Ich habe mir mal die ersten 20 Minuten vom Meister van Beveren geben können. Ich habe keine Ahnung, bin gegen Vorveruteilen, habe natürlich eine gewisse Tendenz, dass es Pilotensuizid gehandelt hat, aber das ist vermutlich eher emotional als rational begründet... Ich habe eben keine Ahnung.
Es wurde hier schon geschrieben: ob man die Show genau an dem Jahrestag machen muss, kann man sicherlich bezweifeln. Als Vater des vermeidlichen Täters darf Lubitz sen. aus meiner Sicht natürlich seinen Sohn "verteidigen" - und im Zuge dessen ist es auch legitim, dass er nicht auf die Indizien und Beweise eingeht die suggerieren, dass sein absichtlich Sohn einen ganzen Flieger hopps genommen hat (so Worte wie "Mord" will ich nicht in den Mund nehmen...).
Was ich aber umgekehrt auch sagen muss, ist dass es schon auch nicht besonders ruhmreich für die Ermittler ist, dass jemand - obgleich welches Motiv er hat - solche Argumente in den Raum stellen kann. Manche davon scheinen ja zumindest ansatzweise stichhaltig zu sein, sonst wären sie sofort in der Luft zerrissen worden. Von daher finde ich die Veranstaltung eigentlich gut - sie fordert zumindest "die Gegenseite" heraus, die Sachen zu entkräften oder sich Argumente gefallen zu lassen. Meine Hoffnung: am Ende kommt ein besseres Bild dabei raus, was da passiert ist. Das hilft auch den Opfern - vielleicht hält danach Papa Lubitz auch den Mund.
Was mich erstaunt, ist dass solche Thesen wie dass das Flugzeug keine Genehmigung mehr hatte, erst nach zwei Jahren ans Licht kommen. Selbst wenn man jetzt mal unterstellt, eine Seite möchte Fakten vertuschen - muss ausgerechnet der Vater des "Massenmörders" jemanden anheuern, der das rausfindet? Gibt es so wenig Journalisten, die selbst bei so einer großen Tragödie der deutschen Verkehrsgeschichte sich an die Akten hängen? Dafür muss man ja nun wirklich kein Luftfahrtexperte sein, sondern nur lesen können und evtl. kurz zum Hörer greifen, ob man so ein Ding handschriftlich verlängern kann...