24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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dreschen

Gründungsmitglied und Senior Chefredakteur VFT
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07.03.2009
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Ruhrgebiet
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... gilt aber nicht, wenn man bei Vertragsabschluss im Fragebogen für die Gesundheitsprüfung vorsätzlich einschlägige Vorerkrankungen verschweigt.

Stichwort Vorvertragliche Anzeigepflicht VVG:

Der Versicherer muss von seinem Rücktritt- oder Kündigungsrecht innerhalb eines Monats Gebrauch machen. Dabei hat er auch die Umstände anzugeben, die zur Geltendmachung der Rechte führen.

Fünf Jahre nach Vertragsschluss erlöschen diese Rechte des Versicherers, § 21 Abs. 3 VVG. Dies gilt jedoch nicht für Versicherungsfälle, die vor Ablauf dieser Frist eingetreten sind.

Hat der Versicherungsnehmer die Anzeigepflicht vorsätzlich oder sogar arglistig verletzt, verlängert sich die Frist auf zehn Jahre.
 

thebusychris

Aktives Mitglied
16.10.2009
176
0
Jupp, genau wie ich sage:

Die Versicherung der LH zahlt in den ersten 10 Jahren bulk 60k-70k EUR, mehr nicht

Das deckt gerade mal den Eigenanteil der Ausbildung, alles weitere wie Wohnungen, Autos und Ausbildungsdarlehen wird dadurch nicht gedeckt. Immer noch kein Grund 150 Menschen zu töten, aber immerhin ein denkbarer Grund eine Krankheit verschweigen zu wollen. ... und irgendwann kocht der Topf über

Nein, eben nicht. Das Darlehen, welches von den Flugschülern zur Deckung der Lebenshaltungskosten während der Ausbildung in Anspruch genommen werden kann (25.000€), ist natürlich auch gegen Fluguntauglichkeit versichert. Anders gesagt: Kein Institut der Welt vergibt diese Darlehen an Piloten ohne eine Absicherung gegen die Fluguntauglichkeit, was auch völlig logisch ist.

Lufthansa Cockpit Careers
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Nein, eben nicht. Das Darlehen, welches von den Flugschülern zur Deckung der Lebenshaltungskosten während der Ausbildung in Anspruch genommen werden kann (25.000€), ist natürlich auch gegen Fluguntauglichkeit versichert. Anders gesagt: Kein Institut der Welt vergibt diese Darlehen an Piloten ohne eine Absicherung gegen die Fluguntauglichkeit, was auch völlig logisch ist.

Lufthansa Cockpit Careers

... und auch hierfür gilt die "vorvertragliche Anzeigepflicht" des Versicherten, siehe oben post von dreschen
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
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Berlin (West) - TXL
In der Sache weiss bisher niemand irgendetwas gesichert - alles reine Spekulation - und ob der Mörder jetzt gelogen hat, oder ob evtl. einfach nur ein Opfer eines Flugzeugabsturzes war interessiert ja auch nicht mehr.
Deswegen ermordet man aber doch nicht 149 Menschen?
Aber sich selbst. Da wär er wohl nicht der erste. Und ich bezweifle (wenn es wirklich ein Suizid aufgrund einer psychischen Erkrankung war), dass es sinnvoll ist so zu tun, als wäre er ein Mensch mit gesundem Menschenverstand gewesen, der genau wusste, was er da tut. Menschen mit Depressionen neigen auch sonst dazu ihre Umgebung komplett auszublenden und nur über sich selbst und ihr eigenes Leid nachzudenken. Ich denke die massive Tür hat ihn mental ausreichend von den unschuldigen Menschen abgeschottet, um nicht noch auf den "normalen" und rationalen Gedanken zu kommen, dass es nicht sinnvoll ist etliche andere Menschen mit in den Tod zu reissen. Ich halte jedenfalls den Begriff "Mord" in diesem Zusammenhang für verharmlosend und fände es gut, wenn die Verwendung desselbigen unterbleiben würde.
 

Worldwide

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08.07.2013
801
0
Ich halte jedenfalls den Begriff "Mord" in diesem Zusammenhang für verharmlosend und fände es gut, wenn die Verwendung desselbigen unterbleiben würde.

Mord ist vorsätzliches Töten. Vorsatz heißt mit Wissen und Wollen handeln, Absicht ist nicht erforderlich, billigendes Inkaufnehmen reicht aus.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Mord ist vorsätzliches Töten. Vorsatz heißt mit Wissen und Wollen handeln, Absicht ist nicht erforderlich, billigendes Inkaufnehmen reicht aus.
Danke für deine Bestätigung. Mord zu verharmlosen ist genauso schlimm wie psychische Störungen zu verharmlosen. Und zum Glück leben wir in einem Rechtsstaat, wo für Menschen gilt: nulla poena sine culpa.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.950
10.821
irdisch
(2) Mörder ist, wer

aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
Wiki

Dicu rentum serum
 

Bartholomew

Neues Mitglied
15.10.2011
23
0
(2) Mörder ist, wer

aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Wiki

Dicu rentum serum

Es kommen zuvörderst im Strafgesetzbuch § 211 (Mord) oder § 212 (Totschlag) in Betracht; beide Delikte setzen Vorsatz voraus. Um im vorliegenden Fall von Mord zu sprechen, muss ein Mordmerkmal verwirklicht sein - hier kommt ggf. die Heimtücke der Tat in Betracht.
 

Ostschneiser

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06.08.2012
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ZRH

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Wobei beim "klassischen" erweiterten Suizid der Selbstmörder seine Opfer ja eigentlich persönlich kennt, oder?
Mit "Massenmörder" kann ich mich im konkreten Fall aber auch nicht anfreunden...

Vielleicht wäre "Amokläufer" der richtige Begriff?!

Aus Wikipedia:
Auch der Amoklauf mit abschließender Selbsttötung ist ein spezieller Fall eines „erweiterten“ Suizids, bei dem oft auch zufällige, dem Täter nicht bekannte Menschen Opfer sein können.

Amoklauf mit Selbsttötung ist auch ein erweiterter Suizid. Die Frage ist was hier im Vordergrund stand. Beim Amoklauf geht es dem Täter primär um die Tötung von meist zufälligen, dem Täter nicht bekannten Menschen. Den eigenen Tod nimmt er billigend oder auch vorsätzlich in Kauf. Der Amoklauf ist oft gegen eine einzelne Person oder Organisation gerichtet. Meist findet sich recht schnell ein Tatmotiv, und fast immer kommen die Begriffe Wut oder Rache darin vor.

Wenn jedoch der eigene Suizid im Vordergrund steht und dies weitere Opfer fordert wie im vorliegenden Fall nimmt der Täter das billigend in Kauf. Ich würde es jedoch nicht als Amoklauf im klassischen Sinne bezeichnen, da primär die Selbsttötung im Vordergrund gestanden haben dürfte. Ob Wut und Rache eine Rolle gespielt haben könnten müssen weitere Ermittlungen zeigen. Bisher deutet es aber nicht direkt darauf hin.
 

janfliegt

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28.07.2011
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FHH (Feld hinterm Haus)
Es gibt einen Fachbegriff, Erweiterter Suizid – Wikipedia

Aber der Mob spricht halt lieber vom Massenmörder... :sick:

Wobei beim "klassischen" erweiterten Suizid der Selbstmörder seine Opfer ja eigentlich persönlich kennt, oder?
Mit "Massenmörder" kann ich mich im konkreten Fall aber auch nicht anfreunden...

Vielleicht wäre "Amokläufer" der richtige Begriff?!

Man muss nicht Mob sein, um in diesem Fall den Begriff vom erweiterten Suizid als verharmlosend zu werten.

Ein psychopathischer Serienmörder wird ja auch ebenso genannt und nicht "Zwangstöter" oder ähnlich.

Wenn sich jemand in einer aussichtslosen Lage wähnt und Schutzbefohlene mit in den Tot nimmt, weil er sie als sonst hilflos erachtet ist zwar nicht die Spur weniger tragisch, dort passt der erweiterte Suizid aber wohl besser.

Wenn man ein vollbesetztes Flugzeug absichtlich in einen Berg setzt, ist man mindestens ein Amokläufer...
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
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FHH (Feld hinterm Haus)
Aus Wikipedia:


Amoklauf mit Selbsttötung ist auch ein erweiterter Suizid. Die Frage ist was hier im Vordergrund stand. Beim Amoklauf geht es dem Täter primär um die Tötung von meist zufälligen, dem Täter nicht bekannten Menschen. Den eigenen Tod nimmt er billigend oder auch vorsätzlich in Kauf. Der Amoklauf ist oft gegen eine einzelne Person oder Organisation gerichtet. Meist findet sich recht schnell ein Tatmotiv, und fast immer kommen die Begriffe Wut oder Rache darin vor.

Wenn jedoch der eigene Suizid im Vordergrund steht und dies weitere Opfer fordert wie im vorliegenden Fall nimmt der Täter das billigend in Kauf. Ich würde es jedoch nicht als Amoklauf im klassischen Sinne bezeichnen, da primär die Selbsttötung im Vordergrund gestanden haben dürfte. Ob Wut und Rache eine Rolle gespielt haben könnten müssen weitere Ermittlungen zeigen. Bisher deutet es aber nicht direkt darauf hin.

1. ist Wikipedia nicht der Hort der Wahrheit, 2. spaltest du Haare und 3. spekulierst du wild ;)
 
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janetm

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11.02.2012
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DUS, HAJ, PAD
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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.736
12.807
FRA/QKL
Man muss nicht Mob sein, um in diesem Fall den Begriff vom erweiterten Suizid als verharmlosend zu werten.
Verharmlosend hin oder her. Es ist nach jetzigem Kenntnisstand dessen was im Cockpit wohl passiert der allgemein gültige Fachbegriff. Den Begriff Massenmörder - unter anderem ja auch im aktuellen Focus auf der Titelseite - ist für mich ein Begriff für den Mob.

Wenn man ein vollbesetztes Flugzeug absichtlich in einen Berg setzt, ist man mindestens ein Amokläufer...
Wie bezeichnet man dann einen Autofahrer, der sein Fahrzeug aufder Bundesstraße auf 150Km/h beschleunigt und dann in ein vollbesetztes Fahrzeug im entgegenkommenden Verkehr lenkt? :confused:

Passiert leider immer wieder. Der Begriff Amokläufer, Mörder oder Massenmörder ist mir dabei aber noch nie untergekommen. :sick:
 

Ostschneiser

Erfahrenes Mitglied
06.08.2012
2.877
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ZRH
Wie bezeichnet man dann einen Autofahrer, der sein Fahrzeug aufder Bundesstraße auf 150Km/h beschleunigt und dann in ein vollbesetztes Fahrzeug im entgegenkommenden Verkehr lenkt? :confused:
Passiert leider immer wieder. Der Begriff Amokläufer, Mörder oder Massenmörder ist mir dabei aber noch nie untergekommen. :sick:

Der Begriff "erweiterter Suizid" allerdings auch nicht...
 
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