Teil 9: Montenegro
Die Reise war bereits für letztes Jahr gebucht, allerdings musste ich sie da krankheitsbedingt kurzfristig stornieren. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so ging es am letzten Juniwochenende für eine Nacht nach Podgorica.
An- und Abreise ist jeweils mit der k.k. Fluggesellschaft über Wien, und als Hotel habe ich das neue Hilton Podgorica Crna Gora gebucht.
Fr, 28.06.19
Check-In ging problemlos über die LH-App, allerdings nicht am Notausgang, da die AUA diese auch für die eigenen Statuskunden nicht kostenlos rausrückt. So habe ich eben beide Male 4C ausgewählt.
Im Laufe des Tages erhielt ich noch eine eMail aus Österreich:
Your flight OS727 Vienna - Podgorica, 29.06.2019, 12:55
Auf Ihrem morgigen Flug laden wir Sie ein, Ihr Handgepäck kostenlos am Check-in Schalter aufzugeben. Ihre Vorteile: Sie erreichen Ihr Gate entspannter und haben am Flug mehr Platz. Außerdem tragen Sie dadurch wesentlich zu einem pünktlichen Abflug bei, da weniger Handgepäck zu verstauen ist.
Ja…nein. Nich‘ mit Leo.
Ein Blick in die Hotelreservierung zeigte, dass ich bereits auf eine Junior-Suite upgegradet wurde.
Abends ging es noch zum FRA Stammtisch, von dem ich um Mitternacht wieder nach Hause kam.
Sa, 29.06.19
Nachdem heute der erste Ferientag in Hessen und einigen anderen Bundesländern ist (das überrascht mich jedes Mal aufs Neue, als jemand, der in Bayern zur Schule gegangen ist, bin ich immer noch gewöhnt, dass die Sommerferien von Ende Juli bis Mitte September gehen), bin ich früher als ich eigentlich müsste aufgebrochen. Einerseits erwarte ich mehr Verkehr auf der A5, andererseits wird vermutlich am Flughafen die Hölle los sein – die Sicherheitskontrolle ist ja schon an normalen Tagen strunzlangsam.
Der Verkehr auf der Autobahn ging einigermaßen. Am Flughafen ließ ich mir erstmal an einem der Automaten meine beiden Bordkarten ausdrucken und als ich gerade gehen wollte, fragte mich eine Gruppe, ob ich mich mit den Automaten auskennen und ihnen helfen würde. Klar, warum nicht, und so helfe ich beim Check-In, bevor ich schließlich zur Sicherheitskontrolle ging.
In der normalen Schlange war richtig viel los und davor war auch wieder die Handgepäckstasi unterwegs, den Gold Track ließen sie aber in Ruhe. Dort war aber auch einiges los, und den Bordkarten (fast ausschließlich Economy ohne Status) und dem Verhalten an der Sicherheitskontrolle zufolge nahezu ausschließlich Gäste, die eigentlich in die normale Schlange müssten.
Irgendwann bin ich aber auch durch und gehe in die SEN Lounge. Das Gate für die OS122 nachher soll A28 sein, sodass sich eigentlich die Panoramalounge anbieten würde, wenn sie denn am Wochenende geöffnet hätte. Die SEN Lounge ist auch gut voll, ich finde aber noch irgendwo ein Plätzchen.
Ich verfolge den Vorflug OS121 auf FR24 und gehe eine gute halbe Stunde vor Boarding schließlich zum Gate. Die OE-LXA, in ihrem früheren Leben ist sie bereits für Alitalia und Air Berlin geflogen.
Ich wartete relativ nahe am Schalter aufs Boarding und hörte die Damen sagen, dass der Flug ausgebucht sei. Kurz darauf wurde auch die berüchtigte Handgepäckansage gemacht, die Resonanz war aber eher verhalten.
Kurze Zeit später wurden ein paar Passagiernamen ausgerufen und gebeten, zum Schalter zu kommen. Michael – ich werde hellhörig – <anderer Nachname> – dann halt nicht – <ganz anderer Name> – und schließlich Michael <mein Nachname>. Neugierig gehe ich vor und die Dame fragt mich, ob ich allein unterwegs sei. Wenn ja, würde sie mich upgraden. Super – damit hätte ich Dank Buchungsklasse L nicht gerechnet. Beim Boarding wird’s dann den bekannten Zettel geben.
Boarding begann etwas nach der Zeit, obwohl die Turnaroundzeit 1:10 Stunden beträgt und der Flieger überpünktlich reinkam. Nach einem Rollstuhl und einigen Familien mit nicht-so-kleinen Kindern boardete ich und bekam tatsächlich besagten Zettel mit Sitzplatz 1D.
Die Businessclass hat zwei Reihen und ist voll besetzt, bei mindestens zwei anderen SEN (wenn man den Kofferanhängern trauen darf) gab es ebenso ein OpUp.
Mit nur ein paar Minuten Verspätung ging es schließlich los, und kaum dass die Anschnallzeichen ausgingen, begann auch schon der Service. Trotz Abflug um 9.50 Uhr gab es ein warmes Mittagessen auf dem Flug – ich bin beeindruckt.
Nach der Landung begrüßte uns das meist sonnige 24 Grad warme Fischamend. Es kam wie es kommen musste und wir hatten eine Außenposition. Natürlich gab es keinen eigenen Businessclassbus, und wir fuhren erst los, als der Bus übervoll war.
Im Terminal angekommen folgte ich den Wegweisern zu G und ging zur Passkontrolle. Letztes Mal habe ich schmerzhaft gelernt, dass die eGates keine deutschen Personalausweise akzeptieren (ganz im Gegensatz zu den deutschen eGates), sodass ich dieses Mal extra meinen Reisepass dabeihabe. Das stellt sich als weise Wahl raus, denn es waren nur zwei reguläre Schalter offen, die zudem für alle Pässe vorgesehen waren. An den eGates war nichts los und so war ich schnell in der dahinterliegenden Lounge.
Ich wollte der Dame meine Bordkarte zum Scannen geben, allerdings deutete sie nur wortlos auf den Bordkartenleser, wo ich meine Bordkarte selbst scannen musst. Die recht kleine Non-Schengen SEN-Lounge war übervoll und ich musste etwas warten, bis ich einen freien Sitzplatz fand. Viele der Gäste scheinen auf dem ANA Dreamliner gebucht zu sein, und als dessen Boarding begann, wurde es merklich leerer.
Ich beobachtete die für meinen Flug vorgesehene OE-LWN auf FR24, die Venedig erst mit einer Stunde Verspätung verlassen hat. Es dauerte etwas, aber irgendwann hat man das auch bei der AUA gemerkt und mir eine entsprechende SMS geschickt:
Ihr Flug OS727 VIE-TGD 29Jun 12:55 ist leider verspätet, voraussichtlich auf 29Jun 13:25. Bitte checken Sie rechtzeitig ein und beachten die neue Boarding-Zeit.
Heimlich, still und leise wurden noch weitere 10min aufgeschlagen, und so ging ich um kurz vor eins schließlich zum Gate. Als ich dort ankam, hörte ich noch eine Ansage, die mich hellhörig machte: Man suche zwei Freiwillige, die für 250€ und eine Hotelübernachtung morgen früh fliegen würden – das muss dann der Flug mit Montenegro Airlines sein. Nein danke, da ich nun eine Nacht vor Ort bin, nutzt mir das nichts. Kurz darauf beginnt auch schon das Boarding, natürlich per Bus, obwohl der Finger leer ist.
Wieder mal typisch: Der Bus ist nicht da. VIE ist da kein bisschen besser als FRA oder MUC.
Trotz ausge-/überbuchten Flug gibt es kein Upgrade, vermutlich wird die Businessclass genauso voll sein. Nachdem das Boarding um halb zwei endlich abgeschlossen ist, meldet sich auch schon der Kapitän. Er gibt keine Erklärung oder Entschuldigung für die bisherige Verspätung und informiert uns stattdessen, dass wir einen Slot in 30min hätten. Sie haben uns dennoch bereits boarden lassen, weil sie auf eine Verbesserung hoffen.
Ein paar Minuten scheinen wir dann gewonnen zu haben, denn um zehn vor werden die Triebwerke angelassen und wir rollen langsam zur Startbahn.
Der Flug ist OK, zur Auswahl steht süß oder salzig, wobei mein Snack recht schmackhaft war.
Um kurz nach 15 Uhr landen wir mit über 45min Verspätung in Podgorica. Hier dürfen wir aber das kurze Stück zum Terminal laufen und mein Platz vorne macht sich bezahlt, denn ich bin einer der ersten an der Passkontrolle. Ich bekomme einen Stempel in den Pass und verlasse anschließend das Flughafengebäude.
Vor dem Flughafen nehme ich mir ein Taxi, das mich in gut 15min zum Festpreis von 12€ (der Euro ist offizielles Zahlungsmittel hier in Montenegro) zum Hilton fährt.
Das Hotel von außen
Das Wetter für die nächsten Tage ist warm und trocken, wie auch im Rest Europas.
Der Check-In dauert etwas, denn der Rezeptionist möchte mir sein Lieblingszimmer geben, das vom Housekeeping aber noch nicht freigegeben ist, sodass er hinterhertelefoniert. Für das WLAN bekomme ich auf Nachfrage, ob Zimmernummer und Nachname ausreichen, einen Code, und frühstücken darf ich in Restaurant und Lounge.
Kurz darauf bin ich auch schon auf dem Weg zu meinem Zimmer im fünften von acht Stockwerken. Dieses stellt sich als ein großes Zimmer mit Schlaf- und Wohnbereich heraus, der durch eine hohe Zwischenwand mit Fernsehern auf beiden Seiten baulich getrennt ist. Auch sonst gefällt das Zimmer.
Nachdem ich mich umgezogen habe, versuche ich noch mich für den Rückflug einzuchecken. Nach meinen schlechten Erfahrungen in Skopje rechne ich mit nichts, bin aber überrascht, als ich problemlos einchecken kann, wenngleich es keine mobile Bordkarte gibt.
Danach laufe ich auch gleich wieder los ein paar Getränke kaufen und eine Bestellung erledigen: Ein Forenmitglied bat darum, ihm einen Kühlschrankmagneten mitzubringen.
Reiterstandbild von König Nikola (Montenegro)
Festung Birziminijum
Blick auf den Fluss
Morača
Die 173m lange Schrägseilbrücke
Millennium-Brücke
Danach lief ich weiter durch die Stadt…
…kam aber an keinem Touristen-Nepp-Laden vorbei, bei dem es besagte Kühlschrankmagneten oder sonstige Souveniers gegeben hätte.
Hier hätte es Ihr T-Shirt gegeben…
Besagtes Hard Rock Café ist Teil einer Mall/Bürokomplex, in dessen Innenbereich es in den Keller geht.
Leider gibt es auch hier keine Souvenirläden. Auf dem Rückweg komme ich zur
Auferstehungskathedrale…
…die auch von Innen recht beeindruckend aussieht.
Besagte Kathedrale verkauft ein paar Souvenirs, unter anderen Kühlschrankmagneten, sodass ich eben kurzerhand einen kaufe. In einem Supermarkt kaufe ich mir noch etwas zu trinken und entdecke auf Google Maps schließlich eine Mall of Montenegro. In der Hoffnung, hier einen schöneren Magneten zu finden, laufe ich noch kurz dorthin, finde aber auch da nichts. Nun ja, dann eben auf morgen am Flughafen hoffen.
Zurück im Hotel gehe ich in die noch leere Lounge im sechsten Stock.
Kurz vor 18 Uhr wird ein großes Buffet aufgefahren mit diversen kalten und warmen Speisen und süßen Teilen – sehr beeindruckend.
Eine knappe Stunde später laufe ich nochmal etwas los. Auf dem Weg zum
Trg Republike, dem zentralen Platz im Stadtzentrum…
…komme ich an einem Fotogeschäft vorbei, das Kühlschrankmagneten im Schaufenster und noch geöffnet hat. Perfekt, Mission accomplished!
Letztes Ziel des Tages ist der
Gorica Park. Die Kirche
St Georg am Rande des Parks.
Der Park ist gut ausgebaut und wird von vielen Joggern genutzt.
In dem Park findet sich auch eine Gedenkstätte für den 2. Weltkrieg.
Nun folge ich dem Rundweg, von dem aus man einen schönen Blick auf die Stadt hat.
Beim gestrigen Stammtisch wurde ich auf die Gesundsheitsapp mit Schritt- und Stockwerkzähler hingewiesen und war ganz überrascht, dass diese „auch so“ funktioniert, ich dachte nämlich, man bräuchte dazu sündhaft teures Accessoire.
Mein Ergebnis des heutigen Tages:
Strecke (Gehen und Laufen): 23km
Schritte: 25.948 Schritte
Treppensteigen: 29 Stockwerke
Ich bin von mir selbst beeindruckt.
Ich setze mich noch an den Reisebericht, bin dann aber so müde, dass ich mich bald hinlege und auch gleich einschlafe.
So, 30.06.19
Ich wache um halb sieben auf, mache mich fertig und gehe im Restaurant frühstücken. Neben mir sind dort nur zwei weitere Gäste.
Die Auswahl des Büffets ist groß, hier findet jeder etwas. Leider gibt es auch viele zu viele süße Teilchen und Kuchen.
Nach dem Frühstück setze ich mich an den Reisebericht und gehe ziehe danach nochmal durch die Stadt. In der Nähe des Hotels findet sich die
alte Brücke über den Ribnica, zu der es diese Stufen nach unten geht.
Kurz darauf kommt man zur eigentlichen
Brücke.
Das Wasser ist richtig klar, bei der Hitze würde ich mich am liebsten direkt reinlegen.
Auf der anderen Uferseite finden sich Reste der
Ribnica Festung.
Ein kurzes Stück weiter komme ich zum
Uhrenturm…
…und laufe weiter zum
Morača Sports Center.
In der Nähe des HRC findet sich diese
Statue von Petar I., die ich gestern übersehen habe. Er regierte als Fürstbischof zwischen 1784 und 1830 das damalige Montenegro.
Nochmal die
Auferstehungskathedrale von gestern, diesmal von der anderen Seite.
Ich laufe weiter, überquere schließlich die Millennium-Brücke und biege rechts in Richtung Hotel ab. Auf dem Weg komme ich am
Montenegrinischen Nationaltheater vorbei.
Zurück im Hotel drucke ich mir im Businesscenter noch schnell die beiden Bordkarten aus; der mobile Check-In klappt zwar auch, jedoch können keine mobilen Bordkarten erstellt werden. An der Rezeption frage ich noch schnell nach Taxis, diese müssen aber nicht vorbestellt werden, sondern sollten kurzfristig verfügbar sein.
Im Zimmer setze ich mich nochmal an den Reisebericht, hüpfe dann unter die Dusche und packe meine Siebensachen zusammen, bevor ich um kurz vor 12 Uhr auschecke.
Nach dem Check-Out warte ich vor dem Hotel auf mein Taxi. Zwei fahren vor, lassen aber nur Passagiere aussteigen, bis dann ein leeres vorfährt. Der Fahrer möchte 10€ Festpreis für die Fahrt zum Flughafen, 2€ weniger als noch auf der Hinfahrt.
Gute 15min später kommen wir auch schon am Flughafen an.
Der Flughafen ist recht klein, linker Hand gibt es acht Check-In Schalter, die AUA hat jetzt natürlich noch nicht geöffnet. Nebenan checken LOT nach Warschau und Adria nach Ljubljana und Sarajevo ein.
Ziemlich genau 2h vor Abflug werden die beiden Schalter links außen geöffnet und vor dem Eco-Schalter hat sich schnell eine lange Schlange gebildet. Nachdem ich meine beiden Bordkarten abgeholt habe, frage ich noch nach einer Loungeeinladung, diese ist aber nicht nötig.
Vor der Pass- und Sicherheitskontrolle findet eine Überprüfung des Handgepäcks statt, an der man nicht vorbeikommt. Der Koffer des Passagiers vor mir wird gewogen, meiner nur kritisch beäugt und bekommt sodann das rote AUA-Fähnchen an den Griff geklebt. Nach der Ausreise und einem weiteren Stempel in meinem Pass folgt die Sicherheitskontrolle, und schon ist man im kleinen Airsidebereich.
Sogar eine Lounge gibt es hier, allerdings hat diese gut und gern das Prädikat schlechteste Lounge in Europa verdient. Es gibt einige unbequeme Sessel, ein paar Zeitschriften und nichts zu essen oder trinken.
Zwei junge Damen sitzen in der Lounge und rauchen (!), allerdings scheinen sie zu den beiden Polizisten in Uniform zu gehören, die hier ebenfalls sitzen, sodass ich mich ans andere Ende setze und lieber die Klappe halte. Irgendwann später kommt ein Mitarbeiter des benachbarten Cafés und fragt nach meinen Wünschen, jeder Gast bekäme ein Getränk und ein „Essen“ kostenlos, aber nicht mehr. Cola light gibt es nicht, sodass ich eben eine Flasche Wasser und einen Muffin nehme, was auch kurze Zeit später geliefert wird.
Auf FR24 verfolge ich OS727, der Wien mit einer halben Stunde Verspätung verlassen hat. Auf den Monitoren hier wird mein Flug OS728 auch irgendwann mit 15min Verspätung angezeigt – wer’s glaubt…
Sehr zeitig gehe ich ans Gate und sehe die
Silent Night dann auch landen. Boarding verzögert sich natürlich, und irgendwann geht es
free for all los. Auf dem Monitor sehe ich, dass rund 90 Passagiere gebucht sind. Wir dürfen das kurze Stück zum Flieger laufen, und kurz nach mir steigt 7A ein. Super. Nach Boarding completed schaue ich mich um und sehe vereinzelte freie Nebensitze und hinten sogar ganze freie Reihen. Da wir in Wien aber durch Pass- und Sicherheitskontrolle müssen, setze ich mich nicht um, da ich dafür lieber vorne sitze.
Mit einer halben Stunde Verspätung geht es schließlich los, und viele Passagiere fragen die Flugbegleiter nach ihren Anschlüssen. In weiser Voraussicht hatte ich nicht den nächsten Flug nach FRA gebucht – die OS122 um 17.10 Uhr – sondern erst die LH1243 um 19.10 Uhr. Die zwischenzeitliche LH1241 hatte er mir nicht angeboten.
Landung in Wien dann mit rund 25min Verspätung, natürlich auf einer Außenposition. Hätte ich mich also doch umsetzen können. Für Heathrow und Zagreb gibt es einen
Direct Transfer, alle anderen müssen sich in einen Cobus quetschen.
Wieder mal stehe ich an der falschen Seite und steige als einer der letzten aus. An der einzigen Rolltreppe staut es sich, und oben geht es nach der Passkontrolle einen langen Weg bis zur Sicherheitskontrolle. Der Umstieg Non-Schengen auf Schengen macht in VIE echt keinen Spaß. Ich gehe die Sicherheitskontrolle entlang bis zum Zugang von den Check-In Schaltern und dort quer durch zum Fast Track.
Nach der Sicherheitskontrolle geht’s einen Stock nach oben zur AUA-Lounge. Auf der Bordkarte ist kein Status hinterlegt (das kenne ich noch von Skopje vor ein paar Wochen), sodass ich erst nach Vorzeigen der SEN-Karte reindarf. Ich lasse mir auch gleich noch eine neue Bordkarte ausdrucken, auf eventuelle Diskussionen beim Boarding nachher habe ich nämlich keine Lust.
Die Lounge ist angenehm leer, und wieder gibt es den bereits von gestern bekannten Nudelauflauf. Irgendwann kommt die derzeit obligatorische SMS, dass der Flug 15min verspätet sei. Als die LH1242 endlich gelandet ist, gehe ich langsam zum Gate F27 los.
Ich warte direkt beim Gate und bekomme mit, wie einige nach der Pünktlichkeit und ihren Anschlussflügen fragen. Der Gateagent versichert jedem aber, dass wir pünktlich ankämen und keinen Slot hätten.
Boarding startet dann schließlich um 18.50 Uhr mit 10min Verspätung, und als ich den Flieger betrete, steht niemand von der Crew an der Tür. Ich gehe weiter und sehe einen Piloten und eine FB in der ersten Reihe sitzen und wünsche ihnen einen guten Abend. Beide schrecken hoch, sie hatten noch nicht mit uns gerechnet, zumal wir eh einen Slot um 19.40 Uhr hätten. Das zum Thema pünktlich…
Kurz darauf werden den Passagieren, die „zu früh“ geboardet haben, die von der Langstrecke bekannten Tütchen mit Salzbrezeln gegeben, alle anderen bekommen sie direkt beim Boarding. Ich frage die FB an der zweiten Tür, ob die LSG denn noch immer streike, laut ihr sei es aber kein Streik, sondern nur Personalengpässe wegen Krankheit und Urlaub.
Der Flieger wird tatsächlich voll. Nach dem Start meldet sich schließlich die Purserin, dass es wegen „Lieferproblemen beim Caterer“ nur einen eingeschränkten Service gäbe. Durch den nur halb geschlossenen Vorhang sehe ich, dass in der Businessclass die aus der Eco bekannten Sandwiches verteilt werden, und der Getränkeservice besteht dann aus Wasser mit und ohne, Sprite, Coke und Coke Zero.
Nach der Landung freue ich mich, dass aus Ankunftsgate A66 inzwischen A14 wurde, allerdings sind wir so verspätet und rollen so lange, dass ich den Flieger erst um 20.55 Uhr verlasse – zu knapp für den Airliner um 20.59 Uhr. Der nächste fährt eine halbe Stunde später, sodass ich noch auf eine Cola in die SEN-Lounge gehe.
Als ich schließlich an der Bushaltestelle ankomme, trifft mich ob der wartenden Menschenmassen fast der Schlag. So viele Andrang habe ich beim Airliner noch nie gesehen. Der Bus kommt ein paar Minuten vor der Zeit, fährt dann aber letztendlich erst mit +15min Verspätung ab, da es die Fahrkarten nur beim Fahrer gibt. Warum die Heag keinen Fahrkartenautomaten am Flughafen aufstellt, erschließt sich mir nicht, denn in der Wartezeit hätten sich locker die Hälfte der Passagiere eine Fahrkarte kaufen können, und es würde auch den internationalen Passagieren mit Kartenzahlung helfen, die oftmals nur 50€-Scheine haben, die die Fahrer ungern annehmen.
Jeder Sitzplatz im Bus ist belegt, einige Passagiere stehen sogar und das Gepäck liegt kreuz und quer. Am Terminal 2 steigen noch ein paar Passagiere ein und aussteigende suchen ihren Koffer, sodass ich meinen 8min-Umstieg in Darmstadt auf die Straßenbahn abschreibe. Die nächste fährt erst 30min später – der ÖPNV hier ist wirklich hundsmiserabel – und sch…recklich teuer.
So wollen sie Leute dazu bewegen, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen? Das wird nichts, wenn selbst Fahrgäste wie ich, die dem ÖPNV eigentlich positiv gegenüber eingestellt sind und auch kein eigenes Auto mehr haben, zunehmend genervt sind. Der Takt muss rauf und die Preise runter…
Als wir schließlich am Hauptbahnhof ankommen, steige ich bereits dort aus und nehme die RB bis in meinen südlichen Stadtteil, das Aussteigen und Ausladen der Koffer hätte sich sicher wieder gezogen. Dort angekommen könnte ich 12min auf den nächsten Bus warten, aber bis dieser kommt, bin ich auch schon gelaufen. Um kurz nach 23 Uhr bin ich schließlich daheim.
Der Vollständigkeit halber:
Strecke (Gehen und Laufen): 18,8km
Schritte: 20.742 Schritte
Treppensteigen: 18 Stockwerke
Bassd scho.
Mo, 01.07.19 – Nachtrag
In der Früh sehe ich in der M&M-App, dass der LH-Flug von gestern abend bereits gutgeschrieben wurde. Ich bin beeindruckt, weniger als 12h, so schnell hatte ich das noch nie. Sonst sind die Flüge immer erst gegen Mittag da. Kleiner Wermutstropfen: FRA-VIE und VIE-TGD von Samstag wurden korrekt umsatzbasiert gutgeschrieben, VIE-FRA hingegen buchungskassenbasiert, was bei den niedrigen Eco-Buchungsklassen i.d.R. ein (kleiner) Verlust ist. Den +/- 100 Meilen laufe ich aber nicht hinterher. Und mal schauen, was TGD-VIE dann macht, wenn er irgendwann gutgeschrieben wird.
Zudem habe ich noch wegen der gestrigen Verspätung die 10min-Garantie des RMV in Anspruch genommen. Wenn ich es richtig sehe, müsste ich sogar den gesamten Fahrpreis zurückerstattet bekommen.
Fazit
Podgorica hat mir gefallen, aber eine Nacht ist mehr als genug für die Stadt. Das Hilton kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen.
Ich bin jetzt tatsächlich (knapp) zwei Wochen flugfrei, auch nicht schlecht. Ob der ganzen Verspätungen macht es nämlich derzeit kaum noch Spaß.
Das nächste neue Land folgt dann Ende Oktober!