Es geht weiter mit dem zweiten Segment, im bekannten Stil:
IB 3340, MAD – RAK, Business Class
Das Boarding war nahezu abgeschlossen als ich ans Gate kam (Brücken-Gate). Zu meiner Verwunderung war die C mit 22 Passagieren belegt, das hätte ich zwischen Spanien und Nordafrika, schon gar am Wochenende, nicht erwartet. Auch die Y war voll.
An Bord gab es keine Begrüßung und während des gesamten Fluges keine namentliche Ansprache. Prokativer Pre-Departure Service (Getränke, Kissen, …) war erneut Fehlanzeige.
Der Abflug erfolgte mehr oder weniger on time.
Der Sitz im A320 gefiel mir im Rahmen der Möglichkeiten besser als im A319. Ich hatte 2F am Bulkhead, der zumindest etwas Beinfreiheit bot, einen ordentlichen Recline aufwies und nicht so steinhart war wie das Exemplar im A319, aber natürlich immer noch ein Y-Sitz war.
Es wurden an Bord Zeitungen gereicht, auch ein englischsprachiges Exemplar war vorhanden (FT). AVOD war nicht vorhanden. Auch ansonsten gestalteten sich die Amenities wie auf dem ersten Segment, mit der Ausnahme, dass nach dem Start Menükarten auf Spanisch und Englisch verteilt wurden, jedoch keine Weinliste. Über die Einfachheit der Menükarte (Papier normaler Qualität, kein Einband) kann man geteilter Meinung sein. Für Forumreporter und Blogger mögen die simplen und zur Mitnahme bestimmten Karten durchaus ihre Vorteile haben. Für mich war die Karte ohnehin nicht relevant, denn es gab bei vorbestelltem VLML keine Wahlmöglichkeit. Es war zudem wieder identisch mit VGML, wie den Folien auf den Schalen zu entnehmen war.
Das Hauptgericht an sich war durchaus genießbar und schmackhaft, der Reis leider sehr trocken und musste mit etwas Butter, die erneut im Brotkorb verfügbar war, versehen werden. Der Salat war frisch, das Dressing aus der Plastik-Tüte wenig schmackhaft. Die Qualität des Obstes ist nicht zu beanstanden, Melone und Ananas waren sehr dünn geschnitten, saftig und geschmacksintensiv. Für eine C-Obstschale / Obstplatte würde ich mir allerdings eine etwas größere Vielfalt wünschen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich des Weiteren natürlich noch nicht, dass ich das absolut identische Menü (alle Komponenten, nicht nur das Hauptgericht) auf den beiden Segmenten des Rückflugs wiedersehen werde. Der Abzug wird dann bei den Segmenten eingepreist.
Zum Essen bestellte ich den Cava, der beim Verweis auf Wein auf der Speisekarte nicht genannt war und erst auf explizite Nachfrage aus der Galley beigebracht wurde. Kein besonders hochwertiges Produkt, aber geschmacklich sehr gefällig, manchem hier vermutlich zu lieblich / süß.
Während des Essens wurde Wasser aktiv angeboten, allerdings nur still, „sparkling“ musste auch erst auf Nachfrage aus der Galley beigebracht werden, ebenso wie Salz und Pfeffer. Nach dem Essen gab es Kaffee oder Tee. Ich fragte nach dem kalorienarmen Mahl nach „cake or biscuits“ und war erstaunt, dass es „Creme Tropical“ Kekse gab. Warum wird das nicht aktiv angeboten? Positiv fiel mir im Gegensatz zum ersten Segment auch ein Blättchen Lindt-Schokolade auf dem Kaffee-Tray auf (gab es dann auch bei den beiden weiteren Segmenten).
Der Zustand der Waschräume war akzeptabel. Es waren Seat Covers vorhanden, jedoch keine Desinfektionstücher. Dass auf der Toilette die Seife in winzigen Einmalportionen abgepackt ist, wirkt weder hochwertig noch umweltschonend.
Die Landung erfolgte pünktlich, Gate Arrival war 2 min vor der Sollzeit. Nach dem Deboarding ging es zu Fuß ins Terminal.
Selbiges überraschte mich extrem positiv hinsichtlich der Fassadengestaltung, Finishes (Böden, …) und kurzen Wege. Wartezeit an der Einreise 3 min. Da ich nur Handgepäck hatte, war nach Geldwechsel und kurzer Zollkontrolle (1 min Wartezeit) das Terminal wenige Minuten nach der Landung bereits wieder verlassen. Ich musste noch ca. 15 (!) Minuten auf meinen Fahrer warten, obwohl ich den Dienstleister vorher via Email wissen ließ (nachdem ich kürzlich in ähnlicher Konstellation in LXR auch kurz warten musste), dass ich in C und nur mit Handgepäck voraussichtlich sehr zeitnah nach der Landung zur Abholung bereit stehen würde.
Bewertung für einen 1,5 – 3 h Flug in C:
Ground Handling: 0/10 (Transfer-Service wurde schon thematisiert)
Hard Product und Zustand der Kabine (x 3): 2/10 (mehr gibt es für einen Y-Sitz nicht, Bulkhead und guter Recline rechtfertigen die 2 Punkte)
On-Time-Performance (x 2): 10/10
Mahlzeiten: 4/10
Weinliste, Champagner und Cocktails: 4/10 (keine Getränkekarten, Mindestauswahl an Weinen und Cava vorhanden, kein Champagner, keine Cocktails)
Nicht-alkoholische Getränke, Heißgetränke und Mocktails: 4/10 (nur der absolute Mindeststandard vorhanden, keine Espresso-basierten Getränke, keine Mocktails)
Service / Crew (x 2): 3/10 (geringfügig besser als auf dem ersten Segment, aber kaum proaktiv irgendetwas angeboten)
Amenities / Toiletten / Ausstattung der Bäder: 4/10
IFE: 2/10 (Bordmagazin, englischsprachige Zeitung an Bord vorhanden)
Statusanerkennung / Statuswürdigung (x 0,5, da Fremdstatus): 0/10
Gesamt: 4/10
Fazit: Etwas besser als das erste Segment, aber die Kritikpunkte von Segment 1 treffen weiterhin zu. Vor allem ärgert mich, dass man praktisch alles, was über den einen Meal Service, eine Getränkerunde und Kaffee/Wasser/Tee hinausgeht, immer nur auf explizite Nachfrage bekommt (z. B. Cava, Salz/Pfeffer, Kekse, Kissen, …).