3 Wochen Peru: Sehnsuchtsziel oder Torschlusspanik vor der M&M-Entwertung

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BER2022

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24.05.2017
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Tag 6 - Früh Aufstehen für den Andenkondor

Die Nacht war um 2:30 bereits vorbei, da wir zwischen 3:00 und 3:20 vom Touranbieter am Hotel für unseren Tagestrip zum Colca Canyon abgeholt werden sollten. In der Hotellobby wartete bereits ein weiteres Paar. Wir kamen ins Gespräch. Man käme aus Singapur bzw. Australien. Wir tauschten uns etwas über unsere Reiserouten aus und waren überrascht, wie viele Touristen einen Perubesuch mit dem Besuch zahlreicher anderer lateinamerikansicher Länder verbanden. Man wäre über einen Monat unterwegs und das Highlight sollte eine Antarktis-Kreuzfahrt werden.

Vor dem Hotel wartete bereits ein italienisches Paar mit großem Gepäck und noch ein weiteres Paar unbekannter Nationalität stieß dazu. Es kamen mehrere Kleinbusse die Straße vor dem Hotel hinunter, nur hielt keiner an.

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Irgendwann hielt ein Kleinbus und das Paar unbekannter Nationalität wurde aufgerufen und stieg ein. Erst gegen 3:20 hielten gleich zwei Busse, ein Kleiner für das Paar aus Singapur/Australien und ein größerer Reisebus für das italienische Paar und uns. Der Bus war schon ziemlich gut gefüllt, sodass wir die letzten zusammenhängenden Plätze in der letzten Reihe wählten. Auf der anderen Seite saß ein Paar, das sich später als französisches Paar aus Strasburg herausstellen sollte.

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Ein kleines Stück weiter wurde noch ein weiterer Tourteilnehmer eingeladen und dann ging es langsam aus der Stadt Arequipa hinaus. Angel, unser Reiseführer für diese Tour, stellte sich kurz vor und erklärte, dass uns nun knapp drei Stunden Busfahrt bevor stünden. Wir sollten die Zeit für etwas Schlaf oder Entspannung nutzen.

Ich versuchte etwas einzunicken, aber ich fühlte mich nicht besonders gut. Ob es an dem sehr frühen Aufstehen, der leichten Höhenluft oder dem extremen Gewackel und Geschaukel (dank zahlloser Schlaglöcher und Bodenschwellen) lag, vermag ich nicht zu sagen, aber dürfte es wahrscheinlich eine Mischung aus alledem gewesen sein. Ein Drang, mich übergeben zu wollen, wurde immer stärker. Ich versuchte durch bewusste tiefe Atmung und langsames Trinken von etwas Wasser für Besserung zu sorgen, was erstaunlich gut funktionierte.

Aus dem Fenster konnte man mittlerweile kaum noch etwas erkennen. Es war dunkel draußen und gab keine Straßenbeleuchtung mehr. Ich merkte jedoch, dass unser Fahrer immer wieder andere Fahrzeuge überholte. Es wirkte jedoch nicht so knapp, dass ich das verantwortungslos genannt hätte. Und dann fingen die Fenster des Busses auch noch an, von innen zu beschlagen. Draußen schien es bei zunehmender Höhe wohl immer kälter zu werden und drinnen im voll besetzten Bus die Luftfeuchte zu steigen.

Ein wenig konnte ich dösen, bevor irgendwann die Sonne aufging und man trotz beschlagener Fenster immer mehr von der atemberaubenden Landschaft erkennen konnte.

Tatsächlich nach knapp drei Stunden machte der Bus in einem kleinen Ort Halt und es sollte Frühstück geben. Drei lange Tische waren für Angels Reisegruppe eingedeckt. So landeteten wir gegenüber einem Paar aus Oxfordshire, wobei sie gebürtig aus einem Vorort von Athen kam, und neben einem Paar aus Australien, wenngleich er gebürtig ebenfalls aus England kam und nach eigenem Bekunden bereits in zahlreichen Ländern wie u.a. Vietnam und Thailand gelebt hätte. Schnell kam eine Unterhaltung über Perun und das Reisen im Allgemeinen in Gange. Das Frühstück war zwar etwas einfach gehalten, konnte aber halbwegs sättigen.

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Überraschend war das, was wir für Orangensaft hielten. Das Getränk war warm und zähflüssig. Offenbar war es ein gemischter Fruchtsaft, welcher mit Quinoa erhitzt wurde. Klingt deutlich weniger lecker, als es tatsächlich geschmeckt hat.

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Außerdem gönnte ich mir meinen ersten Coca-Tee, um etwas besser für die Höhe gewappnet zu sein.

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Im weiteren Verlauf des Frühstücks lernten wir Sechs, die bereits in Gespräch gekommen waren, noch zwei junge Männer ebenfalls aus England kennen, die Beide ein Austauschsemester in Kolumbien eingelegt hatten, und nun zusammen einen Peruausflug absolvierten. Einer studierte Musik, der Andere Jura. Selbstredend, dass wir Alle sehr interessiert am Alltag eines Austauschstudenten in Kolumbien waren.

Nachdem wir halbwegs gestärkt waren, hielt ich kurz das mittlerweile sehr sonnige Wetter fest, bevor es zurück in unseren Reisebus ging.

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Keine halbe Stunde später stand der nächste Stopp an. Der Ort Maca war durchaus nett gelegen, hatte selbst aber nicht sonderlich viel zu bieten. Zahllose Verkaufsstände boten Andenken, Snacks oder Getränke an. Dazu posierten einige ältere Damen in traditioneller Kleidung an der Seite eines Lamas oder Alpakas, damit man gegen ein kleines Trinkgeld Fotos machen konnte. Das sehr gute und sonnige Wetter ließ mich darüber hinweg blicken, dass das hier Alles nur Touristennepp war.

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Im Nachhinein fragen wir uns, ob es aus Tierschutzaspekten das wert war, dieses Foto gegen ein kleines Trinkgeld zu machen.

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Nach einer nur wenige Minuten dauernden weiteren Busfahrt gab es erstmal eine lokale Kaktusfrucht zu probieren, die zwar in Stücke geschnitten aussah wie Kiwi, aber äußerst sauer schmeckte.

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Angeboten wurde die Frucht von einem Verkäufer eines Cocktails, der auf dieser Frucht basieren sollte. Als Cocktail mit Pisco und weiteren Zutaten hätte es wohl deutlich süßer sein sollen, aber wir schlugen den Cocktail aus und wandten uns lieber der wunderschönen Aussicht am Mirador Antahuilque zu.

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Tatsächlich gab es hier oben auch relativ rudimentäre Toiletten, für die jedoch ein Benutzungsentgelt anfiel. Im Gegenzug sorgte ein Mitarbeiter dafür, dass mit Eimer und Wasser die Hinterlassenschaften der Nutzer manuell wegspült wurden.

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Ca. zwanzig Minuten später passierten wir die Einfahrt des Nationalparks des Colca Canyons. Für Gringos wurden 70 Soles (gute 20 Euro) pro Person fällig, die unser Reiseführer vorab bar kassiert hatte.

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Ein Mitarbeiter des Nationalparks kam in den Bus und zählte mehrfach die Personenzahl durch, bevor er sich zufrieden gab. Kurz darauf erläuterte Angel das weitere Programm. Wir hätten nun zwei Optionen. Entweder könnten wir bis zum Aussichtspunkt fahren und dort eine Stunde verbringen und dabei entsprechend viel Zeit und damit eine gute Wahrscheinlichkeit für eine Sichtung des Andenkondors haben oder alternativ mit ihm etwas früher aussteigen, um ca. eine halbe Stunde zu wandern und nur eine halbe Stunde am Aussichtspunkt zuzubringen. Wie die meisten Tourteilnehmer entschieden wir uns für die kleine Wanderung.

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Wetter und Aussicht waren fantastisch.

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Wenig später konnten wir tatsächlich den ersten Andenkondor entdecken.

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Die Strecke lies sich dazu gut laufen, wenngleich das ältere niederösterreichische Ehepaar vor uns, die offenbar Teil einer größeren deutschsprachigen Reisegruppen waren, schnaubte.

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Kurz darauf gab es wieder Kondoralarm.

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Es gab mehrere Aussichtspunkte, die teilweise mit Menschen in albernen Kondorkostümen versehen waren.

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Und wenig später noch ein Kondor, was laut Angel enormes Glück gewesen sein soll.

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Anschließend spazierten wir langsam zum Treffpunkt an der Straße.

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Tolle Bilder! Exakt dieselbe Tour habe ich im Mai letzten Jahres gemacht und war begeistert von den Kondiren.
Leider hab mir beim Mittagessen auf der Tour für mehrere Tage den Magen verdorben. Ich hoffe, das bleibt euch erspart! Passt auf euch auf
 
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Reaktionen: Nitus und mardsis

Nitus

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04.04.2013
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Tolle Bilder! Exakt dieselbe Tour habe ich im Mai letzten Jahres gemacht und war begeistert von den Kondiren.

Angel, der Reiseführer, hatte die Erwartungen noch gesenkt, denn bei der gleichen Tour am Vortag (mit angeblich viel Regen) hätte man keinen einzigen Kondor sehen können.

Insofern waren wir über die 4 oder 5 Kondoren, die wir in Summe in ihrer natürlichen spektakulären Umgebung beobachten konnten, sehr sehr erfreut.

Leider hab mir beim Mittagessen auf der Tour für mehrere Tage den Magen verdorben. Ich hoffe, das bleibt euch erspart! Passt auf euch auf

Sowas braucht man nicht! Ich hoffe, Du hattest die Reise dennoch halbwegs genießen können!

Wir hatten bisher Glück, wenngleich wir wenig ausgelassen haben. Ceviche und Tiradito sowie Essen von einfachsten Ständen konnten uns bislang nichts anhaben. Aber unsere Mägen sind ja auch härtere Kost aus Thailand gewohnt. 😉

Apropos Essen: Für uns geht es jetzt gleich zum ersten Frühstück im Hotel Paracas - Luxury Collection, das bisher einen sensationell guten Eindruck macht. Bin schon gespannt, was es geben wird.

Mit dem Reisebericht wird es wahrscheinlich erst heute Nacht deutscher Zeit weitergehen. Habe noch einige Tage aufzuholen, wenngleich hier bestes Strandwetter lacht.
 

Nitus

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Tag 6 - 14 Stunden Tabgesausflug sind schon lange

Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt stand unser Bus für den Zustieg bereit.

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Angel erläuterte, dass uns nun eine 45-minütige Aktivität nach Wahl erwarten würde. Wir könnten zwischen heißen Quellen, Zipline oder Kayak wählen. Nachdem sowohl Aktivitäten im offenen Wasser als auch in der Luft ohne festen Boden für mich ausscheiden, wurden es die heißen Quellen, wenngleich ich auch darauf nicht so richtig Lust hatte. Dazu kam, dass alle Aktivitäten natürlich noch zusätzlich bezahlt werden mussten. Mit umgerechnet knapp 4 Euro p.P. waren die heißen Quellen auch die günstigste Alternative.

Zuerst wurden die Gäste abgesetzt, die sich für das Kayaking entschieden hatten.

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Wenige Hundert Meter weiter durften dann wir mit dem Großteil der anderen Tourteilnehmer aussteigen.

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Fast zeitgleich mit uns traf eine größere Reisegruppe junger Leute aus verschiedenen Ländern ein, so dass es sich schon am Eingang bei der Entrichtung der 15 Soles p.P. staute.

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Bis wir uns dann endlich in ein frei gewordenen Umkleidekabinen umziehen und unsere (Wert-)Sachen in (nicht abschließbaren) Fächern verstauen konnten, waren in Summe zwanzig Minuten seit Ankunft vergangen. Wir badeten eher pro forma in einem Thermalbecken, das mir eigentlich zu heiß war. Aufgrund der großen Menge an Gästen war das eher eng und nicht wirklich entspannend, wenngleich die meisten anderen Badegäste aufgrund der hohen Temperatur bald weiterzogen.

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Die Lage am Fluss hätte eigentlich Potenzial, aber irgendwie wirkte das Thermalbad ein wenig lieblos dahingeklatscht. Verträge bzw. Absprachen mit Touranbietern schienen offenbar das Einkommen gesichert zu haben.

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Etwas enttäuscht zogen wir uns nach dem einen eher kurzen Bad wieder um und machten uns frühzeitig auf den Rückweg zum Treffpunkt. Dazu musste eine ziemlich wackelige Hängebrücke ein zweites Mal überwunden werden.

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Nachdem Alle wieder an Bord waren, ging es den Weg, den wir vormittags gekommen waren, größtenteils wieder zurück. Im Ort Chivay sollte es dann in einem Büffet-Restaurant unser Mittagessen geben. Interessanterweise war das Mittagsbüffet nur für die Gäste inklusive, die direkt bei Peru Baby Lama gebucht hatten. So hatten wir dies für insgesamt 28 USD p.P. getan und konnten uns auf ein kostenloses Büffet freuen. Alle anderen Gäste, über welche Buchungskanäle diese auch immer gebucht hatten, mussten pro Person umgerechnet noch ca. 11 Euro berappen.

Das Speisenangebot bot vor allem peruanische Gerichte. Am Büffet waren viele klar erkennbare Speisen mit Schildern beschriftet, wohingegen lokale Spezialitäten nicht näher erklärt wurden. Ich füllte mir Kartoffeln, Ceviche, Alpaka saltado, Reis, Bohnen, frittiertes Hähnchen und Schweinefleisch auf.

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Das Essen hätte ich als solide Kantinenqualität eingeordnet. Es schmeckte, war aber jetzt wirklich nichts Besonderes. Beim Essen unterhielten wir uns wieder sehr angeregt mit dem britisch-griechischen Paar aus Oxfordshire, sodass die Zeit schnell verging.

Gegen kurz nach 13 Uhr war dann Aufbruch angesagt. Wir zahlten unsere Getränke und es ging von Chivay mit dem Bus steil bergauf, sodass man wenig später einen tollen Blick über die Stadt erhalten sollte.

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Eine gute halbe Stunde später hielten wir am ca. 4.910 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Mirador de los Andes.

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Die Luft fühlte sich tatsächlich sehr dünn an. Das Bewegen fiel deutlich schwerer als gewohnt. Dennoch schauten wir uns ein wenig um und nahmen die Hinweistafeln zur Kenntnis, die die umgebenden Berge und Vulkane benannten.

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Nochmal gute 30 Minuten später waren wir wieder deutlich niedriger und auch die Sonne war zurück. Hier konnten wir dann Lamas und Alpakas aus nächster Nähe begutachten.

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Eine weitere halbe Stunde später gab es eine kurze Toiletten- und Shoppingpause, bei der wir jedoch erschöpft im Bus verblieben und mit Zoom folgende Entdeckung machten.

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Die weitere Rückfahrt bot teilweise sehr schöne Aussichten, die uns am Morgen wegen der Dunkelheit verborgen geblieben waren.
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Ich unterhielt mich ein wenig mit dem neben mir sitzenden Franzosen aus Strasburg. Er und seine Frau würden nicht sonderlich viel reisen, aber dennoch einmal pro Jahr eine Fernreise unternehmen. Dieses Jahr wären Beide 50 geworden und das wäre der Grund, mit Peru ein besonderes Ziel zu besuchen. Die Reise hätten sie komplett selbst geplant. Ich musste lachen, denn auch ich würde in Kürze 50 werden und natürlich waren auch wir nicht pauschal sondern individuell geplant unterwegs.

Für ein bisschen Erheiterung konnte ich dann noch sorgen, als der in Australien lebende Brite das französische Paar fragte, woher sie kämen. "From France" resultierte in der Frage nach dem genauen Ort. Strasburg kannte der Brite offenbar nicht, worüber der Franzose etwas verwundert war. Ich mischte mich ein und meinte, dass das der Ort mit dem besten Sauerkraut wäre, wenngleich man dies dort "Choucroute" nennen würde. Der Brite fragte, ob es Sauerkraut wirklich in gut gäbe, und der Franzose schien selbst kein großer Fan von Choucroute zu sein.

Die letzten 30-45 Minuten näherten wir uns dann dem Stadtzentrum Arequipas, was mit eher zähfließendem Verkehr verbunden war. Irgendwann meldete sich Angel wieder zu Wort und erklärte, dass wir gleich das Ziel unweit der Altstadt erreicht hätten. Hier müssten wir dann Alle aussteigen, aber zu den Hotels wäre es jeweils zu Fuß nicht weit. Nicht nur wir waren irritiert, nicht zurück zum jeweiligen Hotel gefahren zu werden. Allerdings hätte dies im abendlichen Berufsverkehr wahrscheinlich auch einfach zu lange gedauert, alle Hotels anzufahren.

So liefen wir nach dem 14-stündigen Ausflug die knapp 15 Minuten zum Hampton by Hilton, wo wir uns erst ein wenig frisch machten, um dann später zum Abendessen aufzubrechen.

Für das heutige Abendessen hatte ich das Zingaro ausgewählt. Zu unserer Überraschung dinierte hier nur ein älteres Touristenpaar. Dennoch musste man erst klären, ob man einen Tisch für uns hätte. Nachdem dies bestätigt war, fiel uns eine für ca. 20 Personen eingedeckte Tafel auf, die dann wohl der Grund für die Zurückhaltung war.

Wir erhielten Plätze neben der offenen bzw. hinter Plexiglas gut einsehbaren Küche und wählten unseren ersten klassischen Pisco Sour dieser Reise.

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+1 wählte eine Garnelensuppe, die ihm trotz (oder wegen?) der vielen ungewohnten Einlagen (u.a. Reis, Kartoffeln, Kürbis, Ei) sehr schmecken sollte. Ich probierte die Brühe, die tatsächlich kräftige Garnelenaromen bot.

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Für mich sollte es ein Alpakasteak mit Rosmarinsauce sein, was sehr gut harmonierte und mir richtig gut gefiel.

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Noch während wir die letzten Bissen genossen, traf eine große französische Reisegruppe samt ihrem Reiseleiter ein. Adhoc wurde es ungemütlich, denn die Gruppe war laut und drängelte sich mehrfach eng an unserem Tisch vorbei. Einerseits deshalb und andererseits aufgrund unserer Müdigkeit nach dem frühen Austehen und der insgesamt ca. 14-stündigen Tour zahlten wir direkt, nachdem wir aufgegessen hatten, und machten uns auf direktem Weg zurück zum Hotel.

Hier fanden wir satt, müde, zufrieden und voller Eindrücken schnell in den Schlaf.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 7 - Markt in Arequipa

Von unserem ersten Morgen in Arequipa hatten wir das Frühstück im Hampton by Hilton in sehr guter Erinnerung. Am Vortag war es dann aufgrund des sehr früh startenden Tagesausfluges nur eine kleine Frühstückstüte mit Sandwich, Apfel, Saft und Müsliriegel. Heute jedoch fehlte nicht nur der Räucherlachs sondern auch das gulaschartige Gericht, das wir vom ersten Tag kannten. Als Ausgleich bedienten wir uns heute an den Süßigkeiten.

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Nach dem Frühstück fragten wir, ob wir einen Late-Check-Out erhalten könnten, da unser Flug nach Cusco erst am Abend ginge. Leider konnte oder wollte man nichts Späteres als 13 Uhr bestätigen. Nicht nur diesbezüglich zeigte sich, dass ein Marriott Platinum oder Titanium in meinen Augen deutlich wertvoller ist als ein Hilton Diamond.

Wir machten uns zu Fuß auf Richtung Zentralmarkt, den +1 gerne besuchen wollte. Dabei fiel uns mal wieder ein gut erhaltener originaler VW Käfer auf.

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Unweit des Marktgebäudes fanden einige Läden mit katholischem Merch unsere Beachtung, wobei einige Figuren schon recht kitschig wirkten.

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Schließlich mussten wir nur noch die Straßenseite wechseln, um das Marktgebäude zu erreichen.

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Vor der Markthalle wurde frisiert. Wir interpretierten dies als eine Art Trainingscamp für Nachwuchsfriseure.

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Am Eingang der Halle thronte eine Jesusfigur, bei der man Kleingeld als Spenden einwerfen konnte.

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Wir entdeckten einen Stand, der Joghurt flaschenweise anbot, wenngleich uns Farbe und Darreichungsform eher an Weichspüler erinnerten.

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Deutlich besser gefielen uns die sehr ordentlichen bestückten und dekorierten Obststände.

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Erwartungsgemäß gab es eine große Auswahl an Kartoffelsorten.

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Aber auch Mais gab es hier in verschiedensten Sorten und Darreichungsformen.

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"Chuno" mussten wir erst ergooglen und zweifelten dennoch, ob es sich wirklich um dehydrierte Kartoffeln handeln konnte.

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Der Käsestand wirkte weniger spektakulär.

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Bei den Fleischständen hoffte ein Hund, dass etwas für ihn abfallen würde.

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Wir kauften eine Tüte riesiges lokales Popcorn, das erstaunlich gut schmeckte.

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An einem Chicha-Stand sollte es für uns eine kleine Flasche dieses leckeren aus fermentiertem lila Mais bestehenden Getränkes sein.

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Anders als die Variante, die wir die Tage probiert hatten, war diese Version deutlich weniger süß und etwas säuerlich, was uns bzw. vor allem mir sehr gefiel. Die Flasche war entsprechend schnell geleert.

Anschließend spazierten wir durch die Saft-Straße, bestellten aber trotz zahllosen Ansprachen der diversen Saftpresserinnen nichts.

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Schließlich verließen wir den Markt, nur um in einem Nachbargebäude ein Einkaufszentrum für günstige Kleidung zu finden, in welchem verschiedene kleine Händler ihre Waren anboten. Vergleichbare Einkaufszentren kannten wir aus Thailand.

Seit Tagen wies die Wettervorhersage für Cusco und Machu Picchu für den Zeitraum unseres dortigen Aufenthaltes regnerisches Wetter mit teils Dauerregen aus. Ich hatte zwar eine Regenjacke eingepackt, aber nur Jeans- bzw. Baumwollhosen dabei, die bei Regen eher unpraktisch sind. Ursprünglich war mein Plan, auf der Fahrt zum Flughafen Arequipa noch im großen lokalen Einkaufszentrum zu halten, um bei Northface oder Columbia eine Trekkinghose aus Synthetik zu kaufen. Mit dem nun entdeckten Einkaufszentrum wollten wir jedoch probieren, Geld und Zeit zu sparen.

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Es bedurfte mehrerer Verkaufsgespräche in verschiedenen kleinen Läden, bis ich endlich eine halbwegs passende Hose fand. Die Länge und Weite waren in Ordnung und das Material schien wasserabweisend zu sein. Lediglich das Design wirkte eher rustikal. Für umgerechnet 12 Euro war dies zu verschmerzen, zumal ich Machu Picchu nicht als Catwalk ansah, sondern auch bei schlechtem Wetter halbwegs trocken das Weltkulturerbe erleben wollte.

Wir spazierten noch etwas umher, sagen uns die umliegenden Geschäfte und die umliegende Gegend an.

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Besonders ein großer Laden, der eine Vielzahl traditioneller Heilkräuter anbot, fand mein Interesse. Generell hatten wir den Eindruck, dass die traditionelle peruanische Medizin ein unglaublich umfangreiches Angebot für die verschiedensten Leiden hatte.

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Spannend fanden wir auch, dass man auf der Straße frisch gemahlenen Kaffee kaufen konnte.

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Langsam spazierten wir zurück zum Hotel, um rechtzeitig auszuchecken.

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Nachdem wir unsere Koffer gepackt hatten, hielten wir noch ein letztes Mal den "Nice View" von unserem gleichnamigen Zimmer fest.

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Nach dem Checkout ließen wir unsere Koffer für eine Weile im Hotel. Wir hingegen suchten nach einem Restaurant für ein Mittagessen. Das bei Google Maps gefundene peruanisch-asiatische Fusion-Restaurant stellte sich bei näherer Betrachtung vor Ort als liebloser (und überteuerter) Schnellimbiss heraus. Auf dem Weg dorthin hatten wir jedoch ein kleines Lokal gefunden, das sich offenbar eher an Einheimische wandt. Das für 11 Soles (ca. 2,70 Euro) angebotete Mittagsmenü mit Vor- und Hauptspeise klang sehr günstig.

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Der Innenraum wirkte rustikal aber nicht ungemütlich.

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Ich wollte gerne "Rocoto relleno" (gefüllte scharfe peruanische Paprika) probieren, und +1 das "Adobo", eine scharfe Suppe mit Schweinefleisch. Der Wirt erklärte, dass diese Gerichte deutlich teurer seien. Sie seien ja auch unter "Extras" gelistet. Ob das jetzt Spezialpreise für Ausländer wurden oder auch ein Peruaner für diese umfangreicheren Gerichte hätte so viel bezahlen müssen, bleibt ungewiss. Tatsächlich waren wir aber Beide geschmacklich äußerst zufrieden und befanden das Essen hier als das bisher beste Essen unseres bisherigen Urlaubes.

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Nach den großen Portionen gelüstete es uns nach einem Verdauungskaffee. Nachdem wir in der Nachbarschaft kein Café fanden, das uns zusagte, kehrten wir zum Hotel zurück. Wir hatten ganz vergessen, dass es hier ein Café gab, wo wir halbwegs ordentliche Heißgetränke erhalten sollten. Da wir noch reichlich Zeit hatten, schrieb ich etwas am Reisebericht.

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f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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Nach dem Checkout ließen wir unsere Koffer für eine Weile im Hotel. Wir hingegen suchten nach einem Restaurant für ein Mittagessen. Das bei Google Maps gefundene peruanisch-asiatische Fusion-Restaurant stellte sich bei näherer Betrachtung vor Ort als liebloser (und überteuerter) Schnellimbiss heraus. Auf dem Weg dorthin hatten wir jedoch ein kleines Lokal gefunden, das sich offenbar eher an Einheimische wandt. Das für 11 Soles (ca. 2,70 Euro) angebotete Mittagsmenü mit Vor- und Hauptspeise klang sehr günstig.

Ich wollte gerne "Rocoto relleno" (gefüllte scharfe peruanische Paprika) probieren, und +1 das "Adobo", eine scharfe Suppe mit Schweinefleisch. Der Wirt erklärte, dass diese Gerichte deutlich teurer seien. Sie seien ja auch unter "Extras" gelistet. Ob das jetzt Spezialpreise für Ausländer wurden oder auch ein Peruaner für diese umfangreicheren Gerichte hätte so viel bezahlen müssen, bleibt ungewiss. Tatsächlich waren wir aber Beide geschmacklich äußerst zufrieden und befanden das Essen hier als das bisher beste Essen unseres bisherigen Urlaubes.

Kommt drauf an was du am Ende bezahlt hast für dein Extra - aber das ist ganz normal in Peru. Als ich vor Jahren drei Wochen in Lima zu einem Sprachkurs war hab ich in verschiedenen Lokalen diese günstigen aber trotzdem qualitativ hochwertigen Mittagsmenüs gegessen, die in Miraflores zwischen 10 und 15 Soles lagen (Vorspeise, Hauptspeise, Dessert + Drink) - im Zentrum von Lima lagen die Preise bei 8-12 Soles .Die Lokale in Miraflores waren aber eher in Nebenstraßen versteckt.

Diese Restaurants hatten meist Extras - die es allerdings nicht zum Menupreis gab.

Interessant war auch das Venue-Sharing - es gab etliche dieser Mittags-Menü-Lokale, die sich für den Mittagsservice in einen anderen Betrieb (z.b: Bars) eingemietet haben - so teilten sich Betreiber die Kosten für Pacht und der Laden war ganztägig nutzbar.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 7 - Von Arequipa nach Cusco

Ca. eine Stunde später wollten wir aufbrechen. Allerdings hatte der einzige Mitarbeiter, der das eingelagerte Gepäck ausgeben könnte, gerade Pause. So mussten wir nahezu eine Viertelstunde warten, bevor wir unser nur ca. zwei Stunden zuvor eingelagertes Gepäck zurück erhalten konnten. Ich rief uns ein Uber und wenig später fuhr ein Fahrer mit einem eher kuriosen Gefährt vor.

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Der Fahrer hatte von innen die seitliche Schiebetür geöffnet. Wir sollten unser Gepäck selbst in den Fahrgastraum verladen. Tatsächlich war die Sitzbank sehr weit hinten montiert, sodass vor uns sehr viel Platz für Gepäck verblieb. Einerseits praktisch andererseits für uns Fahrgäste nicht nur beim Ein- und Ausstieg eher unbequem.

Eine halbe Stunde später trafen wir am Alfredo Rodríguez Ballón Flughafen von Arequipa ein.

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Obwohl es noch fast drei Stunden bis zum Abflug waren, nahm man am "Premium"-Checkin-Schalter von Latam unser Gepäck bereits an und druckte uns Bordkarten aus. An der Sicherheitskontrolle wurden wir jedoch zurückgewiesen, da man den sehr kleinen Sicherheitsbereich frühestens zwei Stunden vor Abflug betreten dürfe. Wir erklärten, dass wir die Lounge im Sicherheitsbereich besuchen wollten, und wurden damit an einen separaten Schalter verwiesen. Dort erklärten wir erneut unseren Wunsch und wiesen auf unsere Priority Pässe hin. Ohne irgendwelche Nachweise sehen zu wollen signalisierte die Mitarbeiterin am Schalter ihrer Kollegin am Zugang zur Sicherheitskontrolle, uns durch zu lassen.

Die Sicherheitskontrolle verlief schnell und wir konnten so die Treppe nach unten zur einzigen Lounge des Flughafens nehmen. Der Eingang wurde jedoch durch eine fünfköpfige Familie versperrt. Ich war über die sehr knappe Shorts aus einem Seersucker-Stoff des Familienoberhauptes sehr verwundert und musste mich in Geduld üben, da die Klärung des Zuganges für alle Beteiligten mehr Zeit in Anspruch nahm, als mir und wahrscheinlich auch dem Träger dieser badehoseähnlichen Shorts lieb war.

Als wir dann endlich an der Reihe waren, waren der QR-Code aus meiner Priority-Pass-App und unsere beiden Bordkarten schnell gescannt. Die Lounge war erwartungsgemäß eher klein, aber wir fanden gemütliche Plätze. Das Büffet sprach uns nicht sonderlich an, aber waren wir auch noch satt vom üppigen Mittagessen.

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Es hätte auch kostenpflichtige Speisen gegeben, aber auch diese ignorierten wir.

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Dafür kühlte der Bierkühlschrank sehr gut. Dieser schien zwar nicht übermäßig gut bestückt zu sein, aber für uns sollte es reichen.

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Nachdem der Inbound aus Lima nach Arequipa, der uns von Arequipa weiter nach Cusco fliegen sollte, deutlich vor der Zeit in AQP gelandet war, machten wir uns auch zeitig auf zum Gate und reihten uns in die Warteschlange für die Boardinggruppe 1 ein.

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Kurz darauf erkannte ich das Paar aus Strasburg von unserem Tagesausflug, die nach Blickkontakt auf uns zukamen, um uns kurz zu grüßen. Sie waren auf den gleichen Flug gebucht und setzten sich nach einem kurzen Plausch wieder im Wartebereich hin.

Wenige Minuten später startete das Boarding. Auf dem Weg zum Flugzeug konnten wir erst eine Maschine von JetSMART und dann unser Flugzeug bewundern.

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Bereits beim Boarding wurde jedem Gast ein Quinoa-Riegel in die Hand gedrückt, was offenbar die Eco-Verpflegung war, für dessen Verteilung aufgrund des kurzen Fluges in der Luft keine Zeit war.

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Ich wunderte mich etwas über den Zustand der Ladedose an meinem Platz.

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In Arequipa ging bereits die Sonne unter.

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Pünktlich ging es los. Kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde in der Premium Economy der überschaubare Snack verteilt, der für knapp 40 Flugminuten dann aber doch in Ordnung ging.

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Ca. 20 Minuten vor der geplanten Zeit landeten wir in Cusco auf nun ca. 3.400 Metern Höhe verglichen mit ca. 2.300 Metern in Arequipa.

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Der Flughafen von Cusco schien ebenfalls recht überschaubar zu sein. Schnell erreichten wir die Ankunftshalle, wo ein Flugzeug ausgestellt war.

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Ungewöhnlich fand ich, dass das Gepäckband, auf dem unsere Koffer ausgegeben werden sollten, nur wenige Schritte von einer einfachen Außentür entfernt lag, hinter der bereits Taxen auf ihre Fahrgäste warteten.

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15 Minuten nach dem Aufsetzen auf der Landebahn konnten wir unsere Koffer schon wieder in Empfang nehmen! Keine fünf Minuten später saßen wir dann auch schon im Uber zum gebuchten Hotel, dem Hilton Garden Inn Cusco, das auf einer Anhöhe auf genau der anderen Seite von Cusco lag.

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Unser Uber-Fahrer überreichte uns Informationsmaterial für mögliche Ausflüge, die wir jedoch (dummerweise) ausschlugen, und fuhr uns sicher und zügig durch den leicht zähen Verkehr Cuscos zum Hotel.

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Im Hilton Garden Inn wurde ich (als noch DKB-Diamond) überschwänglich begrüßt. Es gäbe für uns eine Suite, nicht nur Continental sondern Buffet Breakfast und 20% Rabatt im Restaurant. Dazu konnten wir einen Late-Check-Out bis 13 Uhr heraushandeln, denn Hilton Diamond gibt ja anders als mein Marriott-Status keinen garantierten Late-Check-Out mehr. Schließlich durften wir einmal am Glücksrad drehen. +1 erkannte, dass zwei kostenlose Getränke für uns die beste Option waren, und drehte so zaghaft, dass der Zeiger nur um drei Felder auf das gewünschte Feld weiterrutschte. Die wirklich sehr freundliche Check-in-Mitarbeiterin lachte und stellte direkt einen Gutschein über zwei Freigetränke aus, den wir bis 23 Uhr an der Hotelbar einlösen könnten.

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Neben uns checkten parallel zwei britische Paare ein. Sie fragten uns, was man tun müsse, damit man am Glücksrad drehen dürfe. Ich antwortete, dass man Hilton Diamond sein müsse, wenngleich man ja vielleicht auch als Gold oder Member drehen könnte. Eine der Damen antwortete, dass dies ihr erster Hilton-Aufenthalt sei, was ich bei dem offensichtlichen Lebensalter schon überraschend fand.

Wir wurden zu unserer Suite mit der repräsentativen Zimmernummer "1", die sich ebenso wie die Rezeption auf der höchsten Etage der Anlage befand, von der freundlichen Rezeptionisting begleitet. Wir staunten über das "Sonnentor" und den bunten Teppich vor unserer Suite. Die Mitarbeiterin meinte, dass dies extra für uns sei.

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Die Suite selbst bot angenehm viel Platz, was wir, die mit zwei recht großen Koffern unterwegs waren, sehr zu schätzen wussten.

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Der Ausblick aus den Fenstern gegen 20 Uhr abends wirkte verheißungsvoll.

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Da sich doch etwas Hunger breit machte, spazierten wir vom Hotel ein wenig bergab, um nach etwas Essbarem zu suchen. Wir hatten die Wahl zwischen zwei sehr einfachen Grillhähnchenlokalen, einer Straßenhändlerin, die Nudeln mit Reis und Kartoffeln sowie in einer mit Gas befeuerten Minifriteuse frittierten Hähnchenstücken anbot, oder einem schlecht besuchten Sandwichladen. Da mir fies frittiertes Hähnchen mit noch fieseren Stärkebeilagen so gar nicht zusagte, überzeugte ich +1, ein Sandwich zu probieren.

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Die gewählten Sandwiches mit "Chicharron de Chancho" sättigten und schmeckten ganz ordentlich, wenngleich das jeweils große Stück Süßkartoffel und die Katoffelsticks etwas ungewöhnlich wirkten.

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Satt spazierten wir zurück zum Hilton Garden Inn und mussten feststellen, dass die Nachbarschaft des Hotels schon etwas einfacher war.

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Im Hotel suchten wir direkt die Bar auf, um den von +1 erdrehten Getränkegutschein für zwei Pisco Sour einzulösen.

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Nitus

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Tag 8 - Ein Morgen in Cusco oder es regnet in Sacsayhuamán

Bereits seit einigen Tagen war die Wettervorhersage für unseren anstehenden Besuch in Cusco und Machu Picchu konsistent schlecht mit viel Regen und keiner Sonne. Insofern verwunderte es nicht, dass beim Aufziehen der Vorhänge die Aussicht ein wenig traurig aussah.

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Wir machten uns auf zum Frühstück und wurden direkt überrascht, dass wir uns als Hilton Honors Diamond nicht nur am Büffet bedienen sondern uns auch etwas aus der Hilton Honors Frühstückskarte aussuchen durften. Dazu wurde uns direkt Spezialitätenkaffee statt dem einfachen Filterkaffee angeboten.

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Wir schauten am Büffet vorbei, das jedoch eher durchschnittlich ausfiel.

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Neben Kaffee gönnten wir uns Coca-Tee, um dem Körper beim Akklimatisieren auf die nun größere Höhe zu helfen.

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Wenig später gab es einen Gruß des Patissier des Hauses.

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Und kurz darauf trafen auch mein Egg Benedict und +1s Chicken Quesadilla ein.

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Der Puderzucker zu den pikanten Gerichten irritierte zwar, aber ansonsten schmeckte es.

Nachdem der Regen aufgehört hatte, erkundeten wir nach dem Essen die Außenbereiche des Hotels. Vor dem Frühstücksrestaurant hatten zwei ältere Damen in traditionellem Outfit Platz genommen, um verschiedene Souvenirs zu verkaufen und ein Lama für Fotos gegen ein kleines Trinkgeld anzubieten.

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Ferner fanden wir einen Raum mit einer tollen Aussicht über Cusco.

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Gegen kurz vor 9 Uhr brachen wir auf zum Sacsayhuamán, einem historischen Inkakomplex unweit des Hotels. Ich hatte uns ein Uber gerufen, das uns entsprechend fuhr. Allerdings wollte uns der Fahrer am Ende einer langen Treppe absetzen, was wohl das von mir eingegebene Ziel war. Der Fahrer nahm unsere Irritation wahr und meinte, dass es einen anderen Eingang gäbe, zu dem er uns für "Propina" (also ein Trinkgeld) fahren würde. Ich willigte ein.

Kurz darauf fanden wir uns an einem Eingang wieder, wo auch diverse Autos, Minibusse und Reisebusse parkten. Hier schienen wir wohl richtig zu sein. Ich wählte ein Trinkgeld in der Uber-App aus, das in etwas dem zuvor angezeigten Fahrpreis entsprach. Anschließend reihten wir uns in die Schlange am Eingang ein.

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Am Ticketschalter wurden pro Peron umgerechnet happige 17 Euro fällig. Dafür wären aber auch vier Sehenswürdigkeiten inklusive. Wir mussten nur noch unsere Namen auf die erhaltenen Tickets schreiben und konnten schon mit dem Beusch von Sacsayhuamán beginnen.

Wir fotografierten die Übersichtskarte, da setzte es auch bereits wieder zu regnen ein.

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Glücklicherweise hatten wir unsere Regenjacken dabei und versuchten dementsprechend, uns von dem Regen wenig anhaben zu lassen, und erkundeten das Gelände der alten Inkastadt.

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Es war schon faszinierend, wie passgenau sich die Steine ineinander fügten.

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Wir erklommen einen Hügel.

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Die Aussicht sowohl auf den Inkakomplex als auch auf die Stadt waren trotz Regen echt toll.

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Wir spazierten weiter zum Aussichtspunkt.

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Von hier konnte man auch zur benachbarten Sehenswürdigkeit, dem "weißen Christus" blicken.

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Auch erkannten wir in der Ferne den Flughafen, an dem wir am Vorabend gelandet waren.

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Aber auch die Blicke auf die Details der Stadt Cusco machten Lust darauf, diese bald zu erkunden.

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Wobei der aktuelle Regen schon sehr nervte. Wir versuchten dennoch, den Besuch des Inkakomplexes Sacsayhuamán zu genießen und mehr von diesem zu erkunden.
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Nitus

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Tag 8 - Von Sacsayhuamán über Cristo Blanco ins Zentrum von Cusco

Zwei Sachen nervten mich: der weiterhin anhaltende Regen und die Menge an Touristengruppen.

An Sehenswürdigkeiten sind ja andere Touristen zu erwarten, aber Reisegruppen haben die unangenehme Eigenschaft, sich ohne Rücksicht auf andere Besucher um ihren Reiseführer zu scharen, sodass man teilweise weder an ihnen vorbei kommt noch für Verständnis werben kann, sich doch vielleicht nicht allen anderen Besuchern in den Weg zu stellen.

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Dennoch versuchten wir, das Beste aus unserem Besuch hier zu machen, denn die Anlage war schon faszinierend.

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Ein Highlight war sicherlich das Sonnentor, das ich möglichst schnell vor der nächsten herannahenden Reisegruppe fotografierte, um es anschließend dieser überlassen zu können.

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Wir erkundeten noch ein wenig das weitläufige Gelände im weiterhin anhaltenden Regen.

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Ich versuchte herauszufinden, welche weiteren drei Sehenswürdigkeiten in unserem Eintrittsticket enthalten waren. Tatsächlich lagen die drei anderen historischen Orte zu weit entfernt, um diese zu Fuß erreichen zu können. Laut Uber-App waren dazu keine Fahrer vor Ort und ich zweifelte ein wenig daran, ob selbst als "Uber Comfort" ein Fahrer bis hierher fahren würde, um uns zu den nächsten Sehenswürdigkeiten zu bringen. Und dann blieb die Ungewissheit, ob und wie wir von dort wieder zurück kommen würden, zumal wir gegen 13 Uhr aus dem Hotel auschecken mussten.

So entschieden wir, die ca. 17 Euro allein für diese Sehenswürdigkeit gezahlt zu haben, und wollten zum kostenlos erreichbaren weißen Christus bzw. "Cristo Blanco" spazieren.

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Wir passierten eine Ticketkontrolle, die uns suggerierte, dass wir nun nichtmehr zurückkehren könnten. Anschließend mussten wir uns für den Fußweg nach Cusco oder eben zum "Cristo Blanco" entscheiden, wobei wir den Weg zu Letzterem wählten.

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Wir schauten noch einmal zurück auf die Inkafestung.

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Und dann lag ein kleiner Aufstieg vor uns.

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Wenige Minuten später näherten wir uns bereits dem über Cusco thronenden Christus.

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Bei dem Regen hatten wir den Ort für uns allein.

Ein Stück weiter gab es noch drei Kreuze, die man bei gutem Wetter auch aus dem Stadtzentrum Cuscos erkennen konnte.

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Die Aussicht war von hier witterungsbedingt auch eher durchwachsen.

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Wir schauten noch kurz zurück auf den trostlosen Parkplatz, wo die einzige anwesende Souvenirverkäuferin sich bemühte, ihre Waren ausreichend vor dem Regen zu schützen.

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Daraufhin nahmen wir den kurzen Weg zurück, den wir gekommen waren und folgten anschließend der Beschilderung zum Stadtzentrum Cuscos. Leider bestand der Weg aus eher rutschigen Steinen, sodass wir nur sehr langsam voran kamen.

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Cusco rückte aber mit jedem Schritt näher.

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Als es dann langsam städtischer wurde, hörte auch der Regen langsam auf.

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Wir entdeckten wenig später eine sehr belebte Seitenstraße, in die wir entsprechend abbogen.

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Von hier gelangte man zu einem historischen Aquädukt, das ebenfalls gut besucht war.

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Man spazierte entgegen des Wasserflusses rechts auf das Aquädukt zu, musste eine kleine Treppe nach unten nehmen, sollte offenbar das Rinnsal überqueren, um dann auf der anderen Seite zurück zu spazieren.

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Von hier waren es nicht mehr weit zum (touristischen) Zentrum Cuscos.

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Nitus

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Tag 8 - Auf dem Weg von Cusco nach Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo

Wir schauten uns ein wenig am Hauptplatz von Cusco um.

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Von hier konnte man auch hoch zum "Christo Blanco" schauen, wo wir kurz zuvor noch gewesen waren.

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Vor der anstehenden Weiterreise nach Aguas Calientes bzw. Machu Picchu wollte ich noch etwas Bargeld abheben, da ich mir nicht sicher war, wie gut man dort mit Kreditkarte zahlen könnte. Der erste im Zentrum Cuscos angesteuerte Multired-Automat der Nationalbank verharrte nach Eingabe von PIN und gewünschtem Betrag Ewigkeiten mit einer Wartemeldung. Irgendwann wurde ein Fehler angezeigt und meine Karte wieder ausgespuckt. Ein hinter mir wartender Franzose meinte, dass der Automat offenbar seit Tagen defekt sei.

Wir steuerten als Nächstes einen Automaten der "Caja Cusco" an, die ebenfalls das Abheben von peruanischen Soles mit ausländischen Karten ohne Gebühr ermöglichen sollte. Hier wurde mir allerdings eine Gebühr von umgerechnet ca. 4,50 Euro angezeigt. Ein stolzer Preis für das Abheben von ca. 100 Euro, dem Höchstbetrag an fast allen Geldautomaten in Peru. Eigentlich hätte ich gerne mehr als 100 Euro abgehoben, aber bei der Gebühr beließen wir es erstmal dabei.

Eher durch Zufall kamen wir wenig später an einer großen Filiale der Nationalbank Perus vorbei. Im Foyer gab es einen Multired-Automaten, der tatsächlich die gebührenfreie Abhebung von weiteren 400 Soles (also ca. 100 Euro) ermöglichte. Nachdem so mein kalendermonatliches Limit von 200 Euro kostenlosen Bargeldabhebungen meiner Curve-Karte ausgeschöpft war, zogen wir weiter. Erst danach überlegte ich, ob es nicht evtl. geschickt sein könnte, noch etwas mehr Bargeld dabei zu haben. So drehten wir um, nur um festzustellen, dass der Automat nun außer Betrieb war. Ein Mitarbeiter verwies uns nach draußen in die Seitenstraße, wo in einem kleinen Automatenraum fünf Multired-Automaten verfügbar waren. Leider wurden zwei der Automaten durch jeweils ein ausländisches Paar blockiert, die auch für ihre längere Recherche an ihren Handys die Automaten nicht für andere der zahllos wartenden Personen freigaben. So kostete es uns nun etwas Wartezeit, bevor +1 mit seiner Revolut-Karte ebenfalls ohne Zusatzgebühren 400 Soles abheben konnte. Dabei konnten wir feststellen, dass der Kurs von Curve tatsächlich etwas besser war als der von Revolut.

Mit dickem Portemonnaie nahmen wir ein Uber zurück zum Hilton Garden Inn. Dort packten wir noch ein wenig um, denn für die Zugfahrt nach Machu Picchu war pro Person nur ein Rucksack mit max. 8kg Gewicht inklusive. So ließen wir unsere großen Koffer sowie eine Tasche im Hotel.

Beim Check-Out fragte ich die sehr freundliche Mitarbeiterin, ob sie mir sagen könnte, wo man aktuell Tickets für den Bustransfer von Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo zum Eingang von Machu Picchu kaufen könnte. Sie versicherte sich bei ihrer Kollegin von der Tourplanung und Beide waren sich einig, dass man dies ganz einfach auf der Webseite von Consettur tun könne. Ich war überrascht und prüfte dies direkt mittels meines Handys. Und tatsächlich Consettur verkaufte wieder Tickets, sodass ich später online für den Folgetag zwei Tickets von der Stadt Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo zum Eingang der Inkasehenswürdigkeit und zurück kaufen sollte,

Details Anreise Machu Picchu

An dieser Stelle vielleicht ein kurzer Einschub mit Hintergründen zur Anreise zu bzw. den Details eines Besuchs von Machu Picchu. Offenbar entscheiden sich viele Besucher von Machu Picchu dafür, eine Reiseagentur mit dem Komplettpaket zu beauftragen, was wohl auch die einfachste Variante sein dürfte. Da mir als Pfennigfuchser die Preise dafür jedoch etwas zu hoch erschienen, recherchierte ich, wie man Machu Picchu auch auf eigene Faust besuchen könnte. Nach dem Lesen einiger Webseiten und dem Schauen einer YouTube-Videos schien es gar nicht so schwer:

Für den Besuch von Machu Picchu muss man auf der Ticket-Webseite des Kulturministeriums entsprechende Eintrittskarten vorab erwerben. Seit einigen Monaten gibt es keine Tickets mit pauschalem Zugang mehr, mit denen man sich frei in Machu Picchu und auf den umliegenden Wanderwegen bewegen darf. Man muss vorab genau die gewünschte Runde buchen, die man bei seinem Besuch ablaufen möchte. Neben verschiedenen Routen durch die Inkastadt stehen auch zahlreiche Wanderwegen zu Aussichtspunkten drumherum zur Verfügung. Wir haben uns übrigens einerseits für die Wanderung zum Montana Machu Picchu, also dem Gipfel des gleichnamigen Berges, und die klassiche Route durch die Inkastadt entschieden. Letztere muss man Monate im voraus buchen.

Ein Fallstrick bei der Buchung war übrigens, dass die Kartenzahlung nie funktioniert hatte. Erst durch Nutzung eines VPNs mit Exit-Point in Peru ging die Zahlung durch.

Neben den eigentlichen Eintrittsticktes muss man auch irgendwie zum Eingang der Sehenswürdigkeit kommen. Die nahezu einzige Möglichkeit besteht darin, über die Stadt Aguas Calientes, die auch Machu Picchu Pueblo genannt wird, anzureisen. Von dort erreicht man den Eingang der Inkastadt entweder mit einem 2- bis 3-stündigen recht anstregenden Fußweg über u.a. zahllose Treppen oder mit einem Busservice.

Letzterer wurde in den vergangenen Jahrzehnten vom Busunternehmen Consettur durchgeführt. Die Lizenz lief jedoch kürzlich aus und wurde offenbar in einem intransparenten Verfahren neu vergeben. Genau dies hatte dann zu Protesten von Anwohnern geführt, welche u.a. in der Sabotage der Bahnstrecke nach Machu Picchu Pueblo geführt hatten.

Temporär konnte man bei Consettur keine Tickets mehr buchen, aber dafür die Erstattung für bereits gezahlte Tickets anfragen. Wie ich oben schrieb, scheint sich dies aber mittlerweile gelöst zu haben und Consettur ist wieder aktiv. Tickets kann man auch am Reisetag online oder vor Ort kaufen.

Schließlich bleibt noch die Anreise nach Aguas Calientes bzw. Machu Picchu Pueblo. Der Ort ist von der Außenwelt tatsächlich nur mit der Bahn zu erreichen. Hier hat man die Wahl zwischen PeruRail oder IncaRail. Leider verkehrt keines der beiden Unternehmen direkt von Cusco mit der Bahn, da die Strecke schon länger beschädigt ist und die Erneuerung der Strecke auf sich warten lässt.

Üblicherweise nimmt man die Bahn erst ab Ollantaytambo, einem Ort, der offenbar selbst sehenswert ist, wie wir auf unserer Reise herausfinden sollten. Wir hingegen hatten jedoch bei PeruRail das Komplettpaket von Cusco gebucht, welches eine Busreise von Cusco (Bahnhof Wanchaq) bis Ollantaytambo und dann von dort die Bahnfahrt bis Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo beinhaltete.

Die ganze Strecke Cusco - Ollantaytambo - Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo - Machu Picchu und zurück machen manche Leute an einem Tag. Zwischenübernachtungen kann man in Ollantaytambo oder (wie wir) in Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo einplanen.


Nach dem Check-Out spazierten wir zu Fuß Richtung Stadtzentrum, was bei dem nun wieder stärker werdenden Regen nur bedingt Spaß bereteite.

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Auf dem Weg ins Zentrum suchten wir nach einer Möglichkeit für ein spätes Mittagessen. Wir fanden ein Restaurant, das für 18 Soles ein Mittagsmenü anbot. Man hatte die Wahl aus jeweils zwei Vor- und Hauptspeisen. Nachdem wir die vorgetragenen Alternativen allesamt nicht verstanden, bestellten wir eben jeweils beide Varianten. Wenig später kam die Bedienung jedoch zurück, um uns zu informieren, dass eine Hauptspeise bereits aus sei. So wählten wir halt beide die selbe Option, ohne zu wissen, was dies genau sein würde.

Eine Vorspeise stellte sich als panierte und frittierte Hähnchenbollen heraus, die somit an mich ging, wenngleich +1 einen Bollen abbekam.

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Die andere Vorspeise war eine Suppe mit Nudeln, Kartoffeln (oder anderen stärkehaltigen Knollen) und ganzen zwei Muscheln. Diese ging an +1, wenngleich ich ein paar Nudeln und etwas Brühe probieren durfte, und Erstere für etwas zu zerkocht hielt.

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Der Hauptgang bestand dann aus jeweils einem Hähnchenstück mit einer sehr schmackhaften Sauce und viel Reis.

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In Summe kein fürstliches Mahl, aber für den Preis durchaus in Ordnung. Wir gönnten uns noch zwei Espresso, zahlten und spazierten weiter durch das Stadtzentrum Cuscos, mittlerweile glücklicherweise ohne Regen.

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Wir kamen am Markt "San Pedro" vorbei, den wir natürlich erkunden wollten.

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Mit prall gefüllten Rucksäcken auf dem Rücken (für die kommenden zwei Nächte in Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo) war dies nur halbwegs ein Spaß. Nachdem wir peruanisches Marktleben bereits ausgiebig in Arequipa genossen hatten, fiel es aber auch nicht zu schwer, den Markt hier schnell wieder zu verlassen.

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Wir kamen an einer Bäckerei vorbei und bestaunten die diversen Backwaren.

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Nachdem es uns noch nach etwas Süßem gelüstete, wurden es zwei mit einer von uns nicht identifizierbaren Crème gefüllten Blätterteighörnchen, die wir direkt auf dem weiteren Fußweg verspeisten.

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Kurz vor dem Bahnhof Wanchaq bewunderten wir einen künstlichen Wasserfall.

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Die Position des Bahnhofs Wanchaq in Cusco bei Google Maps passte perfekt zu dem schmalen Eingang zu dem doch großen Bahnhofsareal, wenngleich wir hier ja nicht mit einem Zug sondern einem Bus abfahren werden.

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Wie für einen Bahnhof üblich, gab es hier Gleise.

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Wir bestaunten den hier befindlichen "Belmond Andean Explorer".

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Anschließend begaben wir uns in den Warteraum von PeruRail. Gegenüber von uns nahmen wir vier Asiaten wahr, die interessanterweise thailändisch sprachen. +1 grüßte auf thailändisch, was knapp erwidert wurde. Ich war irritiert, denn wenn sich Thailänder im Ausland treffen, artet das normalerweise gleich in länglichen Gesprächen aus. Hier war man reservierter.

Gegen 16 Uhr wurden dann alle Passagiere für den "Bimodal Service" aufgerufen und an einen Reisebus verwiesen. +1 kümmerte sich darum, dass unsere beiden Rucksäcke sicher im Gepäckabteil des Busses verstaut wurden, während ich uns gute Plätze an Bord sicherte.

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Auch wenn der Busfahrer bereits unruhig wirkte und offenbar lieber früher als später abfahren wollte, dauerte es noch eine Weile, bis alle Passagiere an Bord waren. Insbesondere die Thailänder, die alle vier mit riesigen Koffern unterwegs waren, brauchten noch Zeit, offenbar um ihre Koffer messen und wiegen zu lassen, sodass die teils heftigen Gepäckgebühren berechnet werden konnten.

Irgendwann waren alle Passagiere an Bord und es sollte losgehen. Ich war verwundert, dass nur ein kleiner Reisebus von Cusco nach Ollantaytambo verkehrte, denn hatte ich erwartet, dass von dort ein Zug mit mehreren Abteilen unterwegs sein würde. Die Passagiere unseres Busses hätten locker in ein halbes Abteil gepasst, aber sollte ich später lernen, dass die meisten Zugpassagiere wohl nicht den bimodalen Service von PeruRail gebucht hatten und anderweitig nach Ollantaytambo gelangten.

Unser Bus hingegen gewann nach und nach Höhe auf dem Weg raus aus Cusco.

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Schließlich konnten wir auch auf Sacsayhuamán schauen, welches wir am heutigen Morgen bei deutlich mehr Regen noch besucht hatten.

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Aber auch der Blick zurück Richtung Stadthzentrum Cusco gefiel uns.

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Ca. 40 Minuten später erreichten wir einen See, der schöne Aussichten bot.

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Nitus

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Tag 8 - Ankunft in Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo

Irgendwann tauchten Berge auf, denn wir erreichten das Urubamba-Tal bzw. fuhren über zahllose Kehren in dieses hinunter.

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Schließlich erreichten wir den Ort Urubamba im Tal.

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Der Verkehr wurde hier etwas mehr und es ging entsprechend etwas langsamer voran. So sollte es noch eine gute halbe Stunde dauern, bis wir den Ort Ollantaytambo erreichen sollten. Der Ort schien überraschend viel touristische Infrastruktur zu bieten.

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Nachdem unser Bus nach minutenlanger Quälerei durch enge und viel befahrene Gassen seinen Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs von Ollantaytambo endlich erreicht hatte, stiegen wir aus und folgten unserem Reiseleiter von PeruRail.

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Die Menschenmengen hier überraschten mich schon, aber unser Reiseleiter lotste uns unbeirrt an diesen vorbei.

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Kurz vor den Gleisen trafen wir auf verschlossene Tore, vor denen ganze Massen von Menschen warteten. Auch hier lotste uns unser Reiseführer vorbei, was für einigen Protest anderer Wartender sorgte. Deren Reiseführer erklärte aber, dass wir den "Bimodal Service" gebuchten hätten und damit das Recht hätten, als Erste den Zug zu betreten. Es schien jedoch, dass unser Reiseführer mit den Bahnangestellten noch etwas verhandeln musste, bevor wir endlich das Gleis hinter den Toren betreten konnten. Direkt dahinter sollten wir warten.

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Wir blickten auf einen leeren Zug und gingen davon aus, dass dies unser für die Fahrt nach Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo sein würde. Wenig später fuhr jedoch ein weiterer Zug ein, aus dem viele Leute ausstiegen.

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Interessanterweise fuhr dieser Zug mit noch ein paar wenigen Passagieren an Bord, die offenbar sitzen geblieben waren, weiter.

Wenig später wurden dann an die verschiedenen Abteile des Zuges, den wir zu recht als Unseren vermutet hatten, Buchstaben angebracht. Laut unseren Fahrkarten hatten wir Plätze im Abteil "E". Die Buchstaben wurden jedoch interessanterweise nicht in alphabetischer Reihenfolge angebracht. Unser Abteil "E" sollte ganz am Ende des Zuges liegen sollte.

Mittlerweile wurden die Tore geöffnet und zahllose andere Passagiere strömten an uns vorbei auf den Zug zu. Unser Reiseführer war jedoch nirgendwo zu sehen und wir waren allesamt unsicher, ob wir nun auch einsteigen dürften. Irgendwann fragte ich eine PeruRail-Mitarbeiterin, die bestätigte, dass wir einsteigen dürften.

Vor jedem Abteil wurde eine kleine Treppe aufgestellt und wurden die jeweiligen Tickets kontrolliert. Gute zwanzig Minuten vor der geplanten Abfahrt konnten wir so unser Abteil betreten und unsere Plätze in der günstigsten Kategorie inspizieren.

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Wir nahmen Platz und befanden das Raumangebot und die Anzahl und Größe von Fenstern selbst in dieser günstigsten Kategorie als wirklich gut.

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Das Abteil war komplett ausgebucht und auch die anderen Abteile schienen sehr voll zu sein. Ich hatte unterschätzt, wie viele Passagiere auf eine andere Art nach Ollantaytambo gelangten als mit dem bimodalen Service von PeruRail. Dennoch war der Platz bequemen, wenngleich die Lüftung (oder Klimaanlage?) für meinen Geschmack etwas zu viel etwas zu kühle Luft in den Wagen blies.

Mit leichter Verspätung ging die Fahrt dann los. Es ruckelte und wackelte während der gesamten Fahrt kräftig. Dazu stotterte es bei jeder Beschleunigung etwas. Und immer wieder mussten wir anhalten und entgegen kommende Züge passieren lassen.

Das Highlight war jedoch, dass eine gute halbe Stunde nach der Abfahrt der Strom in unserem Abteil ausfiel. Offenbar war jedes Abteil mit einem eigenen Dieselaggregat ausgestattet, das Strom für Beleuchtung und Lüftung lieferte. Kurz vor dem Ausfall flackerte es und danach war es dunkel und angenehm ruhig. In unserem Abteil, wie vermutlich in jedem Abteil, gab es einen Zugmitarbeiter, der während der Fahrt mit seiner Taschenlampe die Strecke mal links und mal rechts ableuchtete. Nach dem Sabotageanschlag von dem ich weiter oben ja berichtet hatte, war man offenbar nervös. Jener Mitarbeiter tippte wild auf einem Touchpad herum, was irgendwann dazu führte, dass der Generator wieder ansprang und wir Licht und (zu) kalte Luft hatten.

Wenige Minuten später fiel der Generator jedoch erneut aus, konnte aber nach einer Weile wieder in Betrieb genommen werden. Als dann nochmal nach ein paar Minuten der Generator ausfiel, beließ es der Mitarbeiter dabei, sodass wir den größten Teil der Fahrt im Dunkeln genießen mussten bzw. konnten. Tatsächlich fand ich das sogar gut, denn blies nun keine kalte Luft mehr, und dank des (nahezu) Vollmondes konnte man endlich was von der atemberaubenden Landschaft sehen, die ansonsten bei der grellen Innenbeleuchtung des Zuges nicht wahrnehmbar war. In einer Kurvenfahrt konnten wir uns dann noch davon überzeugen, dass wir wirklich das einzige Abteil ohne Licht waren, fanden das aber im Endeffekt wirklich sehr positiv.

Wir genossen den Ausblick auf den reißenden Fluss zwischen steilen Felswänden, was im Mondlicht etwas mystisches hatte, sich aber leider fotografisch nicht festhalten lies.

Ca. zwei Stunden nach Abfahrt erreichte der Zug dann den Ort Aguas Calientes / Machu Picchu Pueblo, wo er mitten im Ort hielt. Die Bahngleise waren beiderseitig von Hotels, Bars und Restaurants gesäumt, was uns etwas irritiert hatte. Mit Google Maps suchten wir schließlich unseren Weg zum vorab gebuchten Hotel, dem Taypikala Boutique Machupicchu, was ziemlich am Ende des Ortes lag und einen etwas längeren und steilen Fußweg erforderte.

Aufgrund des guten Preises und des beim Buchungszeitpunkt verfügbaren Cashback hatte ich eine Suite gebucht und wir sollten nicht enttäuscht werden.

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Auf dem Zimmer war es leider relativ stickig und es gab keine Klimaanlage, dafür standen sowohl je ein Ventilator, Luftentfeuchter und Radiator bereit. Wir ließen den Luftentfeuchter eine Weile laufen, bevor wir entschieden, dass uns geöffnete Balkontüren glücklicher machen würden.

So spät am Abend war die Aussicht vom Balkon nicht komplett einzuschätzen, wirkte aber potenziell gut.

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Da wir seit dem überschaubaren Mittagessen und dem gefüllten Hörnchen nichts mehr gegessen hatte, klopfte der Hunger etwas stärker bei uns an. Auch wenn es bereits kurz vor 22 Uhr war, waren wir noch auf der Suche nach einem späten Snack.

Wir wählten ein Restaurant ein paar Meter die Hauptstraße runter. Wie alle Restaurants hier schien dies ein typisches Touristenlokal zu sein, wo man weder richtig gute Küche noch gute Preise erwarten sollte. Dafür konnte ich hier die erste 1l-Bierflasche meines Lebens bestellen.

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Wir wählten Beide "Aji de Gallina", eine Art peruansiches Hähnchencurry, das zwar relativ mild aber dennoch gut schmeckte und den Hunger halbwegs stillte.

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Anschließend ging es zurück auf unser Zimmer, wo es nach einer schnellen Dusche Zeit für's Bett war.

PS: Mit dem Reisebericht hänge ich nun dann doch ziemlich hinterher. Nachdem wir aktuell um ca. 22:30 Ortszeit in Lima im Hotel sitzen und in wenigen Stunden für den Heimflug zum Flughafen müssen, kann man den Reisebericht wohl nur noch mit sehr sehr viel gutem Willen semi-live nennen. 12 bereits erlebte Tage fehlen noch in diesem Reisebericht, aber werde ich über diese nach dem Urlaub noch peu à peu ausführlichst berichten. Fotos, Erinnerungen und Details sind festgehalten.