.... das nicht unbedingt zur Trauerbewältigung beiträgt?
Manchmal, bei einem solchen unvorhergesehenen - medial sehr präsenten - Ereignis sucht man nach (besseren) Erklärungen, nach mehr Verstehen, nach Hinweisen...
Ich weiß (glücklicherweise) nicht, wie man sich als
ganz naher Angehöriger bei einem solchen Unglück verhält,
vielleicht/wahrscheinlich ist das ganz anders,
aber ein (in seinem Land sehr bekannter) lieber Freund ist vor einiger Zeit ums Leben gekommen,
anfangs war nicht klar, ob es nicht ein organisiertes Verbrechen war,
die Medien berichteten darüber in sowas wie "Tagesschau" und Tageszeitungen auf der ersten Seite,
der Unglückshergang war zu Anfang nicht klar (und eher unlogisch, vor allem tragisch und "so unnötig") und ich habe mich in der Suche nach Antworten (die nähesten Angehörigen wollte ich anfangs nicht damit belästigen) auch in Artikeln und Fernsehberichten umgeschaut.
Insofern kann ich mir gerade bei einer soooooo unbegreiflichen (im genauen Wortsinn) Tragödie wie dem Absturz durchaus vorstellen, daß manche Menschen versuchen, diesen zumindest
ein wenig besser zu begreifen, gerade als Laie die Technikfragen- und eben nach Informationen suchen...
So wie es den meisten Menschen ein ganz tiefes Bedürfnis ist, den Ort des Unfalls zu sehen...
OT:
Was mich völlig schockiert hat und womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte (womit man auch nicht rechnen sollen müßte meiner Meinung nach) war, daß manche Medien meinen Freund an seinem Auffindeort zeigten, keine Verpixelung, keine Vorwarnung...
Natürlich hatte ich aktiv nach Informationen gesucht im hilflosen Versuch,
all das Unbegreifliche, weil es weit weg geschah, besser zu begreifen.
Aber niemals hätte ich mit sowas gerechnet, kannte das aus unseren Medien bisher auch nicht (ist schon wieder ein paar Jahre her).
Ich habe dann versucht, dafür zu sorgen, daß Freunde und engste Familie vor Ort diese Fotos dann nicht zu sehen bekamen.
Einen weiteren, weltweit (weil Hai-"Unfall") enormes Aufsehen erregenden Tod eines Freundes habe ich ebenso erlebt.
Ich habe jeden Bericht "verschlungen", weil die Faktenlage am Anfang so unlogisch war, so wirr und auch nicht nachvollziehbar in dem Wissen, das wir von ihm hatten. Die Berichte dienten also dem Versuch, alles besser zu verstehen...
Wie gesagt, wahrscheinlich ist man als ganz naher Angehöriger wie betäubt und gar nicht "in den Medien unterwegs", aber ich schließe in meine Gedanken auch immer die Freunde von Verstorbenen ein, denn oft sind das - jedenfalls in meinem Verständnis von Freundschaft- auch Angehörige, für die dieser Mensch ganz ganz wichtig war.
Diese Personengruppe ist den Toten oft emotional näherstehend als z.B. ein Cousin o.ä.
Ich würde mir wünschen, daß die Medien bei jedem Artikel allgemein immer im Hinterkopf behalten würden,
wie es sich anfühlen würde, wenn man den Menschen sehr gut kannte und um ihn trauert...