Beste Steaks LAS, SFO und LA

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embraer

Guest
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Erstens nicht der "Fehler" des Kellners und zweitens bei Steakhausern in den USA absolut üblich. Zu einem Steak Dinner gehört nun mal ein Drink in der bar vorher und ich kann mich nicht entsinnen jemals in einem Steakhaus nicht auf einen Tisch gewartet zu haben. 60 Minuten ist vielleicht etwas lang, 30-45 sind aber normal.

Wir waren extra 30 Minuten vor 7 an der Bar, weil wir dort noch einen Drink nehmen wollten. Die Wartezeit erhöhte sich dann um eine Stunde auf total 90 Minuten, obwohl wir um 7 reserviert hatten. Ich habe das noch sehr selten so erlebt, und wenn es einmal vorkam, wurden wir auf mind. 1 Drink an der Bar eingeladen.

Nicht üblich, aber (gerade wenn es nicht Eis Wasser war) nun auch kein Beinbruch. Ihr setzt euch hin, der Kellner stellt sich vor, fragt was ihr trinken wollt, gibt die Bestellung ab und bringt das Getränk. Selbst wenn es nicht voll im Restaurant ist dauert das immer 5-10 Minuten.

Finde ich inakzeptabel. Das San Pellegrino muss innert 5 Minuten auf dem Tisch sein, das ist nicht zuviel verlangt in einem Top Steakhaus.

Wie gesagt, er hat vermutlich nicht verstanden, warum Du Dich beschwerst da es üblich ist an der Bar zu warten.

Wie gesagt, ich habe es noch fast nie erlebt, dass ich (trotz Reservation!) eine volle Stunde warten musste.

Die Zubereitung der Speisen erfolgt üblicherweise in der Küche, nicht durch den Kellner. Dass er Dir auch auf Nachfrage keinen Pfeffer gebracht hat ist allerdings nicht gut, warum Du allerdings nicht ein zweites mal gefragt hast ist mir unverständlich.

Ich wollte noch ein zweites Mal nachfrage, habe den Kellner aber während 5 Minuten nirgends gesehen und konnte ihm nicht winken... ist es jetzt verständlich?

Das ist sehr unaufmerksam vom Kellner.

Ja, weiss Gott!

Es war nicht der Kellner der das Steak verdrillt hat, aber er hätte anbieten müssen es auszutauschen. Genau hier wäre der Zeitpunkt gewesen nach dem Manager zu fragen. Allerdings verstehe ich nicht warum ihr nicht auf ein anständig gegrilltes Stück Fleisch bestanden habt.

Ich wollte nicht noch einmal 30 Minuten auf mein Steak warten. Meine Begleitung war auch hungrig. In einem Top Restaurant mit Top Preisen erwarte ich, dass sowas beim ersten Mal klappt. Das Mindeste wäre eine Entschuldigung und eine spendierte Flasche Wein oder dergleichen (was ich übrigens andernorts schon mehrmals erlebt habe).

Wiederum, wie beim Sektkübel schlecht gehandelt vom Kellner. Aber auch hier hätte man nach dem Manager fragen können.

Nach dem Manager fragen, weil der Sektkübel erst nach der 3. Nachfrage eintrifft? Ist das nicht etwas kleinlich? Und für mich wäre es dann kein Vergnügen mehr gewesen, in diesem Restaurant zu sitzen, da der Kellner bestimmt keine Freude gehabt hätte, wenn ich mich über ihn beim Manager beschwere...

Der Service war ganz offensichtlich unaufmerksam aber nach dem was Du geschildert hast auch nicht so schlecht dass KEIN Trinkgeld angemessen war.

Da sind wir offensichtlich ganz einfach anderer Meinung. Bei einem so miesen Service wäre jeder Cent Trinkgeld einer zuviel.

Nach meiner Erfahrung, wenn die Beschwerde gerechtfertigt ist, hättet ihr vermutlich einen grossen Teil der Rechnung erlassen bekommen, insbesondere wenn ihr es nicht erst am Ende macht.

Das mag sein, kann ich nicht beurteilen. Aber wie gesagt, ich hätte mich nicht mehr wohl gefühlt, dort zu speisen, und von diesem Kellner bedient zu werden, wenn ich mich vorher bei seinem Manager beschwert hätte. So etwas macht auch die ganze Stimmung kaputt, und das brauche ich nicht in so einem Restaurant.

Nochmal, Du kannst Deine eigenen Regeln erfinden, aber in dem von Dir beschriebenen Fall kein Trinkgeld zu geben war absolut unangemessen.

Mag sein, aber ich wusste nicht, wie ich anders hätte handeln sollen, bzw. ich hätte mich dann nicht wohl gefühlt. Insofern muss sich das Restaurant eben auch ein bisschen auf seine internationale Kundschaft anpassen, wenn jemand nicht alle 5 Minuten nach dem Manager fragt, wie das in den USA offenbar üblich ist. Meine Antwort, nämlich kein Trinkgeld, schien mir angemessen. Und als Kunde, der fast 500 Dollar bezahlt für ein Essen zu zweit, nehme ich mir das Recht heraus, so zu handeln, wie ich es für korrekt und anständig halte.
 
Moderiert:

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.193
11.002
IAH & HAM
Für mich sind Kellner bzw. der Manager die Ansprechpartner, nicht die Küche, et.

Natürlich und ich denke auch dass der Kellner dies nicht sonderlich gut gelöst hast. Er hätte sofort anbieten sollen ein neues Steak zu bringen. Ich hatte schon Fälle wo das keine Minute gedauert hat, da der Kellner einfach ein Steak vom Grill gezogen hat das gerade entsprechend meinen Wünschen war (obwohl es eigentlich fuer einen anderen Tisch bestimmt war). Aber trotzdem ist das eigentliche Verdrillen nicht der Fehler des Kellners und in dem hier geschilderten Fall hat der Gast auch nicht nach einem neuen Steak gefragt (sondern lieber beleidigte Leberwurst gespielt).

Habe nie gekellnert, aber gibt es nicht auch Modelle bei denen der tip in einen Topf kommt und nach einem bestimmten Schlüssel alle beteiligt werden, auch diejenigen, die nicht vorn an der Front stehen? Oder bleibt der tip in den USA komplett beim Kellner, der mich bedient?

Jedes Restaurant hat seine eigenen Regeln und jeder Bundesstaat hat seine eignen gesetzlichen Regeln wie weit pooling erlaubt ist. Aber üblicherweise zahlen die Kellner einen Teil des Tips and die busboys, manchmal auch an die Leute an der Bar, aber eher selten an die Küche. .
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.193
11.002
IAH & HAM
Da sind wir offensichtlich ganz einfach anderer Meinung. Bei einem so miesen Service wäre jeder Cent Trinkgeld einer zuviel.

Es geht hier doch nicht um meine doer Deine Meinung, ich versuche Dir nur zu erläutern (da Du dich ganz offensichtlich nicht mit den üblichen Gepflogenheiten auskennst), dass Dein Verhalten unangemessen war.

Das mag sein, kann ich nicht beurteilen. Aber wie gesagt, ich hätte mich nicht mehr wohl gefühlt, dort zu speisen, und von diesem Kellner bedient zu werden, wenn ich mich vorher bei seinem Manager beschwert hätte. So etwas macht auch die ganze Stimmung kaputt, und das brauche ich nicht in so einem Restaurant.
Ich vermute mal dass Deine Stimmung auch so nicht sonderlich gut war, da Du Dich die ganze Zeit über den Kellner aufgeregt hast un noch nicht einmal mehr Lust auf ein Dessert oder Kaffee hattest. Meist fuhren ein diskret geführtes klärendes Gespräch fuer beide Seiten zu einem besseren Ergebnis und zu Zufriedenheit.

Insofern muss sich das Restaurant eben auch ein bisschen auf seine internationale Kundschaft anpassen, wenn jemand nicht alle 5 Minuten nach dem Manager fragt, wie das in den USA offenbar üblich ist. .

Das ist keineswegs üblich oder notwendig . In den allermeisten Fällen bekommt man guten bis sehr guten Service, wenn es nicht so läuft wie man es sich wünscht, dann spricht ma es halt an.

. Meine Antwort, nämlich kein Trinkgeld, schien mir angemessen.

Das mag Dir ja so erscheinen, deshalb mögen das Andere trotzdem anders sehen.

Und als Kunde, der fast 500 Dollar bezahlt für ein Essen zu zweit, nehme ich mir das Recht heraus, so zu handeln, wie ich es für korrekt und anständig halte.
Da machst Du des Dir ein wenig einfach. Die 450 Dollar hast Du ja auch gezahlt und nicht einfach gekürzt, weil Dir das angemessen erschien.
 
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Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.003
162
BER
Der Service war ganz offensichtlich unaufmerksam aber nach dem was Du geschildert hast auch nicht so schlecht dass KEIN Trinkgeld angemessen war.

Ernst gemeinte Frage: Wo ist der der Unterschied bzw. die Grenze zwischen unaufmerksam und sehr schlecht? Wenn der Kellner alles ignoriert, was der Gast möchte, dann ist das unaufmerksam und somit auch gleichzeitig sehr schlecht, denn mehr hat er eigentlich nicht zu tun. Womit soll er es noch schlimmer machen?
 
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Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.913
132
GRZ
Du gibst Trinkgeld um den Kellner fuer seine Arbeit zu zahlen. Mit der Höhe des Trinkgeldes drueckst Du den Grad der Zufriedenheit mit seiner Arbeit aus. Aber genauso wie Du in Deutschland ein Essen das Dir nicht geschmeckt hast immer noch bezahlst, sollte der Service schon extrem schlecht sein (und nicht nur unaufmerksam wie hier geschildert), damit es angemessen ist kein Trinkgeld zu geben.

Nur damit ich nicht missverstanden werde, es gibt kein Gesetz dass Dich zwingt überhaupt ein Trinkgeld zu geben, aber jeder muss selber wissen ob man sich an gesellschaftliche Normen und Regeln halten möchte oder nicht.

Ich würde (wie auch einige Vorposter) gerne wissen, was denn in deinen Augen ein extrem schlechter Service wäre, der nach US Gepflogenheiten kein Trinkgeld rechtfertigen würde? Und das bitte jetzt nicht provokativ verstehen.

Hatte bis jetzt immer das Glück mMn recht guten Service erlebt zu haben. Deshalb hat sich mir diese Frage noch nie gestellt. Aber Binder99's Erlebnisse sind in meinen Augen schon sehr nahe am schlechten Service. Und wenn man selbst drinnen sitzt und den Preis bezahlen darf, dann erlebt man es nochmal anders/schlechter/intensiver.
 
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MrGroover

Master of the 737
30.04.2012
2.714
7
Ich gebe übrigens auch ein oder zwei mal im Jahr kein Trinkgeld, aber dann kann ich die Gründe genau artikulieren und habe sie auch vorher angesprochen.
Bitte schildere hier doch einfach einen der bei dir vorgekommenen Fälle. Ich denke, es hilft dem allgemeinen Verständnis deiner Position.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.886
- Das Steak zur Hauptspeise war medium, obwohl rare bestellt. Auf meine Kritik hin meinte der Kellner nur, dass es dazwischen sei. Kein Angebot, das Steak auszutauschen, ich habe aber auch nicht darauf bestanden, da wir wirklich Hunger hatten nach dieser langen Wartezeit.


- Rechnung total, für zwei Personen, inkl. Taxen: USD 480.

- Es war mir zu blöd, extra den Manager kommen zu lassen, weil das ja am Ende auch nichts mehr bringt.

Wenn du das Steak so akzeptiert hast wie es kam ist es schlicht deine Schuld. Jeder macht mal Fehler - auch der Koch - und man sollte jemanden die Chance geben seinen Fehler zu korrigieren - bevor man ihn "abstraft".

480 USD - und kein Tipp, das ist wahrhaft schlechter Stil, das würde sich keiner meiner deutschen Freunde die in LA leben trauen.

Wenn es nervt dann beschwer dich einfach, dafür gibt es dieses System mit dem Manager und so.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.193
11.002
IAH & HAM
Bitte schildere hier doch einfach einen der bei dir vorgekommenen Fälle. Ich denke, es hilft dem allgemeinen Verständnis deiner Position.

An einen Fall kann ich mich erinnern, ist schon etwas her. Meine Frau und ich sind in Austin an ein em schonen Tag "al fresco" luncheon gegangen.

Zur Vorspeise habe ich eine Flasche Weisswein bestellt un den Kellner gebeten langsam zu servieren damit wir den schönen Tag geniessen können. Als nach einiger Zeit der Wein noch nicht da war (das Pellegrino aber schon seit mehreren Minuten) fragte ich nach. Als 5 Minuten später der Wein immer noch nicht da war fragte ich erneut nach. Weitere 5 Minuten später kam die Vorspeise, der Wein war immer noch nicht da, ich fragte erneut nach. Wir haben nicht mit der Vorspeise begonnen und dies erst getan als der Wein endlich serviert wurde. Das Essen war vorzüglich er Wein ebenso.

Zeitgleich mit dem Wein kam dann allerdings auch schon die Hauptspeise, sie wir ablehnten und darum baten sie uns zu servieren wenn wir aufgegessen haben. Als ich dann sah wie die beiden Hauptspeisen unter "Silberhauben auf der Servierstadion "aufbewahrt" wurden und der Kellner uns die beiden Teller, die dort 15 Minuten gestanden haben zu servieren als wir den letzten Happen der Vorspeise gegessen haben, bat ich um den Manager.

Das Ende vom Lied war dass wir die gesamte Rechnung (inklusive einer zweiten Flasche Wein und Dessert) erlassen bekamen, die Hauptspeise erneut zubereitet wurde, und der Manager sich von Herzen entschuldigte. Dies war ein Fall wo ich auch auf ein Trinkgeld verzichtet habe. Das schöne war dass ich mich nicht geärgert habe, wir hervorragend gegessen haben und ein sehr kurzes Gespräch mit dem Manager das problem nachhaltig gelöst wurde.
 

Frequent_Flyer

Erfahrenes Mitglied
10.03.2012
2.003
162
BER
An einen Fall kann ich mich erinnern, ist schon etwas her. Meine Frau und ich sind in Austin an ein em schonen Tag "al fresco" luncheon gegangen.

Zur Vorspeise habe ich eine Flasche Weisswein bestellt un den Kellner gebeten langsam zu servieren damit wir den schönen Tag geniessen können. Als nach einiger Zeit der Wein noch nicht da war (das Pellegrino aber schon seit mehreren Minuten) fragte ich nach. Als 5 Minuten später der Wein immer noch nicht da war fragte ich erneut nach. Weitere 5 Minuten später kam die Vorspeise, der Wein war immer noch nicht da, ich fragte erneut nach. Wir haben nicht mit der Vorspeise begonnen und dies erst getan als der Wein endlich serviert wurde. Das Essen war vorzüglich er Wein ebenso.

Zeitgleich mit dem Wein kam dann allerdings auch schon die Hauptspeise, sie wir ablehnten und darum baten sie uns zu servieren wenn wir aufgegessen haben. Als ich dann sah wie die beiden Hauptspeisen unter "Silberhauben auf der Servierstadion "aufbewahrt" wurden und der Kellner uns die beiden Teller, die dort 15 Minuten gestanden haben zu servieren als wir den letzten Happen der Vorspeise gegessen haben, bat ich um den Manager.

Das Ende vom Lied war dass wir die gesamte Rechnung (inklusive einer zweiten Flasche Wein und Dessert) erlassen bekamen, die Hauptspeise erneut zubereitet wurde, und der Manager sich von Herzen entschuldigte. Dies war ein Fall wo ich auch auf ein Trinkgeld verzichtet habe. Das schöne war dass ich mich nicht geärgert habe, wir hervorragend gegessen haben und ein sehr kurzes Gespräch mit dem Manager das problem nachhaltig gelöst wurde.

Hinsichtlich der Service-Leistung ähnelt dieser Fall dem hier diskutierten aber schon sehr und ist imho nicht gravierender. In beiden Fällen hat die Bedienung kein Trinkgeld erhalten.
 

tnmlyger

Erfahrenes Mitglied
14.03.2010
521
7
Landshut
Ich würde (wie auch einige Vorposter) gerne wissen, was denn in deinen Augen ein extrem schlechter Service wäre, der nach US Gepflogenheiten kein Trinkgeld rechtfertigen würde? Und das bitte jetzt nicht provokativ verstehen.
Bin zwar nicht der Adressat Deiner Frage, selbst aber Amerikaner, und in der Realität gibt es an sich KEIN Szenario, in dem es gesellschaftlich akzeptiert wäre, kein Trinkgeld zu geben. Ich habe mich in meinem Leben auch schon zwei, drei Mal dazu hinreissen lassen, habe mich damit aber definitiv ausserhalb der gesellschaftlichen Konventionen bewegt.
 

Djanko24

Gesperrt
04.06.2013
179
0
Ist es in den "besseren" Restaurants der USA tatsächlich ein Trinkgeld, über das hier diskutiert wird, oder ist es das "Bedienungsgeld", das zusätzlich zu den Steuern zum Preis der Speise - eigentlich verpflichtend - hinzukommt?

Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass in Gottes eigenem Land die Endpreise für Speisen und Getränke nicht ausgewiesen werden, sondern halt nur der Nettopreis genannt wird; die Steuern und das Bedienungsgeld muss der Gast hinzuaddieren.

Bei dieser Betrachtungsweise ist dann der Wegfall des Bedienungsgeldes eigentlich nur vorstellbar, wenn die Speisen und Getränke nicht zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge gebracht werden oder die Bedienung den "Daumen in der Suppe" hat.

Also nie!


Ach ja! Die Höhe des obligatorischen Bedienungsgeldes? "Double the tax."









Ach ja! Und auf dieses Bedienungsgeld kommt dann noch das auch uns bekannte Trinkgeld drauf. Also, im Ermessen des Gastes stehende 2, 3, 5 oder gar 10 %.
 
Zuletzt bearbeitet:

Airwalk

Erfahrenes Mitglied
18.05.2010
2.240
9
DUS
Bin zwar nicht der Adressat Deiner Frage, selbst aber Amerikaner, und in der Realität gibt es an sich KEIN Szenario, in dem es gesellschaftlich akzeptiert wäre, kein Trinkgeld zu geben.

"Gesellschaftlich akzeptiert" ist so eine Sache - ich kenne viele Amerikaner aus den unterschiedlichsten Bereichen, die auch kein Trinkgeld geben, wenn der Service mies bzw. sehr schlecht ist. Es scheint also selbst da kein einheitliches System zu geben - außer das es immer wieder von allen Seiten heißt: "Man muss immer Trinkgeld geben".

Guter Service wird z.B. von mir gerne durch entsprechendes Trinkgeld honoriert - schlechter Service allerdings nicht noch durch Geldzahlungen unterstützt. Die proaktive Beschwerde und das Gespräch mit dem Manager sind natürlich dafür immer Voraussetzung ... auch wenn man leider immer öfters nur ein Augenrollen vom Gegenüber erntet, nachdem das Gespräch beendet wurde und man sich rumgedreht hat (die Begleitung aber den Gegenüber noch anschaut).

just my 2 cents ...


P.S.: Gute Steakhäuser in den USA haben meist "gewöhnungsbedürftige" Kellner ... das liegt einfach daran, das die Läden immer voll sein - egal, wie man sich benimmt. Wer schonmal im Hofbräuhaus in MUC zum Oktoberfest war, weiß was ich meine ... auch wenn's da keine Steaks gibt ;)
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.886
Ist es in den "besseren" Restaurants der USA tatsächlich ein Trinkgeld, über das hier diskutiert wird, oder ist es das "Bedienungsgeld", das zusätzlich zu den Steuern zum Preis der Speise - eigentlich verpflichtend - hinzukommt?

Wenn es eine Servicecharge gibt dann steht die auch in der Karte (gibt es aber selten) - und natürlich soll man dann auch tippen.

Was ist daran eigentlich so schwer? Man hat den Tipp im Kopf und rechnet diesen dazu, er wird auch im Worstcase fällig. Es ist doch auch in Deutschland nicht üblich die Preise zu kürzen wenn der Service schlecht (sehr schlecht) was - obwohl dieser ja eingepreist ist.

Letztlich will man die Servicekraft nur übervorteilen wenn man keinen Tipp gibt, diese ganze Diskussion ist albern weil nur nach einer Rechtfertigung für das eigene schlechte Verhalten gesucht wird.
 
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embraer

Guest
in der Realität gibt es an sich KEIN Szenario, in dem es gesellschaftlich akzeptiert wäre, kein Trinkgeld zu geben.

den Tipp (...) er wird auch im Worstcase fällig. Es ist doch auch in Deutschland nicht üblich die Preise zu kürzen wenn der Service schlecht (sehr schlecht) war

Ja, aber genau da liege eben die raison d'etre des amerikanischen Systems: Weil der Tip nicht inkludiert ist, sei der Service besser, weil sich die Servicekraft mehr anstrenge, um einen guten Tip zu bekommen, so die gängige Erklärung. Dies funktioniert aber nicht nur auf die eine Seite. Wenn der Service schlecht ist, kann der Tip eben auch weggelassen werden, diese Möglichkeit wird dem Gast explizit belassen. Darin sehe übrigens auch ich den einzigen Vorteil des amerikanischen gegenüber dem europäischen System.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.886
Ja, aber genau da liege eben die raison d'etre des amerikanischen Systems: Weil der Tip nicht inkludiert ist, sei der Service besser, weil sich die Servicekraft mehr anstrenge, um einen guten Tip zu bekommen, so die gängige Erklärung. Dies funktioniert aber nicht nur auf die eine Seite. Wenn der Service schlecht ist, kann der Tip eben auch weggelassen werden, diese Möglichkeit wird dem Gast explizit belassen. Darin sehe übrigens auch ich den einzigen Vorteil des amerikanischen gegenüber dem europäischen System.

Das ist deine Interpretation, ich habe da eine andere, der Servicemitarbeiter lebt vom Tipp, er muss sein Geld verdienen - und meistens sind die ja auch super freundlich - aber ich bezahle für die Leistung die ich bekomme - den Service - wenn dieser nicht meinen Wünschen entspricht dann eben am unteren Ende der Scala (so 15%) - und wenn der Service besonders ist werden es auch mal 25% oder 30%.

Zudem bewertest du bei deinem Tip ja anscheinend dein Gesamterlebnis - ich nur die Mitarbeiter mit denen ich auch zu tun habe.

Da bekommt ein freundlicher Mensch auch einen guten Tipp wenn das Steak nicht meinen Erwartungen entspricht - allerdings dann auch einen dummen Spruch über den Koch/das Steak.
 
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embraer

Guest
Zudem bewertest du bei deinem Tip ja anscheinend dein Gesamterlebnis - ich nur die Mitarbeiter mit denen ich auch zu tun habe. Da bekommt ein freundlicher Mensch auch einen guten Tipp wenn das Steak nicht meinen Erwartungen entspricht - allerdings dann auch einen dummen Spruch über den Koch/das Steak.

Moment, immer exakt bleiben, bitte. Ich beschwere mich beim Kellner über das Steak. Wenn dieser nicht reagiert (Austausch offeriert, Flasche Wein offeriert oder dergleichen) dann ist für mich eben der Kellner schuld, und nicht der Koch.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.886
Moment, immer exakt bleiben, bitte. Ich beschwere mich beim Kellner über das Steak. Wenn dieser nicht reagiert (Austausch offeriert, Flasche Wein offeriert oder dergleichen) dann ist für mich eben der Kellner schuld, und nicht der Koch.

Moment - korrekt bleiben - solche Entscheidungen kann der Kellner in der Regel nicht treffen, daher ja der Ruf nach dem Manager.

Und noch mal, wer in den USA zu zweit 480USD verfuttert und sich dann um den Minimum Tipp drückt der hat das System nicht verstanden. Ist ja OK - versuche aber doch nicht dein schlechtes Benehmen zu rechtfertigen.

Ansonsten gehe in eins der genannten Steakhäuser und versuch dein Glück erneut.

Auch noch ein Tipp OT, mit so einer Haltung immer in Hotels mit garantierter Statisfaction einchecken - da zahlt man am Ende nicht und bekommt auch noch die Punkte.
 
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HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
12
ZRH
Ja, aber genau da liege eben die raison d'etre des amerikanischen Systems: Weil der Tip nicht inkludiert ist, sei der Service besser, weil sich die Servicekraft mehr anstrenge, um einen guten Tip zu bekommen, so die gängige Erklärung. Dies funktioniert aber nicht nur auf die eine Seite. Wenn der Service schlecht ist, kann der Tip eben auch weggelassen werden, diese Möglichkeit wird dem Gast explizit belassen. Darin sehe übrigens auch ich den einzigen Vorteil des amerikanischen gegenüber dem europäischen System.

Sorry, ob das System taugt oder nicht ist eine ganz andere Diskussion. Fakt ist, dass die Löhne sehr niedrig sind im Gastgewerbe und der "Tip" eben nicht nur Trinkgeld in unserem Sinne ist. Auch wenn einzelne Betriebe in den USA dazu übergehen mehr zu zahlen, ist es die Regel, der Bedienung einen guten Teil des Lohnes via Tip direkt zu entrichten. In Summe habe ich schon mehrere Jahre in den USA verbracht, darunter auch in Touristenhochburgen, traue mir also eine differenzierte Sichtweise zu. In der ganzen Zeit habe ich mehrheitlich guten Service erlebt, wenn auch aufgesetzt, schlechten Service eher selten und eine Nullrunde blieb mir bis dato erspart.

In Deinem angeführten Beispiel, welches ich jetzt nicht nochmals zitiere, wäre bei einem guten Teil das Management des Restaurants Dein Ansprechspartner gewesen. Grad was die Wartezeit betrifft, kann der Kellner wohl nichts dafür. In diesem Fall NULL zu geben war nicht korrekt. Alternativ hättest Du mehr auf Dein "Recht" pochen müssen. Wenn Dir das nicht liegt, dann hast Du in diesem Fall den falschen bestraft.


Ist es in den "besseren" Restaurants der USA tatsächlich ein Trinkgeld, über das hier diskutiert wird, oder ist es das "Bedienungsgeld", das zusätzlich zu den Steuern zum Preis der Speise - eigentlich verpflichtend - hinzukommt?

Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass in Gottes eigenem Land die Endpreise für Speisen und Getränke nicht ausgewiesen werden, sondern halt nur der Nettopreis genannt wird; die Steuern und das Bedienungsgeld muss der Gast hinzuaddieren.

Bei dieser Betrachtungsweise ist dann der Wegfall des Bedienungsgeldes eigentlich nur vorstellbar, wenn die Speisen und Getränke nicht zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Menge gebracht werden oder die Bedienung den "Daumen in der Suppe" hat.

Also nie!

Ach ja! Die Höhe des obligatorischen Bedienungsgeldes? "Double the tax."

Ach ja! Und auf dieses Bedienungsgeld kommt dann noch das auch uns bekannte Trinkgeld drauf. Also, im Ermessen des Gastes stehende 2, 3, 5 oder gar 10 %.

Soweit Zustimmung, einfach mit double the tax etwas vorsichtig sein, funktioniert aber in California ganz gut.
 
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tnmlyger

Erfahrenes Mitglied
14.03.2010
521
7
Landshut
Letztlich will man die Servicekraft nur übervorteilen wenn man keinen Tipp gibt, diese ganze Diskussion ist albern weil nur nach einer Rechtfertigung für das eigene schlechte Verhalten gesucht wird.
Genau so ist es.

Jetzt kann man natürlich vortrefflich darüber diskutieren, dass das System drüben, den Servicekräften nur einen Hungerlohn zu zahlen, die Wurzel des Übels ist. In Kalifornien, Alaska, Guam, Oregon, Washington bekommen Servicekräfte einen Mindestlohn von zwischen $8 und $9,47 die Stunden, in Nevada, Montana und Minnesota mit Einschränkungen auch um die $8. Das kann man bei der Berechnung des Tipps schon in Betracht ziehen - gerade in Fällen, wo schlecht gearbeitet wurde.
 

Djanko24

Gesperrt
04.06.2013
179
0
Noch was! Auf gar keinen Fall dem schmierigen Typen, der das Mietauto aus der Parkgarage des Steakhouses holt 5 oder 10 USD geben! Das machen nur blutige Anfänger! In Las Vegas sind die Parkgebühren - wie auch die Trinkgelder in den Bars und Steakhäusern - inkludiert.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.886
Genau so ist es.

Jetzt kann man natürlich vortrefflich darüber diskutieren, dass das System drüben, den Servicekräften nur einen Hungerlohn zu zahlen, die Wurzel des Übels ist. In Kalifornien, Alaska, Guam, Oregon, Washington bekommen Servicekräfte einen Mindestlohn von zwischen $8 und $9,47 die Stunden, in Nevada, Montana und Minnesota mit Einschränkungen auch um die $8. Das kann man bei der Berechnung des Tipps schon in Betracht ziehen - gerade in Fällen, wo schlecht gearbeitet wurde.

Einige Freunde von mir haben immer wieder solche Jobs während des Studiums gemacht - da wurde meist GAR KEIN GEHALT vom Betreiber gezahlt - der hat damit Versicherungen und Steuern der Mitarbeiter bezahlt.

Aber die haben teilweise irre gut verdient - 500USD - 1000USD pro Schicht waren drin.
 
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Timberwolf

Erfahrenes Mitglied
08.06.2009
2.445
125
AMS/RTM
Genau so ist es.

Jetzt kann man natürlich vortrefflich darüber diskutieren, dass das System drüben, den Servicekräften nur einen Hungerlohn zu zahlen, die Wurzel des Übels ist. In Kalifornien, Alaska, Guam, Oregon, Washington bekommen Servicekräfte einen Mindestlohn von zwischen $8 und $9,47 die Stunden, in Nevada, Montana und Minnesota mit Einschränkungen auch um die $8. Das kann man bei der Berechnung des Tipps schon in Betracht ziehen - gerade in Fällen, wo schlecht gearbeitet wurde.

Das heisst, dort, wo die Kellner ein Gehalt beziehen, ist das Tipp nicht so "verpflichtend" wie in den Staaten, wo es kein Grundgehalt gibt?
 

Djanko24

Gesperrt
04.06.2013
179
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Einige Freunde von mir haben immer wieder solche Jobs während des Studiums gemacht - da wurde meist GAR KEIN GEHALT vom Betreiber gezahlt - der hat damit Versicherungen und Steuern der Mitarbeiter bezahlt.

Aber die haben teilweise irre gut verdient - 500USD - 1000USD pro Schicht waren drin.


Der amerikanische Traum halt!

Man muss nur wollen und schon wird man Billionär!

Passend zu Las Vegas: So ähnlich hat es Sheldon Adelson halt auch gemacht. Mit 12 Jahren hat er die Schule geschmissen und Schnürsenkel verkauft, dann Zeitungen und später die erste Computer-Nerd-Messe in Las Vegas aufgemacht.

Heute gehört ihm dort ein Steakhaus!


Sheldon Adelson - Wikipedia, the free encyclopedia