Was wäre denn Deine Idee? Mit halbleeren A380 fliegen, damit man die F anbieten kann?
Ich weiß nicht, wie viel die Blockstunde im A380 im Vergleich zum A350 kostet, aber es ist sicher einiges mehr. Wie viele F-Sitze muß man verkaufen, damit sich das trotzdem rechnet? Oder vielmehr: Wieviel mehr muß man durch den F-Sitz einnehmen verglichen mit einem C-Sitz? Denn Paxe wie Du werden vielleicht maulen, wenn sie C statt F fliegen müssen, aber deswegen dennoch nicht auf den Flug zum Geschäftstermin oder zur family reunion verzichten.
Ich weiß nicht, wo da der break-even ist, aber ich weiß sicher, daß LH das durchgerechnet hat.
Also: Was wäre Dein Vorschlag?
Ich bin kein Airliner und ich kann das nicht beantworten.
Aus meiner Kundensicht: Lufthansa verkauft auch sonst jede Menge Flüge aktuell, die sie nicht ausführen werden. Warum also nicht First Class verkaufen, und wenn der Flug dann nicht stattfindet oder ohne F einfach den Kunden 14 Tage vorher umrouten über ZRH oder wie auch immer? Dann hätte man zumindest das Cash, der Kunde hätte seine Buchung, und man würde sehen, wo Nachfrage ist. Man macht es doch in Eco und Business auch nicht anders und streicht dann oft wenige Tage vorher sogar den ganzen Flug.
Darüber hinaus: Man hat nicht nur A380. Man hat ja z.B. SIN ohnehin schon auf 747800 getauscht. Und es gäbe noch A330/A340. Und ganz ehrlich: Wenn man es auf Sicht von 2-3 Jahren sieht und glaubt, kleineres Fluggerät zu brauchen, warum baut man dann die F nicht wieder in einige kleinere Flieger ein, wo man sie vorher ausgebaut hat?
Klar kostet das Geld und Zeit, aber Verfügbarkeit von Fluggerät und Mitarbeitern sollte ja nicht das Problem sein... Und die alten Sitze werden sie wohl kaum verschrottet haben!?
Dazu kommt: Man will die staatliche Unterstützung, und zusätzlich die Mitarbeiter alle in Kurzarbeit lassen. Da zahlt der Staat also doppelt, indem er in die Airline investiert und diese dann noch Kurzarbeit in Anspruch nimmt. Dann muss man eben insofern investieren, dass die Leute wieder arbeiten und man statt A380 eben auch A330 oder A340 oder was auch immer First fliegen können.
Wir sind an einem Punkt angekommen, wo es nicht nur "das geht sowieso nicht bis nächste Woche und das lässt sich nicht umsetzen" gibt.
Es zählt jetzt, dass man kreativ überlegt, wie man die nächsten 2-3 Jahre gestaltet, welches Produkt da gefragt sein kann, wie man die Kunden zurück gewinnt, usw..
Da würde ich aus Kunden- und auch Investorensicht mehr erwarten.
Sonst wird es nämlich irgendwann so sein, dass der Staat in eine Airline investiert, der dann aufgrund derer Schwerfälligkeit und Ignoranz der Kundenwünsche die Kunden einfach fern bleiben. Und nur damit die Deutschen für 89 Euro nach Malle fliegen, muss die Bundesregierung die Lufthansa auch nicht retten, oder?