Passt zwar nicht ganz zum Fliegen, aber:
Für ganz Tirol wurden mit der Ankündigung des Landes Tirols vom 12. März 2020 weitere Vorsichtmaßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus umgesetzt. Im gesamten Landesgebiet werden alle Seilbahnen am Sonntag 15. März 2020 ihren letzten Betriebstag haben. Beherbergungsbetriebe (Hotels, Apartments, Privatzimmer usw.) werden im Laufe des Montags, 16. März 2020, geschlossen. Details dazu erteilt das Land in einer Pressekonferenz am Freitag, 13. März 2020, ab 10 Uhr.
(
https://www.tirol.at/informationen-coronavirus)
Wir sind derzeit in Tirol und werden nun morgen vorzeitig abreisen. Das unser Urlaub nun ein jähes Ende nimmt und schon die Tage davor sich „komisch“ angefühlt haben ist natürlich nur das geringste Übel und verschmerzbar. Aber für die Leute hier vor Ort, denen nun die Existenzgrundlage von Heute auf Morgen genommen wird tut es mir schrecklich Leid. Vorallem die kleinen Restaurant- und Pensionsbesitzer, denen nun zwei Monate Umsatz wegbrechen (bedenkt man, dass die Saison nicht volle 12 Monate dauert, dann eher ein Viertel bis Drittel vom Jahresumsatz), und die das sicherlich nicht so einfach wegstecken wie die größeren Betriebe. Dazu kommen noch Tausende von Saisonarbeitern die direkt in die Arbeitslosigkeit wandern, viele davon auch aus Tschechien, der Slowakei, wo gerade erst die Grenze geschlossen wurde. Wahrscheinlich werden da für die eigenen Staatsbürger wieder Ausnahmen gemacht und so die Präventionsmaßnahmen konterkariert. Überhaupt dürfte der nun eintretende Exodus das Virus mal wieder erfolgreich in alle Teile der Welt exportieren, so wie es in anderen „Shutdown-Gebieten“ zuvor auch passiert ist.
Insgesamt fühlt sich die ganze Situation ziemlich surreal an und gleicht der auf einem sinkenden Schiff. Persönlich habe ich sowas noch nie erlebt und auch nicht in Westeuropa für möglich gehalten. Die meisten, die noch verblieben sind, nehmen es aber gelassen mit einer Mischung aus Fatalismus und Galgenhumor. Menschen die tatsächlich Angst vor einer Infektion haben oder gar zu sterben, haben wir keine getroffen, aber sehr viele, die ob der Maßnahmen nicht wissen, was in zwei Tagen, zwei Wochen oder zwei Monaten sein wird. Und da kann mir keiner der „Das-Virus-muss-gestoppt-werden-whatever-it-takes-Fraktion“ erzählen, dass sowas nicht auch krank macht.