24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.488
11.936
FRA/QKL
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Laut allen Artikeln, die ich gelesen habe, hat Lufthansa 10.000 EUR Schmerzensgeld angeboten, und zwar für den Schmerz, den Angehörige durch den Verlust erlitten haben - ist es falsch? In meiner Signatur rede ich auch nur vom "Schmerzensgeld" und nicht von der "Summe aller Zahlungen".
In deinem von mir zitierten Post schreibst du allerdings von Entschädigung. Irgendwie geht hier aller ziemlich durcheinander. ;)
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.165
2.690
FRA
In deinem von mir zitierten Post schreibst du allerdings von Entschädigung. Irgendwie geht hier aller ziemlich durcheinander. ;)

Ich habe nirgendwo 10.000 EUR und "Entschädigung" im gleichen Satz verwendet.

Aber um nochmals klarzustellen: 10.000 EUR ist die Summe, die LH als Schmerzensgeld für den Verlust von Angehörigen angeboten hat und offenbar als angemessen sieht, und nicht die Gesamtsumme, die Angehörige bekommen sollen. Falls jemand aus meinen Posts einen anderen Eindruck bekommen hat, bitte ich um Entschuldigung für die Verwirrung.
 
F

feb

Guest
Deine ursprüngliche Frage lautete ja:Wie du hier nachlesen kannst, habe ich dir diese Frage beantwortet.

Die Fragen habe ich dir schon beantwortet. Und man kann natürlich auch Zweifel an meiner Äußerung hegen. Vielleicht ist dir die Aussage auch nur zu absolut und nicht deutlich genug als Meinung gekennzeichnet. Das ist hier ein Diskussionsforum, in dem man Meinungen äußern darf. Schön wäre nur Zweifel die man äußert, auch zu begründen. Deshalb an dich die Frage: welche begründeten Zweifel gibt es denn, dass LH seine rechtlichen Verpflichtungen nicht erfüllt hat? Und welche laufenden Verfahren vor Gerichten gibt es, wo die rechtliche Verpflichtungen zum Schmerzensgeld noch geklärt werden müssten? Die Frage habe ich übrigens schon mal gestellt. Mal sehen, ob du sie diesmal beantwortest.


Ich kenne die Ansprüche der Angehörigen/ Hinterbliebenen nicht. Der Presse entnehme ich, dass Anghörige/ Hinterbliebenene nicht zufrieden sind und weitergehende Ansprüche, deren Betrag mir unbekannt ist, geltend machen. Deshalb habe ich meine unverändert bestehende Verwunderung geäußert ob deiner Aussage, dass LH alles bezahlt oder sogar schon überbezahlt hat.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Germanwings-Absturz: Vater im Interview - "Wie lange ich das durchhalte, weiß ich nicht" | STERN.de

daraus einige Zitate eines Hinterbliebenen:

Alle wussten, dass er depressiv war. Alle wussten, dass er Pilot war.
Niemand hat versucht, ihn davon abzuhalten, ein Flugzeug zu steuern.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat den Angehörigen versprochen,
die finanziellen Schäden unbürokratisch zu regeln. Hat er Wort gehalten?

A:Nein, jede kleinste Rechnung wurde hinterfragt,
Beträge wurden gestrichen.


Lubitz flog mit Sondergenehmigung, weil er depressiv war.

Das war meiner Meinung nach rechtswidrig. Aber auch hier sehe ich
keinen Willen zur Aufklärung. Wir haben 14 Beweisanträge an die
Staatsanwaltschaft gestellt, die lapidar abgebügelt
worden sind mit der Formulierung: Es gibt zu weiteren Maßnahmen
keinen Anlass.

Sicher eine sehr spezifische Sicht der Dinge - dennoch sind die Fragen
auch für mich "nachvollziehbar" und wichtig.

Ungeachtet der Motive des Hinterbliebenen: Nach einer
umfassenden Aufarbeitung im weichen und harten Sinne
klingt das nicht.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Mal wieder eine kleine Frage am Rande:
Sehr viele haben ja verlauten lassen dass es für sie nie wieder in Betracht kommen würde mit Germanwings zu fliegen.
Wie sehen denn aktuell die Passagierzahlen aus? Einbruch erkennbar? Zuwachs?
 

flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.249
631
HOQ/NUE/CGN
Ich kann sogar nachvollziehen, dass die Eltern Lubitz alles daran setzen, das Andenken an ihren Sohn reinzuwaschen. Vermutlich würde ich das auch versuchen.
Aber das der Vater seine Beweise ausgerechnet am Jahrestag vorlegen will, exakt zu der Zeit, an dem die Trauerfeier mit den Angehören stattfindet, ist unfassbar respektlos.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Ich wollte das auch gerade zitieren.

Aus dem Artikel

"Bis heute wird an der Annahme des dauerdepressiven Co-Piloten, der vorsätzlich
und geplant in suizidaler Absicht das Flugzeug in den Berg gesteuert haben soll,
festgehalten", schreibt der Familienvater aus Montabaur im Westerwald, wo Lubitz aufwuchs.
Sein Vater behauptet: "Wir sind der festen Überzeugung, dass dies so nicht richtig ist."

Der zitierte Gutachter Tim van Beveren ist mit persönlich bisher weder als Sachverständiger für
Psychologie, jegliche Fragen in Zusammenhang mit Flugtechnik / Flugdurchführung oder auch Flugunfall
untersuchung aufgefallen. Vielmehr als engagierter Journalist mit einem PPL.
Wie man sich täuschen kann.

Ich hoffe die Hinterbliebenen von Andreas Lubitz haben neben diesem Fachmann auch
Zugang zu anderen Spezialisten.

Imho besteht hier u.U. massiver Bedarf.

Entglittene Kinder, Liebe und Trauer - ein Thema das offensichtlich tiefe seelische
Wunden reißen kann. Sue Klebold, die Mutter des Columbine Amokläufers z.B. hat dazu
einen sehr eigenen Weg beschritten, wen es interessiert:

https://www.psychologytoday.com/blog/keeping-kids-safe/201602/my-conversations-sue-klebold

Sehr traurig für alle (!) Beteiligten.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Ich bin entsetzt über die abscheuliche Aktion des Vaters!


Ich auch.

Selbst wenn er überzeugt ist, daß alles ganz anders war und das dann verständlicherweise möglichst beweisen will,
hätte so eine Pressekonferenz aus Rücksicht auf die Angehörigen und aus Pietätsgründen an jedem anderen Tag sein können-
aber nicht am Todestag sein dürfen.


Damit verliert die Familie mein letztes Mitgefühl.


Übrigens am Rande,
ich war damals lange offline, aber ich habe jetzt kein Foto finden können von dem Grabstein mit dem Bergmassiv, von dem Ihr berichtet habt.
Hat da zufällig jemand einen Link? Danke.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.165
2.690
FRA
Aber das der Vater seine Beweise ausgerechnet am Jahrestag vorlegen will, exakt zu der Zeit, an dem die Trauerfeier mit den Angehören stattfindet, ist unfassbar respektlos.

Der Vater muss seine Trauer auch verarbeiten - die ganze Situation muss für ihn besonders schlimm sein. Es ist völlig normal und menschlich, dass Menschen in tiefer Trauer nicht immer volle Rücksicht auf andere zeigen. Seine Familie hat nach wie vor mein volles Mitgefühl.

Mitgefühl zur Familie würde ich selbst dann haben, wenn der Lufthansa-Erbsenzähler, der 10.000 EUR für ein angemenssenes Schmerzensgeld hält, bei irgendeinem Unfall qualvoll sterben würde.
 
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Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC

Lieben Dank Rorschi,
ich selbst habe es immer nur mit deutschen Suchbegriffen versucht. :doh: Manchmal könnte es so einfach sein.


Ok, zum Thema,

dieser Grabstein übersteigt bei weitem das, was ich mir nach Euren Beschreibungen vorgestellt hatte.

Ich dachte an einen dezenten Umriß... (... und hätte schon das mindestens als unbedacht betrachtet).

Aber dieser Grabstein ist bei diesem Unglücks-Hintergrund derart pietätlos und empathielos, daß ich absolut fassungslos und wütend bin.

Eine so naturgetreue Abbildung ist bei dem Ereignis-Hintergrund einfach mehr als geschmack-, respekt- und rücksichtslos.

Wie gedankenlos und gefühlskalt kann man sein, was dieses Bild für die Angehörigen der Opfer bedeutet.
Ähnlich "gedankenlos", wie 149 andere mit in den eigenen Tod zu reißen.

Jetzt verstehe ich auch Jans Kommentar und unterschreibe sofort:

Mal abgesehen davon, dass die Berichterstattung der Bild unter jeglicher Niveaulatte durchfliegt, kann man sich ob der mangelnden Empathie der Lubitz Eltern des Gedankens nicht erwehren, dass es bei dem Sohn evtl. ein genetisch verstärktes Krankheitsbild gegeben hat ....

Stimmt, das ist so drüber, daß es mit normalen Gefühlen und Menschenverstand nicht zu verstehen ist.

Ich hätte sogar verstanden, wenn es z.B. eine Wolkendecke mit der Sonne und dem Licht darüber gewesen wäre,
seine Liebe zum Fliegen symbolisierend und gleichzeitig als Symbol der Hoffnung, daß ihm verziehen wird und er trotzdem sozusagen im Himmel ist.


Aber das...?! Ganz übel.

Ich verstehe, daß eine Familie ihren Angehörigen jenseits einer Tat liebt,
Mütter (und manche Frauen) lieben erwiesene kaltblütige, grausame Mörder weiter, jenseits dieser Taten,
aber man darf doch nicht komplett die Augen verschließen, was ein Mensch getan hat, welches Leid er anderen angetan hat.
Jedenfalls nicht in der Außendarstellung und der Öffentlichkeit.

In einem solchen Zusammenhang dann auch noch von einem "wertvollen Menschen" zu sprechen, zeigt wieder eine Ignoranz und Gefühlskälte gegenüber den anderen Angehörigen, die mich erschüttert.


Ich hätte übrigens auch nicht damit gerechnet, daß sie seinen vollen Namen verwenden, in den Traueranzeigen war es immer nur der Vorname und die sind ja vergänglicher und weniger von Vandalismus bedroht als ein Grab mit diesem Hintergrund.

Ein Grab sollte unantastbar sein und ich hoffe, es wird nicht geschändet,
aber das Leben der Passagiere in diesem Fall war es auch und darauf wurde keine Rücksicht genommen.

Diese Eltern scheinen jedenfalls in einer vollkommen anderen Welt zu leben als viele andere Menschen und ich finde ihre Taten (Wort bewußt gewählt) rücksichtslos und empathielos.
 
Zuletzt bearbeitet:

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Der Vater muss seine Trauer auch verarbeiten - die ganze Situation muss für ihn besonders schlimm sein. Es ist völlig normal und menschlich, dass Menschen in tiefer Trauer nicht immer volle Rücksicht auf andere zeigen. Seine Familie hat nach wie vor mein volles Mitgefühl.

Zwischen "nicht voller Rücksicht" und "rücksichtslos" gäbe es aber genügend Platz für seine Trauer.

Mein Mitgefühl ist nach diesem Grabstein und dem gewählten Termin sehr geschrumpft.

Mitgefühl ist ein Gefühl, das soziale Gruppen stärkt und verbindet,
ich wiederum kann mehr Mitgefühl für mit-fühlenden Menschen empfinden.

Das Fehlen von Mitgefühl mit dem berechtigt unfaßbar großen Schmerz der Angehörigen zeigen aber die Handlungen der Lubitz-Familie.


Mitgefühl zur Familie würde ich selbst dann haben, wenn der Lufthansa-Erbsenzähler, der 10.000 EUR für ein angemenssenes Schmerzensgeld hält, bei irgendeinem Unfall qualvoll sterben würde.

Mit diesem Kommentar bist Du meiner Meinung nach wirklich komplett drüber.
Kein Mensch sollte qualvoll sterben müssen und selbstverständlich hätte ich Mitgefühl mit seiner Familie,
aber natürlich auch mit so jemandem selbst (Dein Kursiv-Stellen der Familie impliziert, daß das bei Dir nicht der Fall wäre.)

Und es ist nochmal ganz eine andere Dimension, ob jemand eine meiner Meinung nach unfaire und emphatielose Haltung hat wie in diesem Fall und diese vertritt - oder ob er aktiv (wie Lubitz) massives Unglück über so viele Menschen bringt und 149 Leben rücksichtslos und mitgefühlslos beendet.
 

Matzinger

Erfahrenes Mitglied
19.06.2010
2.748
57
HAM, LAS, SIN
In einem solchen Zusammenhang dann auch noch von einem "wertvollen Menschen" zu sprechen, zeigt wieder eine Ignoranz und Gefühlskälte gegenüber den anderen Angehörigen, die mich erschüttert.

...

Diese Eltern scheinen jedenfalls in einer vollkommen anderen Welt zu leben als viele andere Menschen und ich finde ihre Taten (Wort bewußt gewählt) rücksichtslos und empathielos.

Für Eltern ist jedes Kind, völlig unabhängig davon, wie krank es ist, ein wertvoller Mensch und das ist ja auch gut so. Die Familie wird aufgrund Andreas' Krankheit auch schon zu Lebzeiten einen langen und harten Weg gemeinsam gegangen sein. Seine Eltern werden Andreas ewig lieben und vermissen, unabhängig vom 4U-Crash.

Faktisch wird der erweiterte Suizid wohl nie zu 100% zu beweisen sein und daran klammert sich Familie Lubitz offenbar. Die Eltern haben offensichtlich einen sehr heftige psychische Schäden davongetragen und dadurch einen verzerrten Blick auf die Geschichte. Den Opfern und deren Angehörigen gegenüber ist deren Verhalten eine unfassbare Respektlosigkeit gegenüber.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.502
10.404
irdisch
Es ist legitim, dass Eltern "blind" zu ihrem Kind stehen. Aber die Sache nicht einfach ruhen zu lassen schadet ihnen. Man muss auch das Leid der Absturzopfer und von deren Familien sehen und respektieren, auch als Eltern von Lubitz.

Ich halte Lubitz für krank und ausdrücklich nicht für einen "Mörder", sondern für schuldunfähig. Die Frage ist eher, wie ein derartig Kranker auf einem Cockpitjob bleiben konnte und wie der seine akute Krankheit im Ärzte-Wirrwarr verschleiern konnte.
 

Brainpool

Erfahrenes Mitglied
15.03.2014
2.801
126
Es sind schon Angehörige (eines "Schuldigen") wegen weniger als 149 Opfer unbekannt verzogen, haben keinen Namen an der Tür und ziehen den Hut tief ins Gesicht.
Diese öffentliche Verachtung der Toten ist unterste Schublade.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
46
55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Schrieb vor Jahren schon, dass von allen Angehörigen die Eltern von Lubitz wohl das größte Leid erlitten haben. Denn sie sind die einzigen, die nicht einfach nur trauern können.

Der Vater scheint die Täterschaft seines Sohnes ja nach wie vor zu bestreiten, jedenfalls zu bezweifeln. Ob das nun Verdrängung oder einfach der tiefe Glaube ist, seinen Sohn so gut zu kennen, um zu wissen, dass er die ihm vorgeworfene Tat nicht begangen hat... Lubitz selbst kann sich zum Hergang nicht äußern. "Den absoluten Beweis" gibt es nicht, insofern Raum für Spekulation und Zweifel bestehen bleibt.

Das ganze Ereignis ist dermaßen tragisch, dass man sich glaube ich über den Grabstein nicht aufregen sollte. Hier menschelt es einfach gewaltig. Dass er für die übrigen Opfer-Angehörigen womöglich wie ein Schlag ins Gesicht ist, mag sein. Aber vielleicht hat der eine oder andere gerade von ihnen sogar Verständnis dafür.
 
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Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Für Eltern ist jedes Kind, völlig unabhängig davon, wie krank es ist, ein wertvoller Mensch und das ist ja auch gut so.

Moment, das würde ich gerne unterscheiden.

Selbstverständlich ist jeder Mensch, der anderen keinen erheblichen Schaden zufügt, ein wertvoller Mensch.
Natürlich auch jeder Kranke, für mich z.B. auch freundliche Obdachlose etc.!


Aber Lubitz hat nunmal maßloses Leid über unzählige Menschen gebracht und 149 Menschen sinnlos in den Tod gerissen.

Ich habe hier damals schon geschrieben, daß das auch nicht mit einer schweren Depression zu erklären oder zu entschuldigen ist.

Mit dem Thema kenne ich mich leider aufgrund einer mir sehr nahestehenden Person weit besser aus als mir lieb ist.

Ja, mit einem Suizid muß man leider rechnen, mit Kurzschlußhandlungen,
aber gerade Depressive durchleben soviel eigenes Leid und Schmerz, daß sie diese anderen nicht antun wollen.

Der Suizid ist dann der Ausweg aus dem eigenen Schmerz und der Hoffnungslosigkeit, wenn es nicht mehr aushaltbar ist, der Schmerz der Angehörigen ist in dem Fall dann extrem bedauerlicher Nebeneffekt und bereitet Suizid-Kandidaten vorher oft schlaflose Nächte, denn selbst in einer Depression sind die Erkrankten ja nicht blind dafür und wissen, was ihr Suizid für ihr Umfeld bedeutet.
(jetzt mal Kinder und junge Jugendliche ausgenommen).

Daß aber Fremde geschädigt werden ist extrem selten, denn Depression macht nicht außenaggresssiv, im Lubitz-Fall wurden sogar noch Menschen getötet, die ihm ihr Leben anvertraut haben, im wahrsten und bittersten Sinne des Wortes.


Und ja, ich bemesse den Wert eines Menschen natürlich anhand seines Einflusses auf seine Umgebung.
Wertvolle Menschen bringen sich ein, sind liebevoll, hilfsbereit, empathisch etc.
Sie bereichern unsere Welt.


Ich schrieb ja vorhin schon, daß ich Verständnis habe für die Liebe der Angehörigen und daher mit ihnen fühlte,
aber es ist vermessen, Lubitz ÖFFENTLICH als wertvollen Menschen zu proklamieren.

Liebe muß nicht vollkommen blind machen.

Man kann auch lieben und sich trotzdem den Tatsachen stellen.


Die Familie wird aufgrund Andreas' Krankheit auch schon zu Lebzeiten einen langen und harten Weg gemeinsam gegangen sein. Seine Eltern werden Andreas ewig lieben und vermissen, unabhängig vom 4U-Crash.

Darin bin ich bei Dir.

Faktisch wird der erweiterte Suizid wohl nie zu 100% zu beweisen sein und daran klammert sich Familie Lubitz offenbar.

Menschlich verständlich, aber leider sprechen die meisten bekannten Fakten dagegen.

Ernsthaft, es wäre ja für alle Betroffenen, die Lubitz-Angehörigen und alle anderen Angehörigen so viel weniger schlimm,
wenn es ein Unfall/Unglück gewesen wäre.
Wie ich das meine, habe ich hier auch mal beschrieben, für mich bedeutet diese Art des Falles weit mehr Leid als bei einem Unglück.

Die Eltern haben offensichtlich einen sehr heftige psychische Schäden davongetragen und dadurch einen verzerrten Blick auf die Geschichte.

Ja, aber nochmals,
Krankheit und eigene Verletzungen entschuldigen trotzdem nicht, weiteres Leid zuzufügen.

Den Opfern und deren Angehörigen gegenüber ist deren Verhalten eine unfassbare Respektlosigkeit gegenüber.

Ja. :(
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.502
10.404
irdisch
Der Beweis sind die Rufe des Kapitäns, der an der Tür gerüttelt hat. Man braucht nicht den Schleier der Ungewissheit drüber zu legen: Der depressive Lubitz hat sich umgebracht und alle anderen mitgenommen.
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
... "Den absoluten Beweis" gibt es nicht, insofern Raum für Spekulation und Zweifel bestehen bleibt.

Es soll schon Leute gegeben haben, die nur auf Basis von Indizien lebenslang weggesperrt wurden. Da braucht es keinen absoluten Beweis.

Für den von Lubitz Vater gewählten Termin braucht man sich IMHO auch keine Entschuldigung zu basteln. Trauer taugt dafür nicht. Genau so wenig wie eine Depression die Tat entschuldigt.

Offensichtlich fehlt es in der Familie generationsübergreifend an Empathie.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Schrieb vor Jahren schon, dass von allen Angehörigen die Eltern von Lubitz wohl das größte Leid erlitten haben. Denn sie sind die einzigen, die nicht einfach nur trauern können.

Natürlich dürfen sie trauern, nur nicht in der von ihnen betriebenen Weise öffentlich.

Ja, sie durchleben neben Leid und Schmerz sehr wahrscheinlich auch noch Schuldgefühle und Zweifel und das ist furchtbar.

Mich stört an ihrem Verhalten eines und das ist das Verdrängen, was da sehr wahrscheinlich passiert ist.

Ihr Sohn hat bewußt 149 Menschen in den Tod gerissen, weil er sein Leben beenden wollte.

Diese Eltern konnten nun einen solchen Grabstein in Auftrag geben, die Trauer-/Dankesanzeige schalten.

Aber nicht einmal kam eine öffentliche Stellungnahme, daß sie das Leid der anderen Angehörigen wahrnehmen.

Z.B. eine Anzeige mit etwa dem Wortlaut:

Er war unser Sohn, wir werden ihn immer lieben und vermissen,
aber auch wir können nicht verstehen, was da geschehen ist, viele Fragen bleiben offen, wir bleiben hilflos zurück- und bedauern zutiefst das Leid, daß dieses Unglück über so viele Menschen, uns eingeschlossen, gebracht hat.


Warum kam nicht z.B. sowas?

Stattdessen dieser Grabstein und diese Anzeige.


Der Vater scheint die Täterschaft seines Sohnes ja nach wie vor zu bestreiten, jedenfalls zu bezweifeln. Ob das nun Verdrängung oder einfach der tiefe Glaube ist, seinen Sohn so gut zu kennen, um zu wissen, dass er die ihm vorgeworfene Tat nicht begangen hat... Lubitz selbst kann sich zum Hergang nicht äußern. "Den absoluten Beweis" gibt es nicht, insofern Raum für Spekulation und Zweifel bestehen bleibt.

Das darf er, dafür habe ich Verständnis,
nicht aber dafür, mit einer Pressekonferenz am Todestag zur Todesstunde den anderen Angehörigen den nächsten Stich zu versetzen.

Diese Menschen bedienen sich durchaus bewußt und geschickt vieler Stilmittel, so mein Eindruck.

An jedem anderen Tag gerne, denn auch ich würde als Elternteil versuchen, die erhoffte "Unschuld" meines Kindes zu beweisen, das ist zutiefst menschlich und ja, diese Hoffnung stirbt zuletzt.

Keiner spricht doch dem Vater ab zu versuchen, zu beweisen, daß es vielleicht anders war.
Aber noch ist das nicht der Fall, noch sprechen alle Fakten gegen diese These,
den Todestag, sogar die Todesstunde als Zeitpunkt zu wählen, eine Diskussion anzustoßen, ist jedenfalls einfach nur daneben.


Viele von uns kennen die Intensität der Gefühle gerade in solchen Momenten.
 
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umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
46
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Es soll schon Leute gegeben haben, die nur auf Basis von Indizien lebenslang weggesperrt wurden. Da braucht es keinen absoluten Beweis.

Für den von Lubitz Vater gewählten Termin braucht man sich IMHO auch keine Entschuldigung zu basteln. Trauer taugt dafür nicht. Genau so wenig wie eine Depression die Tat entschuldigt.

Offensichtlich fehlt es in der Familie generationsübergreifend an Empathie.


Ich glaube, dass du da womöglich zu viel verlangst. Von seinem Zimmer oder Büro aus lässt es sich allgemein sehr leicht verurteilen.

Mich brauchst du übrigens nicht zu überzeugen, gehe ebenfalls fest davon aus, dass Lubitz die Maschine absichtlich in den Berg gesetzt hat.

Aber als Vater sieht man das womöglich anders. Es sollen aufgrund von Indizien übrigens auch schon Unschuldige "lebenslang" erhalten haben. Und womöglich war es auch bei jenen ausschließlich der eigene Vater, die eigene Mutter, die immer an ihr Kind geglaubt haben.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
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Das darf er, dafür habe ich Verständnis,
nicht aber dafür, mit einer Pressekonferenz am Todestag zur Todesstunde den anderen Angehörigen den nächsten Stich zu versetzen.

Wenn ich ihn beraten und er auf mich hören würde, dann gäbe er eine solche PK ganz gewiss nicht.

Aber richtig verübeln kann ich es ihm eben auch nicht.

Habe - vielleicht der beruflichen Praxis geschuldet - fast unendliches Verständnis für Angehörige von Verbrechen oder Unglücken. Und der Vater ist eben auch nur Opfer. Als nicht Betroffener ein rationales, distanziertes irgendwie angemessenes Verhalten zu verlangen, ist einfach zu viel verlangt.
 
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Wolke7

Erfahrenes Mitglied
30.08.2010
3.143
645
Eine Pressekonferenz anzukuendigen ist das eine. Ich bin mal gespannt, ob sich ueberhaupt Besucher einstellen werden und was die dann dazu berichten werden. Endlich gibt es dann auch noch Reaktionen der Medienkonsumenten.
Meiner unmassgeblichen Meinung nach sollte man diese Pressekonferenz-Ankuendigung ignorieren und als elterliche/vaeterliche Strategie zur Trauerbewaeltigung ansehen.