5. Tag, 19.02.2015; Bangkok
Ihr fragt Euch sicher, was macht man den ganzen Tag in Bangkok, wenn man so häufig vor Ort ist und eigentlich schon alles gesehen hat.
Da wir Ukrainischen Ärzten ungefähr so sehr trauen wie Ukrainischen Zollbeamten (wenn man nichts hat verdienen sie kein Geld, also wird notfalls was erfunden) und unsere private Krankenversicherung weltweit (außer USA) bezahlt, verlegen wir lieber alle Check-Ups, Behandlungen etc. nach Thailand.
So ging es heute früh nach einem kleinen Frühstück schon um 07:45 per Taxi zur Dental Clinic in der Soi 49. Die Krankenhäuser in Thailand sind wirklich schön, teils mit eigenem Park, Teichen, Koi-Karpfen.
Nachdem wir uns am Nachmittag ausgeruht hatten begann um 18:30 unsere eigentliche Tagestour, ein kulinarischer Ausflug nach Chinatown. Da wir an der Rezeption schon über Staus vorgewarnt waren nahmen wir die Metro
zur Endstation Hua Lampong (28 Baht/Person, Automat nimmt auch Scheine).
Dort angekommen fiel uns auf, dass es mal wieder eine ganz fantastische Idee von mir war dies gerade heute anzugehen, an Chinese New Year!!! Die Menschenmassen waren unglaublich, man kann von Stau auf dem Bürgersteig sprechen.
In Richtung Yaowarat Road kamen wir an einem Tempel vorbei,
welcher just in diesem Moment von der Prinzessin besucht wurde. Die Straße war voll mit Polizei-Mercedes-S-Klasse, SUV’s und seltsamen Ausflugs-Zügen. Die Straße war also gesperrt, auf dem Bürgersteig stauten sich die Schaulustigen, um einen Blick auf die Royals zu erhaschen.
Für einige Zeit ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Erst nach der Abfahrt der Entourage konnten wir uns langsam und mühsam weiter in Richtung Ziel kämpfen.
Auf der Yaowarat selbst wurde es dann noch schlimmer, nur mit dem forcierten Einsatz der Ellenbogen war an ein Vorankommen zu denken.
Kurz nach dem Hotel Royal kommt man an die Kreuzung Yaowarat und Plaeng Nam Rd. Hier rechts abgebogen und schon nach 20 Metern standen wir vor unserem ersten Ziel des Abends, ‚BURAPA Bird’s Nest Soup’.
Direkt am Eingang befindet sich die ‚Küche’ mit Behältern von Suppe in unterschiedlichen Güteklassen, 200 Baht, 300 Baht, 500 Baht etc. pro Schälchen.
Uns wurde ein Platz zugewiesen, von welchem wir die Gefäße der Bird’s Nest, welche man zur Zubereitung der Suppe zuhause käuflich erwerben kann, betrachten konnten.
Ich bestellte für uns je ein Schälchen in unterschiedlicher Güte, für mich zu 300 Baht, für meine +1 zu 500 Baht.
Zuerst wird einem eine Tasse Ingwertee (heiß und leicht scharf, sehr lecker) sowie eine Schale mit einem weichgekochten Ei, Ginkonüssen und Honig hingestellt. Einigen Minuten später bekommt man die Bird’s Nest Suppe serviert.
Während die 500 Baht Variante sehr klar war,
ist die Economy Class Ausführung eher leicht bräunlich und enthält auch einige kleinere Rückstände wie Federn.
Nachdem wir einen Löffel ‚pur’ probiert haben, schlugen wir das weichgekochte Ei in die Suppe, fügten etwas Honig hinzu. Hier die 300 Baht Variante:
Zu meiner Verwunderung war das Ergebnis gar nicht so schlecht, leicht süßlich, mit ‚Vogelgeschmack’. Ich muss aber ehrlicherweise gestehen, dass mit die Economy Variante besser geschmeckte als die Business Variante – mag an den Rückständen liegen.
Weiter ging es auf der Plaeng Nam, ca. 300 m in Richtung Norden, über die Tharon Charoen Krung, zum Restaurant ‚Nai Mong Hoy Todh’ (539 Tharon Phlap Phla Chai), welches auf Austern- und Muschelomeletts spezialisiert ist.
Zuerst in die Küche, um dem ‚Chef’ bei der Zubereitung über die Schultern zu sehen.
Da sich nun ein in Bangkok lebender Freund zu uns gesellte, bestellten wir zwei ‚crispy’ Austernomeletts (je 70 Baht) und suchten uns einen Tisch.
Und dann kam sie, die erste Portion Hoy Todh, ölig, knusprig, voller Geschmack.
Das Spezielle an diesem Omelette ist, dass der Eiermasse eine gehörige Portion Reismehl zugefügt wird. Dies gibt eine ganz spezielle Konsistenz und, in Kombination mit den sehr frischen Austern und der süß-scharfen Chili-Sauce, einen hervorragenden Geschmack.
Im Anschluss ging es weiter zurück auf die Yaowarat Rd., um das Highlight des heutigen Abends zu suchen. Das FIKEAW ist ein Straßenstand in einer Querstraße, der Itsara Nuphap Rd. Von der Yaowarat Rd. Biegt man links ab und steht nach 50 Metern linkerhand vor dem Restaurant.
Das Restaurant ist extrem beliebt, bei Einheimischen und Touristen, so kann man sich erst einmal an der ‚Küche’ eine Nummer besorgen und sich in die Schlange einreihen.
Die Wartezeit (in unserem Fall 30 Minuten) ist sehr kurzweilig, da man dem Koch bei der Zubereitung der Speisen zuschauen kann. Sehr spannend wird es, wenn er alle Schaulustigen bittet sich von der Küche zu entfernen – denn dann folgt der große Feuerzauber. Die Flamme kann dann gerne mal 4 Meter hoch werden, die Hitze spürt man noch am entferntesten Tisch.
Endlich wurde uns ein ‚Tisch’ (soweit man das Ding so nennen kann) zugewiesen und die Speisekarte übergeben.
Wir bestellten einen frittierten Fisch in Tamarind Sauce, gedünstete Shrimps auf Glasnudeln (Goong Ob Woon Sen), ein Shrimps-Omelette und Morning-Glory (Pad Pak Bung Fai Daeng). Mit Getränken hatten wir uns am gegenüberliegenden 7-Eleven eingedeckt.
Nach weiteren 45 Minuten des Warten wurden wir dann belohnt, wir bekamen unser Festmahl serviert.
Das Omelette (ohne Reismehl) mit der Chili-Sauce war sehr lecker, nicht besonders fettig,
die Portion Morning-Glory knackig & leicht scharf,
die Shrimps mit den Glasnuddeln zwar gut, kamen aber nicht an die Variante unseres letzten Bangkok Trips heran (für meinen Geschmack zu lange gegart, schon etwas trocken, die Nudeln haben zu viel Pfeffer abbekommen).
Das absolute Highlight war aber der Fisch. Dadurch, dass er zuerst in der Tamarind Sauce mariniert war, karamellisierte diese, machte die Haut extrem kross, was wiederum ein Austrocknen des Fleisches verhinderte. Unser Freund, der seit 4 Jahren in Thailand lebt, meinte, dass dies der beste Fisch sei, den er jemals in Thailand gegessen hätte.
Die Rechnung (inkl. einem großen Bier) kam auf 740 Baht, ca. US$ 25. Alleine der Fisch wird mich in dieses Restaurant zurückkehren lassen.
Als Abschluss suchten wir noch das ‚Bua Loy Nam Khing’ auf der Yaowarat, gegenüber dem Hotel Royal’ auf.
Hier werden verschiedene Thai-Süßspeisen angeboten, die anfangs immer etwas gewöhnungsbedürftig sind.
Für meine +1 bestellte ich Cantaloupe & Green Tapioka Pearls in cool milk,
Für mich Bua Loy Nam Khing, heiße, mit Mohn gefüllte Reisbällchen in einer süß-scharfen Ingwer Suppe, je 40 Baht.
Die Reisbällchen sind umwerfend, eine Geschmacksexplosion wenn man diese anbeißt und die süße Mohnmasse aus ihnen heraussprudelt. Etwas von der Suppe dazu und man hat die perfekte Kombination im Mund.
Reichlich gesättigt traten wir den Weg zurück ins Hotel an, diesmal per Taxi. Wie immer war nichts mit ‚Meter’, das günstigste war ein Festpreis i.H.v. 200 Baht.
Morgen können wir zum Glück ausschlafen.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend!