24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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InsideMUC

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Fluchhafen
Der Beweis sind die Rufe des Kapitäns, der an der Tür gerüttelt hat. Man braucht nicht den Schleier der Ungewissheit drüber zu legen: Der depressive Lubitz hat sich umgebracht und alle anderen mitgenommen.

Er hat alle anderen nicht "mitgenommen"! Er hat seine Kollegen und seine Passagiere mit diesem Flugzeug, welches er bediente und steuerte, ermordet, weil er nicht mehr leben wollte! Für mich ist er ein Mörder - ein Massenmörder...
 
Zuletzt bearbeitet:

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
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FHH (Feld hinterm Haus)
Wenn ich ihn beraten und er auf mich hören würde, dann gäbe er eine solche PK ganz gewiss nicht.

Aber richtig verübeln kann ich es ihm eben auch nicht.

Doch - ich schon!

Habe - vielleicht der beruflichen Praxis geschuldet - fast unendliches Verständnis für Angehörige von Verbrechen oder Unglücken. Und der Vater ist eben auch nur Opfer. Als nicht Betroffener ein rationales, distanziertes irgendwie angemessenes Verhalten zu verlangen, ist einfach zu viel verlangt.

Unendliches Verständnis kann man vielleicht behandeln ;) Und ob der Vater "nur Opfer" ist ist auch nicht bewiesen. Wenn man sich die egozentrische Herangehensweise ansieht ...
 
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flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
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HOQ/NUE/CGN
Das darf er, dafür habe ich Verständnis,
nicht aber dafür, mit einer Pressekonferenz am Todestag zur Todesstunde den anderen Angehörigen den nächsten Stich zu versetzen.

Diese Menschen bedienen sich durchaus bewußt und geschickt vieler Stilmittel, so mein Eindruck.

An jedem anderen Tag gerne, denn auch ich würde als Elternteil versuchen, die erhoffte "Unschuld" meines Kindes zu beweisen, das ist zutiefst menschlich und ja, diese Hoffnung stirbt zuletzt.

Keiner spricht doch dem Vater ab zu versuchen, zu beweisen, daß es vielleicht anders war.
Aber noch ist das nicht der Fall, noch sprechen alle Fakten gegen diese These,
den Todestag, sogar die Todesstunde als Zeitpunkt zu wählen, eine Diskussion anzustoßen, ist jedenfalls einfach nur daneben.


Viele von uns kennen die Intensität der Gefühle gerade in solchen Momenten.

Genau das ist der Punkt, den ich so respektlos empfinde: den Jahrestag des exakten Zeitpunkt des Todes und der damit verbundenen Trauerfeier ausgerechnet für die PK zu wählen und damit die Trauer der Angehörigen massiv zu stören.
 
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InsideMUC

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Fluchhafen
Habe - vielleicht der beruflichen Praxis geschuldet - fast unendliches Verständnis für Angehörige von Verbrechen oder Unglücken. Und der Vater ist eben auch nur Opfer. Als nicht Betroffener ein rationales, distanziertes irgendwie angemessenes Verhalten zu verlangen, ist einfach zu viel verlangt.
Sehe ich nicht so. Der Vater wird mit Sicherheit Unterstützung eines rational denkenden Rechtsbeistands haben, der eigentlich die nötige Distanz mitbringen sollte und den Vater nahelegen sollte, ein anderes Datum für so eine PK zu wählen.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Der Vater wird mit Sicherheit Unterstützung eines rational denkenden Rechtsbeistands haben, der eigentlich die nötige Distanz mitbringen sollte und den Vater nahelegen sollte, ein anderes Datum für so eine PK zu wählen.


Möglich.

Aber vertrau´ mir in dem Punkt: Mandanten halten sich nicht immer sklavisch an die Vorgaben ihrer Anwälte...

Leider. ;)
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Er hat alle anderen nicht "mitgenommen"! Er hat seine Kollegen und seine Passagiere mit diesem Flugzeug, welches er bediente und steuerte, ermordet, weil er nicht mehr leben wollte! Für mich ist er ein Mörder - ein Massenmörder...

Ich kann Deine Wut verstehen, aber "Mord" ist nun mal etwas anderes. Der Mensch war krank. Das mindert nicht das Leid, das dadurch entstanden ist. Er hätte niemals seinen Job bekommen oder behalten dürfen.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
aber es ist vermessen, Lubitz ÖFFENTLICH als wertvollen Menschen zu proklamieren.

Er war doch krank!!! Ist ein kranker Mensch plötzlich nicht mehr wertvoll?

Es ist leider so, dass kranke Menschen manchmal andere mit in den Tod reißen. Mal verliert ein Autofahrer das Bewusstsein, mal infiziert man jemanden anderen, und mal gibt's einen Amoklauf von einem psychisch kranken. Dafür brauchen sich die Hinterbliebenen nicht zu schämen.

Ein Angebot von 10.000 EUR als Schmerzensgeld ist eine viel größere Respektlosigkeit gegenüber Opfern, als das Grabmal für den Piloten. Aber da haben Lufthansa-Fanboys gar keine Empathie gezeigt und vielmehr die Hinterbliebene als geldgierige Abzocker beschimpft :rolleyes:

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die ganze Lubitz-Geschichte von Lufthansa-Fanboys nur genutzt wird, um von dem unverschämt niedrigen Schmerzensgeld für Angehörige abzulenken.
 
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Steuyvesant

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18.03.2017
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Interessantes Forum!
Versteckt zwischen den Beiträgen von "HGFan" und "cockpitvisit" findet sich wirklich lesenswertes. Insbesondere die klarsichtigen Beiträge von "airsicknessbag" und die empathischen von "Weltenbummlerin" gefallen mir so sehr, daß ich nun auch meine 2 Cents loswerden muß:

1.
Auch ein "Geisteskranker" (=Schuldunfähiger) kann einen Mord begehen.

2.
Es steht auch uns juristischen Laien zu, die Tat von A.L. rechtlich einzuordnen und ggf. als Mord zu bezeichnen. Eigentlich macht es sogar das Wesen eines demokratischen Rechtsstaats aus, daß der Bürger die gegebenen Gesetze reflektiert und sich um deren Anwendung Gedanken macht.

3.
Wer das soeben unter 2. Genannte den Juristen überlässt, läuft Gefahr, sich von Wortverdrehern wie dem User "feb" einlullen zu lassen: Der user "cockpitvisit" hat in einem lucidum intervallum festgestellt, daß "wohl" nicht mehr gerichtlich festgestellt wird, ob es sich um Mord handelte, und daß Tote in Deutschland nicht angeklagt werden.
Beides ist vollkommen richtig. A.L. kann nicht angeklagt werden. Und eine gerichtliche Feststellung, ob es sich um Mord handelte, ist weiterhin möglich. Bspw., wenn der Vater von A.L. jemanden gerichtlich auf Unterlassung dieser Behauptung in Anspruch nimmt. Dann muß ein Gericht feststellen, ob diese Behauptung unwahr ist.

4.
Das Grabmal für A.L. erinnert an jene, die die "Palästinenserregierung" mit Mitteln der EU, d.h. deutschem Steuergeld, für "Märtyrer" errichtet.

5.
Wer am (mörderischem) Vorsatz von A.L. zweifelt, glaubt wohl auch, daß das Zünden eines Sprengstoffgürtels in einem israelischen Schulbus die Kinder nur erschrecken, nicht aber töten soll.

6.
Eine Überlegung zu höheren Zahlungen der LH an die Angehörigen:
Solange eine Verpflichtung zu weiteren Zahlungen nicht offenkundig oder gerichtlich festgestellt ist, könnten solche Zahlungen rechtlich als Schenkungen gewertet werden.
Dies wiederum hätte zur Folge, daß der Vorstand solche Zahlungen nicht vornehmen darf, weil sie als strafbare Untreue gegenüber dem Gesellschaftsvermögen gewertet werden könnten (es sei denn, solche Schenkungen entsprechen einer "sittlichen Verpflichtung" - wobei das selbst dann gesellschaftsrechtlich zweifelhaft wäre).

7.
Wer meint, es handele sich bei dieser Debatte um eine solche zwischen LH-Fanboys und -Gegnern, hat nicht alle Tassen im Schrank und gehört ganz sicher zu einer der beiden Gruppen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.095
3.373
ZRH / MUC
Hier ein sehr ergreifendes, emotionales Gespräch mit einem hinterbliebenen Vater: TeleZüri: TalkTäglich - Germanwings-Absturz

(Das Interview selber ist auf Hochdeutsch).

Heute um 10:30 soll ja auch die Pressekonferenz mit Vater Lubitz und Tim van Beveren sein. Wie durchgesickert ist, müsste "kontaminierte Kabinenluft" thematisiert werden...
 

Steuyvesant

Gesperrt
18.03.2017
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Wie durchgesickert ist, müsste "kontaminierte Kabinenluft" thematisiert werden...
Überspringen wir mit Godwin doch gleich ein paar Stufen und kommen zum ultimativen Vergleich mit Ernst Zündel: Der eine leugnet das Gas, der andere phantasiert es herbei.
Beide verhöhnen die Opfer. Ob nun (auch) Vater oder nur (publicity-geiler) Irrer.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Scheinbar erwägt LH die Abschaffung des Vier-Augen-Prinzips, welches nach dem Crash eingeführt wurde:

Lufthansa prüft Abschaffung des 4-Augen-Prinzips im Cockpit - FOCUS Online


Und dieser Artikel muß auch ausgerechnet und dringend heute, am Todestag, gebracht werden?! :mad:



Daß ausgerechnet die LH-Gruppe das erwägt, deren bekannt-psychisch-erkrankter Pilot die Kiste in den Berg gerammt hat...?




Echt, die Empathie der Menschen scheint immer schwächer. :(



Hätte doch genauso z.B. nächste Woche gebracht werden können. :rolleyes:
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
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HAM/LBC
F

feb

Guest
Und dieser Artikel muß auch ausgerechnet und dringend heute, am Todestag, gebracht werden?! :mad:
Daß ausgerechnet die LH-Gruppe das erwägt, deren bekannt-psychisch-erkrankter Pilot die Kiste in den Berg gerammt hat...?
Echt, die Empathie der Menschen scheint immer schwächer. :(
Hätte doch genauso z.B. nächste Woche gebracht werden können. :rolleyes:

LH und speziell Spohr hat ja durchaus Lob erhalten für sein Verhalten nach dem Unglück. Schon damals ging bei mir eine Augenbraue hoch, weil ein Lob für ein gewisses Maß an Selbstverständlichkeiten mir schon mit der Zeit übertrieben schien.

Die jetzigen Verlautbarungen sind aber zum Einen nicht verständlich und zum Anderen im Hinblick auf den Zeitpunkt eine ganz außergewöhnliche Unverschämtheit. Es ist erstaunlich, dass der Vorstand noch nicht vom Hof gejagt wurde .... aber er hat sich ja hier im Forum sooo viel Lob für den Umgang mit der VC erarbeitet.
 
F

feb

Guest
Die ganzen Pressemeldungen beruhen anscheinend auf einem Interview im MDR mit dem Vorsitzenden von "Cockpit", Markus Wahl, anlässlich des Absturzes.
Da zitieren jetzt Focus und andere Medien draus. LH/EW sind diesmal unschuldig.

Flugsicherheit: Gewerkschaft hält neue Regel nach Germanwings-Unglück für gefährlich - Wirtschaft - FAZ


Wirklich? Focus gibt als Informationsquelle die Airline an, nicht einen Gewerkschaftler:

Es werde „aktuell geprüft und bewertet“, erklärt die Airline gegenüber FOCUS, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
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FHH (Feld hinterm Haus)
LH und speziell Spohr hat ja durchaus Lob erhalten für sein Verhalten nach dem Unglück. Schon damals ging bei mir eine Augenbraue hoch, weil ein Lob für ein gewisses Maß an Selbstverständlichkeiten mir schon mit der Zeit übertrieben schien.

Die jetzigen Verlautbarungen sind aber zum Einen nicht verständlich und zum Anderen im Hinblick auf den Zeitpunkt eine ganz außergewöhnliche Unverschämtheit. Es ist erstaunlich, dass der Vorstand noch nicht vom Hof gejagt wurde .... aber er hat sich ja hier im Forum sooo viel Lob für den Umgang mit der VC erarbeitet.

Du solltest vor dem Losblubbern den Post vor deinem mal lesen ;)

Aber wenn's um den LH Vorstand geht, scheint sich dein Restverstand offensichtlich auszuschalten :D
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
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HAM/LBC
Wirklich? Focus gibt als Informationsquelle die Airline an, nicht einen Gewerkschaftler:

Zusammenfassend kann man also sagen, dass FOCUS und der MDR am Jahrestag des Absturzes sich pietätlos verhalten, und nicht das LH/EW Management (welches auf eine Presse-Anfrage geantwortet hat).
 

on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.677
1.313
die nächsten Themen werden durch den Vater bestimmt. Da musste man schnell noch was bringen.
 
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Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
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FRA/SXF/MUC
Die ganzen Pressemeldungen beruhen anscheinend auf einem Interview im MDR mit dem Vorsitzenden von "Cockpit", Markus Wahl, anlässlich des Absturzes.
Da zitieren jetzt Focus und andere Medien draus. LH/EW sind diesmal unschuldig.

Flugsicherheit: Gewerkschaft hält neue Regel nach Germanwings-Unglück für gefährlich - Wirtschaft - FAZ

Zusammenfassend kann man also sagen, dass FOCUS und der MDR am Jahrestag des Absturzes sich pietätlos verhalten, und nicht das LH/EW Management (welches auf eine Presse-Anfrage geantwortet hat).


Ich hoffe, das kam in meinem Post auch so an, war jedenfalls so gemeint,
mich regt auf, daß diese Schlagzeile HEUTE gebracht wird und nicht zu einem anderen Zeitpunkt darüber berichtet wird.
 
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Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
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FRA/SXF/MUC
Gerade auf N24 sagte ein Anwalt der Hinterbliebenen in Bezug auf noch viele offene Fragen und Merkwürdigkeiten,
daß bei allen aufgefundenen, den Angehörigen zurückgegebenen Handys die Fotos komplett gelöscht waren,
also auch keine Fotos aus der Zeit der Urlaube o.ä. mehr drauf waren. :confused:
 
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