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Tolle Bilder! Exakt dieselbe Tour habe ich im Mai letzten Jahres gemacht und war begeistert von den Kondiren.Tag 6 - Früh Aufstehen für den Andenkondor
Die Nacht war um 2:30 bereits vorbei, da wir zwischen 3:00 und 3:20 vom Touranbieter am Hotel für unseren Tagestrip zum Colca Canyon abgeholt werden sollten. In der Hotellobby wartete bereits ein weiteres Paar. Wir kamen ins Gespräch. Man käme aus Singapur bzw. Australien. Wir tauschten uns etwas über unsere Reiserouten aus und waren überrascht, wie viele Touristen einen Perubesuch mit dem Besuch zahlreicher anderer lateinamerikansicher Länder verbanden. Man wäre über einen Monat unterwegs und das Highlight sollte eine Antarktis-Kreuzfahrt werden.
Vor dem Hotel wartete bereits ein italienisches Paar mit großem Gepäck und noch ein weiteres Paar unbekannter Nationalität stieß dazu. Es kamen mehrere Kleinbusse die Straße vor dem Hotel hinunter, nur hielt keiner an.
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Irgendwann hielt ein Kleinbus und das Paar unbekannter Nationalität wurde aufgerufen und stieg ein. Erst gegen 3:20 hielten gleich zwei Busse, ein Kleiner für das Paar aus Singapur/Australien und ein größerer Reisebus für das italienische Paar und uns. Der Bus war schon ziemlich gut gefüllt, sodass wir die letzten zusammenhängenden Plätze in der letzten Reihe wählten. Auf der anderen Seite saß ein Paar, das sich später als französisches Paar aus Strasburg herausstellen sollte.
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Ein kleines Stück weiter wurde noch ein weiterer Tourteilnehmer eingeladen und dann ging es langsam aus der Stadt Arequipa hinaus. Angel, unser Reiseführer für diese Tour, stellte sich kurz vor und erklärte, dass uns nun knapp drei Stunden Busfahrt bevor stünden. Wir sollten die Zeit für etwas Schlaf oder Entspannung nutzen.
Ich versuchte etwas einzunicken, aber ich fühlte mich nicht besonders gut. Ob es an dem sehr frühen Aufstehen, der leichten Höhenluft oder dem extremen Gewackel und Geschaukel (dank zahlloser Schlaglöcher und Bodenschwellen) lag, vermag ich nicht zu sagen, aber dürfte es wahrscheinlich eine Mischung aus alledem gewesen sein. Ein Drang, mich übergeben zu wollen, wurde immer stärker. Ich versuchte durch bewusste tiefe Atmung und langsames Trinken von etwas Wasser für Besserung zu sorgen, was erstaunlich gut funktionierte.
Aus dem Fenster konnte man mittlerweile kaum noch etwas erkennen. Es war dunkel draußen und gab keine Straßenbeleuchtung mehr. Ich merkte jedoch, dass unser Fahrer immer wieder andere Fahrzeuge überholte. Es wirkte jedoch nicht so knapp, dass ich das verantwortungslos genannt hätte. Und dann fingen die Fenster des Busses auch noch an, von innen zu beschlagen. Draußen schien es bei zunehmender Höhe wohl immer kälter zu werden und drinnen im voll besetzten Bus die Luftfeuchte zu steigen.
Ein wenig konnte ich dösen, bevor irgendwann die Sonne aufging und man trotz beschlagener Fenster immer mehr von der atemberaubenden Landschaft erkennen konnte.
Tatsächlich nach knapp drei Stunden machte der Bus in einem kleinen Ort Halt und es sollte Frühstück geben. Drei lange Tische waren für Angels Reisegruppe eingedeckt. So landeteten wir gegenüber einem Paar aus Oxfordshire, wobei sie gebürtig aus einem Vorort von Athen kam, und neben einem Paar aus Australien, wenngleich er gebürtig ebenfalls aus England kam und nach eigenem Bekunden bereits in zahlreichen Ländern wie u.a. Vietnam und Thailand gelebt hätte. Schnell kam eine Unterhaltung über Perun und das Reisen im Allgemeinen in Gange. Das Frühstück war zwar etwas einfach gehalten, konnte aber halbwegs sättigen.
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Überraschend war das, was wir für Orangensaft hielten. Das Getränk war warm und zähflüssig. Offenbar war es ein gemischter Fruchtsaft, welcher mit Quinoa erhitzt wurde. Klingt deutlich weniger lecker, als es tatsächlich geschmeckt hat.
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Außerdem gönnte ich mir meinen ersten Coca-Tee, um etwas besser für die Höhe gewappnet zu sein.
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Im weiteren Verlauf des Frühstücks lernten wir Sechs, die bereits in Gespräch gekommen waren, noch zwei junge Männer ebenfalls aus England kennen, die Beide ein Austauschsemester in Kolumbien eingelegt hatten, und nun zusammen einen Peruausflug absolvierten. Einer studierte Musik, der Andere Jura. Selbstredend, dass wir Alle sehr interessiert am Alltag eines Austauschstudenten in Kolumbien waren.
Nachdem wir halbwegs gestärkt waren, hielt ich kurz das mittlerweile sehr sonnige Wetter fest, bevor es zurück in unseren Reisebus ging.
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Keine halbe Stunde später stand der nächste Stopp an. Der Ort Maca war durchaus nett gelegen, hatte selbst aber nicht sonderlich viel zu bieten. Zahllose Verkaufsstände boten Andenken, Snacks oder Getränke an. Dazu posierten einige ältere Damen in traditioneller Kleidung an der Seite eines Lamas oder Alpakas, damit man gegen ein kleines Trinkgeld Fotos machen konnte. Das sehr gute und sonnige Wetter ließ mich darüber hinweg blicken, dass das hier Alles nur Touristennepp war.
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Im Nachhinein fragen wir uns, ob es aus Tierschutzaspekten das wert war, dieses Foto gegen ein kleines Trinkgeld zu machen.
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Nach einer nur wenige Minuten dauernden weiteren Busfahrt gab es erstmal eine lokale Kaktusfrucht zu probieren, die zwar in Stücke geschnitten aussah wie Kiwi, aber äußerst sauer schmeckte.
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Angeboten wurde die Frucht von einem Verkäufer eines Cocktails, der auf dieser Frucht basieren sollte. Als Cocktail mit Pisco und weiteren Zutaten hätte es wohl deutlich süßer sein sollen, aber wir schlugen den Cocktail aus und wandten uns lieber der wunderschönen Aussicht am Mirador Antahuilque zu.
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Tatsächlich gab es hier oben auch relativ rudimentäre Toiletten, für die jedoch ein Benutzungsentgelt anfiel. Im Gegenzug sorgte ein Mitarbeiter dafür, dass mit Eimer und Wasser die Hinterlassenschaften der Nutzer manuell wegspült wurden.
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Ca. zwanzig Minuten später passierten wir die Einfahrt des Nationalparks des Colca Canyons. Für Gringos wurden 70 Soles (gute 20 Euro) pro Person fällig, die unser Reiseführer vorab bar kassiert hatte.
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Ein Mitarbeiter des Nationalparks kam in den Bus und zählte mehrfach die Personenzahl durch, bevor er sich zufrieden gab. Kurz darauf erläuterte Angel das weitere Programm. Wir hätten nun zwei Optionen. Entweder könnten wir bis zum Aussichtspunkt fahren und dort eine Stunde verbringen und dabei entsprechend viel Zeit und damit eine gute Wahrscheinlichkeit für eine Sichtung des Andenkondors haben oder alternativ mit ihm etwas früher aussteigen, um ca. eine halbe Stunde zu wandern und nur eine halbe Stunde am Aussichtspunkt zuzubringen. Wie die meisten Tourteilnehmer entschieden wir uns für die kleine Wanderung.
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Wetter und Aussicht waren fantastisch.
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Wenig später konnten wir tatsächlich den ersten Andenkondor entdecken.
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Die Strecke lies sich dazu gut laufen, wenngleich das ältere niederösterreichische Ehepaar vor uns, die offenbar Teil einer größeren deutschsprachigen Reisegruppen waren, schnaubte.
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Kurz darauf gab es wieder Kondoralarm.
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Es gab mehrere Aussichtspunkte, die teilweise mit Menschen in albernen Kondorkostümen versehen waren.
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Und wenig später noch ein Kondor, was laut Angel enormes Glück gewesen sein soll.
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Anschließend spazierten wir langsam zum Treffpunkt an der Straße.
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Leider hab mir beim Mittagessen auf der Tour für mehrere Tage den Magen verdorben. Ich hoffe, das bleibt euch erspart! Passt auf euch auf