Bisserl unkritisch mit objektiv falschen Fakten des BDL (z.B. die massiv untertriebene Zahl der Pilotensuizide).
Es heißt ja in dem Artikel "nur etwa vier vergleichbare Suizide". Damit sind vermutlich Royal Air Maroc 630, SilkAir 185, EgyptAir 990 und LAM Mozambique 470 gemeint. In allen vier Fällen hat ein Pilot das Cockpit verlassen und der Absturz ist sehr wahrscheinlich vorsätzlich herbeigeführt worden. Welche Fälle, die vergleichbar zu Germanwings 9525 sind, fehlen?
Bei Suiziden von Piloten von Passagiermaschinen sind seit 1997 504 Menschen gestorben (MH370 noch nicht mal eingerechnet). Alle liefen nach dem gleichen Szenario ab - ein Pilot bleibt alleine im Cockpit und lässt die Maschine absichtlich abstürzen.
Und heute will man die einzige Maßnahme abschaffen (zwei-Personen-Regel), die hier eine Verbesserung versprochen hat. Ohne dass man eine alternative Lösung für das Problem hat.
Dementgegen stehen die Millionen Passagiere, die in einem Flugzeug saßen, dass nur von einem Piloten gesteuert wurde und ihr Ziel sicher und unversehrt erreicht haben. Und ich sehe schon eine alternative Lösung für das Problem: man versucht Maßnahmen zu ergreifen, um suizidgefährdete Personen aus dem Cockpit fernzuhalten. Aber offensichtlich ist dir lieber, dass jeder ins Cockpit darf, ob suizidgefährdet oder nicht, Hauptsache er ist nicht alleine. Kann man machen...
Die historische Erfahrung zeigt, dass der First Officer solche Sachen nicht in der Anwesenheit einer 2. Person macht. Und dass auch ansonsten Menschen Suizide i. d. R. alleine durchführen, und nicht wenn sie am Arbeitsplatz gemeinsam mit Kollegen arbeiten. Offenbar brauchen die meisten suizidgefährdeten Menschen für sowas Abgeschiedenheit.
Wo natürlich Japan Airlines 350 genau das passende Gegenbeispiel ist.
Die hat man. Rueckkehr zu normalen Cockpittueren. Die Risiken des hermetisch abgeriegelten Cockpits sind sowohl bzgl. Security (Suizide oder auch "nur" Entfuehrungen [ET @GVA]) als auch Safety (Zugaenglichkeit nach Unfaellen, TK @ AMS) mE nicht akzeptabel. Gleichzeitig werden sie im Falle eines Falles so wirkungslos sein wie das Panzerglas an Bankschaltern, das auch nicht die Bankueberfaelle verhindert hat, da es nicht nur hinter, sondern eben auch vor dem Panzerglas/der Cockpittuer bedrohbare Menschen gibt.
Könntest du den Vergleich bitte mit Fakten untermauern: also irgendetwas das zeigt, dass die Zahl der Banküberfälle durch Panzerglas nicht zurückgegangen ist. Vielleicht gegenübergestellt zu der Statistik, die zeigt, dass die Zahl der Flugzeugentführungen nicht abgenommen hat, seit die Panzertür eingeführt wurde. Das wäre sehr interessant und könnte mich überzeugen.
Piloten hingegen vertrauen wir. Solche Taten erschüttern daher ein komplettes Berufsbild - und unser Sicherheitsgefühl, weil wir uns eben nicht mehr der Illusion hingeben können, dass das vorne ausschließlich fitte, lebensbejahende Erfolgsmenschen sitzen, sonder womöglich geistige oder körperliche Wracks, zu denen man nicht einmal ins Auto steigen würde.
Die Logik verstehe ich nicht. Du möchtest Piloten vertrauen, aber möchtest gleichzeitig, dass man ihnen Misstrauen entgegenbringt, indem man ihm unterstellt, wenn er allein im Cockpit ist, gäbe es ein nennenswertes Risiko, dass er das Flugzeug zum Absturz bringt? Interessant. Das ist wohl die oft genannte "gefühlte Sicherheit".
Die Amis und die Briten machen also weiter die 2-Mann-Regel und ausgerechnet wir schaffen sie ab? Das verstehe ich nicht. Schaden kann die Anwesenheit einer weiteren Person aus der Crew ja nicht viel.
Es sei denn die zusätzlich anwesende Person wird so gut wie gar nicht auf psychische Probleme hin untersucht (wie bei FA aktuell der Fall) und bekommt so die Möglichkeit ein Flugzeug zum Absturz zu bringen. Aber auch hier geht es wohl um "gefühlte Sicherheit". Auch ist zu berücksichtigen, dass die 2-Mann-Regel zumindest in den USA nicht eingeführt wurde, um Suizide zu vermeiden.