4.9.22 - Cesna 551 OE-FGR crashes into the Baltic sea

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fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
763
877
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
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Ich bin kein Arzt, aber ich kann mich aus der ATPL-Theorie noch daran erinnern, dass man bei Problemen mit der Druckkabine relativ schnell bewusstlos werden, bei Absinken auf eine Höhe von ca. 10.000ft (ca. 3000m) oder tiefer, aber auch langsam wieder das Bewusstsein erlangen kann. Ich möchte mir das nicht vorstellen, wie das an Bord abgelaufen sein könnte, wenn man im Trudeln wieder zu Bewusstsein gelangt.
Vielleicht kann ja ein Arzt etwas dazu sagen, ob diese Annahme richtig ist. Ist wahrscheinlich auch nicht konkret beantwortbar. Vielleicht reagiert da jeder Mensch/Körper anders?!
Vielleicht war's aber auch eine andere Art von Luftvergiftung (z.B. Kohlenmonoxid). Ich kenne das Druck- und Belüftungssystem der Citation II nicht.
Möchte da auch nicht weiter spekulieren und hoffe, dass man die Ursache findet und ggf. richtige Schlüsse daraus zieht, die so etwas hoffentlich verhindern können.
Der Druckabfall hat mehrere Stunden vor dem Absturz stattgefunden, aufgrund des Sauerstoffmangels ist man dann recht schnell tot, da kommt niemand mehr zu Bewusstsein
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
3.991
1.074
DUS, HAJ, PAD
Nein.

Die Abschussermächtigung (§ 14 Abs. 3 LuftSiG a.F.) wurde vom BVerfG für mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig erklärt (Urteil vom 15.02.2006 - 1 BvR 357/05)....

Zu dem Thema gibt es auch einen Kommentar von Thomas Fischer, wer sich etwas näher damit beschäftigen will.

 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
186
Südbaden
Laut einer eingeblendeten Tabelle hat man bei Druckabfall in dieser Flughöhe 30-60 sec um die Sauerstoffmasken zu aktivieren, bevor man das Bewusstsein verliert.
Und das ist schon das Maximum!
wenn der Pilot tatsächlich nicht mehr der jüngste war, gehe ich eher nicht davon aus, daß wir von idealen Parametern ausgehen dürfen.

Mich würde interessieren, woher gewissen kleinere Kurskorrekturen kamen, nachdem die schon lange ohnmächtig/tot waren.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.312
784
Wurde das Flugzeug wirklich Single-Hand (1 Pilot) geflogen? Vermutlich hätte ein zweiter Pilot den Absturz nicht verhindern können, falls es tatsächlich mit der Sauerstoffversorgung zutun haben sollte.
Man kann nur hoffen, dass es zu einer Aufklärung der Unfallursache kommen wird.
Die mitfliegende Ehefrau war nach Presseberichten auch lizensiert und current.

Der PF allerdings wohl nach schwererer Krankheit erst seit Kurzem wieder befugt zu fliegen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.315
3.756
DTM
Mich würde interessieren, woher gewissen kleinere Kurskorrekturen kamen, nachdem die schon lange ohnmächtig/tot waren.
Bis zum Zielflughafen Köln/Bonn (CGN) scheint der Autopilot den Streckenverlauf aus dem FMS abgeflogen zu sein. Danach ging es nur noch Kurs gen Nordost, bis zur Ostsee kurz vor Lettland.
Meiner Meinung nach sollte man die Single-Pilot-Operation (bei derartigen Jets) definitiv überdenken. Eventuell wären strengere Regeln keine schlechte Idee. Ich kann das hier aber nicht einordnen, da man nichts oder zu wenig über die fliegerische Erfahrung der jeweiligen Personen weiß und ob überhaupt jemand neben dem verantwortlichen Luftfahrzeugführer gesessen hat. Laut diversen Medien soll es sich allerdings um einen wohlhabenden Unternehmer aus dem Kölner Raum gehandelt haben.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.312
784
Bis zum Zielflughafen Köln/Bonn (CGN) scheint der Autopilot den Streckenverlauf aus dem FMS abgeflogen zu sein. Danach ging es nur noch Kurs gen Nordost, bis zur Ostsee kurz vor Lettland.
Meiner Meinung nach sollte man die Single-Pilot-Operation (bei derartigen Jets) definitiv überdenken. Eventuell wären strengere Regeln keine schlechte Idee. Ich kann das hier aber nicht einordnen, da man nichts oder zu wenig über die fliegerische Erfahrung der jeweiligen Personen weiß und ob überhaupt jemand neben dem verantwortlichen Luftfahrzeugführer gesessen hat. Laut diversen Medien soll es sich allerdings um einen wohlhabenden Unternehmer aus dem Kölner Raum gehandelt haben.
Der Pilot war 72 und Inhaber/Senior eines der zehn größten deutschen Unternehmen im Bereich Engineering und Anlagentechnik, dessen Hauptsitz im Raum Köln ist..

Luftfahrt war wohl seine Leidenschaft, weshalb er seit Jahrzehnten über eine Pilotenlizenz verfügte und als Nebengeschäft auch in verschiedenen lokalen Luftfahrtunternehmen investiert (Quick Air, CCF, GG Rent) war. Flog wohl recht viel, aber letztlich doch hobbymäßig.
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
186
Südbaden
Vermutlich war es ein privater Flug, falls es kommerziell war, wäre für Single-Pilot Operations mit Piloten über 40 Jahren ein halbjährliches Medical vorgeschrieben. Es gibt also durchaus schon noch Bremsen.
Wir dürfen halt nicht vergessen, daß das gesamte System auf die kommerzielle Luftfahrt zugeschnitten ist, der wohlhabende, private Senior fällt da halt etwas durchs Raster.

Das ist aber freilich Spekulatius. Wenn es wirklich plötzlicher Druckabfall war, hätten vermutlich auch 3 trainierte Sportler in ihren besten Jahren nicht viel ausrichten können.

Was mir bei der Geschichte bisher nicht gefällt: Angeblich habe es einen Funkspruch wegen Druckverlust gegeben. Das spricht eigentlich gegen einen plötzlichen, heftigen Druckabfall. Das Prozedere bei plötzlichem Druckabfall sieht eigentlich vor, erstmal die Atemmasken über zu stülpen und einen Notabstieg einzuleiten. Kommunikation erfolgt in solch einer Situation erst nachrangig. Kann natürlich immer noch ein schleichender Verlust gewesen sein, der dann plötzlich wurde, aber selbst mit schleichendem Verlust steigt man ja nicht weiter.


Zum Thema Hobbyflieger: Am Ende zählt Erfahrung und Training, mit 72 ist eigentlich keiner mehr ein Berufspilot. Nach der Pensionierung sind auch Profipiloten „nur“ noch Hobbyflieger.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
22.326
7.967
irdisch
Naja, einer mit 50 Jahren Flugerfahrung und frischem Medical wird mit seiner eigenen Straight Wing Citation noch zurecht kommen. Irgendwie fehlt mir die Erklärung, warum er mit erkannten Druckkabinenproblemen weitermacht und nicht umkehrt und sinkt? Der hätte ja auch in 14000 Fuß weiterfliegen können, aber halt nicht derartig weit oben. Da sind es nur noch wenige Sekunden bis zur Ohnmacht. Vielleicht war aber auch der Sauerstoff leer oder die Flasche zu oder so ein Mist, der auch schon anderen passiert ist?
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.423
9.825
Falls die Berichte stimmen, dass der Pilot Probleme mit der Druckkabine gemeldet hat, stellt sich die Frage, warum die Pilotensitze nicht besetzt gewesen zu sein scheinen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
22.326
7.967
irdisch
Sagen wir mal er merkt, seine Flasche geht nicht, und er kriecht in die Kabine, um eine Walkaround-Bottle zu holen, bricht aber bis dahin zusammen und alle anderen auch. Dann fliegt nur noch der Autopilot bis der Sprit alle ist.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.423
9.825
Sagen wir mal er merkt, seine Flasche geht nicht, und er kriecht in die Kabine, um eine Walkaround-Bottle zu holen, bricht aber bis dahin zusammen und alle anderen auch. Dann fliegt nur noch der Autopilot bis der Sprit alle ist.
Ja. Meine Spekulation wäre, dass der Pilot seinen Platz verlassen hat, um der Ursache für den Druckverlust auf dem Grund zu gehen und es dann nicht mehr zurück geschafft hat.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.840
5.663
Laut FAZ konnten die französischen und deutschen Militärpiloten den Piloten sehen. Daher hatte er offenbar seinen Sitz nicht verlassen.

 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.423
9.825
"Die Ursache" wird er in ein paar Sekunden nicht finden. Der braucht sofort, augenblicklich Sauerstoff, ohne jedes Zögern.
Wenn es die Meldung des Piloten zum Druckabfall gegeben hat, dann stellt sich die Frage, warum es nicht da bereits einen Notsinkflug eingeleitet hat.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.315
3.756
DTM
Warum? Das war nicht unbedingt die Ursache, und ein gewisses Risiko gehört auch zum Leben - in einem Taxi sitzt auch nur ein Taxifahrer, nicht zwei.

Beim Learjet-Absturz mit Payne Stewart 1999 waren zwei Piloten im Cockpit, hat aber nicht geholfen.
Ich halte es für grenzwertig in dieser Luftfahrzeugklasse, die Citation II ist in D 🇩🇪 mit D-CXXX (Multi-Engine, MTOW >5700kg bis 14000kg) registriert, in Single-Pilot-Operation zu fliegen. Das ist meine persönliche Meinung. Diese Jets sind wie eine Rakete und ich spreche aus Erfahrung. Vielleicht hat die Frau ja als Pilot Monitoring assistiert. Das wird der Unfallbericht zeigen. Die Single-Pilot-Operation ist erlaubt. Meiner persönlichen Meinung nach jedoch hart an der Grenze. Ein Flug von XRY nach CGN mit einem derartigen Jet ist kein Spazierflug.
Die Citation II wurde durch Cessna übrigens von 1978 bis 1994 produziert.
 

Clipper

Erfahrenes Mitglied
27.01.2012
314
82
HAM
Bis zum Zielflughafen Köln/Bonn (CGN) scheint der Autopilot den Streckenverlauf aus dem FMS abgeflogen zu sein. Danach ging es nur noch Kurs gen Nordost, bis zur Ostsee kurz vor Lettland.
Meiner Meinung nach sollte man die Single-Pilot-Operation (bei derartigen Jets) definitiv überdenken. Eventuell wären strengere Regeln keine schlechte Idee. Ich kann das hier aber nicht einordnen, da man nichts oder zu wenig über die fliegerische Erfahrung der jeweiligen Personen weiß und ob überhaupt jemand neben dem verantwortlichen Luftfahrzeugführer gesessen hat. Laut diversen Medien soll es sich allerdings um einen wohlhabenden Unternehmer aus dem Kölner Raum gehandelt haben.

Relativ zum Schluss wurde ja noch eine ziemlich gleichmäßige Rechtskurve, wie von einem Autopiloten, geflogen. Finde ich doch etwas seltsam. Vielleicht gibt's da aber auch eine einfache Erklärung für.
Dachte in dem Moment, dass der Jet nun wieder unter Kontrolle ist und vielleicht ein Kurs Richtung Küste eingestellt wurde. Aber die Sinkrate war schon heftig. Das konnte nicht mehr gut ausgehen. Dann gings ja auch leider ins Trudeln.
 

aurum

Erfahrenes Mitglied
13.01.2016
1.429
154
hier diskutieren Piloten darüber
 
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Reaktionen: juliuscaesar

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.315
3.756
DTM
Ja, ich hatte auch gedacht und gehofft, dass man rechts hin zur lettischen Küsten abdrehen würde :( Der Flughafen Ventspils war ja in der Nähe. Das war grauenhaft bei FR24 anzusehen.
Eine Citation II ist ein High-Performance-Aircraft und gehört mMn nach nicht in die "einzelne" Hand eines "Hobby"-Piloten. Ich wiederhole nochmal: das ist meine persönliche Meinung. Mehr Redundanz hin oder her. C172 und Citation-Jets lassen sich mMn auch nicht so einfach vergleichen. Jets sind da schon wesentlich komplexer.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.350
381
Sagen wir mal er merkt, seine Flasche geht nicht, und er kriecht in die Kabine, um eine Walkaround-Bottle zu holen, bricht aber bis dahin zusammen und alle anderen auch. Dann fliegt nur noch der Autopilot bis der Sprit alle ist.
Andere Spekulatius: Vielleicht war der Druckabfall schleichend (evtl. sogar eine entsprechende Warnung gemuted, da schon zu Beginn angeblich ein Problem bekannt war), sodass die Passagiere mit fallendem Druck benommen wurden und auch keine richtigen Entscheidungen aufgrund des Sauerstoffmangels treffen konnten.