11. Tag, 25.02.2015; Chiang Mai – Doi Chaang – Chiang Rai
3 Tage in Chiang Mai war die perfekte Dosis, mehr oder weniger wäre suboptimal gewesen. Sicher, man kann noch mehr anschauen bzw. unternehmen, aber für uns wäre dies nichts gewesen.
Zudem hat uns das Hotel wirklich genervt. Die Klimaanlage war so schlecht zu regulieren, dass es im Bett immer gezogen hat, ich nachts mit Kopfschmerzen durchgefroren (obwohl auf Minimum und 26 Grad) aufwachte und diese abgestellt habe. Meine +1 haben besonders die Lichtschalter gestört. Hier waren neben dem Bett auf beiden Seiten LCD Panels zur Kontrolle der Lampen in die Wand integriert. Diese Panels haben aber nachts extrem hell blau geleuchtet.
So ging es nach einem kleinen Frühstück los in Richtung Chiang Rai, mit einem Zwischenstop in Doi Chaang (teilweise auch Doi Chang geschrieben).
Die Hauptstraße (118) ist in extrem gutem Zustand, so etwas kennen wir aus der Ukraine kaum. Nach 30 Kilometern übergab ich das Steuer an meine +1, nahm eine weitere Schmerztablette gegen die Kopfschmerzen.
Ca. 150 Kilometer nach Chiang Mai bogen wir auf die Nebenstraße 5037, später 5047 in Richtung Doi Chaang ab (ist angeschrieben). Die Straße wurde nun wirklich eng, die Strecke sehr bergig und zudem extrem kurvig.
Ab in die Berge und die Aussicht genossen.
Der Grund für Doi Chaang war der dort angebaute Kaffee, einer der besten. Früher war diese Gegend ein Opiumanbaugebiet, auf königliche Initiative wurde den Bauern vom Volk der Akha Anfang der 80er Jahre Arabica Kaffeepflanzen übergeben, so dass diese eine neue Existenzgrundlage aufbauen konnten.
Nach ca. 30 Kilometern (45 Minten) kamen wir an der Doi Chaang Coffee Farm an,
parkten unser Auto auf dem Parkplatz hinter dem Café. Schon auf dem Parkplatz konnte man die ersten Kaffeebohnen betrachten.
Das Café ist sehr schön gemacht, ungewöhnlich für einen so abgelegenen Ort.
So abgelegen übrigens, dass wir außer den Kaffeebauern, welche sich hier auch ihren Kaffee holten, die einzigen Gäste waren und blieben.
Man hat die Wahl seinen Kaffee im Erdgeschoss oder dem sehr luftigen Obergeschoss mit schönem Ausblick zu genießen.
Aller Kaffee wird organisch angebaut und kommt aus der eigenen Farm (im Gegensatz zum Kaffee aus der Kollektive, welchen man auch im lokalen ‚Supermarkt’ – eine 7-11 Kopie – kaufen kann).
Eine Besonderheit ist der ‚Civet’ Kaffee oder auch einfach ‚Katzenkaffee’ (
Kopi Luwak – Wikipedia).
So bestellte ich für meine +1 einen Iced Cappuccino (70 Baht) und für mich einen Civet Kaffee (300 Baht).
Der Civet Kaffee wir ausschließlich als Filterkaffee angeboten, wobei die Bohnen frisch gemahlen und mit fast kochendem Wasser übergossen werden.
Den Civet Kaffee habe ich pur genossen – aber einen riesigen Unterschied zu normalem, guten Kaffee nicht festgestellt. Probiert habe ich ihn jetzt, kann ihn von meiner To-Do-Liste abhaken.
Dafür war der Iced Cappuccino meiner +1 der Beste, den ich jemals getrunken habe. Er war leicht süßlich und sehr stark. Oft hat man ja bei Iced Cappuccino das Gefühl man trinke irgendeine süße Plörre – hier jedoch schmeckte man den Espresso noch deutlich heraus. Fantastisch!
Nach dem Civet Kaffee versuchte ich mich noch an einem Peaberry Espresso (
Peaberry - Wikipedia, the free encyclopedia). Dieser war extrem fruchtig im Abgang, sehr lecker.
In der kaffeefreien Zeit bauen die Akha zusätzlich Erdbeeren an. Gedüngt wir ausschließlich biologisch – mit den Resten aus der Kaffeeverarbeitung.
Wir erstanden ein Körbchen, ca. 300 Gramm, zu 100 Baht.
Da wir nun Hunger hatten fragten wir die Barista nach einem guten Restaurant in der Nähe. Sie empfahl uns das ‚Doi Chaang View’ Restaurant, 3 Kilometer weiter der Straße entlang.
Wir nehmen an einer Art Tresen mit Blick über das Tal Platz und bestellten stir-fried Chayote-Kraut (die Blätter eines Kürbis-Gewächses) und ein scharfes Hühnchen.
Zum Essen ist nur zu sagen: das schlechteste Essen mit dem schönsten Ausblick. So genossen wir den Ausblick, ließen das Essen (150 Baht) stehen und fuhren weiter in Richtung Chiang Rai.
Die Straße wurde so steil, dass der 1.8 Liter Motor in Kombination mit der Automatik echte Probleme bekam. Bei voll getretenem Gaspedal schaffte er es im ersten Gang mit Müh und Not.
Aber irgendwann ging es dann abwärts, und mit ‚abwärts’ meine ich abwärts! Die Straße was so steil, eng und kurvig, dass ich den Bremsen des Honda nicht vertraute, die Automatik auf ‚1’ stellte und auf die zusätzliche Bremswirkung des Motors hoffte.
Landschaftlich ein absoluter Traum!
Im Tal angekommen mussten wir den Überlauf eines Staubeckens durchfahren
und nach weiteren 30 Kilometern erreichten wir Chiang Rai.
Da wir über eine Nebenstraße in die Stadt kamen, fuhren wir zuerst durch die Innenstadt, wo wir schon den – in meinen Augen furchtbar kitschigen – Uhrenturm zu sehen bekamen.
Kurz darauf kamen wir im Hotel an, dem Le Meridien Resort Chiang Rai. Im Gegensatz zum Le Meridien Hochhaus in Chiang Mai ist das hiesige Resort eher landestypisch gestaltet – dennoch relativ groß.
Die Lobby ist offen gebaut, wesentlich stylischer als in Chiang Mai.
Schon von der Lobby hat man einen schönen Ausblick auf den Fluss und den Poolbereich.
So ging es Lift runter, durch eine Art Innenhof, Lift rauf, zu unserem Zimmer im 3. Stock des ‚Grand Deluxe Wings’, mit herrlichem Ausblick auf Pool und Fluss.
Was sich hier eine ‚Standard-Suite’ nennt ist ein größeres Zimmer, alles sauber, neu, kein Vergleich mit dem Le Meridien Chiang Mai.
So ist es mir lieber als eine Suite, in welcher ich das Wohnzimmer sowieso nicht benutze.
Als Platinum Benefits gibt es 500 Punkte, volles Frühstück im Restaurant und freie Getränke an der Bar von 17:00 bis 19:00. Das Parken des Autos ist, wie auch in Chiang Mai, kostenlos.
Für 4'410 Baht pro Nacht inkl. Steuern kann man nicht meckern.