Ein Angebot von 10.000 EUR als Schmerzensgeld ist eine viel größere Respektlosigkeit gegenüber Opfern, als das Grabmal für den Piloten. Aber da haben Lufthansa-Fanboys gar keine Empathie gezeigt und vielmehr die Hinterbliebene als geldgierige Abzocker beschimpft
Da du vermutlich auch mich damit meinst: 1. ich bin kein LH Fanboy, 2. habe ich niemanden als geldgierige Abzocker beschimpft, sondern lediglich dargestellt, dass es für mich den Eindruck macht, als würde man nur möglichst viel Geld herauspressen wollen (und bisher auch keine plausible andere Begründung für die Forderungen der Angehörigen genannt bekommen), 3. da den Angehörigen nach deutscher Rechtslage ein Schmerzensgeld von 0 Euro zustehen dürfte, sollte man da ein Unternehmen verteufeln, was immerhin 10.000 Euro über diesen Anspruch (ohne Nachweispflicht) hinausgeht oder vielleicht doch lieber den Gesetzgeber?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass die ganze Lubitz-Geschichte von Lufthansa-Fanboys nur genutzt wird, um von dem unverschämt niedrigen Schmerzensgeld für Angehörige abzulenken.
Auch hier nochmal die deutliche Frage: was ist denn ein Menschenleben wert? Was muss die LH bezahlen, damit wirklich jeder sagt: "Ja, das war jetzt genug!"? Kann es sein, dass es diesen Betrag gar nicht gibt und du dich einfach über die LH echauffieren möchtest, weil es dir gut passt? Reg dich doch passender darüber auf, dass die Koalition erst nach dem Unglück in die Puschen gekommen ist und eine entsprechende Gesetzesänderung in Betracht zieht.
Es steht auch uns juristischen Laien zu, die Tat von A.L. rechtlich einzuordnen und ggf. als Mord zu bezeichnen. Eigentlich macht es sogar das Wesen eines demokratischen Rechtsstaats aus, daß der Bürger die gegebenen Gesetze reflektiert und sich um deren Anwendung Gedanken macht.
Man muss hier allerdings auch nicht viel im Forum herumkramen, um festzustellen, dass man zwar durchaus eine Einschätzung als juristischer Laie geben kann, man aber auch schnell damit neben der tatsächlichen Rechtslage liegt. Was nicht schlimm ist, aber vielleicht auch nicht als die einzige gültige Wahrheit verkauft werden sollte.
Wer am (mörderischem) Vorsatz von A.L. zweifelt, glaubt wohl auch, daß das Zünden eines Sprengstoffgürtels in einem israelischen Schulbus die Kinder nur erschrecken, nicht aber töten soll.
Du machst mit deinem m.E. unpassenden Vergleich nicht mal deutlich, welchen Vorsatz du meinst. Es zweifeln wohl nur wenige an Lubitz' Vorsatz sich selbst das Leben zu nehmen. Wer allerdings den Vorsatz dabei auch die anderen Menschen zu töten als gegeben sieht, verkennt, dass psychisch kranke Menschen, die unter dem Einfluss von psychoaktiven Medikamenten stehen, nicht so rational denken, wie man das vielleicht selbst gerade jetzt in diesem Moment tut. Man kann auch als gesunder Mensch mal ein paar Benzodiazepine einwerfen und sich ein Bild über die Wirkung machen. Eine Einschränkung des Denkvermögens, sowie eine gewisse "Alles egal"-Haltung, dürfte bei nahezu jedem Menschen auftreten. Dass Benzos bei Menschen mit innerer Unruhe und/oder Angst- bzw. Schlafstörungen die Probleme nicht lösen, sondern nur überdecken, indem man gewissermaßen von der Realität abgeschirmt wird, sollte zumindest die Zweifel verstärken. Ich sage nicht, dass er sich nicht bewusst gewesen sein könnte, dass er 149 andere Menschen mit in den Tod reißt, ich finde es aber anmaßend, es als gegebene Tatsache hinzustellen.
Wer meint, es handele sich bei dieser Debatte um eine solche zwischen LH-Fanboys und -Gegnern, hat nicht alle Tassen im Schrank und gehört ganz sicher zu einer der beiden Gruppen.
Full Ack.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass Angehörige der Opfer u. a. durch die Verbreitung der Geschichte in den Medien den Ruf von LH soweit schädigen, dass es für den Konzern am Ende günstiger wird, ihnen eine angemessene Entschädigung zu zahlen.
Ist mir zu schwammig. Gibt es denn Fälle, in denen LH sich weigert, den tatsächlich entstandenen Schaden zu bezahlen? Da ist in der Presse nichts zu bekannt geworden. Bisher geht es eigentlich immer um das Schmerzensgeld für Angehörige, wo es in D quasi keine Rechtsgrundlage für gibt und Trauerschäden nicht ausreichend gewürdigt werden (Ausnahme Schockschäden mit relativ schwierigem Nachweis und relativ niedrigen Summen). Das ist aber kein Problem der LH, sondern der deutschen Rechtslage. Also: Brief an deinen Abgeordneten schreiben und fordern, dass der Gesetzentwurf für das Schmerzensgeld für Hinterbliebene schneller bearbeitet wird und auch anständige Summen garantiert (bisher würden wohl auch nicht viel höhere Summen für die LH-Angehörigen in Aussicht stehen).
Sogar beim Befüllen eines Geldautomaten sind immer zwei Personen dabei - und bei einem Flugzeug im Wert von zig Millionen EUR und mit hundert Menschen am Bord lässt man eine einzige Person unbeobachtet im Cockpit??
Was willst du denn damit sagen? Alle Piloten neigen dazu die Maschine zum Absturz zu bringen, wenn sie alleine im Cockpit sind? Wer so einen Vergleich mit dem Befüllen eines Geldautomaten anstellt, verkennt sowohl die Gründe, warum beim Befüllen eines Geldautomaten zwei Personen anwesend sind, als auch warum bei einigen Airlines eine 2-Personen-Regel fürs Cockpit eingeführt wurde (und bei anderen nicht).