17. Tag, 03.03.2015; Bangkok – Sydney; Sydney
Das Boarding am gestrigen Tage erfolgte relativ spät, vor allem da sehr viele kranke und beeinträchtigte Menschen auf dem Flug waren. Bis diese Gruppe geboardet, alle Assistenten das Flugzeug verlassen hatten, war es schon 5 Minuten vor offizieller Abflugzeit.
Als wir durch die vordere Türe in das Flugzeug kamen war ich doch sehr gespannt wie die First Class besetzt sein wird. Und hier musste ich mich nun doch sehr positiv über TG wundern. Ich wusste, dass 2 Plätze gebucht waren, Reihe 2, die Mittelplätze. Die anderen Plätze hatte TG wohl kostenlos ‚zugeteilt’. So war am Gate z.B. eine Familie mit einer leicht und einer schwer behinderten Tochter. Diese Familie hatte TG in F gesetzt. Dazu noch eine ältere Dame im Rollstuhl und einen Herrn Anfang 50, der auf keinen Fall in den Schalensitz der Business gepasst hätte. Meine +1 fragte sich wie dieser Herr selbst wieder aus dem F-Sitz herauskommen werde. Eine solche Aktion von TG finde ich gut, teilweise scheint es doch noch zu ‚menscheln’ auf dieser Welt.
Wir nahmen auf 14A und 14B Platz, Tauschen war kein Problem.
Es gab zudem ein recht nettes Beauty-Set, Porsche-Design.
Und schon die nächste Überraschung bei TG: die Business Class besteht aus einem vorderen und einem hinteren Teil, 6 bzw. 4 Reihen. Nur das vordere Abteil war wirklich Business Class. Die hinteren 4 Reihen waren entweder Premium Eco oder Eco. Nicht schlecht wenn man das Glück hatte mit einem Eco Ticket in diesen Reihen zu sitzen.
Nun sind die C Sitze bei TG echte ‚Rutschen des Grauens’,
noch schlechter als die alten LH-Slider, vor allem weil die Fußstütze mit dem Restsitz keine eben Einheit bildet, nochmals nach unten abfällt. Ich nehme mir auf TG Nachtflügen deshalb immer eine Rucksack mit, den ich so packe, dass er auf die Fußstütze gelegt, die Fläche sozusagen ebnet. Meiner +1 ist das alles egal, sie schläft auch noch wenn ein Elefant neben ihr trompetet.
TG ist, was den Service betrifft, nicht mehr erste Liga – aber nach einem LH Langstreckenflug erkennt man doch den Unterschied:
Der Service ist freundlicher, die Getränke kommen auf einem großen Wagen mit viel Auswahl und es gibt einen richtigen Pre-Dinner-Snack.
Das TG-Essen hatte ich in schlechter Erinnerung. Doch diesmal wurde ich angenehm überrascht. Schon die Speisekarte lass ich mit Interesse.
Meine +1 wählte den Black Cod, ich bestellte das Neuseeland Rind.
Die Vorspeise, eine aufgepeppte Lachsscheibe mit ‚Kaviar von Balsamicoessig’ war wirklich (für Flugzeugessen) sehr gut – der Salat auch essbar. Über das Knoblauchbrot sprechen wir nicht, das erinnerte eher an Pappe.
Der Fisch sah langweilig aus – und so soll er auch geschmeckt haben.
Mein Rindfleisch war dagegen sehr gut, zart und saftig. Nachdem ich den Reis mit zwei Tütchen Chilisauce nachgewürzt hatte, war das Ganze durchaus essbar. Das Gemüse war allerdings ein einziger Matsch.
Im Anschluss gab es Käse und Früchte
sowie ein Dessert. Vor allem das Rechte, eine Art Reiskugel mit Füllung in Kokosnusscreme, war sehr, sehr lecker.
Da ich mir einen Kahlua mit Milch auf Eis gegönnt hatte, war ich sehr müde und schlief schnell ein. Durchschlagen ging jedoch nicht, dazu waren die Mitreisenden einfach zu laut, die Kabine durch die Lesespots zu hell.
2 Stunden vor Landung wurde das Licht angeschaltet, heiße Tücher gereicht und recht zügig das Frühstück aufgefahren.
Ich begnügte mich mit den Früchten und einem Croissant,
während meine +1 bevorzugte weiterzuschlafen.
Mein Fazit zu TG: berücksichtigt man den Preis (knapp US$ 2'700 in J-Klasse, ca. 60% vom SQ Preis für BKK – SYD und AKL – BKK, dazu noch Direktflug) besitzt TG ein gutes Produkt. Der Service bietet das bisschen ‚Luxus’ mehr, das LH vermissen lässt. Wenn TG auf neue Sitze umgestellt hat, braucht sich das Produkt nicht mehr zu verstecken.
Die Landung erfolgte weich und pünktlich, die Passkontrolle war, dank Express-Passkontrolle, schnell vollzogen und auch das Gepäck kam innerhalb von 5 Minuten. Am Zoll wurde unser Handgepäck von einem Basset inspiziert und schon waren wir am Taxistand.
Für AU$ 56 zum WESTIN (gebucht über spg.com, prepaid, zu ca. US$ 305/Nacht), einem Hotelkomplex mit einem Mix aus Alt und Neu,
wo wir um 08:00 ein Übergangzimmer bekamen, um uns frisch machen zu können.
Nach einer erfrischenden Dusche haben wir die Club Lounge im 28. Stock begutachtet. Sehr schön gemacht, nicht zu groß, mit gutem Ausblick.
Das Frühstücksangebot war für eine Club Lounge sehr angemessen, viele Früchte, eine gute Brotauswahl und Wurst/Käse etc.
Gestärkt zogen wir auf Erkundungstour. Nachdem ich mir eine lokale SIM-Karte mit 1.5 GB Internettraffic bei ‚Telstra’ zu AU$ 42 besorgt hatte, durch Zufall in eine wunderschöne Shopping-Arkade gestolpert sind,
ging es weiter in Richtung Hyde Park
und St. Marys Cathedral.
Im Anschluss durch ‚The Domain’ und den ‚Royal Botanic Garden’
in Richtung Sydney Opera House.
Was uns auf dem Weg dorthin auffiel war die pure Masse der Jogger, unglaublich.
Endlich erreichten wir die Oper, machten ein paar Fotos in Richtung City mit Queen Elizabeth
und gingen weiter zum Circular Quay. Da uns langsam die Kräfte schwanden, entschieden wir uns für die Schnellfähre zu AU$ 19/Person (hin- und zurück), welche uns in 18 Minuten nach Manly brachte.
Vom offenen Oberdeck hatten wir einen sehr guten Blick auf die Oper, die Brücke und später die gesamte Bucht.
In Manly angekommen beschlossen wir 1 Stunde dort zu verweilen, auf die nächste Fähre zu warten. Wir besorgten ein Eis und setzten uns in den Schatten, genossen die Aussicht.
Irgendwann überfiel uns die Müdigkeit – ein Folge von wenig Schlaf und 4 Stunden Zeitumstellung – fuhren zurück zum Circular Quay. Meine +1 döste auf der Fahrt die ganze Zeit ein.
Zu Fuß machten wir uns auf zum WESTIN, wo wir nun endlich ein Zimmer mit King-Size Bett bekamen.
Man sagte uns, dass dieses Zimmer ein Upgrade wäre. Von was???
Nachdem wir etwas geschlafen hatten, entschlossen wir uns den geplanten Restaurantbesuch zu canceln – wir würden sicher am Tisch einschlafen. Somit suchten wir die Lounge auf, um dort ein paar Happen zu uns zu nehmen.
Das Speiseangebot ist sehr ‚übersichtlich’, ein paar Cracker, Käse, Trockenfleisch, 3 verschiedene Brotaufstriche und ein paar eingelegte Gemüsesorten.
Allerdings wurde dann noch ein kleines Tablett mit verschiedenen Snacks serviert.
Geplant ist, dass wir später noch etwas durchs nächtliche Sydney laufen – aber ob daraus etwas wird, ich vermag es noch nicht zu versprechen.