Ich muss mich hier auch mal einbringen...
Komme aus Österreich und arbeite auch selbst mit Zahlungsterminals also POS Geräten.
Das Problem sind nicht nur die "dummen" VK die sich nicht auskennen wie das ganze funktioniert. Natürlich gibt es sicher in gewissen Branchen genügend Kassierer/innen die sich nicht auskennen dennoch gibt es teilweise Abwicklungsrichtlinien die sich gegenseitig wiedersprechen...
Was ich persönlich schon mitgemacht habe:
Ich muss lt. Vorgabe alle Kreditkarten in die Hand nehmen und die Sicherheitsmerkmale prüfen. Direkter Widerspruch zu kontaktlos: Dort braucht man ja keine derartige Prüfung zu machen - im Gegenteil es wurde sogar damit geworben das es noch sicherer ist weil ich dem Kassier die Karte nicht mehr geben muss.
Wenn der Kunde jetzt sagt er wolle Kontaktlos zahlen kann man idr in der Kassa nur aussuchen ob Bankomat (Maestro, in Deutschland auch als EC-Karte mit Unterschrift bekannt wer's ned kennt
) oder per Kreditkarte zahlen will. Kann also keine kontaktlos only Transaktion starten.
Wenn der Kunde per Bankomat zahlt ist es einfach und idr auch egal - man braucht bei uns da idr NIE eine Unterschrift weil es im Vergleich zu Deutschland bei dieser Zahlungsart bei uns NUR das PIN (Maestro) verfahren gibt - Ausnahme nur Kontaktlos bis 25 Euro ohne PIN! Bei diesem Verfahren lässt man den Kunden einfach selber machen - auch wenn wir hier angehalten sind zu prüfen wird das meist nur bei großen Summen und Auffälligkeiten des Kunden gemacht - hatte in über einem Jahrzehnt mit Maestro Karten keinen einzigen Betrug...
Bei Kreditkarten wird's dann kniffliger sich immer 100% an die Vorgaben zu halten (zumindest an die ich mich halten sollte): Wenn der Kunde per KK zahlen will nehme ich dem Kunden die KK grundsätzlich weg - sonst kann er damit nicht bezahlen (Ausnahme er verlangt nach ausdrücklich Kontaktlos) - es steht sogar in den Richtlinien das ich die Karte erst nach Ende der Transaktion zurückgeben darf. Dann prüfe ich die Sicherheitsmerkmale und Namen etc. zur Person passen können. Dann stecke ich die Karte ins Terminal -> bei PIN fordere ich den Kunden dann logischerweise auf den PIN einzugeben und wenn der Zahlungsbeleg dann rauskommt prüfe ich noch ob die Kartenendnummer richtig ist.
In der alten Firma wo ich frühe war kam bei JEDER KK-Transaktion auch das Unterschriftenfeld trotz PIN - und es gab hier eine sehr hohle Anweisung: Kunde mit PIN muss zwar unterschreiben aber ich muss die Unterschrift nicht mehr prüfen - der Sinn dahinter erschließest sich mir bis heute nicht - aber ich hätte von der Buchhaltung eine ordentlich auf den Deckel bekommen wenn ich das nicht gemacht hätte.
In der neuen Firma kommt zum Glück das Unterschriftenfeld nur mehr wenn es keine PIN Transaktion ist.
Zahlung mit Unterschrift ist denke ich logisch - Unterschriften/Sicherheitsmerkmale/Kartenendnummer vergleich und im Zweifelsfall wie auch bei einer PIN Tansaktion der Ausweis oder sonst Rückabwicklung der Zahlung...
Wenn der Kunde sagt er zahlt kontaktlos dann muss ich den Kunden nat. selbst versuchen lassen Kontaktlos zu bezahlen - wenn das Terminal dann aber auffordert die Karte zu stecken muss ich sie dem Kunden abnehmen - was meistens ned klappt weil der gleich selbst steckt
- wenn die Zahlung dann aber abgeschlossen ist nehme ich die Karte raus - da lasse ich dann dem Kunden keine Möglichkeit mehr die selbst zu nehmen...
Die Schuld liegt also an mehreren Faktoren:
a) Abwicklungsrichtlinen die sagen wir mal so nicht "optimal" sind
b) Kassensysteme die nicht checken das sie das Unterschriftenfeld einfach nicht drucken sollen oder eine Firma die bewusst immer die Unterschrift haben will
c) Es gibt manche Karten (zB UnionPay) die trotz PIN eine Unterschrift verpflichtend haben wollen - also vom Kartenausgeber verpflichtend - auch wenn dass zum Glück mehr als selten ist und mir bei AT/DE oder allgemein bei EU Karten noch nie passiert ist
d) Natürlich sind auch viele Verkäufer oft schlecht informiert
Um jetzt noch auf Apple Pay zu kommen - da steht zB gar nichts drinnen bei meinen Anweisungen - in einem solchen Fall müsste ich auf jeden Fall den Genehmigungsdienst anrufen und fragen ob ich das den Kunden probieren lassen darf - allgemeine Aussage wann etwas passiert wozu es keine Vorgabe gibt -> anrufen.
Wobei ich es bei Kleinbeträgen vermutlich auch mal probieren lassen würde wenn es nur im 10-20 Euro geht - rein zwecks der Neugier
- aber im schlimmsten Fall müsste ich bzw. meine Firma dann für den Schaden aufkommen... Würde solche "Versuche" auf keinen Fall ohne Genehmigung bei höheren Summen machen...
Je nach Vertrag kann es zB auch sein das man nur bei CHIP-Zahlungen eine Zahlunsgarantie bei Betrug hat - war bei meiner alten Firma so - bei der neuen weiß ich das nicht...
Ich wickle oft größere Summen ab - deshalb nehme ich es da sehr genau - bei Tankstellen und Supermärkten ist das meist anderes...
Ich habe auch schon manipulierte Karten aus dem Verkehr gezogen und dafür Provision erhalten - Kollege hatte mal den Fall da wurde die Karte abgelehnt und am Telefon wurde mitgeteilt das die Karte vor dem Kunden zerschnitten werden soll - war zwar der echte Inhaber der Karte der es aber mit den Zahlungen nicht so genau gehalten hat anscheinend...
Also seht das ganze Bitte auch mal von der anderen Seite - kein Kassier kann was dafür wenn seine Vorgaben leider nicht dem aktuellen Stand entsprechen - er muss sie trotzdem einhalten wenn er nicht riskieren will das er bei einem Betrug selbst zur Kasse gebeten wird...