Die Schweiz kann a priori relativ wenig dagegen unternehmen, wenn Kapazitaet von easyJet zu easyJet Switzerland verschoben wuerde. Ausser, das Abkommen mit der EU zu kuendigen. (Profitieren Schweizer Airlines eigentlich sehr davon? Gibt es viele internationale Fluege Schweizer Airlines innerhalb der EU ohne Schweiz-Beruehrung?) Einziger Nachteil fuer easyJet waeren natuerlich die wegfallenden Inlandsfluege, die sie als EU, nicht aber als Schweizer Airline anbieten duerfen.
Es ist doch unrealistisch, dass viel Kapazität von U2 einfach verschoben werden kann. U2 ist völlig auf UK zentriert und hat europaweit 26 Basen - 9 davon im EU-Ausland, 2 in der Schweiz und 15 in UK - so viele, dass alle nicht einmal auf die Karte der corporate homepage von U2 passen (Grafik unten angehängt) Wie oben schon gesagt, U2 hat eine Flotte von 230 A319/A320, 130 fest bestellten A320 und 100 weiteren Optionen. 80 Flugzeuge sind auf Basen in der EU beheimatet, 150 in UK, die täglich quer durch die EU unterwegs sind. Die EU Basen sind mit dem aktuellen AOC und einem abgeschlossenem Brexit obsolet, die vielen inner-EU legs der vielen Anschlussflüge der UK-beheimateten Maschinen dann auch. In diesem Fall wären wir dann in der Regelung der 5. Freiheit für U2 angekommen, die max. 1 weiteres Leg erlaubt (Bedingung: Start- oder Endpunkt muss im Heimatland liegen!).
Easyjet Switzerland ist ein Franchise von Easyjet in der Schweiz. Easyjet kaufte sich bei der TEA Basel 1998 ein und hat heute 23 A319/A320 in der Schweiz, die nicht zu der 230 Flugzeuge umfassenden Flotte zählen, IATA code hier: DS. Basen in SUI sind GVA und BSL - beide ohne große Kapazität zur Stationierung neuer Flugzeuge.
Woher soll der Bedarf, die Slots, die Infrastruktur etc. in der EU kommen, wenn die Systemgrenze um UK kleiner wird? Sollen die ganzen britischen U2 Mitarbeiter in die Schweiz? Kaum machbar.. Außerdem ist es ja nicht nur U2, FR hat z.B. einige UK domestic ops, die auch nicht mehr bedient werden können. Deren Flugzeuge werden ebenfalls in die "Rest-EU" verlagert, da sie UK domestic nicht mehr bedienen dürfen.
Für die Briten als Konsumenten wird ein Exit von FR in UK domestic und de facto das Monopol von BA auf den Rennstrecken sehr teuer. Ferienflieger wie Monarch, die gerade so den letzten Winter überlebt haben, werden das schwache Pfund (Urlaub wird teurer für die Briten, gerade ins EU-Ausland) nicht lange überleben fürchte ich. Auch der ganze EU-Businesstraffic aus London wird sich abkühlen. Ich glaube, dass die Verantwortlichen in dieser Branche in UK gerade schlaflose Nächte haben.. Die Vorteile der offenen Grenzen/Himmel und das Projekt der EU wird hier schön deutlich, leider existierten solche Beträge kaum in den BBC Talkrunden vor dem Referendum, ein Rückschritt für uns alle!