Alaska Airlines 737-9 Max Fenster und Rumpf brechen

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Ein bisschen bedauerlich, dass Space X das kann.
Können sie wirklich?
US-Luftfahrtbehörde verhängt Startverbot für SpaceX-Rakete

Zurück zu Lück...
US-Unfallermittler besprechen Boeing-Zwischenfall
Über ein halbes Jahr nachdem eine Boeing von Alaska Airlines im Flug ein Rumpfteil verlor, wird es eine Expertenanhörung zu dem Fall geben. Ob dabei neue Details zutage kommen, ist offen.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
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Z´Sdugärd
Dass regelmäßig ADs rauskommen ist nicht unbedingt "ein Problem nach dem anderen", und nicht auf Boeing beschränkt. Im Prinzip zeigt es, im Gegenteil, dass man Probleme findet und angeht, seiner Rolle als Musterbetreuer gerecht wird.
Auch wenn ich da ggf allein auf weiter Flur stehe...als "Zu/zulieferer" von vielen Flugzeugherstellern müssen wir uns "wie verhindern sie, dass..." anhören und Argumentieren, und/oder mit absolut wahnwitzigen Nummern die Flugzeugbauer beruhigen.

Von daher finde ich so ziemliche jedliche AD äusserst beängstigend das man sich selbst nicht die Frage stellt, die man von seinen Zulieferern hören möchte. Das Bedeutet im Umkehrschluss das man selbst nicht an sowas gedacht hat, und sich das ganze Problem in der Praxis mehr oder weniger "spektakulär" ergeben hat.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.471
9.203
Natürlich sind ADs erfreulicher wenn sie mit "Interne Untersuchungen haben ergeben, dass unter Umständen an vereinzelten Flugzeugen..." anfangen und nicht mit "Im Flugbetrieb versagte an einem Flugzeug...".

Von daher finde ich so ziemliche jedliche AD äusserst beängstigend
Murphy ist aber nun mal eine Realität, bei knapp 200.000 Flugzeugen weltweit geht immer was schief. Regelmäßige ADs zeigen nur, dass vernünftig darauf reagiert wird.
Wenn ein Hersteller keine ADs mehr veröffentlicht, aber trotzdem bisweilen in den Schlagzeilen ist, fange ich an es beängstigend zu finden...
 
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odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.091
4.179
Z´Sdugärd
Murphy ist aber nun mal eine Realität, bei knapp 200.000 Flugzeugen weltweit geht immer was schief. Regelmäßige ADs zeigen nur, dass vernünftig darauf reagiert wird.
Wenn ein Hersteller keine ADs mehr veröffentlicht, aber trotzdem bisweilen in den Schlagzeilen ist, fange ich an es beängstigend zu finden...
Sicherlich...ABER kommt den bei einem komplexen System wie wie einem Flugzeug keiner mal auf blöde oder lustige Ideen? Als wir hier im Unternehmen die ersten Autos mit elektrischem Schnickschnack hatten, musste sofort ausprobiert werden was passiert wenn man während der Fahrt a) den Kofferraum elektrisch auffahren will, b) die elektrische Handbremse zieht oder c) einfach mal den Keyless Schlüssel zum Fenster raus wirft.

Solche Nummern würd ich mir auch eher von Flugzeugbauern wie Boeing wünschen: -> Was passiert den, wenn die nicht im Handbuch erwähnte Trimmung loslegt und der Pilot einfach gegensteuert.


Lernen ist eben wünschenswert. Allerdings ist es eben die Frage ob man erst mit Menschenleben bezahltes lernen brauchen anstatt vorher eben sich mal n Kopf zu machen.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
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Sicherlich...ABER kommt den bei einem komplexen System wie wie einem Flugzeug keiner mal auf blöde oder lustige Ideen? Als wir hier im Unternehmen die ersten Autos mit elektrischem Schnickschnack hatten, musste sofort ausprobiert werden was passiert wenn man während der Fahrt a) den Kofferraum elektrisch auffahren will, b) die elektrische Handbremse zieht oder c) einfach mal den Keyless Schlüssel zum Fenster raus wirft.
Solche Betrachtungen finden mehr als ausführlich statt. Kannst ja mal einen Blick in die ARP4761 werfen, um einen ersten oberflächlichen Einblick zu bekommen.

Aber wie es eben so ist: Wenn die Aufsichtsbehörde an das Unternehmen selber delegiert, Versagen von Funktionen/Items und deren Folgen in ihrer Kritikalität falsch kategorisiert und damit weniger rigide entwickelt werden, diese Betrachtungen von unerfahrenem Personal erstellt und/oder geprüft werden, das Unternehmen eine über Jahre gewachsene fragwürdige Fehlerkultur aufweist und der Alltag zunehmend von Kostendruck, Einsparungen und BWLern getrieben ist, passiert in Summe eben schlimmstenfalls das, was passiert ist.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.091
4.179
Z´Sdugärd
Solche Betrachtungen finden mehr als ausführlich statt. Kannst ja mal einen Blick in die ARP4761 werfen, um einen ersten oberflächlichen Einblick zu bekommen.

Naja, als Laie muss man sich ggf schon wundern, warum eben das erwähnte Auto trimmen oder mit teilweise abschaltenden Autopiloten (Aeroflot 593) eben passieren können. Und ja, 100% gibts nirgends.

Aber wie es eben so ist: Wenn die Aufsichtsbehörde an das Unternehmen selber delegiert, Versagen von Funktionen/Items und deren Folgen in ihrer Kritikalität falsch kategorisiert und damit weniger rigide entwickelt werden, diese Betrachtungen von unerfahrenem Personal erstellt und/oder geprüft werden, das Unternehmen eine über Jahre gewachsene fragwürdige Fehlerkultur aufweist und der Alltag zunehmend von Kostendruck, Einsparungen und BWLern getrieben ist, passiert in Summe eben schlimmstenfalls das, was passiert ist.
Das ist natürlich absolut richtig, dass sowas garnicht geht. Wobei die Verantwortlichen eben auch nachträglich noch für ihre Fehler auch privat zur Rechenschaft gezogen werden MÜSSEN. Es gibt ja gar keinen Anreiz die Arbeit korrekt zu machen. Und die paar Menschenleben....
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.024
2.820
Wobei die Verantwortlichen eben auch nachträglich noch für ihre Fehler auch privat zur Rechenschaft gezogen werden MÜSSEN. Es gibt ja gar keinen Anreiz die Arbeit korrekt zu machen. Und die paar Menschenleben....
Wenn Du das tust, stellst Du jeden Schraubendreher bei Airbus & Boeing ins permanente Risiko, auf mehrere hundert Millionen € verklagt zu werden. Viel Erfolg, da noch Arbeitskräfte zu finden...
Oder meinst Du mit Verantwortliche die Geschäftsführung?
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
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3.201
Was passiert den, wenn die nicht im Handbuch erwähnte Trimmung loslegt und der Pilot einfach gegensteuert.
Das werden die sogar gemacht haben - nur saß halt vorne ein Testpilot, der ganz genau wusste, was auf ihn zukommt und was er dann zu tun hatte. Der wusste sicher auch, dass es im Zweifel reicht, die Slats / Flaps auszufahren, dann war der Zauber ja auch vorbei.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.091
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Z´Sdugärd
Wenn Du das tust, stellst Du jeden Schraubendreher bei Airbus & Boeing ins permanente Risiko, auf mehrere hundert Millionen € verklagt zu werden. Viel Erfolg, da noch Arbeitskräfte zu finden...
Oder meinst Du mit Verantwortliche die Geschäftsführung?
Letzteres. Irgendjemand muss ja entweder durch Wissen, oder durch Unwissen oder Wegsehen solche Situationen entstehen lassen. Das der eine halt man n Fehler macht, egal ob Monteur oder Konstruktionsheinz...ja kommt vor. Aber der Fehler darf es eben nicht zum Kunden schaffen. Fehlen Sicherungen ist das schon ne Nummer für sich.

Unterm Strich war jetzt eben niemand Schuld das 300 Menschen gestorben sind. Es wird n bissle "Tut uns leid" betrieben, der eine oder andere tritt zurück und morgen gehts gleich wieder weiter. Gelernt wird nicht. Und das muss eben bestraft werden. Dann sieht die Sache VIELLEICHT anders aus.
 
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ek046

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29.05.2013
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Boeing hat die 4 Bolzen ausgebaut und nicht wieder eingebaut. Bei Spirit waren die noch vorhanden.

 

FCL

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02.04.2020
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浪人
Hat nix mit dem verlorenen 737 Deckel zu tun... aber da Starliner vor ein paar Seiten hier im Thread auftauchte...


"Boeing Starliner astronauts may not return until 2025 — and they may fly SpaceX"

Reiht sich Starliner also in die Serie der Boeing Wenig-Flieger-Teile™ ein.

Andererseits... "fly with Boeing... and you'll just keep going... round and round and round.... at 25 times the speed of sound".
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
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2.040
Also das man als Astronaut mit Verzögerungen bei der Rückreise rechnen muss, ist per se ja nichts ungewöhnliches aber so lange ist ja schon schwierig.
Da kann man nur froh sein, wenn man sich als Nachbar nicht drauf eingelassen, in deren Abwesenheit die Blumen zu gießen, wäre ja fast eine Lebensaufgabe ;)
 

Volume

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01.06.2018
11.471
9.203
Mal eine kurze Zusammenfassung des oben verlinkten NTSB Berichts:
  • Ein Spirit Zulieferer hat bei der Herstellung des Spants der zum vorderen Türrahmen wird 5 Niete schlecht gesetzt
  • Dieser Spant wurde bei Spirit in den Rumpf verbaut
  • Dann wurde die Tür eingesetzt und mit 4 Bolzen ordnungsgemäß verschraubt
  • Bei Boeing in Renton sind die 5 Niete den Qualitätsprüfern aufgefallen, es wurde ein offizieller Nacharbeitsprozess gestartet
  • Ein erster Versuch eines Spirit Mitarbeiters das Problem durch überpinseln der Niete zu lösen ist bei der Boeing QS durchgefallen
  • Für den zweiten Reparaturversuch hat man schwerlich einen Termin gefunden, der in den Produktionsprozess passt
  • Ein Mechaniker hat dann mal schnell die Tür geöffnet. (das wurde im e-mail Verkehr zwischen Boeing und Spirit Mitarbeitern dokumentiert) Der offizielle "Teile Ausbau Prozess" wurde nicht befolgt, der Ausbau der Bolzen nicht dokumentiert
  • Ein Spirit Mitarbeiter hat die 5 Niete ersetzt, Boeing QS hat sie geprüft und akzeptiert
  • Wie die Tür wieder geschlossen wurde ist nicht dokumentiert
  • 48 Stunden später wurde der gesamte Nietersatz abschließend dokumentiert. Ab da galt das Flugzeug wieder als "im normalen Workflow".
  • Alle weiteren Tests wurden bestanden, nichts mehr beanstandet.
Der "Teile ausbauen Prozess" wurde 11x überabeitet, insgesamt 35 "Speak up Reports" wurden von Mitarbeitern erhalten und im Rahmen des SMS (Safety Management System) Prozesses bearbeitet, 10 waren noch offen. Der Prozess war also als anfällig bekannt und wurde kontunierlich verbessert, Mitarbeiter bezüglich des Prozesses geschult, mit verschiedenen Kommunikationen auf die Wichtigkeit des Prozesses hingewiesen. Offenbar hat man aber nicht genug getan, war aber auch nicht 100% untätig und hat Kritik von Mitarbeitern nur abgebügelt (wie in der Presse oft vorgeworfen wurde).

Um die Parallele zum Starliner zu ziehen: Bis in den Weltraum hat man es geschafft, ab da hapert es noch ein wenig ;)
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.200
3.201
Ein Mechaniker hat dann mal schnell die Tür geöffnet. (das wurde im e-mail Verkehr zwischen Boeing und Spirit Mitarbeitern dokumentiert)
Der Clou ist, dass man das als "öffnen der Tür" deklariert hat - dadurch gab es keinerlei weitere QS dieses Prozesses.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.600
4.286
DTM
Falls jemand Interesse und genügend Zeit haben sollte, sich ein wenig mehr speziell mit Alaska Airlines Flug 1282 zu befassen, kann sich die folgenden NTSB-Sitzungen (2x ca. 8 Stunden) anschauen:

 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.303
794
Wenn ihr schon bis zur ISS diskutiert, kann man ja auch locker weiter zum Mond diskutieren.

Erschreckender Artikel über Mängel, Fehler, Ignoranz...

"Gefährliche Inkompetenz im Werk: Boeing patzt auch bei Mondrakete
  • Boeing gefährdet US-Mondlandungspläne mit "schlechter Qualität"
  • Mängel in der Raketenproduktion für Artemis 3 festgestellt
  • Unqualifiziertes Personal und fehlerhafte Qualitätskontrollen in der Fertigung
  • NASA-Inspektoren kritisieren Boeings Unfähigkeit zur Problemlösung
  • 71 Korrekturmaßnahmen von der NASA zwischen 2021 und 2023 - teilweise einfach ignoriert
  • Schweißprobleme durch unerfahrene Techniker und schlechte Überwachung
  • Alte Software, die eigentlich seit 2020 nach Beschluss des Verteidigungsministeriums nicht mehr verwendet werden darf, wird trotz Vorschriften noch verwendet

"Das Unternehmen hat im Allgemeinen keine Korrekturmaßnahmen ergriffen, wenn dieselben Qualitätskontrollprobleme wieder auftraten" so die Beamten, die mit der Untersuchung betraut waren."

Quelle: https://winfuture.de/news,144468.html
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.471
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"Das Unternehmen hat im Allgemeinen keine Korrekturmaßnahmen ergriffen, wenn dieselben Qualitätskontrollprobleme wieder auftraten"
Das nennt sich Konsequenz...
Wenn die Korrekturmaßnahmen beim letzten Mal nicht geholfen haben und die Probleme wieder auftraten, ergreift man sie einfach nicht mehr.

Da es zu spät ist, den Vertrag anderweitig zu vergeben, muss man jetzt halt damit leben.
Risksharing ist keine Einbahnstraße! Du verteilst nicht nur dein Risiko, du setzt dich auch dem all der anderen aus.
 
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Tupolew

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27.09.2012
1.406
459
Zur Vollständigkeit, der Starliner hat's unbeschadet und unbemannt zurück auf die Erde geschafft