Natürlich können die Amerikaner und die Chinesen jedes Flugzeug der Welt tracken. Aber halt nicht andauernd. Dafür gibt es einfach nicht genügend Satelliten, die jeden Quadratzentimeter der Erde überwachen. Stattdessen müsste ein Satellit ausgerichtet werden bzw. den Kurs ändern. Dafür müssen die Steuerungsdüsen eingesetzt werden, d. h. es wird Treibstoff verbraucht und damit verringert sich die Lebensdauer eines Satelliten gewaltig. Das wird nur gemacht, wenn man denkt, dass etwas interessantes geschieht.
Du hast Recht mit der Aussage "nicht andauernd". Der Rest ist leider nicht sehr akkurat.
Zunächst muss man mal die verschiedenen Orbits vergleich:
Low Earth Orbits (LEOs): Dort dauert einer Erdumrundung ca. 90 - 100 Minuten. D.h., wenn du ein Flugzeug als Ziel hast, rauscht ein Satellit über das Flugzeug hinweg. Dann kann er einen Momentaufnahme machen. Bis dann der nächste Satellit kommt. Usw. Je mehr Satelliten, desto besser die Abdeckung. Deswegen hat Starlink ja auch hunderte Satelliten im All, um möglichst eine 100% Abdeckung zu haben.
Wenn die Amerikaner so ein Netzwerk hätten, wüssten wir davon, denn man kann Satelliten relativ einfach tracken, bei der Masse wird das zu 100% auffallen.
Geostationäre Orbits: Hier fliegst du mit einem Satelliten in 24 h um die Erde, schaust also immer den gleichen Punkt an. Der Nachteil: Du bist extrem viel weiter weg. D.h. du brauchst schon richtig abgefahrenes Material, z.B. ein Hubble, um ein Flugzeug zu tracken. Der Nachteil: Du hast nur ein kleines Sichtfeld in diesem Fall. D.h. du musst wissen, dass da gerade etwas spannendes passiert. Und wenn die Amis wussten, dass da mit MH370 gerade was spannendes passiert, dann hätten sie das Flugzeug wohl nicht per Satellit tracken müssen um zu wissen, wo es hinfliegt.
Aber auch hier bist du den Gesetzen der Orbitalmechanik unterworfen, du kannst nicht einfach in jede beliebige Position über der Erde manövrieren. Mit Steuerdüsen hin und her fliegen macht nur bedingt bis gar keinen Sinn und selbst wenn, würdest du die Auswirkungen erst nach diversen Erdumläufen (und damit >24h) merken. Evtl. macht eine Rotation um die Achse Sinn, wenn das notwendig ist, um das Teleskop auf einen bestimmten Fleck auszurichten.
Das einzige Szenario, was Sinn macht, wäre, mehr LEO Satelliten auf einen gewissen Orbit zu bringen, um für ein spezielles, statisches Ziel oder Region eine bessere Abdeckung zu bekommen. Also z.B. die Orbits so gestalten, dass mehr Satelliten den Iran oder so überfliegen. Für dynamische Ereignisse mit bewegtem Ziel und zeitlichem Druck eher Science Fiction.