft sind psychologische Gutachten noch nicht einmal das Papier wert, auf das sie geschrieben sind ??!!

:confused:

Irgendwie passt die Antwort weder auf meinen Post noch zum Sachverhalt.
Zumal im konkreten Fall ja niemand ans heiterem Himmel völlig durchgeknallt ist, sondern jahrelang in Behandlung war!
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
So langsam gleited die Debatte 'rüber in GudW.

Sollte vielleicht der Thread- Titel, nachdem sich der Thread auf den letzten Seiten nur noch um die Erkrankung, deren Erkennbarkeit und deren Folgen kreist, geändert werden?

Etwa so: Ist eine Suizidalpilotenphobie nicht gerechtfertigt?

Worüber willst Du denn in diesem Zusammenhang sonst diskutieren? Wir können ja stattdessen nochmals über ein paar Seiten die Funktionsweise der Cockpittür besprechen...
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
:confused:

Irgendwie passt die Antwort weder auf meinen Post noch zum Sachverhalt.
Zumal im konkreten Fall ja niemand ans heiterem Himmel völlig durchgeknallt ist, sondern jahrelang in Behandlung war!
Und beim nächsten Fall fliegt ein langgedienter Pilot aus heiterem Himmel in ein Hochhaus meinetwegen und alle fragen sie warum.
Keine Anzeichen vorher, keine Auffälligkeiten ... und dann ??!

Mir ging es um das Postulat, man könne auf jeden Fall in Menschen hineinsehen, es käme nur auf die richtige Methotik an.
NEIN ... kann man nicht.
Auch die ausgefeiltesten Gutachten werden nicht Jeden erwischen, ganz im Gegenteil, es besteht größter Grund zur Annahme, dass 999.999 völlig Unschuldige ins Visier kommen, bis auch nur mal ein allereinziger Auffälliger gefiltert wird. Das ist nämlich das Grundproblem einer jeden gutgemeinten Sicherheitsmaßnahme. Allermeist trifft sie die völlig Falschen, die dann gegängelt, freiheitsbeschnitten oder noch viel schlimmer, deren Karrieren oder sonstiges Leben dann zerstört werden, und das völlig unschuldig.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.282
11.153
irdisch
Also mit Selbstmordgefahr gehört man nicht ins Cockpit. Und auch nicht, solange man Psychopharmaka einnimmt. Da geht für mich der Passagier- klar vor Pilotenschutz. Man ist immerhin zahlender Kunde.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Also mit Selbstmordgefahr gehört man nicht ins Cockpit. Und auch nicht, solange man Psychopharmaka einnimmt. Da geht für mich der Passagier- klar vor Pilotenschutz. Man ist immerhin zahlender Kunde.
Und diese angebliche "Selbstmordgefahr" diagnostiziert wer?

Es ging ja hier schon soweit, dass Kollegen oder sonstwer bei Verdacht Meldung machen sollen.
Somit diagnostiziert also die "Selbstmordgefahr" in Zukuft der Denunziant, der den anderen nebenan eh schon längst aus der Firma rausmobben wollte.
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Sorry.
Das alles sind für mich praxisferne Gutmenschenäußerungen weit jenseits der Realität.

Wer schon einmal führend mit Menschen zu tun gehabt hat wird sehr schnell feststellen, dass man in viele überhaupt nicht hineinsehen kann, geschweige denn sie würden Auffälligkeiten oder Anzeichen zeigen.
... und trotzdem knallen sie am nächsten Tag wie aus heiterem Himmel plötzlich völlig durch, und keiner versteht warum.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, nicht jeder läuft gleich Amok, sondern die Meisten machen plötzlich irgendwas Verrücktes, wo du dich an den Kopf langst, ohne dass sie gleich jemanden Anderen verletzen oder gar töten.
In einem Nachbarbetrieb ist plötzlich einer aus der Firma gestürmt und hat Kollegen draußen auf dem Parkplatz die Autoreifen zerstochen und die Autos zerkratzt. Der lief ne halbe Stunde lang komplett Amok, bis ihn ein paar Mann überwältigt hatten.

Keiner wußte warum der das plötzlich tat, und es gab auch vorher nicht das geringste Anzeichen dafür.
Sich einzubilden in Menschen irgendwie komplett hineinsehen zu können und potentielle Amokläufer auf jeden Fall identifizieren und herausfinden zu können, ist eine pure Selbstbelügung.
Wie oft sind psychologische Gutachten noch nicht einmal das Papier wert, auf das sie geschrieben sind ??!!

Wenn jemand vor der Pilotenausbildung schon einmal als "suizidal" eingestuft wurde, hat derjenige ganz einfach nichts mehr im Cockpit eines Verkehrsflugzeugs zu suchen. Ich verstehe die Diskussion hier auch nicht. Hierzu muss man sich auch nur einmal die Zulassungskriterien der Lufthansa für die Ab-Initiato Ausbildung ansehen. Da bist du schon raus, wenn du mehr als 3 Punkte in Flensburg hast. Ein Eintrag wegen Alkohol oder Drogen und man brauch sich erst gar nicht zu bewerben. Hier sagt jeder: Ja, ist doch auch gut so! Aber jemanden, der offensichtlich schon in jungen Jahren zu einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung neigt, den soll man durchwinken?
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Und beim nächsten Fall fliegt ein langgedienter Pilot aus heiterem Himmel in ein Hochhaus meinetwegen und alle fragen sie warum.
Keine Anzeichen vorher, keine Auffälligkeiten ... und dann ??!

Mir geht es hier nicht um den nächsten Fall (der durchaus so verlaufen kann, wie von dir beschrieben), sondern um diesen Fall. Und in diesem Fall gab es Anzeichen und Auffälligkeiten, ja sogar eine Diagnose!
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Hier war es immerhin ein Psychotherapeut über eine längere Zeit.
Und was machst du, wenn der Nächste weder zum Arzt gehen, noch sonst irgendwas an sich machen lassen will.
Jetzt jeden in vorauseilendem Gehorsam zum Arzt zwingen??!

Und was machst du, wenn der Arzt "unaufällig" diagnostiziert und der dann darauf ins nächste Flugzeug steigt und dieses in den Boden setzt?!
Wieviele Ärzte werden dir dann noch eine Diagnose erstellen, bzw. diese erst mit ihren Anwälten besprochen so rechtssicher verklausulieren lassen, dass du damit praktisch nichts mehr anfangen kannst, weil das dann per Rechtssicherheit so windelweich geschrieben wird, dass du es auch gleich sein lassen kannst und in die Tonne treten.
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Und in diesem Fall gab es Anzeichen und Auffälligkeiten, ja sogar eine Diagnose!

Die aber vorher niemand außer ihm und seinem Arzt kannte. Außer die aktuell 100 Ermittler finden noch einen Gegenbeweis.

Und bei Beginn der Ausbildungsunterbrechung hat er sich sicher NICHT mit den Worten verabschiedet: "Ich bringe mich jetzt lieber um, als hier weiter zu fliegen".....
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Schön.
Und wer garantiert dir, dass das beim Nächsten auch so sein wird?
Niemand.

Darum geht es mir auch gar nicht. Ich bin mir bewusst, dass das Leben lebensgefährlich ist und es keine 100%ige Sicherheit gibt. Ich rechne darum bei meinem Lebensstil auch eher damit, an einem Herzinfarkt denn an den Folgen eines von wem auch immer verschuldeten Flugzeugabsturzes zu sterben. Ich fordere daher nicht einmal irgendwelche Konsequenzen aus diesem Unglück. Weder eine zweite Person im Cockpit noch sonst irgendwas.

Und trotzdem hat hier ein selbstmordgefährdeter psychisch Kranker die LH-Pilotenschule absolviert und niemand dort hat sich die Frage gestellt, warum er für 1.5 Jahre die Ausbildung unterbrechen musste...
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Lebensversicherungen und vor allem Berufsunfähigkeitsversicherungen verlangen, dass man seinen Arzt von der ärztlichen Schweigepflicht entbindet damit diese eine umfangreiche Darstellung der eventuellen Krankenhistorie erhalten. Bin ich selbst mal drüber gestolpert, nachdem mir ein Arzt vor langer Zeit für die Bundeswehr ein wohlwollendes Attest :)D) ausgestellt hat. Hat damals seinen Zweck für die Bundeswehr erfüllt, 10 Jahre später hat es mich dann überraschend bei der Beantragung einer Versicherung eingeholt. :eek:

Gibt es diese Möglichkeit für Arbeitgeber für solche sicherheitsrelevanten Berufe auch, oder ist der AG hier auf die Ehrlichkeit des AN beim Ausfüllen des Formulars angewiesen?

Zumindest sollte darüber nachgedacht werden.

Wobei das dann auch anders gehandhabt werden müßte, denn logischerweise würde jemand mit so einer Vorgeschichte dann den Hausarzt wechseln.

Theoretisch geht es also nur über die Patientenakte ansich, nicht die des letzten behandelnden Arztes,
ich weiß nicht mal, ob die KK da konkret Einblick hat?

Wobei man die dann auch noch wechseln könnte.

Ich fürchte, eine bewußte und gewollte Verschleierung kann man (bisher erst recht nicht) kaum ausschließen.

Aber SOLLTE es wirklich so gewesen sein, daß jemand trotz medizinisch bekannter Suizidalität die Pilotenlaufbahn einschlagen konnte, dann ist schon da alles schief gelaufen.

Unter den heutigen Umständen und Sachzwängen (medizinische Schweigepflicht)
sehe ich da einen Konzern (bei unverschuldeter Nichtkenntnis) nicht in der Verantwortung, aber dann müßte sich an diesem Zulassungs-Prozedere dringendst was ändern.

Zum Beispiel die Offenlegung der Krankenakte (an einen Fliegerarzt).

Wenn es wirklich im Konzern eine Kenntnis der möglichen Suizidalität gegeben hätte, hätte so ein Mensch natürlich nie die Ausbildung anfangen bzw. beenden dürfen, das wäre komplett unverantwortlich.

In diesem Fall geht immer Gemeinwohl vor Einzelwohl...
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
0
ZRH
Die aber vorher niemand außer ihm und seinem Arzt kannte. Außer die aktuell 100 Ermittler finden noch einen Gegenbeweis.

Und bei Beginn der Ausbildungsunterbrechung hat er sich sicher NICHT mit den Worten verabschiedet: "Ich bringe mich jetzt lieber um, als hier weiter zu fliegen".....

Was der offizielle Grund für die Ausbildungsunterbrechung war, hat man ja komischerweise noch nicht erfahren, obwohl ja die LH so toll und ehrlich kommuniziert.

Ironischerweise scheint der ein oder andere hier ja so zugedröhnt von LH Corporate Communications, dass das Unglück LH eher zu mehr denn zu weniger Vertrauen gereicht...